Beurteilung LP (Kaufangebot) -> Halsbruch oder Lackriss?

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Moin Board! Lange war ich nur still, jetzt aber eine Frage an die geballte Kompetenz hier im Raum.

Es geht um eine Les Paul, die ich gern kaufen möchte - leider ist das gute Stück weit weg von mir und eine Besichtigung in Persona ist nicht möglich. Ich weiß, dass das nicht ideal ist.

Der Verkäufer ist super hilfsbereit, allerdings bin ich derzeit unsicher, ob es sich bei dem von ihm als Lackriss bezeichneten Defekt nicht vielleicht doch um einen Halsbruch handelt.

Bilder kommen gleich - ich würde mich über euren Input freuen. Zuerst seht ihr den Hals mit der betreffenden Stelle, danach das ganze nochmal unter Schwarzlicht.

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Ich bin gespannt!

Beste Grüße
 
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Ist für mich ein typischer Halsbruch, entweder vom Kauf absehen oder Reparatur mit einpreisen.
 
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Wenn so ein Halsbruch professionell repariert wurde, ist da nichts auszusetzen.
Hatte schon einige SGs und Les Pauls mit reparietem Halsbruch.
 
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Ich setze 50 Euro auf Halsbruch.
 
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Wenn so ein Halsbruch professionell repariert wurde, ist da nichts auszusetzen.
Hatte schon einige SGs und Les Pauls mit reparietem Halsbruch.
Wenn ich mir das Schwarzlicht ansehe, wurde da nix repariert, oder? Du hast aber recht, gegen einen gut reparierten Bruch hätte ich nichts. 👍
 
Was sagt denn der Verkäufer?
 
Ich vermute einen Bruch. Nix schlimmes, wenn fachmännisch repariert. Wenn der Preis angemessen ist, würde ich zuschlagen.
 
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Ich finde das erste Bild schon aufschlussreich. Das sieht weder nach einem Haarriss noch nach einer Abplatzung aus, was den Verdacht nähert, dass darunter das Holz einen mitbekommen hat.

Mit dem Risiko, dass du das nicht vorher selbst klar ausschließen kannst aus der Ferne, würde ich eine Reparatur einpreisen wollen.
 
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Sehe ich genauso. Vom Verlauf und der Tiefe ist das mMn nicht nur ein Lackriss. Ein reparierter Halsbruch könnte es sein, aber dann geht der Lackriss eigentlich auch meist weiter bis ans Binding. Auch wenn es nur ein Teilbruch ist, muss ja bei der Reparatur die Kopfplatte noch etwas weggebogen werden, damit Leim bzw. Kleber eingespritzt werden kann. Aber gut, wenn der Lack vielleicht noch relativ elastisch war (und das Durchhärten hat bei meiner Studio hat damals Jahre gebraucht...), kann man es nicht völlig ausschließen.

Was ich für das wahrscheinlichsten halte: Die Kopfplatte oder die ganze Gitarre hat einen Schlag abbekommen. Der Hals war nach dem Rissverlauf zwar nicht durchgebrochen, aber im Knick sind die außen liegenden Holzfasern unter der Belastung dann eben doch gerissen. Liegt einfach in der Geometrie einer abgewinkelten Kopfplatte, denn wird ein gewinkelter Körper um x Grad aufgebogen, ist der Dehnungsweg in der Mitte des Knicks an der Außenseite des Körpers zwangsläufig am größten. Und der Riss sitzt relativ genau in der Mitte des Knickwinkels.

Der Gitarrenbauer hat es wohl so eingeschätzt, dass noch ausreichend Stabilität vorhanden ist, vielleicht noch oberflächlich etwas dünnen Leim einsickern lassen und dann das ganze mit etwas Lack kaschiert. Es sieht schon so aus, als hätte da jemand gewusst, was er tut, aber dass der Riss nur im Lack war, halte ich für ausgeschlossen. Das wäre dann ein geschlossener Haarriss, während man hier schon auf dem ersten Bild deutliche Vertiefungen erkennen kann.

Eine Les Paul mit fachmännisch repariertem Bruch kann ohne weiteres sehr gut klingen. Aber es bleibt trotzdem dabei, dass der Marktwert dadurch erheblich sinkt, wie bei einem einwandfrei reparierten Unfallwagen. Und es kann die Gitarre halt auch negativ verändern, also würde ich persönlich so eine Gitarre nie ohne Antesten kaufen - oder sie muss wirklich so günstig sein, dass ich sie zum gleichen Preis jederzeit wieder loskriege.

Gruß, bagotrix
 
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Top, Leute, vielen Dank. Ich war auch skeptisch, da tut es gut, bestätigt zu werden.

Laut Verkäufer war sie beim Gitarrenbauer und der hätte bestätigt, dass es definitiv kein Bruch im Holz sei. Ist für mich fischig genug, den Deal platzen zu lassen.

Live zu testen wäre gut, in diesem Fall aber leider nicht möglich - von daher gibts noch einen frechen Preisvorschlag und dann geht die Safari weiter ;-)
 
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Schwarzlicht war schon nett, man hätte auch röntgen können.

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(Die Gitarre gehört meinem frisch verstorbenen besten Freund. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war er Techn. Leiter eines Unternehmens, das zerstörungsfreie Materialprüfung "sehr sensibler" Güter durchführte. Ich weiß nicht mehr mit welcher Leistung und Impulsen der Störstrahler arbeitete. Dennoch würde man auch Bruchkanten erkennen können.)

Was gegen einen bloßen Lackriss in meinen Augen bei dem obigen inserat bricht, ist der Verlauf und die Dicke der Materialverschiebung. Der erste Anschein deutet auf einen (bei dem Modell nicht untypischen) Halsbruch hin. Und der ist nicht mal fachmännisch unauffällig bearbeitet worden.

Gegenbeispiel: https://www.linus-guitars.com/referenzen/kopfbruch-gibson-les-paul/

Die Kritik bedeutet aber nicht, dass der Hals nicht mehr statisch stabil ist. Wenn das Bauchgefühl schon Skepsis bedingt, ist es richtig den Kauf nicht anzutreten.
 
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Ich weiß, @dubbel.
Andere Branchen nutzen die Technik auch (z. B. Bruchprüfung bei Carbonfasern z. B. im Fahrradbau).
Im Fall von Gitarren braucht man ein großes Panel.
Ich werde mal mit dem ehem. Chef sprechen, dass er das mal als "Business Käs" durchplanen soll für den deutschen Markt.
 
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Vielleicht noch mal präziser… ich nehme an der Hals ist/war angebrochen. Das ist relativ einfach und haltbar reparierbar und hier auch wohl gut gemacht.
Ein struktureller Vorschaden mit allen Konsequenzen für den Wert der LP bleibt es aber.
 
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Meine Bedenken und mein Bauchgefuehl sind, dass ich vor Gitarren mit Halsbruch schon vom Kopf her ein Problem hätte. Ich muesste wohl jedesmal denken, wenn sich die Gitarre verstimmt, dass dies sicherlich an der gebrochenen Stelle liegt...... ...und wir kennen ja alle Murphys Law ;) ;)
 
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Hab grade eine SG mit "snapped off Headstock" vom Gitarrebauer zurück geholt. Soundmäßig und auch sonst hat sich nichts verändert, bis auf die fast unsichtbare Bruchstelle. Je nachdem wie man den Headstock gegen Licht hält, sieht man vorne auf der schwarzen Platte den Riss. Hinten sieht man kaum was. Der Gitarrenbauer sagte noch: da geht sie garantiert nicht mehr kaputt :ROFLMAO:

Wer sich eine Gibson holt, muss immer mit dem Problem der eingebauten Sollbruchstelle rechnen. Das geht so schnell ... zack weg iss die Kopfplatte. Meine ist seitlich weg gerutscht und Plopp.
Im ersten Moment kriegt man fast einen Herzkasper. Mittlerweile sehe ich es gelassen und denke schon nicht mehr dran, wenn ich sie in die Hand nehme.

Wegen dem Wertverlust, kommt jetzt auch nie mehr ein Verkauf für mich in Frage und so wird sie jetzt gnadenlos abgerockt :eek2::ROFLMAO:

Um mal auf die abgebildete Gibson zu kommen. Das sieht für mich auch wie eine angerissene Kopfplatte aus. Aber nicht gut repariert ... vom Lack her hätte man das besser machen können.

LG Franz
 
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