Casio GP 310 vs. GP 510

Ich glaube man sollte sich nich zu sehr an den Begriff Aliquot, dem zugehörigen Blüthner-Patent (gilt das überhaupt noch? "Erstmalige" Erteilung offenbar 1872) und dass es dann ja ein Blüthner-Flügel sein müsste, festbeißen - das Konzept und entsprechende Benennung verwenden andere Hersteller auch, zB hier Yamaha beim P515: https://de.yamaha.com/de/products/musical_instruments/pianos/p_series/p-515/features.html (Abschnitt VRM).

Der Steinway (Hamburg) macht für mich dagegeben nicht viel Sinn, wenn schon ein Bechstein vorhanden ist. Subtile Unterschiede wird es geben und es ist ein Verkaufsargument.
Er klingt schon deutlich anders (und out of the box m.E. merklich schlechter als der Bechstein, ein Vergleich mit gezupfter Gitarre/Spinett wäre vermutlich etwas übertrieben, aber es geht in die Richtung). Mit den Einstellungen kann man da noch bisschen was ändern und wie geschrieben ist das schnell erreichbare "Bright"-Preset brauchbarer.

Im Prinzip würde der Bechstein reichen, aber vermutlich hat sich Casio einfach nicht getraut, ein Digitalklavier mit nur einem Klang rauszubringen. Oder - Verschwörungstheorie - Bechstein wollte, dass ihr Flügel am besten klingt. :)

Ansonsten ist klar, dass der GP310 auch alles mitbringt, was man für lange Freude am Spielen braucht.
In der Tat.

Ciao
Jan
 
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@Claus Also ich muss zugeben, dass dann nur noch das Aussehen ein Kriterium für mich ist. Also Klavierlack vs. mattes Holz. Hier zaudere ich noch, weil ich bisher kein Klavier im Lack hatte! @opa_albin meinte ja bereits, dass man darauf jeden Kratzer sehen würde, aber ist das wirklich so schlimm? Bzw. hält so ein Lack weniger lang als eine nicht lackierte Oberfläche? Prinzipiell finde ich so einen Lack natürlich interessant:). Andererseits denke ich mir, dass ich mir, wenn ich das 310 nehme auch noch einen Hocker aus Leder und ein gutes Headset holen könnte:eek2:
 
Wenn keine (kleinen) Kinder, junge Hunde oder Katzen (fast jeden Alters) im Haus leben, wäre das Kratzerrisiko meines Erachtens überschaubar.
Eigentlich ist Klavierlack hart und beständig, für die Pflege reicht ein trockenes oder bei mehr Verschmutzung nebelfeucht feines Mikrofasertuch.

Hocker mit Lederbezug knarzen, das würde mich stören - gute Kopfhörer müssen nicht besonders teuer sein.
Mein aktueller Liebling ist ein Beyerdynamic DT 900 Pro X (48 Ohm). Der ist am Digitalpiano m.E. perfekt, wenn "offen" ok ist.
Eine geschlossene Bauform gäbe es z.B. beim Bestseller DT 770 Pro, der ist noch eine ganze Ecke günstiger, hat etwas mehr Bass- und Höhenbetonung und schirmt Geräusche ab.
Ich kenne nur die 250 Ohm Variante, für die meist leistungsschwachen Kopfhörerverstärkungen sind niedrigohmige 32 Ohm geeigneter. Ob der Kopfhörer dann im Klang abweicht, weiß ich allerdings nicht.
Du könntest auch ultrapreisgünstig mit dem Superlux HD 681 (32 Ohm) oder HD 681 EVO anfangen. Beide klingen auch ok, den EVO habe ich selbst. Im Vergleich mit besseren Kopfhörern wie den Beyerdynamic oder entsprechenden Sennheisern und AKG merkt man natürlich die geringere Detaildarstellung des Klangs.
https://www.thomann.de/de/superlux_hd681.htm

Gruß Claus
 
Grund: kleine Korrektur zur geschlossenen Bauform des DT 770, AKG ergänzt
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Hier zaudere ich noch, weil ich bisher kein Klavier im Lack hatte! @opa_albin meinte ja bereits, dass man darauf jeden Kratzer sehen würde, aber ist das wirklich so schlimm? Bzw. hält so ein Lack weniger lang als eine nicht lackierte Oberfläche?
Bei MIR wäre das nicht sinnvoll. Mein Haushalt läuft aber sicher anders als Deiner. Und mir ist das Aussehen überhaupt nicht wichtig. Auch das ist bei Dir sicher anders.
Zur Not gibt es sicher eine Hülle, oder Deine Frau/Mutter/Nachbarin/Oma kann eine nähen. Flügel haben ja idR auch eine.
Eigentlich ist Klavierlack hart und beständig
Genau. Deshalb ist er ja auch teuer.
Man sollte natürlich nicht die heiße Teekanne drauf abstellen.
 
Ich glaube man sollte sich nich zu sehr an den Begriff Aliquot, dem zugehörigen Blüthner-Patent (gilt das überhaupt noch? "Erstmalige" Erteilung offenbar 1872) und dass es dann ja ein Blüthner-Flügel sein müsste, festbeißen - das Konzept und entsprechende Benennung verwenden andere Hersteller auch
Da hast du recht. Elektronisch kann ja jeder machen was er will ;) ich habe nur noch nie einen Flügel mit Aliquot gesehen, der nicht von Blüthner war. Drum hat mich das gewundert. Wenn sie schon "Bechstein" draufschreiben, dann passt das für mich nicht so. Aber vielleicht gibt es das ja inzwischen auch woanders, ich bin was Flügel angeht, nicht auf dem aktuellen Wissensstand.

Mein Eindruck ist, dass sehr viel von der Werbung auf die Samples abzielt. Für das Spielen ist aus meiner Sicht die Tastatur mindestens genauso wichtig. Was nützen mir die Facetten eines 100000 Euro-Klaviers, wenn ich sie mit der Tastatur nicht wirklich in den feinsten Nuancen herausholen kann? Man vermittelt den Leuten, dass man mit diesen Samples das tollste Instrument für einen Schnäppchenpreis kriegt. Das stimmt aber schlicht nicht, weil die Tastatur das limitierende Element ist. Von den Lautsprechern im Instrument reden wir da noch gar nicht.

Trotzdem ist es natürlich erstaunlich, was man für ein zwei- oder dreitausend Euro bekommt.

Insofern dürfte es für das eigentliche Spielen auch ziemlich egal sein, ob da nun Aliquot dabei ist oder nicht. Möglicherweise kann man durch einen leichten, gut abgestimmten Hall sehr ähnliche Effekte erzielen, oder die Raumakustik hat einen ähnlichen Einfluss, s.o.

Also ich muss zugeben, dass dann nur noch... .... Hier zaudere ich noch, .... aber ist das wirklich so ... Prinzipiell finde ich .... Andererseits denke ich mir, dass ich .... könnte:eek2:
Ich habe den Eindruck, alle Fakten, die man in einem Forum besprechen könnte, liegen auf dem Tisch.

Du kannst Dich nun für eines von beiden entscheiden, als Hilfe könnte wie gesagt eine Liste mit Vor- oder Nachteilen und dem Wert, den sie für dich (vermutlich) haben, dienen.
Oder Du probierst die Instrumente aus.

Ewiges Hin- und Herüberlegen führt aus meiner Erfahrung dann auch nicht mehr weiter.
 
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@Claus Ich habe einen Kater (Miun). Wie er auf so ein Klavier reagiert, weiß ich nicht. Danke übrigens für die Links zu den Lautsprechern.
@opa_albin In der Tat finde ich es auch erstaunlich, was man für so einen Preis kriegt. Ich habe wie gesagt, auch Kawai Modelle ausprobiert, aber die klingen für mich nicht so gut. Natürlich wäre mir ein 200.000 Euro Bechstein lieber als ein Digitalpiano:biggrinB:.
 
@Claus @opa_albin Kleiner Nachtrag auch für die anderen Leser. Über die Casio-Seite kann man den Punkt "Nur Unterschiede anzeigen" anklicken, dann sieht man, dass Casio GP510 hat:

  • Aliquot-Resonanzen 10 Stufen, aus
  • Leersaiten-Resonanzen 10 Stufen, aus
  • Pedalbetätigungs-Geräusche 10 Stufen, aus
Ob das nun wesentlich ist?:unsure:

 
Mein Eindruck ist, dass sehr viel von der Werbung auf die Samples abzielt.
Das war bei mir gar nicht so abgespeichert, aber Du hast tatsächlich recht. Zumindest stehen sie ganz prominent vorne.

Das stimmt aber schlicht nicht, weil die Tastatur das limitierende Element ist.
Du solltest es vielleicht wirklich mal anspielen. Die Tastatur ist das eigentliche Highlight des Instruments und war mir auch bei der Entscheidung vs Yamaha, Kawai und Roland am wichtigsten. Samples und Soundsystem kann man durch andere Lösungen ersetzen, wenn man will (das hat wie hier beschrieben jemand genau so gemacht und konsequenterweise das GP-310 genommen).

Ciao
Jan
 
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Ob das nun wesentlich ist?
Ich denke, dass inzwischen klar sein sollte, dass Dir das hier keiner beantworten kann. Weil erstens niemand genau diesen Vergleich gemacht hat und zweitens nur Du einschätzen kannst, ob der Unterschied für Dich relevant ist.

FWIW: Der Klavierlack (bzw die Beschichtung) auf meinem GP-510 ist nach gut 4 Jahren wie neu. Man sieht Staub und Fingerabdrücke drauf, kann sie aber sehr leicht entfernen (Mikrofasertuch wie beschrieben und sogar ein Staubwedel funktioniert). Ich hab aber auch keine Katzen (mehr).

Ciao
Jan
 
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