brauch eueren Rat

Stick Seavers schrieb:
Ich finde es etwas hochgegriffen nach 1,5 Jahren am Instrument eine "Studiomusikerkarriere" in Betracht zu ziehen. Nicht aufgrund mangelnder Spielkenntnis, sondern vielmehr aufgrund mangelnder Objektivität sich selbst gegenüber. Wer hat sich anfangs nichts mehr gewünscht als mit diesem Hobby sein Geld zu verdienen, oder auch heute noch? Der Traum bleibt zwar bestehen, nur betrachtet man ihn jetzt nünchterner. Im stillen Kämmerlein alleine möchte keiner auf ewig spielen.
Aber in deiner Situation kann von einer ernsthaften Berufswahl, des Musikerdaseins betreffend, nicht die Rede sein.
Wenn es einem schwer fällt sich für einen bestimmten Berufszweig zu entscheiden, wählt man schnell das Hobby als Berufswunsch, als geistigen Notanker sozusagen. Nur bringt dieser in den meisten Fällen kein Geld.

Vielleicht wär es aber viel eher mal an der Zeit, darüber nachzudenken, was wir alles als "Arbeit" oder "Hobby" bezeichnen. Jemand, der vor 30 Jahren einen Beruf erlernt hat, den es heute nicht mehr gibt,wird es aber immer noch als seinen Beruf ansehen, obwohler damit kein Geld mehr verdient.
Die Gleichung - Hobby = macht Spass / Beruf = ist eine Last; gehört nach meinem Dafürhalten endlich mal abgeschafft!!! Ich möchte nicht wissen, wieviele von der Natur berufene Musiker etwas anderes als Beruf gewählt haben, weil sie nach der Gleichung vorgegangen sind. Ich merks auch an einigen Beiträgen hier. Musiker als Beruf wird hier viel zu häufig mit Last und Mühe eingefärbt, um es als Beruf zu legitimieren. Das is Quatsch in meinen Augen! Muß man nicht. In Allem, was man freiwillig und mit Spass macht ist übermäßig Leistungsbereitschaft angelegt. Im 8 Stunden - Tag eher Leistungsvermeidung. Das dann Erfolg in der Folge ebenfalls verklemmt und durch diese "Legitimationsfilter" wahrgenommen wird, führt dann zu dem seltsamen Starblödsinn, den wir hier erleben. Nee, muß so nicht sein!!!
Bigdrum
 
Bigdrum schrieb:
Vielleicht wär es aber viel eher mal an der Zeit, darüber nachzudenken, was wir alles als "Arbeit" oder "Hobby" bezeichnen. Jemand, der vor 30 Jahren einen Beruf erlernt hat, den es heute nicht mehr gibt,wird es aber immer noch als seinen Beruf ansehen, obwohler damit kein Geld mehr verdient.
Die Gleichung - Hobby = macht Spass / Beruf = ist eine Last; gehört nach meinem Dafürhalten endlich mal abgeschafft!!!

Beruf ist, zumindest für mich, die Tätigkeit, die mir meinen Lebensunterhalt einbringt.
(Den letzten Beruf, den es nicht mehr gibt, habe ich zwar nicht vor 30, aber vor 15 Jahren erlernt, sehe diesen aber nicht mehr als meinen Beruf an!)

Weiterhin ist mein Lebensunterhaltserwerb (= Beruf) absolut keine Last für mich. Ich fülle ihn täglich mit großem Spaß aus und das trotz körperlich extrem schlauchender Wechselschicht!

Andererseits ist mein Hobby (Musik) manchmal eine große Last, nämlich immer dann, wenn ich als Einziger in der Band, der ein (großes) Auto hat (durch meinen "Beruf" ermöglicht) vor 'nem Auftritt als erster vor Ort (Ü-Raum) sein muß, aber auch bis zum Ende dabeizusein habe, da ansonsten das Equipment im Auto "übernachten" müsste.

Bigdrum schrieb:
In Allem, was man freiwillig und mit Spass macht ist übermäßig Leistungsbereitschaft angelegt.

Hier stimme ich Dir zu.


Bigdrum schrieb:
Im 8 Stunden - Tag eher Leistungsvermeidung.

Hier nicht! Das ist 'ne Unterstellung!

-----------

Sicher gibt es 'ne Menge "geborene" Musiker, die auch als Berufsmusiker ihren Weg gehen könnten.
Aber viele wollen einfach auf 'ne gewisse Sicherheit in ihrem Leben nicht verzichten. (Gerade wenn noch andere mit davon abhängen (z.B. Kinder).)
Dazu gehört eben auch die "sichere Lohntüte" am Monatsende.
...die häufig auch noch größer ausfallen dürfte, als bei 'nem Durchschnittsberufsmusiker.
Als "Star" sieht das dann sicher auch schon wieder ganz anders aus.
Aber "Star" wird man m.E. eher durch Glück, als durch "daraufhinarbeiten"!
 
Hein schrieb:
Hier nicht! Das ist 'ne Unterstellung!

-----------

Sicher gibt es 'ne Menge "geborene" Musiker, die auch als Berufsmusiker ihren Weg gehen könnten.
Aber viele wollen einfach auf 'ne gewisse Sicherheit in ihrem Leben nicht verzichten. (Gerade wenn noch andere mit davon abhängen (z.B. Kinder).)
Dazu gehört eben auch die "sichere Lohntüte" am Monatsende.
...die häufig auch noch größer ausfallen dürfte, als bei 'nem Durchschnittsberufsmusiker.
Als "Star" sieht das dann sicher auch schon wieder ganz anders aus.
Aber "Star" wird man m.E. eher durch Glück, als durch "daraufhinarbeiten"!

Es war nicht meine Absicht, denen auf die Füße zu treten, die Ihren Job so machen, wie Lite es in seinem Link geschrieben hat, ganz im Gegenteil. Dem stimme ich in vollem Umfang zu!!!!
Mir fällt allerdings auf, daß es eine besondere Unterscheidung zwischen Musiker/Künstler und einem "normalen" Beruf gibt, die ich nicht teile.
Alles bisher in den Posts gesagte darf auch gelten, klar, nur beim Musiker wird eine Unterscheidung gemacht! Wieso? Es gibt auch AV Kaufmänner, die mit Herz und Seele bei der Sache sind. Gut so!!!
Es gibt ja auch keine Unterscheidung in Hobby und Profi AV Kaufmann! Diese Unterscheidung, zumindest mit den Auswirkungen und Vorstellungen, wie der Beruf des Musikers aussieht, ist eine typisch deutsche!
In Amerika ist der Beruf ein Beruf wie jeder andere auch. Nicht mehr nicht weniger. wer gut und erfolgreich ist, wird ein Star. Wer nicht, ist eben Musiker. In Deutschland wird er seltsam überhöht und mit der Pflicht zum Millionär und Star werden. Was soll das? Wird er kein Star, wird ihm die fast schon die Legitimation abgesprochen. Er gilt als Spinner. Ein erfolgloser Fliesenleger, ist diesem Statusdruck nicht ausgesetzt. Is dann halt n kleener Fliesenleger.
Ich stelle einfach die Behauptung auf, (oder unterstelle es, stimmt), daß es einfacher wäre und sicherer, wenn wir mit diesen künstlichen Anforderungen auf dem Teppich bleiben würden. Es täte der gesamten Szene gut!
Dann könnte man auch anders über die Berufswahl nachdenken. Dann kann ich fragen: " Will ich Fliesenleger, AV Kaufmann, oder Musiker werden? Die Auswahl is dann Gleichberechtigt, auch unter "Sicherheitsaspekten"!! Es ibt auch konjunkturschwankungen aufm Baumarkt. Da wird aber immer noch von Sicherheit gefaselt, selbst wenn man nach 50 erfolglosen Bewerbungen immer noch arbeitslos is! Is ja schließlich ein "richtiger" Beruf.
Bigdrum
Bigdrum
 
Kleiner Tipp Mein Vater spielte 20 jahre als Drummer in ner Band und hat nicht sonderlich viel gelb bekommen. Also als Drummer geld zu machen ..... sehr schwer meiner meinung nach aber ich wünsche dir viel Glück
 
D
  • Gelöscht von bob
  • Grund: Doppelpost
also ich wünsche erstmal VIEL ERFOLG GLÜCK UND TACKGEFÜHL ;)

wenn man sich etwas in den kopf setzt soll man es auch versuchen zu verwirklichen, aber man sollte sich im klaren sein das berufsmusiker ein hartes pflaster ist. sich so den lebensunterhalt zu verdienen bleibt nur einer hand voll leuten vorbehalten. leider.
 
...man sollte sich im klaren sein das berufsmusiker ein hartes pflaster ist. sich so den lebensunterhalt zu verdienen bleibt nur einer hand voll leuten vorbehalten. leider.

In diesem Sinne ist mein vorheriges Posting zu verstehen.

Unter "finanziellen Sicherheitsaspekten" sind andere Berufe einfach erfolgversprechender.
 
Hallo zusammen!

Bigdrum spricht da eine wirklich sehr interessante Sache an. Das standing eines Musikers ist wohn nirgends so schlecht wie in Deutschland. Musiker gelten hier ja schon fast als asozial. In den USA ist der Beruf Musiker äußerst angesehen. In der Relation zu Einwohnerzahlen, USA und Deutschland, gibt es auch viel mehr Profimusiker! Ich kenne ein paar Musiker aus den USA, als ich denen erzählte wie man hier als Musiker von seinen Mitbürgern und auch offiziellen Stellen (Ämtern, etc.) behandelt und angesehen wird, wollten sie mir das anfangs gar nicht glauben. Ein paar Beispiele: In Deutschland gibt es, soweit ich weiß, keine offizielle Musiker-Gewerkschaft. In den USA schon und zwar gleich mehrere! Wenn man in Deutschland nicht selber weiß, dass es die Künstlersozialkasse (KSK) überhaupt gibt, würde man das von seiner Krankenkasse oder offiziellen Stellen erst gar nicht erfahren. Meine Krankenkasse (Barmer,immerhin die zweit größte Deutschlands) hatte davon auch noch nichts gehört. In den USA stehen Beratungsstellen für Musiker und angehende Musiker zur Verfügung, man hat also eine Anlaufstelle um jegliche Fragen beantwortet zu bekommen. Kurz um, es wird einem geholfen, in Deutschland halt nicht. Ich wundere mich oft darüber was es für eine unterschiedliche Betrachtung zwischen z.B. Dichtern/Autoren/Schriftstellern und Musikern gibt. Dichter/Autoren/Schriftsteller sind in Deutschland immer noch sehr angesehen. Auch über staatliche Hilfe dürfen sie sich desöfteren freuen. Sie haben also eine Lobby! Zu Recht! Wenn ich mir zudem anschaue wieviele staatliche Filmförderfonds in Deutschland gibt, kommt mir fast das kotzen. Fast jedes Bundesland hat einen. Schon mal jemand einen Musikförderfond als Geldgeber für ein Album gesehen. Doch, gibt es! Allerdings nur für "ernsthafte Musik". (Alleine diese Unterscheidung zwischen U- und E-Musik, genial albern!:screwy:) Die weitverbreitete Ansicht, Musiker wären faul, zu dumm einen "richtigen" Beruf zu lernen und schlafen bis mittags, (gut das mit dem schlafen trifft auch manchmal zu, allerdings war man auch bis 3 Uhr Nachts im Studio oder hat Live gespielt) kenne ich auch nur aus Deutschland. Ich will Deutschland nicht schlecht machen, eigentlich ist das ein tolles Land, wenn man nicht Musiker, Wissenschaftler oder Arzt ist.:rolleyes:

Das klingt jetzt echt Alles ziemlich negativ, solls aber gar nicht sein! Ich will eigentlich nur die Sichtweise für den Beruf Musiker wieder ins rechte Licht rücken. (Was für noble Absichten!:rolleyes:) Ich gebe auch hier Bigdrum recht, hier wird der Beruf Musiker nicht gerade hoch geschätzt. Und das in einem Musikerforum!!! Überlegen wir uns doch mal eines: Wenn jeder so denken würde, wie viele hier, wollte keiner mehr Musiker werden. Die Musik würde stark darunter leiden, evtl. gibt es keine Vielfalt mehr, oder noch schlimmer gar keine Musik (halte ich selbst für unrealistisch)!
Musik ist ein Handwerk - und irgendjemand muß auch diese Drecksarbeit erledigen, die wir Alle so gerne konsumieren!


VG
Der Elsch
 
Stimmt, was der Elch da so schreibt.
Leider ist das die Realität.
Und aufgrund dieser kann man eigentlich hierzulande niemandem guten Gewissens empfehlen, Berufsmusiker zu werden!

Es ist schade, aber es ist so!


Und nochmal zu Bigdrum:

Der Markt für Fliesenleger ist einfach größer, als der für Musiker,
Daher wird ein nicht so guter Fliesenleger eher 'nen Job bekommen, als ein Musiker.

Auch das ist Realität.
 
Hein schrieb:
... Und aufgrund dieser kann man eigentlich hierzulande niemandem guten Gewissens empfehlen, Berufsmusiker zu werden! ...
genau so seh ich das auch!! schon gar, wenn die Probanten nur die Idylle sehen (wollen) und die Realität des Berufsmusikers zu gerne ausblenden. Die Probleme werden ja nicht anders (oder in absehbarer Zeit besser), nur weil sie Elch + Bigdrum beim Namen nennen!

Deshalb mein Standpunkt, die, die nicht unbedingt Musik machen müssen, dies u.U. auch nur halbherzig tun, die sollten das auch gar keinen Fall machen - laßt die wenigen Plätze denen frei, für die es ausschließlich ein Leben als Musiker gibt! ...die habens schon schwer genung über die Runden zu kommen.
 
....also Moment mal!!!!

Das alles so ist wie es ist, heißt nicht, daß man es so hinnehmen muß! Wäre das so, hätte sich auch niemand gegen Leibeigenschaft oder für Arbeiterrechte eingesetzt.(und mit Blut erkämpft) Dawar nämlich noch viel mehr essig mit "großem markt". ich glaubs ja nicht!!!

OK! Es is wie es ist! Warum? In einem Musikerboard wird von Musikern behauptet, es sei nicht erstrebenswert, Musiker zu sein! Hallo?????

Natürlich kann ich alles, was negativ sein könnte zusammentragen und auflisten. Mir fehlt hier die Positivliste.

1.) Man verdient Geld!!! (fertig aus basta, natürlich) Hinweis*

2.) Man hat aufregende Zeiten!!!

3.) Man lernt die verrücktesten Menschen kennen

4.) Man bekommt Anerkennung (Applaus)

5.)Man ist viel unterwegs

6.)Man macht sehr intensive Lebenserfahrungen

7.) man arbeitet Marktorientiert (Marketing, Werbungetc.), Trendsettend, innovativ, zukunftsorientiert, im Team, betriebswirtschaftlich und und und wie in einer ganz normalen Firma. Mehr isses ja auch nicht.

*Wer als Musiker kein Publikum hat kommt an der selben Stelle an, an der der Fliesenleger ohne Kunden landet.

Musiker sein ist etwas ganz normales und gesundes! das muß in die Köppe anstatt Musiker sein ist ohhh diffusganzkompliziertkunstganzschwermystisch!!!

macht mehr Musik

Bigdrum

....und esst mehr Eis!
 
Bigdrum schrieb:
Wer als Musiker kein Publikum hat kommt an der selben Stelle an, an der der Fliesenleger ohne Kunden landet.

Sehe ich auch so, nur im Normalfall deutlich eher!


Die Punkte 2 -7 sind sicherlich interessant und erstrebenswert, machen aber nicht satt!


Bigdrum schrieb:
Musiker sein ist etwas ganz normales und gesundes!...

Richtig, nur muß jemand für die Leistung bezahlen, und da kommt wieder der Markt ins Spiel!
 
Wo wir gerade beim Markt sind. Wenn alle Musiker an einem Strang ziehen würden, steckten wir nicht im momentanen "Band-Ausverkauf" fest, wo gute Bands für einen 90Minuten Auftritt gerade mal ein, zwei oder drei 100er bekommen, dass es geradezu grotesk ist. Die Arbeit der Musiker wird all zu oft mit "Spass" gleichgesetzt für den man ja nicht bezahlen muß.
 
Pressroll schrieb:
Wo wir gerade beim Markt sind. Wenn alle Musiker an einem Strang ziehen würden, steckten wir nicht im momentanen "Band-Ausverkauf" fest, wo gute Bands für einen 90Minuten Auftritt gerade mal ein, zwei oder drei 100er bekommen, dass es geradezu grotesk ist. Die Arbeit der Musiker wird all zu oft mit "Spass" gleichgesetzt für den man ja nicht bezahlen muß.

absolutely right m8! :great: Irgendwann muß man noch mit nem Hut rumgehen....
 
Bigdrum schrieb:
.... Natürlich kann ich alles, was negativ sein könnte zusammentragen und auflisten. Mir fehlt hier die Positivliste ...
Was hat deine Liste so speziell mit Musik zu tun?? ich hab das alles in meinem Beruf auch - und jeder andere, der das will auch - zumindest, wenn er seinen Job ernstnimmt und ihn lebt...!

Ich will euch jetzt nicht Phantasten nennen, aber Musiker ist ein aussterbender Beruf - die kommerziell erfolgreiche Musik machen Computerfachleute, die brauchen keine Musiker dazu - ...nicht mehr!
Und da, wo (noch) Musiker gebraucht werden, da sind Spezialisten gefragt - wer im Studio 4-5 Takes braucht ist raus, genauso der Tourmusiker, der an 2-3 Abenden auffällt, weil er 1-2 Biere zuviel hatte auf der Bühne. Und der Druck wird zunehmen.

Das ist auch der Unterschied zwischen Realität und Wunschtraum.

Musiker werden nur noch in speziellen Nischen überleben - der Mainstream ist als Arbeitsplatz längst verloren und wird auch nicht wiederkommen!
 
Lite-MB schrieb:
Ich will euch jetzt nicht Phantasten nennen, aber Musiker ist ein aussterbender Beruf - die kommerziell erfolgreiche Musik machen Computerfachleute, die brauchen keine Musiker dazu.
Das solche Musik erfolgreich wird hat den Grund das die muskialische Bildung und Bindung an Schulen unter aller Sau ist. Jedes Kind das eine musikalische Früherziehung genossen hat weiß mehr über Musik als heutige Realschulabgänger oder Gymnasiasten.
 
Lite-MB schrieb:
Was hat deine Liste so speziell mit Musik zu tun?? ich hab das alles in meinem Beruf auch - und jeder andere, der das will auch - zumindest, wenn er seinen Job ernstnimmt und ihn lebt...!

Ich will euch jetzt nicht Phantasten nennen, aber Musiker ist ein aussterbender Beruf - die kommerziell erfolgreiche Musik machen Computerfachleute, die brauchen keine Musiker dazu - ...nicht mehr!
Und da, wo (noch) Musiker gebraucht werden, da sind Spezialisten gefragt - wer im Studio 4-5 Takes braucht ist raus, genauso der Tourmusiker, der an 2-3 Abenden auffällt, weil er 1-2 Biere zuviel hatte auf der Bühne. Und der Druck wird zunehmen.

Das ist auch der Unterschied zwischen Realität und Wunschtraum.

Musiker werden nur noch in speziellen Nischen überleben - der Mainstream ist als Arbeitsplatz längst verloren und wird auch nicht wiederkommen!

....eben nichts!!!! Das ist ja das, was ich sagen will!!! Es ist ein Beruf wie jeder andere auch. In der Liste sind Argumente, mit denen ich auch einen ambitionierten AV - Kaufmann suchen würde!

Was du sagst stimmt, mit dem Musiker - Dasein und hab ich auch so erlebt! Genau da liegt aber auch der hauchfeine Unterschied zwischen der deutschen und amerikanischen Auffassung des Berufs Musiker.
Wenn Du mit amerikanern (Can, Engl. etc.) spielst, bist Du ein Mitglied in einer Band und hast als solches zu funktionieren. Das wird einfach von Dir erwartet. Wie in einer Firma. Die Aufgabe heißt, tu Deinen Job. Blas mit allen anderen Mitgliedern in der gewünschten und vorgeschriebenen Art in die Ohren derer, die Geld bezahlt haben, und daher ein Recht darauf haben. Ich hab noch nie einen Satz wie "das Publikum war heute scheiße" von einem Ami gehört. Er fragt sich, "was hab ich falsch gemacht"?
Das kenn ich von deutschen Bands (nicht bei den Profis) allerdings haufenweise anders. Der deutsche hat tendenziell ein Recht auf Applaus und das trotz zahlendem Publikum.
Das ist meiner Meinung nach darin begründet, daß der deutsche Musiker sich selbst nicht so recht ernst nimmt. Er entgeht dem Druck GUT ZU SEIN dadurch. Vielleicht vielerorts ganz angenehm, aber nicht ganz die richtige Einstellung. Wenn ich scheiße gebaut hab, gabs einen Anschiss, der sich gewaschen hat, und kein verständnisvolles "ey, bist nicht gut drauf heute??" Das ist Druck! Diesem Druck mit guter arbeit standhalten zu können, ist dann hinterher das gute Gefühl, Musiker zu sein. Wie überall auch.

Klingt vielleicht nicht sonderlich romantisch ist aber anenehm professionell. Dann kann man nämlich nach dem Job guten Gewissens die Hand auf halten. Man hat schließlich dafür GEARBEITET!!!!! Mit schlechtem Gewissen für zu wenig Geld spielen is kokolores, gespiels. Wenn der Fliesenleger seine Arbeit verschenkt, weil er sonst keine Aufträge hätte, regelt sich das von alleine. der Musiker bringt in der Amateurszene ständig Geld mit, weil er auf seltsame Art und Weise irgendwas will, was ihm seine Rolle bestätigt. Das funktioniert nicht, basta. Nimmt man sich als Musiker ernst, passiert das nicht!!!!
....einfach nur den Job ernst nehmen!!!!!!
deshalb, ....esst mehr Eis
Bigdrum
 
Lite-MB schrieb:
Was hat deine Liste so speziell mit Musik zu tun?? ich hab das alles in meinem Beruf auch - und jeder andere, der das will auch - zumindest, wenn er seinen Job ernstnimmt und ihn lebt...!

Ich will euch jetzt nicht Phantasten nennen, aber Musiker ist ein aussterbender Beruf - die kommerziell erfolgreiche Musik machen Computerfachleute, die brauchen keine Musiker dazu - ...nicht mehr!
Und da, wo (noch) Musiker gebraucht werden, da sind Spezialisten gefragt - wer im Studio 4-5 Takes braucht ist raus, genauso der Tourmusiker, der an 2-3 Abenden auffällt, weil er 1-2 Biere zuviel hatte auf der Bühne. Und der Druck wird zunehmen.

Das ist auch der Unterschied zwischen Realität und Wunschtraum.

Musiker werden nur noch in speziellen Nischen überleben - der Mainstream ist als Arbeitsplatz längst verloren und wird auch nicht wiederkommen!


Hi Lite-MB!

Ich muß dir da leider Widersprechen! Der Beruf Musiker wird so schnell nicht aussterben. Schließlich sind die Computerfachleute ja auch irgendwie Musiker. Persönlich finde ich auch, dass der Trend eher wieder zur Handgemachten Musik zurück geht. Vorproduziert wird auf dem Rechner, dann doch aber von lebenden Musikern in die Tat umgesetzt. Gerade im Mainstream, wo noch Geld zu verdenen ist.

Ich finde es echt geil wie dieser Thread sich entwickelt hat, ne richtig interessante Diskussion! :great:
 
hallo Elch, ich bin schon 40 Jahre dabei und sehe die Entwicklung, der Trend ist mehr als eindeutig. Meine Prognose wird nicht über Nacht passieren, vielleicht erleb ich die musikerfreie Musik auch nicht mehr, aber die Musik, mit der richtig Geld verdient wird, wird am schnellsten davon betroffen sein.

Querverweis zu meiner Branche, es ist schwierig bis fast unmöglich einen vernüftigen Techn. Zeichner zu bekommen, weil "jeder Depp" am PC das auch kann und niemand mehr sich die Mühe macht das richtig zu lernen. Sich das Arbeiten am PC draufzumachen, geht schnell, kostet fast nix, aber das gesamte Hintergrundwissen geht vor die Hunde.
Das gleiche Spiel mit Konstruktions- und Statik-Software, das wird immer perfekter, da gibt es jetzt schon einen großen Graubereich von "Schlangenfängern", die da Dienstleistungen anbieten, vorne was ins Programm einfüttern und das Ergebnis verkaufen, das hinten rauskommt - das Ganze ist nicht nur manchmal völlig sinnfrei. Das passiert, wenn Ingenieur-Leistungen auf ein "dummes" Softwarepaket reduziert wird.

Und die Musiksoftware ist noch weiter verbreiteter, die Interessenten noch vielfältiger - ich weiß wirklich nicht, wo ihr eueren Optimusmus hernehmt.


So, und jetzt nochmals in aller Deutlichkeit, ich will/werde/kann niemand davon abhalten Musiker zu werden, die, die das "müssen", machen das sowieso, das sind "Getriebene" (im positiven Sinne!!!) - um die müssen wir uns auch keine Gedanken machen.
Aber all den anderen werde ich es immer abraten!
 
Ja, verstehe deinen Standpunkt schon! In gewisser weise haben auch alle Standpunkte ihre gültigkeit! Wenn man nicht "getrieben" wird, wie du es richtig sagst, sollte man es wirklich auch nicht tun! Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte! Warum soll ich nicht optimistisch sein? Das ist genau das Problem in Deutschland, wir sehen immer Alles viel zu düster! Mit einer positive Ausstrahlung erreicht man viel mehr!

VG
Der Elsch
 

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