"Bending" bei tiefen Tönen auf einer Gola (Manfred Leuchter)

  • Ersteller Kalidass
  • Erstellt am
K
Kalidass
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.12.18
Registriert
04.06.12
Beiträge
39
Kekse
250
Wie macht er das nur, der Meister, die tiefen Töne des Diskants auf seiner Gola so zu "benden" wie auf einer Mundharmonika?
http://www.youtube.com/watch?v=agzsmDgNqAw

Manfred Leuchter (acc) mit Ian Melrose (g) in einer Aufnahme von "And I Love Her". Traumhaft schön!
 
Eigenschaft
 
Hi Kalidass,

vom Prinzip her ist es ganz einfach:
Die Taste teilweise schließen, also die Klappe nur ein wenig offen lassen, das ist eigentlich der 'Trick'. Der Rest ist Spiel mit Druck, und Spiel mit der Taste. Außerdem funktioniert es nur bei den tiefen Tönen.

Der Rest ist üben.

Grüße
morigol
 
Genaus so wie Morigol beschreibt, funktionierts,

aber das muss jeder mit seinem Instrument selber ausprobieren. Das klappt bei manchen besser, bei manchen nicht so gut.

Gruß, maxito
 
Oh - Du hast recht ... das hatte ich vergessen! Nun ist es eigentlich überflüssig.

Aber zu spät , jetzt ist es einmal angerichtet und wurde ja auch speziell und mit Liebe gemacht :)

http://vimeo.com/89662774

Der Anfang bezieht sich nämlich genau auf "And I Love Her", steht also im musikalischen Zusammenhang. (Wenn auch meine 3 - Mark - Achtzich - Melodica nicht so gut klingt wie ne Gola und zudem sowieso extrem anders intoniert als die Begleitung)
Es ist deutsch und man schaut aus Spielerperspektive. Es werden sowohl Knöpfe als auch Tasten gezeigt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
hier (ca. 5:45 - 6:30) redet ML selbst übers Bending - allerdings gibt er keine Spieltipps dazu.

dazu befragt, waren seine Spieltipps ähnlich wie Klangbutters:
- auf Druck einfacher als auf Zug
- einchörige Register einfacher als Kombinationen
- tiefe Töne einfacher als hohe
- üben ...
(einfacher heißt nicht, dass es andersrum nicht geht - ist halt nur schwieriger)

Gruß,
INgre
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

nur dass keine Verwirrung entsteht:

Klangbutter sprach davon, dass das Bending auf dem Akkordeon bei Druck(!) besser funktioniert als bei Zug. Ich selbst kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.

Inge zitiert Leuchter, dass es auf Zug(!) besser ginge. In dem Filmchen von Leuchter habe ich nicht gesehen/ gehört, dass Leuchter von Zug gesprochen hätte. Ich vermute mal, dass Inge sich in der Eile lediglich verschrieben hat und eigentlich auch Druck meinte.

Viele Grüße

morino47
 
Schön zu sehen, wie Klangbutter das macht:great:. Dass das auch in der Mitte der Tastatur noch so deutlich klappt, ist erstaunlich.

Bei meiner Bugari klappt's nur bei den tiefsten Tönen und auch nur mit sehr viel Mühe. Also Klappe nur minimalst auf und stark gedrück, kaum Bending. Der Ton kommt erstaunlich konstant. Die Klappen der tiefen Töne sind bei der Bugari hohl, d.h. dichten nur auf einer Randfläche. Angeblich soll das die Ansprache der tiefen Töne verbessern .. und damit das Bending unterdrücken (?).

Meine anderen Akkos benden da um Längen besser.

Vermutlich ist das von Instrument zu Instrument verschieden.

Apropos Melodica: Ich habe mal geschaut, so etwas gibt's auch mit Knopfgriff-System (Accordina). Ich hab mal zu einem französichen Hersteller gemailt, ob auch eine B-Griff-Tastatur erhältlich ist, aber nie eine Antwort bekommen. Weiß hier jemand mehr?

Gruß
Herbert
 
Inge zitiert Leuchter, dass es auf Zug(!) besser ginge.

Das hat M.Leuchter auf dem Workshop in St. Georgen so gesagt - allerdings muss man dazu wissen, dass Manfred Leuchter grundsätzlich lieber auf Zug spielt!

Und wie oben schon gesagt, es ist von Instrument zu Instrument unterschiedlich.

Bei meiner kleinen Gola kann man bis Mitte Diskant so ziemlich alles benden, in nahezu beliebiger Form. Bei meiner "großen" geht das nur sehr schwer - wohingegen man bei der auf der Bassseite dafür hervorragend benden kann!
:confused::nix:

Gruß, maxito
 
Inge zitiert Leuchter, dass es auf Zug(!) besser ginge. ... Ich vermute mal, dass Inge sich in der Eile lediglich verschrieben hat und eigentlich auch Druck meinte.

Genau so ist es! Danke für den Hinweis - ich habe mein Posting oben korrigiert.

Das hat M.Leuchter auf dem Workshop in St. Georgen so gesagt - allerdings muss man dazu wissen, dass Manfred Leuchter grundsätzlich lieber auf Zug spielt!

Äh... ML spielt zwar grundsätzlich lieber auf Zug, das Bending macht er aber eher auf Druck (er kann es natürlich auch auf Zug :D). Wie bereits gesagt und oben korrigiert, schrieb ich Zug, meinte aber durchaus Druck. Dass er Druck sagte, kann ich auch daran festmachen, dass ich bei dem einen Stück, bei dem ich ein Bending einzubauen versuchte ;), nach dem Workshop mit offenem Balg anfing zu spielen, um den ersten Ton auf Druck zu benden ...

Dass das auch in der Mitte der Tastatur noch so deutlich klappt, ist erstaunlich.

Wenn ich mich richtig erinnere, demonstrierte ML auf jenem Workshop, dass es sogar in der Piccololage funktioniert ... wenn man es kann ...

Gruß,
INge
 
Zuletzt bearbeitet:
bei mir funktioniert" Bending " deutlich besser auf druck als auf zug , Grund :
um gutes bending zu machen muss ich meine Hand am Griff leicht abstützen und eben das funktioniert besser auf druck .

@Uwe , Danke !

@Reedfan,
Ich hab mal zu einem französichen Hersteller gemailt, ob auch eine B-Griff-Tastatur erhältlich ist, aber nie eine Antwort bekommen. Weiß hier jemand mehr?
ich habe mich auch mal für die Accordinas in B Griff interessiert und bin bei Victoria fündig geworden, nach dem ich den Preis erfuhr- ist mir die Lust vergangen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
bei mir funktioniert" Bending " deutlich besser auf druck als auf zug

und bei mir funktioniert es so gut wie gar nicht, allenfalls "verhungert" der Ton langsam.

Gruß
Reini2
 
Hallo Reiner,
wie oben schon gesagt wurde, funktioniert es bei jedem akko anders, ich kriege es auch nie so gut hin wie der Uwe oder M. Leuchter.
allenfalls "verhungert" der Ton langsam.
vielleicht druckst du den Balg zu leicht,oder ich sage mall besser " schonend ", mann muss beim Bending schon etwas "brutal" zu seinem Instrument sein (fehlt mir auch schwer), den Balg also kräftig drücken und den druck am tonende nicht langsam verringern sondern das "verhungern" mit der Taste steuern- nicht mit dem Balg.
hier auf 1.53 ist mein Beispiel :
https://www.musiker-board.de/hoerproben-akk/534513-reise-ins-zillertal.html

Gruß
Brevis
 
Na ja, ich denke, man muss unterscheiden:

Bendet man einen Einzelton quasi labormäßig, um zu testen wie sich das Instrument verhält, was relativ einfach ist.

Oder bendet man im Spielfluss, z.B. (ich übertreib mal) so richtig mit Schmackes aus nen Lauf mit 8teln oder gar 16teln heraus, was wesentlich schwieriger ist. Das erfordert schon ein erhebliches Maß an Übung, den Tasten-/ Knopf-Hub so feinfühlig zu steuern ... und dürfte dann Leuten wie Leuchter, usw. vorbehalten bleiben.

Ich meine, das Bending ist eher bei diatonischen Mundharmonikas wirklich interessant, weil da fehlende Halbtöne er-bendet werden, die das Instrument an sich gar nicht hergibt. Beim Akko ist es ein nettes Feature, was aber sparsam eingesetzt werden sollte ... weniger ist mehr.

Grüße!
Herbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder bendet man im Spielfluss, z.B. (ich übertreib mal) so richtig mit Schmackes aus nen Lauf mit 8teln oder gar 16teln heraus, was wesentlich schwieriger ist. Das erfordert schon ein erhebliches Maß an Übung, den Tasten-/ Knopf-Hub so feinfühlig zu steuern ... und dürfte dann Leuten wie Leuchter, usw. vorbehalten bleiben.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals auf dem Akkordeon einen gebendeten Lauf "so richtig mit Schmackes aus nen Lauf mit 8teln oder gar 16teln heraus" gehört zu haben. Weder von Manfred Leuchter noch von sonst jemand. Das Bending geschieht auf langen Tönen - und nur da kann es seinen "Charme" entwickeln. Ein kurzer gebendeter Ton ist vermutlich gar nicht sofort als solcher zu erkennen - höchstens als "seltsamer Klang" oder so.

Gruß,
INge

Edit: nachdem ich nun Klangbutters Aufnahme aus dem untenstehenden Link angehört habe, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil :D
Ich habe nun einen aus einem Lauf heraus gebendeten Ton gehört. Allerdings weder von Leuchter noch von Galliano, sondern von Steger :hail:
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch doch, hör mal hier bei 1:20 rein

Ich musste zwar zwei Achtel hinzufügen um Zeit zu gewinnen, aber immerhin.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, ich habe ja bewusst übertrieben. ;)

So labormäßig im Einfinger-Suchsystem einen Einzelton benden ist halt recht einfach. Wenn sich die mittleren und hohen Tonhöhen auf diese Art und Weise aber schlecht oder gar nicht benden lassen, ist es halt weniger eine Frage der Fertigkeit des Spielers als mehr eine Eigenschaft des Instrumentes. Wenn sich mein Bugari "labormäßig" im Einzelton nicht spürbar benden lässt, würde auch der allseits geschätzte Herr Leuchter daran vermutlich nichts ändern können

Aus dem Spielfluss heraus zu benden verlangt einem eine ganz andere Spielqualität ab. Ich kann das derzeit zugegebenermaßen nicht, habe aber auch keine große Motivation das zu erlernen, weil man es doch relativ selten einsetzt.

Okay, bei Wettbewerben ist das ein Must-to have, da muss man halt zeigen, dass man's kann:rolleyes:.

Warum sich nun eine Hight-End-Gola bei den Piccolo-Stimmen noch benden lässt, keine Ahnung. Eigentlich ist das Bending ja ein "Fehler" in der Tonerzeugung. Ziel ist, den Ton über alle Spielparameter möglichst konstant zu erzeugen ...

Gruß
Herbert
 
Warum sich nun eine Hight-End-Gola bei den Piccolo-Stimmen noch benden lässt, keine Ahnung.

Das liegt wohl in erster Linie am Spieler!

Benden kann man jedes Akkordeon, aber es geht nicht jedes gleich gut. Wenn jemand auf seinem Akkordeon kein Bending hinbekommt, dann liegts vermutlich an zu wenig Druck im Kasten. Wie Brevis weiter oben schon schrieb -- da muss man ein bischen brutal sein und wirklich sehr stark Druck geben - praktisch soviel, dass es die Tonklappen fast schon von selber aufdrückt. Im mittleren Druckbereich geht das kaum bis gar nicht!

Und ob man das als Fehler bezeichen mag, oder nicht - ich betrachte es einfach als Spieleigenschaft, die man gezielt einsetzen kann, wie einen weichen Tonansatz oder einen scharfen Tonansatz . Grade bei neuer Musik werden ja oft die Grenzen eines Instruments bewusst ausgelotet. Mein Lehrer musste mal bei einer modernen Komposition für eine Passage ein "schnelles rhytmisches" Bending als Akkord spielen und das gleichzeitig links und rechts. Ich wusste das nicht und hab mich nur gewundert, wie er es denn schafft mitten im Konzert ein Tremolo auf sein Instrument zu zaubern - und das obwohl seine Gola ja komplett flach gestimmt ist!

Seine Antwort hinterher, wie er das gemacht hat: "üben, üben ,den Komponisten verfluchen und nochmals üben":D

Drum:
Das liegt nicht speziell an der Gola, dass man die besonders gut benden könnte oder sonstwas - in allererster Linie liegts am Spieler! (Ich habs nämlich auf seiner Gola nicht mal ansatzweise hingekriegt!:redface:)

Gruß, maxito
 
Wenn sich mein Bugari "labormäßig" im Einzelton nicht spürbar benden lässt, würde auch der allseits geschätzte Herr Leuchter daran vermutlich nichts ändern können
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, diese Aussage erinnert mich aber an die Feststellung eines Workshop-Teilnehmers "mit meinem Instrument geht keine Bellow-Shake". Nach wenigen Minuten ausprobieren stellte M. Leuchter fest, "ich habe eine schlechte Nachricht für Dich: am Instrument liegts nicht" ...

Gruß,
INge
 
Währe das nicht ein guter Vorschlag an unsere leiben Akkordeonbauer , baut uns doch irgend wo nah am Griff ein " Bending- Rädchen" oder einen Hebel der leicht zugänglich währe , es ist doch bestimmt technisch möglich , oder ? ich hätte es auf jeden fall gut gebrauchen können, bitte !

Grüße,

Brevis
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben