Brown Sound mit Attitude: Real Guitars Eddie Mk II

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Als Gitarrist hat man’s echt nicht leicht, da spielt man jahr(zehnte)lang mit wechselndem Equipment und jagt (s)einem Soundideal hinterher, versetzt Haus, Auto, Oma und wasnochalles um das G.A.S. zu befriedigen und wenn man endlich meint „ihn“ gefunden zu haben stolpert man bei Youtube über einen Soundclip und ist hin- und wech…zumindest ging es mir so als ich zum ersten Mal einen RealTone Eddie hörte (nein, der auf dem Video bin NICHT ich!):



Als jemand der mit den frühen Van Halen Alben und viel Spät-70er und 80er Jahre Rock aufgewachsen ist war ich natürlich sofort angefixt und ging gedanklich bereits das vorhandene Equipment durch dass es zu veräußern gelten würde um diesen Amp zu finanzieren. Bei der anschließend sofort angetretenen Recherche fand ich raus dass die RealTone Amps extra für RealGuitars in Leverkusen gebaut werden, einzeln per Hand aufgebaut sind und dass eben jener Eddie nun auch noch einen Bruder in Form des Mk II zur Seite gestellt bekam. Jener Mk II bietet neben dem „brown Sound“ Channel auch noch einen separaten Clean Channel (Fußschaltbar) der einer 7ender Tweed/Blackface Vorstufe entsprechen soll… perfecto!
Allerdings ging zwischen dieser ersten Exposition mit dem Eddie und der Zeit in der diese Zeilen geschrieben werden etwas Zeit ins Land und neben dem Fakt dass der Eddie MkII nun in 3 verschiedenen Variationen (40W, 50W und 100W) erhältlich ist tauch(t)en eben die ersten Amps auch auf dem Gebrauchtmarkt auf und als eben so ein MkII (allerdings in der Ausführung mit EL34 statt mit 6P1P-EV in der Endstufe) in fast unmittelbarer Nähe offeriert wurde schlug ich zu.

Was landete also hier:
Ein handverdrahtetes (real Point-to-Point) Edel-Top mit knapp 12kg Gewicht, 2 kanalig, serieller FX Loop, Diodengleichrichtung, einer NOS 5751 in der V1 des Clean Channel, einer TAD Mullard Remake V1 in der Vorstufe des Lead Channel, sowie 3 weiteren russischen 6N2-P die als weitere Gainstufe, FX Loop Buffer und PI dienen. In der Endstufe soll(t)en eigentlich TAD EL34 stecken, meiner hat allerdings Tube-Town EL34 an dieser Stelle. Das Ganze ist verpackt in ein SmallHead Gehäuse das eine verblüffenste Ähnlichkeit mit den Tube-Town SmallHead hat die bis zur Befestigung der Rückwand mittels Schnellbauschrauben reicht. Neben meinem 18W TMB Eigenbau mit TT Headshell gestellt sehen die zwei aus wie Zwillinge… ;)
Auf der Vorderseite finden sich neben den üblichen Bekannten Power, Standby Switch, Power Jewel und Inputbuchse Regler für Tone und Volume des Clean Channels sowie Gain, Bass, Mid, Treble und Master des Lead Channels. Rückseitig finden wir einen PPIMV Master, Impedanzschalter, Lautsprecherbuchsen, FX Loop Send/Return und Fußschalterbuchse.
Der mitgelieferte Fußschalter (siehe Foto) ist ein unlackiertes Hammond 1590 mit zwei Schaltern und mittelprächtig hellen 3mm LEDs der mittels Stereokabel mit dem Top verbunden wird. Schaltbar ist damit erstens der Kanal (den man auch durch Ziehen des Gain Potis umschalten kann) und ein Boost für den Clean Channel (ebenfalls von der Frontseite durch Ziehen des Tone Reglers schaltbar). Im Inneren finden sich Kohleschichtwiderstände, MKT1813 Koppelkondensatoren (meine Lieblings Cs für Marshallesken Sound), Vishay Kerkos, Alpha Potis, Neutrikbuchsen, Keramikfassungen, zwei lange Lötösenstrips und viel Silberdraht und Glasfaserschlauch sowie die Platine des Fußschalters incl Relais und LEDs. Die Trafos zeigen keinen Hersteller, haben die für 50W Amps übliche Größe, ich tippe als Hersteller auf einen Wickler aus Brake/UW.Soweit mein Auge reicht saubere Arbeit mit allerdings ein paar Punkten die der Verbesserung würdig wären (siehe unten).

Genug der technischen Details, jetzt geht’s darum wie es klingt!
Also flux das Ding an meine TT Dumble Style mit WGS Reaper 55/75 Mix angeschlossen und warmlaufen lassen, die Schwarz St. Helens dran, Lead Channel selektiert, Gain auf 2 Uhr, MV voll auf, Master und EQ auf 12 Uhr und OHA! ..das Ding ist laut, wirklich laut für einen 50W SmallHead, es drückt, schiebt und singt dass die Hosenbeine flattern. Ein absolut plastischer, raumfüllender und 3-dimensionaler Leadsound mit ordentlich organischen Mitten und Saft drückt da aus der Box, lässt man den Ton stehen blüht er auf mit den berühmen Ühhs und Äähhs um dann sauber ins Feedback zu kippen. Das meine St. Helens eine super Gitarre weiß ich aber es ist schon phänomenal wenn ein Ton minutenlang stehen bleibt ohne kreischig zu werden oder in den Ultraschall abzukippen. Allerdings muss ich die Bässe etwas reduzieren (ca 9-10 uhr) da es sonst deutlich zu wummerig ist und die Mitten auf ca 2 Uhr anheben aber dann hat man eine Leadsound zum hinknieen…Auch regiert der Amp sehr dynamisch auf Anschlagsstärke und Potistellung, ich kann zwischen leichten Overdrive bis Fullblast rein mit dem Volume Poti regeln ohne zu viele Details zu verlieren. Auch der Höhenverlust beim zurückregeln hält sich in Grenzen, es geht nur leicht der Schimmer verloren was aber für reine Rhythmusarbeit in dieser Stellung absolut ok ist und somit keinerlei Einfluss auf das Endurteil hat. Wer jetzt hier allerdings einen staubtrockenen Metal Leadsound erwartet wird enttäuscht sein, dazu hat der Leadsound zuviele Mitten, klingt old-school und saftig und bleibt in seiner DNA auch so wenn man heftig am EQ schraubt. Mit Bässen über 12 Uhr wird’s zwar bollerig und die Höhen sollte man auch im Griff haben aber das liegt u.a. auch an meiner Gitarre bzw den dort verbauten Amber Pickups. Mit etwas schärferen PUs dürfte sich der Sound etwas mehr modernisieren aber es wird (GsD) kein Rectifier draus, das war ja auch nicht die Grundidee hinter dem Amp. Im CleanChannel bietet sich ein ähnliches Bild, klassisches fast Blackface ähnliches Clean mit einer Anleihe von Tweed Rauheit im Ton. Der Boost (durch Fußschalter oder ziehen am Tone) sorgt für einen Lautstärkesprung und fettet den Clean Channel nochmals zusätzlich an indem die Mitten noch etwas mehr gepushed werden. Allerdings muss ich mit der LP den ToneRegler komplett nach rechts drehen um (für meine Ohren) genügend Höhen zu haben, davor klingt es etwas belegt. Dieser Effekt reduziert sich wenn man statt Humbuckern mit SingleCoils oder Filtertrons in den Amp spielt, da aber lt Aussage der Website der 50W eher auf Humbuckergitarren hin abgestimmt sein soll wundert mich das etwas.

Allerdings frißt dieser CleanChannel sehr gut Pedale, er agiert und reagiert sehr schön auf mein(e) FullDrive(s) und andere TS Konsorten, stellt die Unterschied im Sound merkbar heraus, auch ein Vibe wird sehr schön rund und fett rübergebracht. Delays und andere Modulationseffekte scheint er aber lieber im FX Loop zu haben da durch die doch stark ausgeprägte Dynamik der Kanäle manch Ton vor allem in Lead Kanal beim Ausklingen etwas seltsam wegbröselt. Das PPIMV Master auf der Rückseite erlaubt es allerdings das Monster zu zähmen, sogar ohne das die Dynamik und Plastizität auf der Strecke bleibt, erst im untersten Bereich (Bedroom Level) wird der Sound pappig und verliert seine Magie. Dank der beiden Regler Master und Volume auf der Front kann man also die Kanäle lautstärketechnisch gut gegeneinander abstimmen und das Ganze mittels MV den Bedingungen der Location etc. anpassen. Mir persönlich wäre statt des Boost im Clean Channel zwar ein schaltbares MV lieber gewesen aber man kann nicht alles haben. Anscheinend wurde da aber was bei neueren MKIIs was geändert denn dort ist der Boost weggefallen und man hat das MV schaltbar gemacht…

Fazit
Der Eddie Mk II 50W macht seinen Namen alle Ehre, er bietet (frühen) Van Halen Sound erster Güte und noch mehr, auch Santana und Kossoff lassen sich mit wenigen Einstellungsänderungen aus dem Amp zaubern. Im Bandkontext muss man etwas aufpassen, als alleiniger 6-Saiter ist man dick im Sound und deutlich hörbar wenn man es mit den Bässen nicht übertreibt, im Zusammenspiel mit einem anderen Gitarristen hingegen kann es problematisch werden, ich bin z.B. mit dem Eddie gegenüber meinen Co-Guitarrero der Strat/Tele und Palmer FAT50 spielt, abgesoffen, musste deutlich mehr Gas geben und erheblich lauter spielen als sonst üblich wenn ich den 18W TMB benutze. Es fehlt etwas der Biss und Gnarl den der Marshall bietet um sich durchzusetzen, ich muss mal sehen ob das an den Endröhren liegt oder ob das prinzipbedingt ist, ein Satz EI EL34 liegt auf jedenfall schon bereit und ich werde die Ergebnisse zeitnah hier bekannt geben.
Trotz aller Begeisterung und den Lobesworten die dieser Amp sonst so einsammelt gibt’s auch ein paar Kritikpunkte die ich nicht verschweigen will weil wenn Boutique und hochpreisig sollte das auch in der Verarbeitung sich widerspiegeln:

1. Keine Kanalanzeige auf der Front => klar kann man sagen dafür gibt’s die LEDs am (etwas windigen) Fußschalter und man hört was Sache ist aber das Realtone Logo würde erstklassig von hinten beleuchtet aussehen und wenns dann noch abhängig vom Kanal die Farbe wechseln würde….

2. Die Röhrenfassungen sind mit direkt ins Chassis gedrehten Schrauben befestigt, keine Mutter/Zahnscheibe auf der Rückseite. Des Weiteren dienen diese Schrauben an den Endröhren als Massepunkt, sprich der Massedraht von Pin 8 ist direkt an eine Schraube gelötet. Wer weiß wie bescheiden sich Schrauben anlöten lassen kann sich denken dass das eine Sollbruchstelle ist und eine Röhre ohne Massebezug kann einem ganz schön den Spaß verderben. Auch kann evtl auftretende Kontaktkorrosion zwischen Schraube und Alu Chassis die Symmetrie der Endstufe stören weil wenn die Masse aufgrund von ansteigenden Widerstandswerten für beide Endröhren nicht identisch ist hilft auch kein noch so präzise gematchtes Paar…ich werde bei meinem dies auf jedenfall ändern und Lötlaschen anbringen. In dem Zusammenhang werde ich auch gleich Messwiderstände anbringen und passende 2mm Bananenbuchsen da zwar das Bias Poti ohne Ausbau des Chassis aus dem Headshell erreichbar ist aber man keine Chance hat einen Messadapter unterzubringen oder die Spannung von außen abzugreifen

3. Keine Retainer an den Endröhren, sorry, die Dinger gehören für mich einfach verbaut um ein lockerschütteln der Röhren zu vermeiden, insbesondere beim Transport steigt die Sicherheit.

4. Der der Elkohaufen im Netzteil => im Fehlerfall schwer zu servicen. Ich weiß es ist Geschmackssache und Ken Fischer hats bei seinen Trainwrecks auch so gemacht aber ich mag Chassis Mounted Elkos lieber, allerdings steigt dann das Packmaß der Kiste deutlich und dann dürfte es eng werden das Ganze als Smallhead anzubieten

5. Die Befestigung der Fußschalterplatine könnte man auch etwas professioneller machen als rein durch Buchsen und etwas Heißkleber. Das stört in meinen Augen den vom Vertrieb angestrebten Edel Charakter doch etwas und die 2€ für zwei Kunststoffstangen und 4 Schrauben um die Platine abzustützen sollten angesichts des Preises in der Marge Platz haben

6. Der Fußschalter schaut doch sehr, sehr nach DIY aus, da findet sich doch für die Zukunft bestimmt noch ein Hersteller der eine akzeptable Form und Funktion anbietet. Selbst Marshall verkauft einen 2fach mit LED für ~30€ . es wäre also vermutlich auch ohne Preiserhöhung machbar da etwas anzubieten das funktioniert UND passend aussieht…

Update:
An meiner TT 2x12 Flexback mit Tayden True Brits klarte der Sound etwas mehr auf, ich musste auch Mitten und Treble deutlich zurücknehmen und konnte den Bass wieder weiter aufdrehen. Auch profitierte der Clean Channel von den True Brits (ein Fakt der mir bekannt ist), allerdings muss man aufpassen bei höherem Pegel, da flubbern sonst die Bässe wiederum (auch hier wieder ein Lautsprecher- und nicht Ampabhängiges Problem), ein klares Zeichen für mich dass der Amp auf die G12M65 Creambacks abgestimmt ist mit denen Realguitars seine Hausmarkenboxen bestückt.
 
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Wichtiges Update:
Mich hat heute der Amphersteller (Andreas Breuhaus) persönlich kontaktiert und es scheint sich bei dem Amp um eines der ersten Modelle bzw Prototyp des Mk II zu handeln und einige der angesprochenen "Schwachpunkte" sind in der Serie ausgemerzt. Dazu wurde mir im gleichen Atemzug ein Austausch bzw Nachbesserung des Modells angeboten => erstklassiger Kundenservice!
Sobald es was neues gibt melde ich mich hier wieder !
 
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Den erstklassigen Kundenservice kann ich bestätigen:great:
 
Es hat etwas gedauert aber das lag keineswegs an RealTone/Andreas sondern daran dass ich zur Zeit beruflich extrem belasted bin...nichtsdestotrotz hier das versprochene Update:

Ersteinmal muss ich wirklich nochmal den Kundensupport loben, ich finde es genial wenn jemand mit soviel Herz und Enthusiasmus seine Produkte supported. Wie bereits erwähnt hat mich Andreas kurz nach dem erscheinendes Review kontaktiert und mir mitgeteilt dass mein Eddie nicht der Serie entspricht und er ihn mir kostenlos nachbessert oder gar austauscht. Letzteres kam für mich nicht in Frage denn so einen Amp zu bauen kostet auch und ich hätte es Andreas gegenüber unfair empfunden, vor allem da ich ja nicht der Erstbesitzer des Geräts bin. Der Amp ging also gut verpackt auf die Reise und keine 2 Tage später scheppert das Telefon und es war Andreas am anderen Ende der mit mir nochmal die oben angemerkten Eckpunkte sowie meinen Soundwunsch(!) besprechen wollte. Das war ein langes, nettes und sehr informatives Gespräch bei dem er mir auch erläuterte
=> warum er keine Becherelkos verbaut (es würde vor allem das Packmaß des Smallheads sprengen)
=> dass die Röhrenfassungen über in das Chassis eingeschnittene Feingewinde befestigt sind, er aber die Schrauben gerne noch zusätzlich mit Muttern sichern würde wenn ich das wünsche
=> er mir wahlweise Beartrap oder Spring Retainer für die Endröhren einbaut
=> die Masse der Endröhren sauber verkabelt wird
=> der Amp soundtechnisch nicht 100% der Serie entsprach, er dies gerne ändert bzw er die Schaltung zusäzlich etwas anpassen würde um den von mir gewünschten Biss (zurück)zubekommen
=> die Schaltplatine im Serienamp mittels Stütze abgesichert wird
=> er mir einen anderen Fußschalter anpassen wird
=> er mir den fußschaltbaren Boost in ein Fußschaltbares MV umbaut der Boost aber immer noch via Pullfunktion am Poti verfügbar bleibt.
Das nenn ich absolute Kundenbezogenheit, meinen höchsten Respekt dafür! Dazu kommt noch dass es keine Woche dauerte bis der Amp wieder bei mir aufschlug, besser gehts einfach ned.
Wie klingt er nun?
Ich hab am Wochenende in der Probe den Amp auf Herz und Nieren getested und muss sagen, das Ding klingt Hammer. Brownsound at it's best, den kriegt kein Pedal so hin, weder mein CatMods noch die BSiAB. Schöner, dreckiger Rocksound mit viel Gain und praktisch Null Nebengeräuschen! Es beißt, schreit und puncht was das Zeug hält, enorm plastisch im Soundabbild, Obertöne sprudeln, gehaltenen kippen sauber in die harmonischen ab, Feedback (wenn gewollt) ist kontrollierbar, dicht und präsent. EvH hätte vermutlich seinen ganzen Variac Gedöns in die Ecke gestellt wenn er damals schon so einen Amp zur Verfügung gehabt hätte. Auch der CleanChannel ist für mich nun brauchbarer, ich muss Tone nicht mehr ganz aufreißen wenn ich meinen gewohnten Anteil von Höhen haben will und der fußschaltbare Master ist die beste Erfindung seit es geschnittenes Brot gibt: Einfach beide Kanäle bei deaktiviertem MV auf Solo-Level einpegeln (via Volume auf der Front) und dann die Rhytmuslautstärke über den MV einstellen => extrem praktisch, auf Fußtritt ist man im Mix oben, hat man fertig gedudelt gehts mit nem weiteren Tritt zurück ohne dass sich soundtechnisch etwas ändert...warum gibts sowas nicht öfters? Schalten tut der Amp im übrigen komplett geräuschfrei, kein Knallen oder Poppen beim Kanalwechsel oder MV-deaktivierung, Perfekto!
Getested wurde im übrigen mit meiner Schwarz St. Helens mit Amber PUs, einer Explorer Pro mit C57/C57+, meiner Boneyard mit Zhangbuckern sowie meiner 79er Strat mit einem Zhangbucker Woodbucker am Steg. Alle Gitarren mach(t)en am Amp eine gute Figur, ich musste nie irgendwie großartig nachregeln. Boxentechnisch hat sich erneut bewiesen dass die WGS Reaper saugute Rocklautsprecher sind die einen exzellenten Classic Rock Sound ermöglichen, ohne extremes Beaming, nervende Hochmitten oder bollerige Bässe, wer also einen Eddie will und noch nicht weiß was er an Box drunterhängen soll: 2x12 hochkant mit Reaper 55/75Hz Mix ;)
Neues (altes) Fazit:
Der Eddie MkII ist wirklich sein Geld wert, nicht nur weil es ein wirklich geiler Rockamp ist und die jetzige Schaltung erlaubt sich auch im Bandkontext durchzusetzen sondern weil da auch ein Erbauer dahintersteht der erstens sehr nett ist und zweitens den perfekten Kundensupport liefert. Sollte ich irgendwann nochmal einen Amp benötigen wäre Realtone meine erste Adresse wo ich nachfragen würdeund hätte ich nicht schon zwei 18W wüsste ich jetzt schon wo ich einen ordern würde....
Unten angehängt findet ihr noch ein paar Bilder die die Änderungen zeigen, ich finde auch die Idee genial die Gitterwiderstände (die Keramikbalken) am Chassis anliegen zu lassen, dies erlaubt einen guten Wärmetransfer und es verhindert dass die Dinger irgendwann mal durch Überhitzung eingehen. Ansonsten sei gesagt dass auch wenn andere meinen der reine PtP Aufbau mit Lötleisten sein ein Rattennest ich nicht dieser Meinung bin, real PtP hat meiner Meinung nach so auszusehen und es ist wirklich gut gemacht und durchdacht und es bedeutet Sound, einfach genial geilen Sound....
 

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Ich spiel zwar keinen Realguitars Amp, sondern einen Realtone. Ist aber ja die gleiche Nummer.
Als ich damals den Amp im Laden gecheckt habe, durfte ich den Amp auch übers Wochenende mitnehmen. Als dann mal was defekt war, gab es für die Dauer der Rep. einen Ersatz-Amp. Ich hab es nie bereut, diesen Amp gekauft zu haben. Es gibt kaum was besseres und der Service ist einfach großartig. Dafür zahle ich gerne einige Euros mehr.
DAS ist Boutique!!!
 
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Das Teil klingt in dem Video echt gut. Da der Service ja auch zu stimmen scheint, hast du einen guten Griff gemacht. Viel Spaß noch mit dem Amp.
 
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Noch ein Nachtrag:
Als alter Röhrenfetischist habe ich die letzten Abende mal damit verbracht verschiedene EL34 auszutesten was dank des von oben zugänglichen Bias Potis eine relativ einfache Sache ist.
Ausprobiert wurden:
TT EL34 (Serienausstattung)
JJ EL34 II
TungSol EL34 RI
Ei NOS EL34
Andreas empfiehlt den Amp auf ca 28-30mA zu biasen da er die Endstufe relativ neutral halten will da der Sound größtenteils ja in der 6n2p Vorstufe erzeugt wird. Dieser Wert liegt im absolut grünen Bereich und empfiehlt sich eigentlich generell wenn man auf Haltbarkeit, neutralen Endstufensound und geringen Röhrenverschleiß wert legt aber mir persönlich(!) gefällt der Amp noch besser wenn man ihn auf der heißen Seite köcheln lässt. Insofern waren nach der ersten Testrunde die Kolben mit satten 38-40mA am dampfen. Das markiert zwar nicht das absolut obere Limit des für EL34 in so einem Amp mit knapp 460V B+ aber darüber tat sich tonal nichts mehr, ich meinte sogar einen Verlust in Definition wahrzunehmen, hier stachen inbesondere die JJ EL34 II hervor die dann unharmonisch klangen.
Die Serienausstattung mit TT EL34 ist hingegen gut gewählt, der Endstufensound ist satt, dicht und plastisch, dagegen klangen die JJ EL34II moderner, etwas härter, flacher, ich wüde es wie Eddie in 5150 Zeiten beschreiben. Die TungSols sind hingegen eine Empfehlung für denjenigen der typischen 70/80er Sound haben will, etwas weicher in der Ansprache, Obertöne sind noch harmonischer und die Üüühhs und Öööhs ( (c) UP ) blühen schon auf und bleiben satt stehen, eine Empfehlung für denjenigen der den Sound alter, heißer Plexis liebt. Den Tüpfelchen aufs i setzen aber die Ei, leider heutzutage nicht mehr erhältlich und von 5 Satz die ich noch hab der einzige nicht mikrofonische aber da kriegt man beim Spielen Pipi in die Augen weil das ist für mich die Definition eines heißen Rocksounds par excellence. Dass die Ei in marshallartigen Amps (und der dazu passenden Box die dann keinen V30 haben darf) geil klingen wusste ich, aber hier sind sie echt das Icing on the cake. Clean schön warm, bei härterem Anschlag mit sauberen Härchen am Ton, crunchiges Anknuspern wenn man die Vorstufen nochmal zusätzlich füttert (z.B. mit einem Soulfood oder LPB1), im Leadchannel eine wirklich fette Zerre, der Einzelton blüht schön auf und Rhythmus bleibt trotzdem schön chunky. Pinchharmonics springen einem fast von der Saite, man ist relativ einfach (mittels zurückgedrehtem TonePoti) von frühen VH Sounds in Billy G. Gefilden, jder kleine Dreh am Volume/Tone wird umgesetzt, it just sounds allright now, like a Sharp dressed Man in Summer of 69... hach..bin immer noch hin- und weg ohne dass es einen Touch too Much ist :)
Fazit: die Ei bleiben drinnen, TungSol EL34 stehen als Ersatz bereit und den Amp werde ich wohl nicht mehr hergeben....
 
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Ich geselle mich nun auch bald dazu und habe einen Eddie MKII in der 40 Watt Version geordert. Bin voller Vorfreude und sehr gespannt was mich und meine beiden Schwarz Challenger so erwartet. Dein Review lässt jedenfalls einiges hoffen:redface:
 
Was für ein toller Amp! Hot Plexi vom Feinsten:evil:

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