Blättchen für Anfänger

Da wir nun bei den Blättern sind:
Welche Fehler kann man beim Montieren machen ?
Längs verdreht, oben-unten vertauscht, 90 Grad verdreht... ;)

Nein, im Ernst: Das einzige, wo du Spielraum hast ist, wie nahe das Blatt an der Spitze des Mundstückes ist. Viel Spielraum hast du aber auch da nicht, eher so im Bereich von 1-2mm. Im Grunde sollte das Blatt ziemlich genau mit dem Mundstück abschließen.

Wenn du das Blatt ein kleines bisschen nach vorne, also dann ein bisschen über das Mundstück hinaus schiebst spielt es sich wie ein etwas stärkeres Blatt. Wenn du's ein bisschen weiter hinten montierst, wird's etwas leichter. Aber alles ganz minimal!

Wie fest man die Blattschraube anzieht, ist Glaubensfrage... kommt auch auf die Blattschraube an, und ist eigentlich relativ egal. Halten soll's. Ich glaube, wenn man sich schon darüber den Kopf zerbrechen will, ein Anfänger sollte das Blatt ordentlich anknallen. Mir kommt vor, dass das eine gute Ansprache fördert.
 
Danke Knebi89, dann hab ich ja nichts falsch gemacht
 
Die Position der Blattschraube kann bei vielen Mundstücken auch einen kleinen Einfluss auf die Blattstärke haben. Richtung Instrument : Mehr Blatt schwingt = schwereres Blatt oder Richtung Spieler : Etwas leichter
 
Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass es unglaublich wichtig ist das Blatt mittig auf dem Tisch des Mndstücks zu platzieren. Wenn die Links-Rechts-Symmetrie nicht stimmt, dann ist die Quietschgefahr höher. Jedenfalls achte ich peniebelst darauf.
 
Da wir nun bei den Blättern sind:
Welche Fehler kann man beim Montieren machen ?
Das Blättchen muss auf das dünne Ende vom Saxophon montiert werden :m_sax:

Nach ein paar Jährchen mache ich selbst immer noch den Fehler, zu schnell losspielen wollen, Blatt draufgeknallt und :igitt:
Es lohnt sich, beim Aufspannen sorgfältig vorzugehen, mittig montiert. Der obere Rand schliesst mit dem Mundstückrand ab, wenn man mit dem Daumen von Hinten drauf drückt. Wenn man nicht drauf drückt, sieht man dann einen kleinen weissen Rand von vorne überstehen.

Und wie bei allen Ratschlägen: Mach es anders, mach deine eigenen Erfahrungen. Nicht jede Mundstück/Blättchen/Spieler Kombination funktioniert gleich.

Grüße,

Kokopelli
 
zu der Montage ist eigentlich alles gesagt, bleibt noch die Blattschraube an sich. Da gibt es die verschiedensten Ausführungen und ziemlich genau soviele Meinungen was die unterschiedlichen Konstruktionen bewirken und welche Vor - und Nachteile sie haben.

Auch da hilft nur Ausprobieren, wobei das, wenn man mit niemanden mal tauschen oder probieren kann, richtig ins Geld gehen kann.

Ich bin nach Jahren jetzt bei 2 Varianten hängengeblieben: Vandoren Optimum und für das Metallmundstück auf dem Tenor CH. Heftrig.
Die Vandoren ist sehr einfach und schnell zu handhaben sitzt sehr gut und meiner Meinung nach auch klanglich sehr gut. Mit den verschiedenen mitgelieferten Andruckvarianten (kleine Blättchen, die man austauschen kann) kann man etwas experimentieren.

Die Heftrig braucht am Anfang etwas mehr Mühe, das Andruckblättchen wird durch einen Stahldraht fixiert, den man erst an das Mundstück und die Blättchendicke anpassen muss, dann wird das Ganze mit dem mitgelieferten Imbussschlüssel festgezogen. Der überstehende Draht abgeschnitten. Lässt man den Draht etwas länger könnte man bei einem Mundstückwechsel durch Aufdrehen der Schrauben später nochmal korrigieren. Ist aber etwas theoretisch, da man sich leicht an dem überstehenden Draht die Finger verletzten kann, darum besser bündig abschneiden. Ersatzdraht bekommt man auch. Die Schraube ist nur für Metallmstck. zu empfehlen, Kunststoff wird zu leicht verkratzt.


Grüße

atrofent
 
Hallo,
habe nun auch ein Fiberreed auf dem Altsax meiner Frau probiert, Ergebnis: fürchterlicher Klang.
Hätte nicht gedacht, dass so ein Unterschied auftreten kann.
 
habe nun auch ein Fiberreed auf dem Altsax meiner Frau probiert, Ergebnis: fürchterlicher Klang.
Das muss zu einem passen. Nur weil manche Profis darauf schwören heißt es ja nicht, dass es auch für Dich das Richtige ist. Der Ton ist meist dann unmöglich, wenn das Blatt zu weich ist und beim laut Spielen in voller Länge an der Bahn aufschlägt. Das macht dann einen schnarrenden, kratzigen Ton, wie eine übersteuerte Aufnahme.

Ich habe mir vor ein paar Jahren einen Satz verschiedene Fiberreed schicken lassen und bei mir hat keines wirklich gepasst. Ich habe mir dann das Carbon Blatt behalten, weil es so ganz anders war und den Rest zurück geschickt. Das Carbon hatte einen Ton mit dem man Beton schneiden kann. Ein Blatt wenn es mal laut und aggressiv sein soll.

Mittlerweile kommt mir das gar nicht mehr so extrem vor, etwas heller als meine Klassik Blätter, aber gut und auch weich spielbar. Es liegt vermutlich nicht so sehr daran dass sich das Blatt geändert hat sondern daran, dass ich heute damit einfach besser klar komme als früher.

Das Schöne bei den Fiberreed ist ja, dass man sie normalerweise problemlos zurück schicken kann wenn sie nicht passen.
 
Habe nun gelernt, dass die Auswahl des Blattes eine individuelle Angelegenheit ist. Ich habe nun eine Sammlung von Blättern, für das Altosax benutze ich nun ein
Rico Imperial Stärke 2. Ich habe auch den Eindruck, dass auch der Klang je nach Hersteller variiert, liege ich da richtig?
Gruß
Lowry
 
[QUOTE="lowry, post: 7283862, member: 189121"Ich habe auch den Eindruck, dass auch der Klang je nach Hersteller variiert, liege ich da richtig?[/QUOTE]
Ja, da liegst DU richtig. Die Blätter sind alle unterschiedlich geschnitten und das führt dazu, dass sie bei verschiedenen Frequenzen unterschiedlich schwingen. Zusammen mit der Dir gegebenen Anatomie, Wo Du am Blatt die Lippe andrückst, weit breit und wie fest, wie weit Du das Mundstück in den Mund nimmst und wie die Geometrie der Mundstück Bahn ist, führt das dann zu unterschiedlichem Klang und Spielverhalten.

Deshalb ist es so schwer generelle Hinweise auf das "ideale Blatt" zu geben. Da muss man immer wieder mal etwas neues probieren. Man sollte es nur nicht übertreiben. Funktionieren tun praktisch alle, die Unterschiede liegen im Detail. Da ein Holzblatt aber auch ein Naturprodukt ist und auch von 10 in einer Schachtel durchaus 10 unterschiedlich reagieren können muss man mit einer gewissen Variationsbreite klar kommen lernen.
 
Ich habe bis jetzt nur so ein mit Plastik überzogenes Blatt von Rico ausprobiert und das war absolut schrecklich für mich, weswegen ich von da an keine Plastikblätter mehr angefasst habe.
Werde mir jetzt mal so ein Fiberreed zulegen, die sollen sich ja ganz anders spielen. Kann mir aber nur schwer vorstellen, dass so eines wirklich mit einen Holzblatt mithalten kann.
 
Werde mir jetzt mal so ein Fiberreed zulegen, die sollen sich ja ganz anders spielen. Kann mir aber nur schwer vorstellen, dass so eines wirklich mit einen Holzblatt mithalten kann.
Die Frage ist: was heißt "mithalten"?

Ich habe Fiberreed und Légère im Einsatz (neben Holzblättern) und die Ansprache sowie die Konsistenz im Spielverhalten ist einfach nur sensationell. Allerdings reagieren sie jeweils anders - auch hinsichtlich der Intonation - als meine bevorzugten Vandoren Blau und auch der Klang ist jeweils anders.

Es sind Blätter so unterschiedlich wie auch Holzblätter sein können. Mancher mag sie, mancher nicht.

Die Rico PlastiCover habe ich nie probiert.
 
Das Rico PlastiCover spielte sich immer wie ein Holzblatt, das man gerade erst draufgemacht hat. Das war für mich gar nichts.

Aber möchte jetzt mal (trotz des hohen Preises) andere Plastikblätter ausprobieren.
Ich spiele am liebsten Vandoren V16 der Stärke 2,5. Welcher Stärke entspricht das dann bei den Fiberreed und Legere? Bei Thomann ist von der Fiberreeds M als äquivalent zur Stärke 2,5 angegeben, habe aber schon gelesen, dass man bei Plastikblättern eine leichtere Stärke nehmen sollte, da diese nicht nachlassen. Was sind da eure Erfahrungen?
Und wie sieht es mit den verschieden Schnitten aus?
 
Und kann/soll man die Dinger in die Reedgard stecken?
 
Ich spiele inzwischen viel auf Forestone Reeds. Innen Holz, außen Kunststoff. Ich hab noch nicht allzu viele Kunststoffblätter ausprobiert, aber von denen sind die Forestone bisher mit Abstand die besten (wenns um Klassik geht mMn sogar die einzig überhaupt spielbaren).

@Johnny : Grob eingrenzen kannst du die Stärke schon, viele Hersteller/Verkäufer haben Tabellen, in denen verschiedene Blätter verglichen werden. Allerdings, wie oben schon ausführlich beschrieben wurde hat jeder eine andere Physis, einen anderen Ansatz und reagiert anders auf verschiedene Schnitte und Materialien, daher kommt man ums Ausprobieren nicht drum rum.
Ein spezielles Behältnis (wie die "klimatisierten" Teile für Holzblätter) bringt nichts, glaube ich. Aber lose im Koffer gehen die natürlich auch kaputt, also in irgendeine stabile Verpackung sollte man sie tun, z.B. die kleinen Plastikteile in denen die viele Blätter verkauft werden.
 
Und kann/soll man die Dinger in die Reedgard stecken?

Man kann und sollte. So werden die Blättchen schön eben gehalten. Reedgards sind da eine kostengünstige und effektive Lösung. Aber immer darauf achten, dass die Dinger schön trocken sind, bevor Du sie wegpackst. Sonst besteht Schimmelgefahr.
Alternativ kannst Du auch die feuchten Blättchen auf eine Glasscheibe kleben. Z.B. ans Fenster. Wenn sie trocken sind, fallen sie von selbst ab.:ugly:

Weniger zu empfehlen sind - nach meiner Erfahrung - Behältnisse, wo die Blättchen ständig feucht gehalten werden, z.B. Hygrocase oder so. Aber es gibt auch Saxophonisten, die darauf schwören, die Blättchen immer im Wasser aufzubewahren.

Habe nun gelernt, dass die Auswahl des Blattes eine individuelle Angelegenheit ist. Ich habe nun eine Sammlung von Blättern, für das Altosax benutze ich nun ein
Rico Imperial Stärke 2. Ich habe auch den Eindruck, dass auch der Klang je nach Hersteller variiert, liege ich da richtig?
Gruß
Lowry

Ja, abhängig vom Schnitt klingen Blättchen verschiedener Hersteller sehr unterschiedlich. Alte Blättchen, auch wenn sie Dir zu leicht geworden sind, nicht rauswerfen (solange sie noch gut sind). Wenn Du Dir mal ein weiteres Mundstück kaufst, bist zu - wenigstens zum probieren - froh an einem Blättersortiment in den verschiedensten Stärken.

Grüße,

Kokopelli
 
Ich spiele inzwischen viel auf Forestone Reeds. Innen Holz, außen Kunststoff.

das stimmt so nicht:


"Materials
The Forestone material is a mixture of polypropylene resin and cellulose wood fibre. More than 50 percent of the wood fiber used is bamboo. The material is brownish in colour, tasteless, odourless and non-toxic. The exceptional sound, resilience and flexibility of Forestone reeds is due mainly to this special material."

Grüße

atrofent
 
das stimmt so nicht:


"Materials
The Forestone material is a mixture of polypropylene resin and cellulose wood fibre. More than 50 percent of the wood fiber used is bamboo. The material is brownish in colour, tasteless, odourless and non-toxic. The exceptional sound, resilience and flexibility of Forestone reeds is due mainly to this special material."

Grüße

atrofent

Korinthenka... Ne Quatsch, man lernt doch immer gern dazu =) :D Jedenfalls sind auf der Oberfläche, also außen, keine Holzfasern sicht- oder fühlbar.
 
Die Frage ist: was heißt "mithalten"?

Ich habe Fiberreed und Légère im Einsatz (neben Holzblättern)

Hallo zusammen, ich hab mich nach längerem mitlesen jetzt auch mal angemeldet.
Ich bin nämlich auch gerade auf der Suche nach einem Kunststoffblatt.

Ich spiele Alt im Blasorchester und seit einiger Zeit auf Légère Signature 2 1/2.
Ich hätte gerne ein anderes Kunststoffblatt probiert, dass etwas näher am Holz-Klang ist und aber ähnlich leicht zu spielen ist.
@bebob99: Welches der Fiberreed hast du im Einsatz? Und wie verhält sich das mit der Stärke im Vergleich zu Vendoren blau (auch für mich der Benchmark) und den Légère? Und welches Légère spielst du? Ich hab auch ein StudioCut probiert, das ist mir aber zu "blechig".
 
Ich finde die Forestone Black Bamboo noch am ehesten spielbar. Fiberreed habe ich probiert aber die sind mir zu dünn und scharf. Auf saxophonen spiele ich nur Holz.

Auf der Klarinette klingt das Black Bamboo recht ok, hält ewig und ist immer einsatzbereit. Genau was ich brauche. Wäre ich Klarinettist würde ich aber sicher Holz spielen.
 

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