Bridge und Saddles für Telecaster

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Man wird ja teilweise vom Angebot erschlagen, was es nicht alles an verschiedenen Brücken und Steg-Zubehör für die Telecasters gibt.

Da werfen sich direkt Fragen auf:

- Was ist "besser" für den Twang: Eine 6er Brücke oder eine 3er Brücke? (Aus welchem Material?)
- Woran erkennt man eine gute Bridge?
- Was sind die Empfehlungen und wo liegen die Unterschiede bzw. welche Bridge eignet sich am besten wofür?
- Ist eine Brücke ohne Messingreiter weniger "twängig"?

Meine Baja Tele lässt sich eigentlich super einstellen mit ihren 3 Doppelreitern; ebenso meine CV Tele. (Ich hätte ansonsten über "compensated saddles" nachgedacht.)
Kann ich denn meine Baja noch weiter optimieren hinsichtlich der Brücke? Sind dickere Platten immer besser? Man liest ja viel von einem besseren Schwingungsverhalten und einem "erwachsenerem" Ton...

Bringt mir doch mal bitte etwas Licht in's Dunkel. :)
 
Eigenschaft
 
Bei den Einzelreiter schreibt keiner dazu, aus welchem Material die sind (selbst Fender nicht). Entweder wissen sie es nicht oder sie wollen das Mateial nicht nennen. Dann wird es wohl Grauguss sein. Und dann wird jeder Doppelreiter aus Stahl, Messing oder Alu ganz bestimmt besser klingen.
 
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Vorab: Wir reden da über Nuangsen. Ob die Baja damit besser wird, merklich oder überhaupt, wer weiss. Da ist ja schon ganz gutes Zeug drauf.

Den fetteren und härteren Ton hast Du ganz klar mit Doppelreitern, weil Du auf jedem Reiter eben den Druck von 2 Saiten hast. Und: Sie haben ja auch mehr Masse. Allgemein schreibt man Stahlreitern einen eher hellen Klang zu, während Messing etwas dämpft. Deshalb verwendet man Messing eher zum Ahorngriffbrett und Stahl zu Palisander, um die jeweiligen Klang-Eigenschaften der Griffbretter etwas zu kompensieren. Auf meiner Tele habe ich verchromte Reiter aus einer ganz billigen Tele, die aber fast doppelt so fett sind wie Fender-Stahlreiter. Das Ding schwingt fast so lange wie eine Les Paul, ob das an den gewaltigen Reitern liegt ... wer weiß ... aber es trägt m. E. dazu bei.

Bei der Brücke selber habe ich jetzt noch nicht so viel rumprobiert. Denke diese ganz teuren aus kalt gewalztem Stahl haben vielleicht messbare Sustain-Vorteile: Mehr Masse, wohl auch präzisere Kopplung zum Korpus. Andererseits, Sustain brauch ich nun wirklich nicht noch mehr. Von daher komme ich mit der Standard-Fender-Brücke gut zurecht. Für eine Gitarre, die keine Substanz im Ton hat, vielleicht eine Option.
 
Natürlich weiss ich wieviel unendlich gute Mucke mit der klassischen Variante entstanden ist.
Aber ich habe mir eine Nashville-Brücke mit 6 Einzelreitern zugelegt. Mit dem Intonationskompromiss bei nur 3 Einzelreitern kann ich nicht leben. Die kompensierten 3-Teiler verbessern zwar die Situation, am saubersten finde ich die Lösung mit sechs Einzelreitern.
 
Wie kann es denn dann sein, dass meine 2 Teles oktavrein einstellbar sind? Liegt das an der jeweiligen Gitarre, so dass ich einfach Glück habe?
 
Antwort: das kann eigentlich nicht sein, das kann man nie richtig einstellen ;) und doch ist es so, dass Musiker seit 60 Jahren mit solchen Gitarren gute Musik machen. Wie kann das nun wieder sein.

Man kann zum mit der Wahl der richtigen Saitenstärke und eines guten Kompromisses bei der Einstellung die Abweichung minimieren bzw. auf einen unwichtigen Griffbrettbereich verlagern. Ob die Gitarre im 15. Bund noch blitzsauber intoniert, ist mir zum Beispiel egal. Einzeltöne kann ich ziehen, volle Akkorde Spiele ich da oben höchst selten.

Für bestimmte Musikstile und dann besonders im Studioeinsatz geht das natürlich nicht, da muss die Intonation viel exakter sein. genau deswegen hat Fender ja auch bei der Strat die Einzelreiter "erfunden". Es gab schon in den 50ern einige Sessionmusiker, die mit der Tele nicht arbeiten konnten.
 
Naja.... exakt natürlich nicht, aber annehmbar gut intoniert sind sie. :)

Gibt es eigentlich Brücken mit Einzelreitern, wo der Twang nicht verloren geht? Hatte Albert Collins nicht so eine Bridge?
 
Geil, genau meine Brücke auf der Albert Collins Telecaster.
 
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Würde nicht behaupten, dass der Twang verloren geht. Gibt genug gute Gitarren, die das Gegenteil beweisen. Aber wenn man fragt, was für den klassischen Teleton förderlicher ist ...
 
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Sind es hauptsächlich dann die Reiter oder doch die gesamte Brücke mit ihrer Dicke der Platte?
 
Also bei der sog. Nashville Bridge von Fender mit den 6 Einzelreitern ist die Basis (Dicke und Material) identisch mit der Vintage-Brücke. Die Brückenkonstruktion macht wahrscheinlich den Löwenanteil am sog. Twang bei der Tele. Hier ändert sich also schonmal nichts grundlegenes.
Die 6 Einzelreiter sind wohl aus Stahl. Kann sein, das hier etwas Bumms gegenüber den fetteren Vintage-Reitern verlorengeht, aber sie sauberere Intonation ist mir das allemal wert.
https://www.thomann.de/de/fender_vintage_tele_bridge.htm
 
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Ich klinke mich jetzt hier mal kurz ein. Ich bastle grad eine Tele und frage mich, ob neben den Reitern auch das Material der Brücke einen Einfluss auf den Klang hat -und wenn ja wie?

hier die Specs:

Mehrteiliger Erlekorpus
String Thru
Ahorn/Ahorn Hals
Doppeltrussrod ohne Skunkstripe
Bridge aus verchromten Stahlblech
3 Messingreiter.


Was kann man denn noch unternehmen, um der Guten ein ordentliches Sustain zu verpassen? Für LPs gibts ja millionen Beiträge, aber Teles liegen irgendwie im Dornröschenschlaf.
 
Zitat vonm der Glandale Seite:

Saddles:
Different saddle material will give your guitar different tones
Brass has a very nice balanced tone of highs mids and lows. Aluminum adds highs without losing mids or lows. Cold rolled steel adds a very acoustical value to your guitars tone, more highs than brass but less highs than aluminum. Titanium is a very light weight and hard material the sound is similar to brass but adds a little sparkle to the highs.

Bridges:
The non-magnetic stainless steel bridge-plate adds to the twang factor, adding highs, mids, lows, while adding harmonics and acoustical sustain. The magnetic cold rolled steel bridge-plate balances out equally, giving warmth and twang, with highs, mids and lows being very equal in value.
 
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Der typische "Twang" (und die Feedback-Anfälligkeit) einer Tele ist zu 90% ein Zufallsprodukt dessen Hauptbestandteil der nicht ordentlich auf dem Korpus verschraubte Blechwinkel ist, weil dessen vorderer Teil eben nicht saugend aufliegt und mehr oder weniger unkontrolliert mitschwingt und Energie absaugt (Sustain, hä?), als ersten Faktor.... und als zweiten : auch den PU bewegt sich mit welcher ja die Differenz aus Saiten- und Tonabnehmerposition 'misst'.
Eine mechanisch völlig undefinierte Konstruktion, vor allem weil es nur einen parallele Reihe Schrauben ist, die auch noch hinter den Sätteln liegt, was eine Hebelwirkung für die Kraft des Saitendrucks ergibt, diese entsteht auch an den Löchern für die Saitendurchführungen weil sich inbes. die umwickelten Saiten darin festkrallen weil der Knickwinkel groß ist.
Man kann also diesen Murks so hinpfriemeln, dass die Brücke 'optimal' mitschwingt, was auch immer das sein mag.... und wie reproduzierbar das Ganze ist, na ja...

Ob nun Doppelreiter oder einzelne, und welches Material spielt dann nicht mehr so die entscheidende Rolle. Schon eher die Geometrie : Bei Einzelreitern ist der Druck auf die Platte nicht so hoch und bei flachem Saitenwinkel (v.a. bei den hohe Saiten) können die Reiter bei härterem Anschlag wandern. Bei Doppelreitern ist dafür die Saitenkopplung größer.
Die Länge des Saitenstücks hinter den Reitern und der Knickwinkel und die Form der Sattelkerben sind mE dann noch die zweitwichtigsten Twang-Faktoren.

Ich persönlich finde klassische Telebrücken ja suboptimal in fast jeder Hinsicht (v.a. im Spielkomfort), und bin deswegen ein Fan der G&L-SaddleLock-Bridge, welche mE die beste Brücke ist für Teles und Hardtail-Strats. Sustain-Monster und extrem handschmeichelnd.
 
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Na ja, die G&L-SaddleLock-Bridge finde ich aber nirgends als Replacement, es ist auch eine ganz andere Bauform. Bei der Full Contact Bridge muss man zwar auch noch ein wenig am Pick Guard schnitzen, aber es passt deutlich besser...
 
brrr....:redface:

Ich finde die bummsnormalen tele-aschenbecher MIT hochgezogenen Winkeln schöner und angenehmer zu spielen. Ich muss den kleinen finger immer irgendwo einhaken: strat=direkt am Steg-Pickup, LP am HB-Rahmen und beider Tele ist es das Blech :D

Ich schau mal, ob ich nicht noch eine zusätzliche Schraube vor dem Steg-PU in die Brücke bekomme. Dann sollte es definitiv recht gut aufliegen.
 
...Was kann man denn noch unternehmen, um der Guten ein ordentliches Sustain zu verpassen? Für LPs gibts ja millionen Beiträge, aber Teles liegen irgendwie im Dornröschenschlaf.

Über keine Gitarre wird so viel Unrichtiges geschrieben und berichtet, auch hier im Board, wie über und von einer Tele... Ich behaupte, das ich bis jetzt alles auf eine Tele gebaut und verbaut habe, was machbar ist. Und aus dutzenden Hölzern. Keine andere Gitarre ist so wandelbar, erlaubt Musikrichtungen von Soft bis Hävi Mörtel... Wenn die passenden Teile verwendet wurden. Willst Du Sustain haben, liegst Du mit Erle schon einmal nicht falsch. Ich empfehle Dir die neue (moderne)ABM Vintage Brücke aus Glockenmessing. Etwas Besseres gibt es zur Zeit nicht. Und wichtig: Eine sehr gute Hals/Korpuspassung und Verschraubung. Ich verwende bei klassischen Gitarren unter der Halsplatte noch zwei zusätzliche Schrauben in Muffen. Bisher hat sich noch Niemand über mangelndes Sustain beklagt. Und was den Punkt angeht, den GeorgeB angesprochen hat, das die Platten nicht dicht aufliegen...dafür habe ich mehrere Brücken bei ABM bestellt und anfertigen lassen und bekommen, die mit zwei zusätzliche Schrauben oberhalb des PU's befestigt werden. Dann ist auch das Problem weg, welches so wie so nur auftritt, wenn die Decke nicht absolut eben ist.

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Hat jemand Erfahrung mit Babicz Brücken für Tele?

Die sind toll, auch wenn nicht 100% klassisch.
Es gibt aber zwei Arten von denen: Z und C, also "Original" und "Klassisch".

Was mich interessiert, ob jemand bereits beide Arten vergliechen hat und seine Erfahrungen teilen könnte. Denn die C habe ich bereits an einem Tele-Projekt, und habe gerade eine Z ersteigert (d.h. dass Preisaspekte außen vor gelassen werden könnten. zumindest was meine Frage betrifft - beide sind da, und spürbar günstiger, als im Handel). Ob das Ausdrehen der 7 Schrauben (und wiederinstallation) sich lohnt?..

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