Brummschaltung bei Tele mit 5-Way-Switch

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Hei Leute,

habe an einer Johnson Tele mit den üblichen 2 Singlecoils rumgebastelt und zu diesem Zweck den Dreiwegschalter gegen einen noch herumliegenden Fünfwegschalter aus einer Stratkopie ausgetauscht.

Ziel: zusätzliche Serienverschaltung (S-S) in Position 5 und Halstonabnehmer mit Widerstand für bassigen Ton in Position 4
Hardware: billiger Strat-Import-Schalter fünffach also der übliche Billigkram; der Halstonabnehmer ist ein Strat-Mittelsinglecoil ohne irgendeine Art von Silberkappe (falls jemand vermuten sollte, das Brummen kommt daher)
mögliche Besonderheiten: die Gitte ist mit Kupferfolie abgeschirmt

Jetzt das Problem:

In Schalterstellung 1 (nur Steg) - 2 (Brücke und Hals parallel) -3 (Hals alleine) alles gut: Kein Brummen oder sonstige Störgeräusche.

Aber: In Schalterstellung 4 brummt es, deutlich wahrnehmbar, aber schon nervend, obwohl hier nur der Halstonabnehmer alleine mit Widerstand aktiviert ist. In Position 5 ist dann in der aktivierten Serienschaltung Hals + Steg das Brummen unerträglich laut. Sehr schade der Ton an sich ist nämlich brauchbar, aber mit diesem Brummen leider nicht einsetzbar.

Hier ist mal die Verdrahtung des Fünffachschalters. So habe ich ihn gelötet. Brücke = Steg, B(E) = Brücke Erde, (E) = Erde

Schalterskizze.jpg

Hoffe, die Angaben sind verständlich. 1,3,5 sind jeweils die Kontakte der zwei Ebenen und 0,0 die Kontakte , die jeweis als C= Common meistens angegeben sind.

Ich bin jedenfalls mit meinem Latein am Ende und weiß nicht, woran es liegen könnte. Das Brummen in Position 4,5 verstärkt sich noch wenn man die Hände an die Saiten legt und verringert sich, wenn man gleichzeitig die Kontrollplatte berührt. Ich habe schon versucht, die Saiten zu erden, also ein Erdungskabel nochmal unter die Brücke zu legen, dass sorgt aber nur für einen Kurzschluss und bringt keine Besserung, hängt wohl mit meiner Kupferabschirmung zusammen.

Was ich überhaupt nicht kapiere: Warum brummt der Halstonabnehmer schon, wenn er alleine in Position 4 an ist, in Position 3 brummt gar nichts. Da ist der Halstonabnehmer auch allein an, aber ohne zusätzlichen Widerstand. Da muss doch was an der Schalterverdrahtung falsch sein oder nicht? :gruebel:


Grüße
Turbofinger
 
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Nachtrag: Habe mit einem Multimeter die Durchgängigkeit von Brücke zu Ausgangsbuchse gemessen. In den Schalterstellungen 1 bis 2 (also Steg und Steg-Hals) gibt es Kontakt, die Seitenerdung stimmt. In den Schalterstellungen 3 bis 5 gibt es keine Saitenerdung, das Multimeter piept nicht.

1.) Verstehe ich jetzt nicht, wie sich die Saitenerdung ändern kann, wenn ich den Fünf-Wege-Schalter betätige. Wenn mir das jemand mal erklären könnte, wäre ich einen entscheidenden Schritt weiter.

2.) Habe ich ja ein Brummproblem: Stellung 5-4 (Hals-Steg-seriell, Hals alleine mit Widerstand) brummen -> iss klar die Saitenerdung fehlt! Aber in Stellung 3 (Hals alleine) brummt nichts, die Saitenerdung fehlt, aber es gibt keine Störgeräusche. Das ist irgendwie unlogisch.
 
Hi,

was hast Du denn mit den Abschirmungsanschlüssen der PUs gemacht? Bei der klassischen Tele - und bei der Johnson könnte es genauso sein - ist die verchromte Kappe des HalsPUs einfach mit dem Ground-Anschluss des HalsPUs verbunden. Das solltest Du für eine Reihenschaltung schon mal auftrennen und die Kappe mittels eines eigenen Drahtes direkt ans Gehäuse des Volume-Potis löten.

Zu 1.):

Die Saitenerdung dürfte statt an der Bridge am StegPU hängen und wird so unabsichtlich mitgeschaltet. Statt einer direkten Verbindung Bridge-Ground wird das bei Teles oft so bewerkstelligt, dass die Grundplatte unter dem StegPU (meist aus Kupfer) durch einen Draht mit dem Ground-Kabel des PUs verbunden ist. Die Saitenerdung erfolgt also so: Saite > Bridge > PU-Verstellschrauben > PU-Grundplatte > Ground-Anschluss des StegPUs > Volumepoti, statt einfach Saite > Bridge > Erdungskabel > Volumepoti. Das macht natürlich nix, solange nur der "Hot"-Ausgang des StegPUs geschaltet wird und "Ground" immer an Ort und Stelle bleibt. So ist das bei der Standardschaltung.

Wenn die Schaltung aber so verändert wird, dass der StegPU in bestimmten Positionen mit dem einen Kabel nicht mehr direkt an der Masse hängt (also in Reihe nach dem HalsPU oder komplett aus der Schaltung raus), fließen die Brummeinstreuungen nicht mehr an Masse ab, sondern geraten in den Signalpfad.

2.)

Stimmt schon, dass das jetzt etwas unlogisch erscheint. Ich bin jetzt etwas zu faul, um mir das alles aufzumalen und durchzudenken, aber ich habe auch die Verschaltung des Widerstands nicht genau kapiert. Könnte es sein, dass in der Stellung 3 eine Verbindung des Masseanschlusses des BridgePUs besteht, die aber über den Widerstand läuft? Dann reicht das vielleicht aus, um die Störungen abzuleiten, aber der Widerstand ist im Signalweg und sagt Deinem Multimeter je nach Empfindlichkeitseinstellung, dass kein Durchgang da sei.

Ich würde einfach mal vorschlagen, dass Du die Bridge abbaust und nachschaust. Stimmt mein Verdacht, müsstest Du die Verbindung zwischen der Grundplatte des PUs und dessen Ground-Ausgang auftrennen und der Bridge ein eigenes Massekabel verpassen. Einfach ein einadriges Kabel nehmen und zu einem Massepunkt (Poti) führen, das andere Ende abisolieren und die Adern etwas auffächern, diesen abisolierten Teil unter die Grundplatte klemmen und die Bridge wieder montieren. Die Grundplatte des PUs ist dann - genau umgekehrt zu vorher - über den Umweg der PU-Schrauben und die Bridge an Masse gelegt, aber von der Signalmasse des BridgePus getrennt.

Gruß, bagotrix
 
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was hast Du denn mit den Abschirmungsanschlüssen der PUs gemacht? Bei der klassischen Tele - und bei der Johnson könnte es genauso sein - ist die verchromte Kappe des HalsPUs einfach mit dem Ground-Anschluss des HalsPUs verbunden. Das solltest Du für eine Reihenschaltung schon mal auftrennen und die Kappe mittels eines eigenen Drahtes direkt ans Gehäuse des Volume-Potis löten.


Bringt in dem Fall nix, hab ich leider so oft an und abgelötet bis der Tonabnahmer hin war, und jetzt steckt ein Mittelsinglecoil aus meiner alten Bastelstrat als Halstonabnehmer drin. Kommt als Problem also nicht mehr in Frage.

Zu 1.):

Die Saitenerdung dürfte statt an der Bridge am StegPU hängen und wird so unabsichtlich mitgeschaltet. Statt einer direkten Verbindung Bridge-Ground wird das bei Teles oft so bewerkstelligt, dass die Grundplatte unter dem StegPU (meist aus Kupfer) durch einen Draht mit dem Ground-Kabel des PUs verbunden ist.

Ich würde einfach mal vorschlagen, dass Du die Bridge abbaust und nachschaust. Stimmt mein Verdacht, müsstest Du die Verbindung zwischen der Grundplatte des PUs und dessen Ground-Ausgang auftrennen und der Bridge ein eigenes Massekabel verpassen. Einfach ein einadriges Kabel nehmen und zu einem Massepunkt (Poti) führen, das andere Ende abisolieren und die Adern etwas auffächern, diesen abisolierten Teil unter die Grundplatte klemmen und die Bridge wieder montieren. Die Grundplatte des PUs ist dann - genau umgekehrt zu vorher - über den Umweg der PU-Schrauben und die Bridge an Masse gelegt, aber von der Signalmasse des BridgePus getrennt.

Klingt plausibel, danke @bagotrix werd ich mal versuchen.

Grüße
Turbofinger
 
@bagotrix

Vielen Dank, hattest recht mit der Masseverbindung am Steg-Tonabnehmer. Ich habe jetzt diese durchtrennt und ein Erdungskabel zwischen Volumen-Poti und Brücke angebracht und siehe da: Jetzt sind alle fünf Positionen brummfrei!

Meine Fresse, was hab ich mit der Geige gekämpft und jetzt das! Wenn man im Internet danach googelt, dann findet man nur Hinweise für den Halstonabnehmer und die Sache mit der Metallkappe. Dass der Steg-Tonabnehmer auch eine separate Erdung an einer Metallgrundplatte hat, die man durchtrennen muss, zählt anscheinend zum Geheimwissen. Gestern bin ich über eine Anleitung mit Bild gestolpert, leider finde ich sie jetzt nicht mehr, in der die Sache mit dem Stegtonabnehmer anhand von zwei Beispielen erklärt wird. Das war nach wochenlanger Recherche, die einzige Anleitung dieser Art!

Seis drum, jetzt weiß ichs. Die Schaltung ist richtig genial.:hat:
 

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