Bridge Humbucker für Edwards Les Paul Custom

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Guten Morgen,

nach mehrjähriger (krankheitsbedingter) Abstinenz bin ich vor kurzem wieder angefangen, ein wenig Gitarre zu spielen.
Ich spiele nur zum Spaß und kann/darf leider auch nicht oft.

Ich hatte eine Odyssey an Gitarrentests hinter mir und bin bei einer Edwards Les Paul Custom mit
Ebenholzgriffbrett geblieben. Diese hat einen Seymour Duncan SH-11 Custom Custom in der Brücke,
welcher mir zu schwach ist. In den anderen (Singlecut)Gitarren werkelten:

498t, Burstbucker Pro, EMG 81/JH, SE245 und SD SH-4.

Nun möchte ich einen Pickup, der fett klingt und schnell in der Ansprache ist. Er darf keinesfalls schrill/zu höhenbetont
klingen. Der SH4 in der LTD Alex Skolnick AS1 gefiel mir bspw. überhaupt nicht. Ebensowenig der EMG81/EMG JH in der
ESP EC1000/Iron Cross .

Ich liebe die schnelle Spielweise von Jon Schaffer und auch seinen Sound liebe ich. Was ich mit fett meine ist
in etwa Metallica's Load/Reload Ton. Warm und drückend. Better than you hatte immer ein Sound, den ich
sehr mochte.

Als "Amp" habe ich Bias und Vandal.

Ich dachte an den SH5 Custom, Alternative 8, 498T und den Burstbucker Pro.

Zum SH11/SH5: Ist der Sh11 der SH5 nur mit Keramikmagnet?

Vielen dank fürs Durchlesen und ggf. Antworten!
 
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Zum SH11/SH5: Ist der Sh11 der SH5 nur mit Keramikmagnet?
Genau so ist es. Der SH-14 Custom 5 ist dann die Alnico 5-Version.

Ich würde es mit einem Magnettausch versuchen. Geht schnell und kostet nicht viel.
Der SH-11 ist meiner Meinung nach zu "warm" und "mittig" für Les Pauls. Der wurde ursprünglich für Floyd Rose-Powerstrats entwickelt, um ihnen etwas mehr "Fleisch" zu geben.
In Les Pauls funktioniert der SH-5 Custom sehr gut, wenn es noch einen Schuß mehr "Wärme" und etwas "rundere" Höhen sein dürfen, dann würde ich einen Alnico 8 (hab meine vom Trashcontainer, gibt es aber auch bei Axesrus) einbauen. Die Power vom SH-5, aber mit etwas "Alnico-Wärme". Der SH-5 ist jetzt nicht schrill oder unangenehm in den Höhen, aber sie können schon mal etwas "hart" sein. Der SH-14 ist z.B. da um einiges wärmer (wie ein lauter PAF), hat aber ein großes Mittenloch, wodurch man schon mal im Bandkontext untergehen kann.
Der "Custom 8" ist meiner Meinung nach der "perfekte" Custom, jedenfalls für meine Zwecke. Im Gegensatz zum SH-5 hat er auch noch ein paar Tiefmitten mehr.
Der SH-5 ist minimal gescoopt in den Mitten, was aber an den etwas stärkeren Bässen und Höhen liegt. Trotzdem sind noch mehr als genug Mitten vorhanden. Er klingt sehr "breit" und "groß", matscht nicht und bleibt auch bei tiefen Tunings definiert, selbst mit sehr viel Verzerrung. Der Alnico 8-Custom fügt wie schon geschrieben noch etwas "Wärme" und "Growl" hinzu. Ich finde den Sound auch ein wenig "rauher". Für den "rockigen" Metallica-Sound aus den Mitt-90ern eine gute Wahl.
Sowohl SH-5 als auch Custom 8 haben trotz des eigentlich gleichen Aufbaus durch die "starken" Magnete mehr Output als der SH-11.
 
Hi,

ich denke nicht, dass Du unbedingt heißere PUs als einen SH-11 brauchst. Wenn Du Jon Schaffer magst: der spielst fast ausschließlich PAF-Clones wie zB von Lidy Fralin und natürlich seine signature-HB von WCR, die Icebucker. Das sind etwas heißer gewickelte PAFs, am Steg ca. 9,8 KOhm, am Hals 8,5 oder so.

Wenn Du Deinen Sound nicht fett genug bekommst, liegt es von daher mMn nicht am PU. Gut, im richtigen Bassbereich trägt der SH-11 nicht so dick auf, da würde ein Austausch gegen einen AlNiCo 8 auch nach meiner Erfahrung deutlich mehr Bottom bringen. Wie Stratz schon schreibt, klingt ein SH-11 in einer Paula aber eigentlich schon recht üppig.

Vielleicht solltest Du doch eher mal an den Ampmodels schrauben bzw. einen (ggf. auch simulierten) Overdrive vorschalten. Gerade Metalsounds entstehen sehr oft erst durch die Kombination zweier Verzerrungen, also eher gemäßigte Ampzerre und zusätzlicher Distortion oder Overdrive davor. Was man auch nicht vergessen darf: Mit dem Output der PUs kann man bei Software eigentlich gar nicht viel bewegen, denn letztlich muss man den Eingangspegel ja doch wieder so einstellen, dass man sich kein Clipping einfängt.

Um übrigens nochmal Schaffer zu nennen: der spielt Larry-Amps, die speziell für ihn gebaut werden, da kann schon mal die eine oder andere zusätzliche Röhrenstufe drin sein. Ich denke, er will den Gitarrensound nicht zu einseitig auf fett und komprimiert vorprägen, sondern holt sich das aus der Verstärkung. Nicht zuletzt neigt es halt auch stärker zum matschen, wenn Bässe und Tiefmitten vor den Zerrstufen zu mächtig sind. Viele Metal-Gitarristen spielen deshalb über einen Tube Screamer, der die Bässe sogar recht stark rausfiltert.

Nicht zuletzt darf man die Nachbearbeitung im Studio nicht vergessen. Da wird fast immer gedoppelt oder es werden sogar noch mehr Spuren, mitunter mit verschiedenen Gitarren, übereinandergelegt.

Gruß, bagotrix
 
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Vielen Dank für eure Anworten. Nun ich hatte einige Gibson, ESP/LTD und PRS/SE Gitarren hier
und hatte bei jedem immer ein und dasselbe aufgenommen um dann die Unterschiede besser
vergleichen zu können. Da merke ich einfach im Vergleich zu den Burstbucker Pro/498t, dass
einiges an Fleisch fehlt.

Stimmt, Jon Schaffer benutzt PAF Pickups mit sehr harter direkter Spielweise. Wenn ich das mach,
klingt es komischerweise sehr nasal (nur bei diesem Pickup). Ähnlich klang es, als die Batterie des
EMG leer ging.

Ich werde vllt. den Alnico 8 Magneten (respektive den 5er) besorgen oder den Pickup gleich
verkaufen und einen gebrauchten SH5/498T besorgen. Benötigt wird nur 1 Alnico Magnet oder?
Da werde ich mich mal schlau machen.

///Habe gerade gemerkt, dass er das Nasale komplett verliert, sobald der Tone Poti auf 0 ist.
Die Höhen/Mitten sind auch noch präsent und der Bass ist auch plötzlich spürbar mehr geworden.
War/ist es vllt. Out of Phase?

Ich werde einfach mal die Verkabelung kontrollieren und ggf. die Elektronik upgraden.


:)
 
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///Habe gerade gemerkt, dass er das Nasale komplett verliert, sobald der Tone Poti auf 0 ist.
Die Höhen/Mitten sind auch noch präsent und der Bass ist auch plötzlich spürbar mehr geworden.
War/ist es vllt. Out of Phase?

Könnte schon sein, aber das kann man ja bei einem Duncan anhand der Kabelfarben leicht überpüfen. Solange rot und weiß miteinander verbunden sind, sind beide Spulen zumindest intern in Phase. Außer bei der Herstellung wäre was ganz schief gelaufen, aber das ist mir bei MarkenPUs noch nicht begegnet.

Es kann aber auch sein, dass in er Herstellung vielleicht das Tonpoti falsch verlötet wurde. Ein Kondensator ist ja nichts anderes als ein Hochpass (dh umgekehrt einen Bass-Sperre). Beim Tonregler sitzt der Potiwiderstand in Reihe zur Masse. Je weiter man ihn zurückdreht, desto geringer wird der Widerstand, wobei der Kondensator dafür sorgt, dass die Bässe unterhalb der vom Kondensator vorgegebenen Frequenz nicht mit der Masse kurzgeschlossen werden. Umgekehrt kann man aber auch mit dem selben Poti und einem Kodensator einen passiven Bass Cut bauen, wie es zB G&L macht.

Poste doch einfach mal ein gut aufgelöstes Bild der Verkabelung und der Potis im Elektrikfach.

Gruß, bagotrix
 
Ich werde vllt. den Alnico 8 Magneten (respektive den 5er) besorgen oder den Pickup gleich
verkaufen und einen gebrauchten SH5/498T besorgen. Benötigt wird nur 1 Alnico Magnet oder?
Da werde ich mich mal schlau machen.
Den Magneten zu tauschen ist im Endeffekt schneller und weniger aufwendig, als den SH-11 zu verkaufen und einen SH-5 zu kaufen.

Du brauchst einen Alnico-Barrenmagnet. Bei Keramikmagneten gibt es aber auch höhere Modelle wie sie z.B. im SH-6 Distortion verbaut sind. Die sollen auch gut zum Custom passen, aber dann müsste man den Spacer, das ist der kleine Plastik- oder Holzstab auf die Seite drehen, weil der PU ansonsten etwas "wackelig" sein könnte.
Ein normaler Barrenmagnet ist ca. 3mm hoch, ein hoher dann ca. 6mm. Die Maße für Magnete unterscheiden sich bei den unterschiedlichen Shops teilweise. In der Regel ist ein Barren aber so ca. 60mm lang und ca. 12,5mm breit. Die Magnete findet man bei den Shops meistens im Bastelbereich, Unterkategorie Pickup-Parts bzw. Pickup-Bau.

Der 498T soll gar nicht mal so weit von der Custom-Reihe entfernt sein. Sozusagen die Gibson-Version des SH-14. Im direkten Vergleich bevorzugen aber viele die PUs von Seymour Duncan. Ich kenne leider keinen A/B-Vergleich. Ist halt alles Geschmackssache.
 
Der 498T soll gar nicht mal so weit von der Custom-Reihe entfernt sein. Sozusagen die Gibson-Version des SH-14. Im direkten Vergleich bevorzugen aber viele die PUs von Seymour Duncan. Ich kenne leider keinen A/B-Vergleich. Ist halt alles Geschmackssache.

Hi,

es sei mir gestattet, mich da mal kurz dran zu hängen. Auch wenn ich beide PUs jetzt nicht unmittelbar in der gleichen Gitarre verglichen habe, hatte ich sie längere Zeit in zwei meiner Hauptgitarren. Die beiden sind mir so vertraut (und haben schon so viele PU-Wechsel erlebt ;)), dass ich bei ihnen ein ganz gutes Gefühl dafür entwickelt habe, was im Endsound für die Gitarre typisch ist und was vom PU dazukommt.

Von daher würde ich persönlich zwischen 498T und SH-14 keine großen Gemeinsamkeiten sehen, trotz der ähnlichen Parameter (Gleichstromwiderstand, A5-Magnet). Der 498T ist mMn sehr mittig und klingt für singende Leads auch wirklich gut, ich würde ihn charaktermäßig und in Sachen Output eigentlich näher beim SH-11 als beim SH-14 ansiedeln. Letzterer hat dagegen ein richtiges Loch in den Mitten und mächtige Bässe und Höhen. Das hat ihn zwar erstmal riesengroß klingen lassen, auf Dauer erschien mir der Sound aber irgendwie künstlich aufgeblasen und unnatürlich. Etwas besser wurde es mit einem isotropen (engl. "unoriented") AlNiCo V-Magneten, aber wir wurden letztlich keine Freunde mehr. Ich hab ihn dann auch mal in meine Warmoth-Strat (Mahagoni-Body, HH) gesteckt, die ich auch schon sehr lange habe und von sich aus recht starke Mitten mitbringt, aber auch da klang es immer etwas unnatürlich.

@-rhysk- :
Alles in allem denke ich weiterhin, dass es hier nicht am PU liegt. Der SH-11 hat eigentlich genug Power, sicher mehr als ein Burstbucker. Entweder stimmt was mit der Verkabelung nicht, oder die Gitarre bringt schon im Primärsound wenig raus. Für den ersten Punkt spricht schon mal, dass beim Abdrehen des Tonpotis die Bässe mehr werden, und die Höhen und Mitten noch da sind. Ganz zu sollte es eigentlich ordentlich dumpf werden.

In Sachen Eigensound der Gitarre kann man allerdings auch mehr bewegen, als man oft denkt. Bei LPs kann viel in der Bridge hängen bleiben, denn die Konstruktion der Tunomatic hat schon einige Schwachpunkte. In meiner Gibson hatte ich immer echt fette PUs, weil PAFs einfach zu dünn klangen. Entsprechend wurde es mit heißeren PUs gerne mal etwas schwammig. Damals dachte ich noch, das ist bei LPs normal... Mit dem Austausch gegen eine ABM-Bridge aus gefrästem Messing, neuen Einschlaghülsen und der Tone Lock-Befestigung fürs Tailpiece sind der Output und das Fundament dann deutlich stärker geworden. Dass das nicht nur in meiner Einbildung so war, konnte ich an der Clip-LED meines GT-Pro sehen, die bei der gewohnten Input-Einstellung auf einmal wie verrückt blinkte. Adé, dicke PUs, hallo PAFs!

Gruß, bagotrix
 
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Vielleicht solltest Du doch eher mal an den Ampmodels schrauben bzw. einen (ggf. auch simulierten) Overdrive vorschalten.

Das ist mittlerweile meine Maxime, wenn es um verzerrte Sounds geht !

"Fetter Sound" muss vom Amp bzw. von Pedalen kommen, sofern man mit der Gitarre auch noch differenzierte cleane bzw. leicht crunchige Sachen spielen will.

Ich habe etliche Euro in wahren "Pickup-Austauschorgien" verbrannt, um am Ende zur Erkenntnis zu gelangen, dass es in meinem Fall nicht an den PUs, sondern am Amp lag...:redface:
 
Leider konnte ich krankheitsbedingt erst heute wieder ins Forum blicken und antworten.

Ich habe nochmal die Elektronik neu verkabelt/verlötet. Ganz anderes Klangbild als zuvor.
Sah alles richtig verlötet aus aber irgendwo war ein Fehler. Hatte es nicht gedacht aber
zum Glück hat es funktioniert.

Das Nasale ist weg und er klingt tatsächlich fett. Er hat natürlich weniger Output aber
ich schlage ohnehin härter an, was das Gesamtbild wirklich stimmig in mein gewünschten
Soundfeld rückt.

Ich danke euch vielmals für die tollen Antworten.
 
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