Blues-Solo für den Bass?

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Hey,

bei uns gibt's jeden Donnerstag eine sogenannte "Blues-Night". Musiker treffen sich und jammen in nem von der Stadt subventionierten Klub. Coole Sache.
Nur: da jammt man, und auf einmal wird ein Basssolo erwartet. Okay, Pentatonik, Blues Scale und Paralleltonart ein bisschen durchgeraspelt, hat sich allerdings, meiner Meinung nach, ziemlich doof angehört. Ist halt eher Eierschneiderzeugs und nichts für kräftige Viersaiter. ;)

Wie schreibt/improvisiert man ein Blues-Solo für den Bass? Welche Töne/Skalen/Techniken... kommen da gut? Oder lieber ganz auslassen?

Blueser, brauche eure Hilfe!
 
Eigenschaft
 
Hi, das ist sicherlich eine sehr interessante Frage und auf jegliche Antworten bin ich auch gespannt.

Ich selbst spiele erst seit nem Jahr und das ohne Musiklehrer, also darf jetzt nichts fundiertes erwartet werden, aber meine Tipps:
  • Variierte die Tonlänge: speziell 1/4, 1/8 und vereinzelt 1/16tel kommen gut im Blues, achte mal bewusst darauf, mit diesen "Geschwindigkeit" wechselnd zu spielen, so kannst du schön Akzente setzen
  • Spiele alle 3 Oktaven auf deinen Bass aus, speziell für Licks zwischendurch lohnt es sich, mal auf dem Griffbrett etwas höher zu wandern, je freier du dich auf dem Griffbrett bewegst, umso größer ist die Abwechslung
  • Mit der Anschlagstärke kannst du die Lautstärke variieren und so zusammen mit z.b. 1/16 Noten super Akzente setzen
  • auch mit dem Bass funktionieren Bendings und Vibrato, auch Slides ab und zu kommen super
  • du kannst versuchen, Kontinuität in dein Solo zu bringen, indem du z.B. ein Hauptriff drin hast und es immer "weiterentwickelst"
  • wie die Gitarre kann auch der Bass ab und zu ne kurze Pause machen vor Licks

Ne gute Inspiration ist sicherlich, sich mal die berühmten/legendären alten Blues/Rock-Gruppen wie Cream, The Who oder teils The Jimi Hendix Experience anzuhören für neue Ideen. Crossroads von Cream lege ich dir als meine Lieblings-Liveimprovisation mit einer fantastischen Performance von Jack Bruce ans Herz!

Vielleicht nicht allzu viel neues dabei, doch wenn man sich mal eingehend mit den einzelnen Elementen beschäftigt, kann man damit schnell coole Sachen erreichen.
 
Crossroads ist der Hammer!
Das mit dem Thema ist eine sehr gut Idee du kannst ja ein eingäniges pentatonisches Thema einbauen,
z.b. Black Night von Deep Purple. Ansonsten dürfte wie gesagt bei Cream oder Jimi Hendrix Experience akustisch viel zu holen sein.
Dieses Thema dürfte sich auch gut als Grundlage eignen.
Ansonsten hab ich meinem Vorgänger eigentlich nichts hinzuzufügen.

Es grüßt
Django
 
Schau dir mal die Sachen von Jack Bruce( Cream ) an. Er hat den Bass oft wie ein solo Instrument gespielt.
 
So, nach langer Zeit abseits der Zivilisation mal wieder eine Meldung von mir.
Primär will ich mich bei euch Postern bedanken - danke! Gerade die Schubse hin zu Cream haben mir offensichtliches klar werden lassen. ;)
Doch zurück zum Thema: für mich habe ich herausgefunden, dass man nicht nur mit "klassischen" Techniken tolle Bluessounds hinkriegt; Tapping hat sich als äusserst ergiebig herausgestellt und ist sehr flexibel einsetzbar. Sowohl die "Stu-Version" als auch die "Billy-Technique".
Des weiteren lassen sich auch Soli, wie man sie wohl eher von Jazz-Bassisten, insbesondere Kontrabassern, erwarten würde, hervorragend einflechten. Cremiger, dumpfer Sound mit einem kleinen "Slap"-Faktor. Natürlich im KBass-Stil, nicht das herkömmliche EBass-Slapping. Erfordert jedoch eine gewisse Übung, die Saiten mit dem Handballen an das Griffbrett zu hauen, ohne abstruse Ergebnisse zu feiern.


FH
 
Hi FairHair,

ich wollte als Gitarrist - eher aber als Zuhörer was dazu sagen.

Ein Bass-Solo ist nicht unbedingt das Hammer High Light - vor allem nicht, wenn es standardmäßig daherkommt. Das ist zwar manchmal unvermeidlich - insbesondere wenn man vom jeweiligen Band- oder Session-Leader per Kopfnicken die eindeutige Aufforderung bekommt und schlecht ausbüchsen kann.
Ich würde von daher vor dem song oder dem set kurz das Gespräch suchen und signalisieren, ob man möchte bzw. dann auch signalisieren: lass mich mal aus. Gleichermaßen würde ich das Gespräch mit dem drummer suchen - wenn der Lust hat, einen zu begleiten und ein bißchen dialogmäßig mitzuvariieren kommt das meiner Erfahrung nach in der Regel supergut - da groovt der Saal und beide bekommen berechtigterweise haufenweise Applaus.

Ich spreche dabei gar nicht davon, das Solo zu meiden. Ich will nur zwei Möglichkeiten aufzeigen, wie man mit so einer Situation auch umgehen kann.
Wenn Solo - dann richtig ... Dazu kamen ja schon klasse Tipps. Ich würde da durchaus auch vorhandene Effektgeräte mit einbeziehen. Eine Passage verzerrter Bass kann richtig fetzen.
Wobei ich einen gut Teil des Solos darauf verwenden würde, das Typische des Instrumentes Bass wirken zu lassen: es gibt ja Bassisten, die einen vergessen lassen wollen, dass sie Bass spielen - und das durchaus eindrucksvoll. Aber fast finde ich es dann etwas Schade - denn ein Bass ist zu Recht ein Bass und keine tiefergestimmte Gitarre.

Also: Geschwindigkeit oder der Beweis, dass man auch so schnell sein kann, ist eine feine Sache. Aber ein Bass sollte meiner Meinung nach auch mal wirklich mit der Geschwindigkeit runtergehen und die satten tiefen Töne ausklingen lassen. Den groove wirken lassen. Den Bauch ansprechen.

Wollte ich mal aus dieser Perspektive gesagt haben.

x-Riff
 

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