Kleiner Amp für den KB

[BealeBoy]

Hallo liebe Leute.

Ich weiß, dass das Thema Verstärker und Kontrabass schon häufiger diskutiert wurde. Ein klein wenig anders ist aber meine Frage an euch. Wir spielen aktuell in einem Trio, bestehend aus zwei Gitarren, Gesang und mir. Nur die E-Gitarre ist verstärkt, der Rest nicht. Mit anderen Worten: lautstärkemäßig moderat. Für Gigs habe ich einen Amp. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem kleinen Verstärker, weil ich manchmal doch gegen die anderen zwei Vögel ankämpfen muss. Jetzt kann ich mich mit kleinen Amps mal so gar nicht aus. Und da es weder für Studio noch für live ist, will ich auch nicht viel ausgeben. Meine Frage daher: reicht ein 8 Zoll Lautsprecher für den KB? Wäre für solche Zwecke möglicherweise ein kleiner Fender Rumble ausreichend?

Besten Dank im Voraus, euer BealeBoy

 

[edrumssuck]

Moin @BealeBoy!
Wenn es 8" sein soll, dann kann ich den hier sehr empfehlen:
https://www.musik-produktiv.de/trace-elliot-elf-1x8.html.
Habe das Teil getestet, Sound und Druck sind top, außerdem sollte er für deine Zwecke ausreichen. Hat mich wirklich erstaunt, was aus der kleinen Kiste an Druck kommt. Ist aber nicht gerade günstig...

Der von dir ins Spiel gebrachte Fender Rumble ist allerdings auch geil (und günstiger als der Trace Elliott) aber dann würde ich die flexiblere "Studio"-Version klar bevorzugen.
https://www.musik-produktiv.de/fender-rumble-studio-40.html
Der hat ein eingebautes (abschaltbares) Horn und diverse Möglichkeiten, was Modelling angeht.
Habe damit gerade eine EP eingespielt.
Der Aufpreis für die "Studio"-Version des Fender lohnt sich imo sehr, und bei deinem Band-Setup sollte er dicke reichen. Außerdem auch sehr gut zu gebrauchen, wenn du doch mal Aufnahmen machen willst, da er verschiedene gute Amp-Sims an Board hat.
Insgesamt also das flexiblere Package als der Trace Elliott. Vom reinen Sound her gefällt mir der Trace jedoch etwas besser- das musst du dann selbst entscheiden, was dir wichtiger ist. Beides sind jedoch tolle Amps imo.

LG!

 

[BealeBoy]

Hi edrumssuck, vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das bringt mich schon wirklich weiter. Ich muss gestehen, dass ich im Bereich Bass noch absolut keine Erfahrung mit ModelingAmps habe. Da ich hauptsächlich Gitarre spiele, kenne ich die Dinger natürlich. Dort muss ich allerdings gestehen, dass ich kein großer Freund davon bin. Nur als Beispiel: Meine Freundin hat einen Mustang 2. ich kann versuchen, was ich will, ich bekomme unendlich viele Sounds heraus, aber keine taugt was. Bei mir um die Ecke ist ein bekanntes Musikhaus, da werde ich das mal testen. Ist halt immer blöd, mit einem KB dort aufzutauchen. Geht aber wohl nicht anders. Der Tipp mit der Studio Version gefällt mir gut. Also noch mal allerbesten Dank dafür.

Euer BealeBoy

 

[mk1967]

Für Gigs habe ich einen Amp. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem kleinen Verstärker

Das bedeutet, du hast bislang einen relativ großen, suchst aber einen kleineren?

Ein bewährter kleiner Klassiker wäre der Gallien Krueger MB150.
Ich habe seit vielen Jahren den Vorgänger 200MB von 1986: den kann man in der Umhängetasche sogar zusammen mit dem 3/4-K-Baß in die Straßenbahn nehmen . Gut, es ist schon ganz schöne Schlepperei, aber es geht. Klanglich wüßte ich nichts dran auszusetzen, und eignet sich auch sehr gut für E-Baß.

Klein sind auch die speziellen K-Baß-Amps von Acoustic Image - zumindest der Coda II ist allerdings relativ sperrig zu schleppen: das möchte man nur vom Auto bis zur Bühne machen. Klingt aber exorbitant gut, für K-Baß noch besser als der Gallien Krueger.

Michael

 

[BealeBoy]

Danke mk1967 für deine Tipps. Zugegeben, meine Erwähnung „will ich auch nicht viel ausgeben“ ist dehnbar. Für den einen ist der Preis eines Acoustic Image Amps ein Griff in die Portokasse, für den anderen ist es viel Geld. Ich bin sicher, dass die genannten Amps gut sind. Um sich jedoch nur in der kleinen häuslichen Probe gegen den Rest durchzusetzen ist mir das etwas zu viel. Um ehrlich zu sein, liebäugele ich sound- und preistechnisch mit Rumble, Markbass oder Hartke.

Sollten wir aber auch einmal irgendwo spielen wo mein Eden einfach zu groß, unverstärkt aber zu schwach ist, könnte er auch zum Einsatz kommen. Und da stellt sich mir eben die Frage nach dem 8Zöller. Ob so ein kleines Ding ausreicht.

Aktuell tendiere ich stark zum Rumble 25.

Bässte Grüße, BealeBoy

 

[mk1967]

Das stimmt, der Acoustic Image war vor 20 Jahren auch eine ziemliche Investition. Da das Thema K-Baß-Amp für mich seither erledigt war, habe ich gar keinen Überblick mehr, wie weit die Preise seither womöglich noch angezogen haben . Deshalb hatte ich auch vorher noch den Gallien Krueger genannt - der sollte gebraucht nicht teuer sein.

Hast du evtl. eine Möglichkeit, den Rumble und die Alternativen mit deinem Instrument und mit den Mitspielern zu testen?
(À propos: Mich wundert ein bißchen, daß man gegen die beiden mit einem K-Baß - der doch schon unverstärkt einiges an Pegel raushaut - nicht ankommt; hast du die mal gefragt, ob sie die E-Gitarre nicht einfach grad mal etwas lei...? Gut, ich vergaß, Gitarristen... )
Ich fand es jedenfalls immer am aussagekräftigsten, einen Amp im "realen" Bandkontext ausprobieren zu können.

Manchmal hat man auch Glück und begegnet auf einer Jam Session oder in fremden Proberäumen nebenbei einem bis dahin unbekannten Amp, dem man dann direkt in einer Band auf den Zahn fühlen kann.

Wenn ich da an das EBS-Röhrenteil im Proberaum einer anderen Band denke,
das ich bei unseren Proben mitbenutzen durfte: der erste Amp, über den wirklich
jeder meiner E-Bässe gleichermaßen phänomenal gut klang ...
aber das ist jetzt ein anderes Terrain.​

 

[BealeBoy]

Vielen Dank für die konstruktiven Beiträge. Ich habe nun ein paar Amps ausprobiert und bin bei einem gebrauchten Fender Bronco hängengeblieben. Obwohl ich seinen Gitarren-Bruder, den Mustang II kenne und der mich nicht ansatzweise überzeugen konnte, fand ich den Bronco gar nicht übel. Ja, es ist ein Modding-Amp, jedoch dringt meines Erachtens der negative Aspekt der digitalen Klangerzeugung nicht so in den Vordergrund wie beim Mustang. Jedenfalls habe ich nun für kleine Gigs und für die Proben einen Amp, um mich ausreichend zu behaupten. Und auch wenn diese Amp unendlich viele Sounds möglich macht - so war wenigstens einer dabei, der mir zusagte. Und das reicht ja auch. Auch hier wieder im Gegensatz zum Mustang: grenzenlose Möglichkeiten aber nicht einer, der authentisch und gut klingt.

So long und bässte Grüße