Charvel Superstrat Bridge Humbucker Empfehlung (Ersatz für SH4)

  • Ersteller MKRocker
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"Damals" zu Charvel Hochzeiten gab es ja leider so etwas noch nicht. Da gab es die US Charvels, die schweineteuer waren oder aber die Charvettes oder auch die Charvel Model 1 ... die waren aber von der Qualität auch nicht so wie die San Dimas heute. Bei der die ich hatte, habe ich keinen Unterschied zu den US Modellen festgestellt.
 
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Du beschreibst den SH-4 JB genau so, wie ihn seine Kritiker beschreiben :)
Eigentlich macht er sich in Erle-Superstrats ganz hervorragend, aber für Deine Vorstellungen ist er nicht unbedingt die erste Wahl.

Der Tipp mit dem SH-12 Screamin' Demon ist schon gut, ein normaler SH-1 '59 könnte eventuell etwas zu "dünn" klingen. Der hat nämlich stark gescoopte Mitten und betonte Bässe und Höhen. Ich habe auch mal einen TB-1 '59 (die Variante mit den breiteren Spulen für Floyds und etwas wenig mehr Output) in meiner Yamaha RGX drin. Für mich war das nichts. In einer "dicken" Les Paul mit kurzer Mensur funktioniert so ein PU schon besser, weil von Haus aus schon mehr "Fleisch" vorhanden ist. Eine Superstrat mit Floyd und geschraubten Hals ist da schon etwas "drahtiger". Gut gefallen hat er mir dann, als ich den Alnico 5- gegen einen Alnico 8-Magneten getauscht habe. Etwas "rundere" Höhen, dafür mehr Mitten, trotzdem noch nicht so viel Output, das die Dynamik flöten geht.

Du könntest auch mal den SH-11 Custom Custom testen oder wenn es "aggressiver" und "bissiger" klingen soll den SH-5 Custom. Beide PUs sind baugleich, nur das der SH-5 einen Keramik- und der SH-11 einen Alnico 2-Magneten verbaut hat. Vom Voicing her sind das aufgemotzte PAFs mit mehr Output. Der Custom liefert fette Rhythmus-Sounds, bei Leads klingt er aber schon mal etwas "bissig" und "harsch". Der Custom Custom ist um einiges wärmer. Reduzierte Höhen und Bässe, die auch nicht sehr straff sind und betonte, fette Mitten. Allerdings sind die Mitten nicht so penetrant wie beim JB, sondern etwas breiter aufgestellt. Der SH-11 ist damals auch für Superstrats mit Floyd Rose entwickelt worden, angeblich auch mit Van Halen im Hinterkopf, der jedoch seinen Namen nicht offiziell dafür hergegeben hat. Floyds werden gerne mal als "Tonesucker" bezeichnet, weshalb man den SH-11 auch etwas "fetter" gevoict hat. Klingt auch nach 80s, aber mehr nach Hard Rock, denn nach Metal (Hair, Thrash...).

Beim Pearly Gates muss man gucken, ob er passt. Fender hat damals extra eine Variante mit mehr Wicklungen und Alnico 5 Magnet bei Seymour Duncan bestellt, als sie ihre Strats damit ausgerüstet haben.

Für "erdige" Rocksounds macht sich auch der Häussel Vin+ A5 sehr gut. Sehr ausgeprägtes Höhenspektrum, was jedoch nicht "harsch" klingt. Dadurch klingt er aber ein wenig mehr nach Hi-Fi. Darüberhinaus hängt er auch gut an den Potis.
 
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Hi,

der TB-12 ist grundsätzlich ein guter Tipp, in manchen Gitarren allerdings schon ein bisschen sehr höhenbetont. Das hängt also schon stark von der Basis ab. Ich hatte ihn mal in einer (zugegeben doch in allen Teilen sehr schlank gebauten) Hohner Revelation, da war er schon etwas kreischig.

Der Custom mit dem Keramik-Magnet ist als aufgemotzter PAF tatsächlich nicht schlecht beschrieben. Frequenzmäßig recht ausgewogen, aber er hat natürlich wesentlich mehr Power. Sehr knackig im Anschlag und auch bei vollen Akkorden nie matschig, allerdings trägt er einen bei Soli dafür auch nicht so schön.

Beim SH-14 Custom 5 waren mir dagegen die Bässe immer zu mächtig, beim SH-11 bzw. TB-11 Custom Custom wieder etwas zu schlank und weich. Bei Soli ist letzterer äußerst angenehm zu spielen und singt ohne Ende, allerdings hast Du Dir ja mehr Dynamik gewünscht, und die bietet er mMn nicht wirklich. Ich fand, dass er doch recht stark komprimiert, wahrscheinlich wegen der von Stratz erwähnten starken Mitten. Grundsätzlich klingt er damit für Hard Rock schon geil, für meine Ohren lässt er fast jeden Amp ein bisschen mehr nach Marshall klingen. Ich habe nur den Eindruck, dass das nicht so ganz Deine Richtung ist.

Mir hats ja in Superstrats der Duncan '59/Custom Hybrid sehr angetan. Vom Output her heißer und weniger "scooped" als ein '59, aber weniger Output als die reinrassigen Custom-Varianten - logisch, denn er ist aus jeweils einer Spule der beiden zusammengesetzt. Über Mangel an Brillanz kann man sicher nicht klagen, er hat aber auch sehr schöne Mitten, nur ohne diese fast schon quäkige Überbetonung des JB. Insgesamt empfinde ich ihn als sehr ausgeglichen und vielseitig, ohne langweilig zu sein. Für Splitsounds ist es auf jeden Fall von Vorteil, dass eine der beiden Spulen stärker ist, die klingt auch gesplittet sehr respektabel.

Die TB-Version hat übrigens immer kurze Beine. Ich hab auch gerade nochmal die Bilder angeschaut, am Steg ist auch ab Werk eindeutig ein Trembucker eingebaut. Die Montage sollte also als 1:1-Austausch funktionieren.

Gruß, bagotrix
 
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@Stratz
Da sind eine Menge gute Tipps dabei. Besonders der Häussel klingt sehr interssant!
Nach deiner Beschreibung werde ich vom TB-1 59 eher absehen. Danke für den Input!
Ja Floyds haben einen gewissen Ruf als "Tonesucker". Ich habe eine Rockinger Black Blox eingebaut und bilde mir zumindest ein, dass Schwingungsverhalten und Ton seitdem auch trocken angespielt merklich besser geworden sind.
https://www.rockinger.com/index.php/de/Rockinger-Black-Box-Tremolo-Stabilizer/c-WG076/a-16060

@bagotrix
Danke, der 59/Custom Hybrid klingt auch interessant. Gut zu wissen, dass die TB Versionen immer kurze Beine haben. Das macht die Suche leichter.
Ja du hast recht, der SH-11 und SH-14 ist dann wohl eher nicht so das Richtige.





Fetten Dank Leute, da waren echt viele Empfehlungen dabei. :great:
Mir wird jetzt nichts anderes übrig bleiben als ein paar Optionen gegeneinander zu testen.
Mal sehen, ob der eine oder andere auch gebraucht zu haben ist.
Ich werde hier bekannt geben, welcher es dann geworden ist!
 
Ja Floyds haben einen gewissen Ruf als "Tonesucker". Ich habe eine Rockinger Black Blox eingebaut und bilde mir zumindest ein, dass Schwingungsverhalten und Ton seitdem auch trocken angespielt merklich besser geworden sind.

Ein bisschen mühsam (weil man das FR dazu auseinandernehmen muss), aber ein fetterer Messingblock hat bei mir Attack und Sustain nochmal spürbar verbessert. Andere PUs ändern Output und Frequenzverteilung, aber Attack und (unverzerrtes) Sustain lassen sich viel eher durch die Hardware beeinflussen. Habs noch bei keiner Gitarre bereut, da ein paar Euro reinzustecken.

Gruß, bagotrix
 
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Bare Knuckle Nailbomb. Werkelt in mein meiner Charvel Model 2 (EVH Frankenstrat, siehe Signatur)
 
Ich spiele mal Leichenfledderer und wärme das Thema wieder auf.

Es ist sonst nicht meine Art Dinge ohne Abschluss stehen zu lassen, aber ich habe die Pickups nicht mehr gewechselt, denn die Gitarre musste für eine andere Neuanschaffung gehen. Aber wie es halt so ist, habe ich den Verkauf später wieder bereut. ;)
Vor einiger Zeit lief mir eine So Cal in mattem blau zum richtig guten Kurs im Angebot über den Weg, und da konnte ich nicht wiederstehen. Ich mag die Gitarre inzwischen so sehr, dass sie meine Hauptgitarre geworden ist.

In der So Cal ist sowohl am Steg als auch am Hals ein SH6 bzw TB6 Distortion verbaut. Obwohl sich der Distortion angeblich nur durch den Magneten vom JB unterscheidet, gefällt er mir erheblich besser. Ideal ist er für mich aber dennoch nicht. Straffere Bässe, mehr Höhen, und die Hochmitten sind nicht so schreiend. Allerdings steril, harsch und heiss. Wenn ich nur härtere Musik spielen würde, fände ich ihn super.

Ich habe die Upgrades schon zuhause und heute nach Feierabend werden sie eingebaut.
* Messingblock
* SH-1N 59er Halspickup
* TB-16 59/Custom Hybrid Stegpickup

Danke nochmal an die Beratung. Ich bin schon sehr gespannt :great:
 
Da wäre auch der TB10 full shred gut, A5 Magnet, Bässe und Mitten im Vergleich zu den Höhen etwas zurückhaltend, Klang sollte ja etwas heller sein. Falls dir der TB16 doch nicht gefallen sollte.
 
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Danke @makkohille
Ich werde es mir merken, wenn ich mal wieder etwas verändern möchte.



So, ich habe nun am Hals den 59er und am Steg den 59/Custom Hybrid verbaut
Für eine finale Meinung muss noch etwas Zeit vergehen, aber der erste Eindruck ist sehr gut. Mega dynamisch. Wenn man ordentlich in die Saiten haut, klingt er wuchtig fett, bei leichtem Anschlag klingt er sehr brillant mit Single Coil Anleihen... Das Volume Poti nimmt er auch sehr gut an.
Clean klingt gut, crunch klingt gut, highgain klingt gut. Erstmal also Daumen hoch :great:
Gesplittet klingt er momentan eher schwachbrüstig. Ich habe das Wiring der Gitarre nicht verändert, und da wird beim Coil Split die äussere Spule aktiv. Das ist die 59er Spule des Hybrid Pickups. Macht aber nichts, denn er klingt auch im Humbucker Modus clean ausgezeichnet.
Die gesplittete Zwischenposition mit den beiden inneren Spulen ist dafür super!
IMG_4472.jpg

Danke @bagotrix , in eine Superstrat passt er tatsächlich sehr gut!
 
Gesplittet klingt er momentan eher schwachbrüstig.

Hi,

ich würde es unbedingt mit einem Pseudo-Split versuchen - hab gerade meine Charvel (mit eher leisen Roswell-PAFs) damit nachgerüstet, und nach kurzem Antesten gleich weitergemacht mit meiner Squier Stagemaster Deluxe ('59/Custom Hybrid und Tonerider Generator Neck). Dazu habe ich am Split-Schalter das Kabel zur Masse ersetzt durch einen 0,1 uF (100nF)-Kondensator in Reihe mit einem 1,8 KOhm-Widerstand. Das Brummen reduziert sich, und der Split klingt voller und lauter. Für meine Ohren bin ich damit einem echten SC deutlich näher gekommen.

Dass der '59/Custom "falsch" gesplittet ist, wundert mich ein wenig. Wenn man ihn nach SD-Standard anschließt, sollte der Split eigentlich die Custom-Spule (das ist die mit den Polepieces) übrig lassen. Hast Du das (zB per Klopftest mit dem Schraubenzieher) ausgetestet? Der '59 am Hals klingt dagegen auch für mein Gefühl besser, wenn die Spule mit den Schrauben aktiv bleibt, was auch den Vorteil hat, dass man in der Mittelposition eine recht gute Brummunterdrückung bekommt. Falls Deiner tatsächlich anders gefertigt wurde, müsstest Du halt beim StegPU rot an Masse legen, grün und schwarz als split und weiß als Hot an den PU-Schalter.

Gruß, bagotrix
 
Wenn man ihn nach SD-Standard anschließt, sollte der Split eigentlich die Custom-Spule (das ist die mit den Polepieces) übrig lassen.
Gemäß SD-Standard Split Verkabelung zieht man north und south finish auf Erde, und man hat dabei die innere Spule aktiv - das ist die Custom Spule.
Bei der Charvel "6 pack of sound" Verkabelung wird in Position 1 bei gezogenem push pull north und south finish aber mit north start kurzgeschlossen, sodaß man die äussere Spule mit den Schrauben erhält. Das ist die 59er Spule...
In der Zwischenposition sind beide Tonabnehmer aktiv und mit dem Push Pull Poti wird north und south finish wechselweise auf die Erde gezogen oder mit north start kurzgeschlossen. So hat man entweder beide äusseren Spulen oder beide inneren Spulen. Die Variante mit den beiden inneren Spulen - also auch der Custom Spule - klingt erheblich besser.
Ja, ich hab das mit dem Klopftest kontrolliert.
Ist jetzt kein Drama das zu ändern, aber damit warte ich bis zum nächsten Saitenwechsel. ;)
Der "Pseudo Split" Ansatz klingt interessant! Das macht durchaus Sinn und hatte ich so noch gar nicht am Radar. Hm, wenn ich beim nächsten Saitenwechsel eh schon umlöte, dann werde ich das evtl. gleich mal ausprobieren. :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Seymour Duncan "Screamin Demon" gemacht. Der Name ist etwas irreführend, hört er sich dich nach "Fresse-wegrasieren" an. Ich hab ihn in eine Jackson RR24 gepackt und den originalen EMG 81 damit ersetzt. Die Gitarre besteht ja auch aus einem gscheiden Stück Erle, und der Pickup hat eine riiiiiichtig geile Rock/Hardrockklampfe daraus gemacht. Die singt und klingt, bringt bei Chords richtig differenziert die Töne zum Vorschein, ohne dabei zu stark zu sagen oder zu ballern.
 
Ach wie gut klingen denn die Roswell PAFs ...?

Die spiele ich wirklich aus Überzeugung, sind aber sicher nicht jedermanns Ding. Gehört habe ich sie zuerst in meiner Harley Benton Fusion II FR, und war total begeistert. Grundsätzlich habe ich mich ja schon länger vor allem auf PUs mit PAF-Output eingeschossen, auch für stark verzerrte Sounds. Ich hatte mich irgendwie sattgehört an heißeren PUs und der übermäßigen Kompression, die sie meist bringen. Eindrucksvolle "Wand" bei HiGain-Akkorden, und für Soli bequem zu spielen, aber irgendwie fehlte mir immer Transparenz und Attack. Ich hab dann mal den Dimarzio 36th Anniversary PAF Bridge probiert, und der hat besser funktioniert - und klang auch noch clean gut. Wegen der Fusion II hab ich dann einfach mal ein Pärchen aus den Kleinanzeigen gekauft, nachdem ich weder mit dem JB noch dem '59 am Hals besonders glücklich war.

Die Roswell HAF B/N (die unterscheiden sich für mein Gefühl sehr von typischen HB aus günstigen Gitarren. Die sind ja fast immer recht heiß und mittig und matschen auch gerne mal, so wie alte Epiphone-HB. Die Roswells sind auffallend bissig - ich hör da einen starken eigenen Charakter raus, während die meisten günstigen Hersteller vor allem niemandem weh tun wollen. Nach Material und Aufbau sind die Roswell HAF modernisierte PAFs, Interessant ist, dass ein unpolierter (rough cast) AlNiCo V verwendet wird, dem man nachsagt, dass er die Mitten nicht so stark aushöhlt. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, aber die Mitten sind schon stärker und klingen auch rauher als zB bei einem Duncan '59. Der Output liegt im leicht gehobenen PAF-Bereich (ähnlich wie der Dimarzio 36th Anni.), Bridge und Neck unterscheiden sich längst nicht so deutlich wie heute üblich.

In der Charvel klang der StegPU allerdings noch ein Stück schärfer als in der Harley Benton, als Ursache kommt bei dem gleichen Holz für den Hals und identischer Bridge eigentlich nur der Body in Frage, bei der Charvel Erle, die Fusion II ist aus Mahagoni. Ich hab deshalb inzwischen den Magneten am Steg gegen einen AlNiCo 8 ausgetauscht, was das sehr gut kompensiert hat. Der HalsPU klingt fast schon etwas nach SC. Fett und singend ist weniger sein Ding, aber er bollert auch nicht untenrum wie eine '59 Neck das oft tut. Er klingt eher wie der HB-Vetter eines Strat-HalsPUs. Der Bridge-PU ist auch prima für alte Van Halen Sounds geeignet.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Dinger in einer fetten Singlecut auch sehr gut aufgehoben wären. In der Charvel werden sie so manchem zu scharf sein, das No Load-Tonpoti bleibt bei mir eigentlich immer auf der 9. Eine Idee wäre es vielleicht auch, so ein Teil in eine Strat mit 250 KOhm-Potis einzubauen, an denen die meisten HB zu matt klingen.

Gruß, bagotrix
 
Mein Favorit für eine 80er Superstrat am Steg ist der Bare Knuckle Holydiver, spiele ich selber; druckvoll (aber nicht überzüchtet), klingt rund, transparent, dynamisch.
 
Der Holydiver soll ja an die Urversion des JB angelehnt sein...
Derzeit bin ich mit dem 59/Custom ziemlich zufrieden! Ich werde die Verdrahtung noch ändern, aber ansonsten bleibt der mal drinnen. :great:
 
Also ich habe meiner So Cal einen SH-2 am Hals und einen TB-12 am Steg spendiert. Speziell der TB-12 ist mal sowas von für Powerstrat geschaffen!!!!!!
 

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