Underpop
Gesperrter Benutzer
- Zuletzt hier
- 27.09.23
- Registriert
- 30.01.21
- Beiträge
- 132
- Kekse
- 936
Man kann mit einem ganz normalen 5-Way-Switch zwei zusätzliche Sounds bei einer E-Gitarre mit zwei Tonabnehmern – z.B. Telecaster oder Zwei-Humbucker-Gitarre – erreichen.
Bekannt ist das Bill-Lawrence-Wiring für Tele mit einer Art Strat-Mittelstellung (“Magie” durch 50% OOP) und einem etwas entbassten Hals-Tonabnehmer zusätzlich.
Bei meiner “Jeans-Tele” hatte ich das umgesetzt und jetzt umgestellt (Die Option mit dem entbassten Hals-Pickup war ok, ist aber nichts, was man unbedingt braucht. Andere haben die gleichen Erfahrungen gemacht.) auf ein neues Wiring am Schalter:
1 Hals
2 T-Mittelstellung
3 Bridge
4 100% OOP (kräftige Variante)
5 50% OOP, “ST-Mittelstellung” à la Lawrence
Man kann sich die Pseudo-ST-Mittelstellung einfach direkt auf die unterste Schalterstellung löten. Ich habe dazu einen Kondensator von der Brücke zu dem Lötpunkt für die untere Schaltoption auf Bank 1 und zwei Kondensatoren in Reihe/seriell vom Hals zu dem Lötpunkt für die untere Schaltoption auf Bank 2 gelötet. Durch die zwei Kondensatoren ergibt sich dann in der zweituntersten Position die Out-of-Phase-Variante. Man hätte auch statt zwei Kondensatoren nur ein Stück Draht nehmen können, um die ST-Mittel-Variante ganz unten zu erreichen (Verhältnis von Kondensatoren muss ungerade sein für 50% OOP), aber dann hätte man an Position 4 kein Out-of-Phase (Hatte ich zunächst probiert, ergibt gewissermaßen eine etwas anders geartete T-Mittelstellung und ist für manche vielleicht auch eine gute Option).
In Position 4 passiert Folgendes: Es ist ist eine Mittelstellung zwischen Bridge und Position 5. Der Bridge-Pickup ist zweimal beteiligt und die Kondensator-Brücke zwischen 3 und 5 ist dadurch parallel und der Kondensator ist dann eben nicht mehr seriell im Signalweg wie in Position 5. Der Hals-Pickup ist aber weiterhin 100% OOP (zwei serielle Kondensatoren gegen null serielle Kondensatoren). Voilà: Wir haben eine Out-of-Phase-Schaltung in Position 4. Der parallele Kondensator bewirkt, dass der Sound etwas fetter wird. Das wird aber durch das OOP relativiert. In meinem konkreten Fall habe ich für den einen Kondensator von der Brücke einen 2,2nF-Kondensator verwendet (klaut viel Bass) und für die beiden vom Hals je 10nF, ergibt in Reihe 5nF (klaut weniger Bass als der 2,2nF). Da ich dem Brückentonabnehmer mehr Bass geklaut habe als dem ohnehin schon basslastigeren Halstonabnehmer, ergibt sich – in Zusammenspiel mit dem parallelen Kondensator ein nicht allzu dünner OOP-Sound nahe am Bridge-Sound, aber doch deutlich anders. Ich finde ihn nicht schlecht.
Das Ganze fällt natürlich je nach gewählter Kondensator-Stärke vom Sound her anders aus. Man kann auch andere Werte wählen, als die, die ich genommen habe. Die seriellen Kondensatoren klauen Bass, 2,2nF klaut mehr als 10nF. Bill Lawrence empfahl 5-20nF. Ein paralleler Kondensator drückt das ganze in Richtung Humbuckersound und hier ist 2,2nF weniger und 10nF mehr und so etwas wie die oberste empfohlene Grenze. Ich hatte in meinen beiden Versuchsgitarren letztlich 2,3-3,3nF genommen (damit die entbasste Neck-Position sich deutlich vom Standard-Neck unterscheidet). Für den OOP-Trick habe ich deshalb 2,2nF genommen, weil das ein Wert ist, der hier für meine seriellen und parallelen Anforderungen gut passt. Vergleiche dazu auch in Guitar Letter 2, 2.4.2 PAF-Emulation für Humbucker und Single Coil, die Werte für einen Strat-Single-Coil. Da sollten die 2,2nF also in einem Bereich sein, der in meinem Anwendungsfall zumindest nichts kaputt macht. Und genau so war es auch.
Die Schaltung habe ich mal schnell so gelötet, weil der Schalter ja schon in der Gitarre aktiv war. Allerdings tendiere ich momentan, wegen der Reihenfolge der Schaltoptionen) eher zum 5-Wege-Schaltern mit vier Bänken à 5 Lötstellen, da gibt’s zur Zeit einen für 18-19 Euro im Angebot (Göldo). Zum schnellen Basteln oder wenn die Reihenfolge der Schaltung nichts ausmacht (Entweder Neck oder Bridge ist immer in der Mitte, je nach Variante) ist die Lösung aber super, finde ich. Mir gefällt's und es ist gefühlt eine Soundoption mehr, weil die 5. Option beim klassischen Bill-Lawrence-Wiring halt nur ok ist, aber nicht der "krasse Bringer". Die OOP-Variante macht mir persönlich da deutlich mehr Spaß.
Bekannt ist das Bill-Lawrence-Wiring für Tele mit einer Art Strat-Mittelstellung (“Magie” durch 50% OOP) und einem etwas entbassten Hals-Tonabnehmer zusätzlich.
Bei meiner “Jeans-Tele” hatte ich das umgesetzt und jetzt umgestellt (Die Option mit dem entbassten Hals-Pickup war ok, ist aber nichts, was man unbedingt braucht. Andere haben die gleichen Erfahrungen gemacht.) auf ein neues Wiring am Schalter:
1 Hals
2 T-Mittelstellung
3 Bridge
4 100% OOP (kräftige Variante)
5 50% OOP, “ST-Mittelstellung” à la Lawrence
Man kann sich die Pseudo-ST-Mittelstellung einfach direkt auf die unterste Schalterstellung löten. Ich habe dazu einen Kondensator von der Brücke zu dem Lötpunkt für die untere Schaltoption auf Bank 1 und zwei Kondensatoren in Reihe/seriell vom Hals zu dem Lötpunkt für die untere Schaltoption auf Bank 2 gelötet. Durch die zwei Kondensatoren ergibt sich dann in der zweituntersten Position die Out-of-Phase-Variante. Man hätte auch statt zwei Kondensatoren nur ein Stück Draht nehmen können, um die ST-Mittel-Variante ganz unten zu erreichen (Verhältnis von Kondensatoren muss ungerade sein für 50% OOP), aber dann hätte man an Position 4 kein Out-of-Phase (Hatte ich zunächst probiert, ergibt gewissermaßen eine etwas anders geartete T-Mittelstellung und ist für manche vielleicht auch eine gute Option).
In Position 4 passiert Folgendes: Es ist ist eine Mittelstellung zwischen Bridge und Position 5. Der Bridge-Pickup ist zweimal beteiligt und die Kondensator-Brücke zwischen 3 und 5 ist dadurch parallel und der Kondensator ist dann eben nicht mehr seriell im Signalweg wie in Position 5. Der Hals-Pickup ist aber weiterhin 100% OOP (zwei serielle Kondensatoren gegen null serielle Kondensatoren). Voilà: Wir haben eine Out-of-Phase-Schaltung in Position 4. Der parallele Kondensator bewirkt, dass der Sound etwas fetter wird. Das wird aber durch das OOP relativiert. In meinem konkreten Fall habe ich für den einen Kondensator von der Brücke einen 2,2nF-Kondensator verwendet (klaut viel Bass) und für die beiden vom Hals je 10nF, ergibt in Reihe 5nF (klaut weniger Bass als der 2,2nF). Da ich dem Brückentonabnehmer mehr Bass geklaut habe als dem ohnehin schon basslastigeren Halstonabnehmer, ergibt sich – in Zusammenspiel mit dem parallelen Kondensator ein nicht allzu dünner OOP-Sound nahe am Bridge-Sound, aber doch deutlich anders. Ich finde ihn nicht schlecht.
Das Ganze fällt natürlich je nach gewählter Kondensator-Stärke vom Sound her anders aus. Man kann auch andere Werte wählen, als die, die ich genommen habe. Die seriellen Kondensatoren klauen Bass, 2,2nF klaut mehr als 10nF. Bill Lawrence empfahl 5-20nF. Ein paralleler Kondensator drückt das ganze in Richtung Humbuckersound und hier ist 2,2nF weniger und 10nF mehr und so etwas wie die oberste empfohlene Grenze. Ich hatte in meinen beiden Versuchsgitarren letztlich 2,3-3,3nF genommen (damit die entbasste Neck-Position sich deutlich vom Standard-Neck unterscheidet). Für den OOP-Trick habe ich deshalb 2,2nF genommen, weil das ein Wert ist, der hier für meine seriellen und parallelen Anforderungen gut passt. Vergleiche dazu auch in Guitar Letter 2, 2.4.2 PAF-Emulation für Humbucker und Single Coil, die Werte für einen Strat-Single-Coil. Da sollten die 2,2nF also in einem Bereich sein, der in meinem Anwendungsfall zumindest nichts kaputt macht. Und genau so war es auch.
Die Schaltung habe ich mal schnell so gelötet, weil der Schalter ja schon in der Gitarre aktiv war. Allerdings tendiere ich momentan, wegen der Reihenfolge der Schaltoptionen) eher zum 5-Wege-Schaltern mit vier Bänken à 5 Lötstellen, da gibt’s zur Zeit einen für 18-19 Euro im Angebot (Göldo). Zum schnellen Basteln oder wenn die Reihenfolge der Schaltung nichts ausmacht (Entweder Neck oder Bridge ist immer in der Mitte, je nach Variante) ist die Lösung aber super, finde ich. Mir gefällt's und es ist gefühlt eine Soundoption mehr, weil die 5. Option beim klassischen Bill-Lawrence-Wiring halt nur ok ist, aber nicht der "krasse Bringer". Die OOP-Variante macht mir persönlich da deutlich mehr Spaß.
- Eigenschaft