Chor und die Finanzen

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Silvieann
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Hallo zusammen!

Ich bin vor einiger Zeit gefragt worden, ob ich nicht bei demunddem Chorprojekt mitsingen wolle, es fehlten noch Stimmen im Alt.
Da ich gerne singe, hab ich dann bisher bei den Proben mitgesungen. Es ist auch ein schönes Stück, und wie geschrieben singe ich gerne. Allerdings geht für die Proben oft ein ganzes Wochenende drauf, und das ist mir manchmal schon etwas viel.

Nun ist es so, dass es Ausfälle gab und nachfinanziert werden muss. Jedes Chormitglied ist aufgerufen, 40 Euro zu zahlen, damit das Konzert stattfinden kann.

Jetzt singe ich zwar alles mögliche gerne, aber ich würde unheimlich gerne mal solo singen, also nicht im Chor. Leider fehlt mir dazu bisher jegliche Gelegenheit. Soll heißen: ich würde vieles dafür tun, um ein Solo zu bekommen, aber um im Chor mitsingen zu dürfen, ist es mir das eigentlich nicht wert. Eigentlich ist es mir recht egal, ob ich das Konzert mitsinge oder nicht. Und ich komme ja unentgeltlich zu den Proben und habe die Noten selbst gekauft. Ich würde natürlich auch weiterhin mitsingen, ohne dafür etwas haben zu wollen. Aber jetzt soll ich ja dafür, dass ich mitsingen darf, noch zahlen.
Was sollte ich aus Eurer Sicht tun? Zahlen? Nicht zahlen?
Ich überlege noch. Denn eigentlich gibt es viele andere Dinge, die ich an den Probenwochenenden gerne machen würde. Vielleicht ein guter Zeitpunkt, doch wieder auszusteigen?
 
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Ein Projekt ist ein Projekt ist ein Projekt... Es gibt z.T. derartige Projekte, bei denen VON VORNHEREIN KLAR IST, dass die SängerInnen noch selbst etwas zahlen (und ggf. dafür am Ende den Hut herumgehen lassen können). Dann gibt es Projekte, bei denen eigentlich klar sein sollte, dass die SängerInnen nichts zahlen, dafür aber singen. (Oder manchmal noch einen Kuchen zum Verkauf mitbringen, häufig bei Kirchenchören). Dann gibt es Konzerte "aus dem laufenden Programm" heraus, also nicht als "Projektchor". Da bezahlt man vielleicht regelmäßig die Chorleitung, aber in der Regel ja nicht den Auftritt.

Strange. Ist das vorher mal angesprochen worden oder gibt es eine Tradition in dem Chor? Auf der anderen Seite braucht ein Chor Verbindlichkeit. Wenn Du Dich also entschlossen hast, bei dem Konzert mitzusingen, dann "musst" Du halt dabei bleiben. Projekte vertragen noch viel weniger eine "hmm, mal sehen"-Haltung als ein "Nicht-Projekt-Chor"; inwieweit Wochenende dabei sein müssen, müsste vorher geklärt werden.

Mitten im Projekt auszusteigen, ist sehr problematisch, auch für die anderen Choristen. Dies umso mehr, je weniger Du "einfache Altistin", sondern Solistin bist.

Falls es aber vorher Absprachen gab, dass Ihr nichts selbst zahlen müsst, dann wäre dies durchaus eine Sollbruchstelle.
 
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Ich verstehe die Situation nicht ganz. Ich kenne das ähnlich wie rw - entweder es ist ein Projekt. Dafür habe ich noch nie etwas gezahlt, das muss sich aus den Einnahmen des Konzerts finanzieren. Oder es ist ein Chor, bei dem man Mitgliedsbeitrag zahlt, dann ist das aber auch klar und man hat Schnupperstunden, dann wird ein Antrag ausgefüllt. Bestenfalls gibt es eine freiwillige Spende oder der gesamte (!) Chor hat einstimmig (!) zugestimmt, wenn das Geld nicht reicht.

Ich würde einfach mal mit der Chorleiterin oder wer immer für den Chor zuständig ist reden.

Eigentlich ist es mir recht egal, ob ich das Konzert mitsinge oder nicht.
Ist es Dir denn auch uneigentlich egal?
Wir können hier nicht sagen, was Du willst und machst, das weißt nur Du allein.

Würdest Du mitsingen, aber Dich reuen die 40 Euro oder Du kannst/willst sie sonst nicht aufbringen? -> Reden. Vielleicht lassen sie Dich ja singen, ohne dass Du zahlst.

Wird es Dir zu viel? -> Reden. Vielleicht musst Du ja nicht bei jeder Probe komplett da sein, vor allem, wenn Du sicher bist.

@rw, ich hatte es so verstanden, dass Silvieann "nur" im Chor singt, kein Solo. Und für ein Solo vielleicht bereit wäre, die 40 Euro hinzulegen (das kenne ich allerdings auch wieder anders - i.d.R. bekommen die Solisten Geld...)
 
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Das ist irgendwie eine doppelt-vermoppelte Fragestellung ...

Du zahlst, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht für das Singen im Chor, sondern es wird Geld gesammelt, weil ein Auftritt sonst nicht stattfinden könnte.

Wenn Du an dem Auftritt nicht teilnimmst, brauchst Du auch nicht zu zahlen. Trotzdem sollte man dann darüber reden, aber das betrifft ja wahrscheinlich mehrere bzw. den ganzen Chor. Aber die 40 € hören sich ja nicht nach einer Zwangsabgabe für alle Mitglieder des Chors an.

Ob Du generell weiter im Chor singen solltest, ist eine andere Frage, finde ich. Wenn halt viel Zeit dabei drauf geht und Du auf jeden Fall Solo singen möchtest, dann ist die Frage auch berechtigt - der Rest regeln eigentlich die Alternativen dazu.

Auf keinen Fall würde ich das eine mit dem anderen vermischen, im Sinne von: Ich bin bereit, die 40 € zu zahlen, wenn ich auch Solo singen darf ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Also ich würde für einen Projektchor nicht auch noch zahlen wollen. Und wie sich deine Fragestellung anhört, du auch nicht, also sag ab.

Sollte es aber mal eine Situation geben, bei der bei meinen Stammchor für einen Auftritt zusätzlich Geld benötigt wird, wäre ich auf jeden Fall bereit zu zahlen.
Obwohl wir bisher immer mit den freiwilligen Spenden der Konzertbesucher gut ausgekommen sind.
 
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dass Silvieann "nur" im Chor singt, kein Solo. Und für ein Solo vielleicht bereit wäre, die 40 Euro hinzulegen (das kenne ich allerdings auch wieder anders - i.d.R. bekommen die Solisten Geld...)
ja, so ist es.

Ein Projekt ist ein Projekt ist ein Projekt... Es gibt z.T. derartige Projekte, bei denen VON VORNHEREIN KLAR IST, dass die SängerInnen noch selbst etwas zahlen (und ggf. dafür am Ende den Hut herumgehen lassen können). Dann gibt es Projekte, bei denen eigentlich klar sein sollte, dass die SängerInnen nichts zahlen, dafür aber singen. (Oder manchmal noch einen Kuchen zum Verkauf mitbringen, häufig bei Kirchenchören). Dann gibt es Konzerte "aus dem laufenden Programm" heraus, also nicht als "Projektchor". Da bezahlt man vielleicht regelmäßig die Chorleitung, aber in der Regel ja nicht den Auftritt.
Das ist ein Projektchor, und mich hat eine andere Sängerin gefragt, ob ich nicht mitsingen wollte, weil im Alt eben noch ein paar Stimmen fehlten. Ich bin somit 'mittendrin' dazu gestoßen.

Ist es Dir denn auch uneigentlich egal?
Wir können hier nicht sagen, was Du willst und machst, das weißt nur Du allein.
Ja, mir ist es ziemlich egal. Ich singe gerne, deshalb singe ich dort mit.
Aber die Probenwochenenden sind mir zu viel.

Mitten im Projekt auszusteigen, ist sehr problematisch, auch für die anderen Choristen.
Ja, sehe ich auch so. Allerdings bin ich ja auch mittendrin erst eingestiegen, und jetzt hat sich die Situation eben ziemlich verändert. Sehr wichtige Personen sind ausgefallen, und damit muß Ersatz besorgt werden, der eben was kostet. Das soll jetzt mit Geld der Chorsänger finanziert werden. Denn schließlich ist es ein Chorprojekt ;)

Also ich würde für einen Projektchor nicht auch noch zahlen wollen. Und wie sich deine Fragestellung anhört, du auch nicht, also sag ab.

Sollte es aber mal eine Situation geben, bei der bei meinen Stammchor für einen Auftritt zusätzlich Geld benötigt wird, wäre ich auf jeden Fall bereit zu zahlen. Obwohl wir bisher immer mit den freiwilligen Spenden der Konzertbesucher gut ausgekommen sind.
Danke für Deine Meinung. Ja, ich bin drauf und dran abzusagen, auch wegen der ganzen Proben, die noch kommen. Das ist klasse, dass bei Euch die Konzerteinnahmen reichen. Ich finde, das ist ein guter Ansatz - und wenn schon vorher abzusehen ist, dass diese nicht reichen werden, ist das Projekt halt nichts. Ich frage mich halt nur, inwiefern die mich 'brauchen' oder auch nicht. Es sind halt schon viele Bekannte auch in diesem Chor, die auch in meinem 'Stammchor' singen, und ich möchte natürlich den Chor nicht hängenlassen. Aber zahlen möchte ich auch nicht.

Du zahlst, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht für das Singen im Chor, sondern es wird Geld gesammelt, weil ein Auftritt sonst nicht stattfinden könnte.
Ja, so ist es. Und ich meine, wenn es sich nicht lohnt, ein Konzert zu machen, also das Konzert von den Chorsängern komplett finanziert werden muss, dann lohnt sich so ein Konzert eben nicht.
Ob Du generell weiter im Chor singen solltest, ist eine andere Frage, finde ich. Wenn halt viel Zeit dabei drauf geht und Du auf jeden Fall Solo singen möchtest, dann ist die Frage auch berechtigt - der Rest regeln eigentlich die Alternativen dazu.
Ja, das stimmt. Das übedenke ich ja auch immer wieder und wieder. Aber bisher hab ich eben keine Alternative bzw. keine Solo-Auftritte.

Ich denke, ich werde zur nächsten Probe gehen und nachfragen. Es sind nette Leute, und ich singe gerne. Ich bin bereit, Zeit für die Proben und für's Konzert aufzuwenden. Aber ich bin eigentlich nicht dazu bereit, ein Konzert mitzufinanzieren. Wenn es dafür keinen Markt gibt, dann ist das halt so ...
 
Sehr wichtige Personen sind ausgefallen, und damit muß Ersatz besorgt werden, der eben was kostet
Sänger? Oder Musikanten?
Wenn Sänger in einem Projektchor dafür zahlen müssten, dass (Chor-)Sänger eingekauft werden, das fände ich äußerst skurril. Ich spende ja gern mal beim Stammchor, wenn es zwickt, aber ein Projektchor ist ein Projekt und eines, das sich nicht trägt ... - ich glaub, das sehe ich wie Du. Bei Musikanten, ok, die werden nun einmal gezahlt. Da könnte man vielleicht noch überlegen, wobei - wenn ein Projekt sich nicht trägt ... Seltsam klingt das schon.
 
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Entschuldigung ... es liegt mir wirklich ganz fern, pampig zu sein. Und ich meine es auch nicht persönlich.

Aber wenn jemand nicht weiß, womit er seine Freizeit verbringen möchte, und diese Problemstellung in einem Forum öffentlich macht, hat er noch ganz andere Probleme ...

Nur meine Meinung ...

Thomas
 
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Aber wenn jemand nicht weiß, womit er seine Freizeit verbringen möchte, und diese Problemstellung in einem Forum öffentlich macht, hat er noch ganz andere Probleme ...
Ach so, ja welche denn?
Im übrigen finde ich das sehr persönlich.
Und ich hab ne Menge Dinge, die ich gern in meiner Freizeit mache, deshalb reicht die Zeit für vieles meist nicht. Meine Freizeit ist für mich sehr wertvoll. Das ist natürlich auch ein Grund, warum ich mir das i.d.R. sehr gut überlege, ob ich irgendwo mitsingen will oder nicht.

Ich hab mir durch die Fragestellung durchaus unterstützende Meinungen erhofft - die ich ja auch bekommen habe. Vielen Dank an die Poster!

ein Projekt und eines, das sich nicht trägt
Nun ja, es sind unvorhersehbar zwei wichtige Rollen ausgefallen. Das war so nicht vorhersehbar und nicht einplanbar. Sonst hätte sich das Projekt ja vielleicht schon getragen, aber ich kenne die Finanzplanung davon auch nicht, ich bin ja einfach als Chorsängerin später dazu gekommen. Und zur Entstehung kann ich auch nichts sagen, da war ich nicht involviert.
 
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Aus deinem letzten Beitrag schließe ich, dass die Ausfallenden ohne Honorar gesungen hätten und jetzt Leute eingekauft werden müssen. Das finde ich in der Tat problematisch und würde sehr genau überlegen, wie wichtig mir das Projekt wirklich ist. Als "Gast" würde ich mir die Entscheidung an moralisch nicht unnötig schwer machen und der musikalischen Leitung und den Finanzleuten meinen Standpunkt freundlich aber klar rüberbringen. Allerdings würde ich auch, wie jemand anderes schon schrieb, ein eigenes Solo nicht mit in die Diskussion bringen. Das ist ein anderes Thema.

In meinem Stammchor spende ich auch gerne mal was, i. d. R. ist es ja so, dass Chöre schon vom Idealismus aller Beteiligten leben. Ich bin aber auch schon aus einem Chor ausgetreten, weil die Sponsoringwünschen in finanzieller und auch zeitlicher Hinsicht nicht zu meinen Vorstellungen (auch qualitativen) passten. Insofern: Love it, change it, leave it.
 
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und jetzt Leute eingekauft werden müssen
Und jetzt teurere Leute eingekauft werden müssen, ja, das trifft's.
ein eigenes Solo nicht mit in die Diskussion bringen. Das ist ein anderes Thema.
Natürlich. Das hat damit gar nichts zu tun.
Das sollte nur heißen, wenn ich ein Solo singen könnte, wäre ich eher bereit, finanziell das beizusteuern. Aber in diesem Kontext hier steht das gar nicht zur Diskussion.
Ich werde mit 2-3 Leuten sprechen, und dann wird sich's vielleicht ergeben, ob ich dann mitsinge oder auch nicht. Mein Herz hängt nicht daran, auch wenn es definitiv ein schönes Stück ist. Aber es gibt halt noch so vieles andere schöne.
 
Du bist mittendrin eingesprungen, weil dem Projektchor Stimmen fehlten zur Abrundung. Ok. Von Zahlen war damals nicht die Rede. Es ist auch nicht dein Projekt.
Und nun sollst Du zahlen ... weil leider Leute ausgefallen sind. Nicht ok.

Warum soll der, welcher Hilfe bietet, noch zahlen dafür?

Edit: Das mit dem sozialen Kuddelmuddel ist eine andere Sache und vermutlich das Hauptproblem ^^
 
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Und jetzt teurere Leute eingekauft werden müssen, ja, das trifft's.

Spricht meiner Meinung nach nicht für den Veranstalter.

Die urspr. engagierten Leute haben was besser bezahltes gefunden und sagen ab? D. h. wir sprechen von der Zukunft und Planungsmöglichkeit und nicht über einen krankheitsbedingten Ausfall. Sorry, das geht gar nicht - von beiden Seiten.
 
Aber wenn jemand nicht weiß, womit er seine Freizeit verbringen möchte
Das war nicht die Frage. Silvie ist in einem Projektchor eingesprungen und soll nun zur Kasse gebeten werden. Ihr kommt das komisch vor und sie fragt sich - und uns - ob das wirklich stinkt oder ob sie das vielleicht überzogen sieht. Die Anworten hier geben ihrem ersten Impuls Recht, aber es hätte auch sein können dass die Anworten eher in die Richtung gehen: "Ey Baby, das ist absolut üblich in Projekten. Was regst du dich auf?"
Die urspr. engagierten Leute haben was besser bezahltes gefunden und sagen ab?
Woraus schließt du das? Ich habe keinen Hinweis gefunden der auf den Grund der Nichtverfügbarkeit schließen läßt.
Es sind halt schon viele Bekannte auch in diesem Chor, die auch in meinem 'Stammchor' singen, und ich möchte natürlich den Chor nicht hängenlassen.
Mag sein, aber es ist nicht dein Stammchor sondern ein Projekt. Mix nix ;-)

Zum Schluß gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Ich habe von Chören keine Ahnung, aber aus meiner Sicht hat jedes Projekt, welches ein unternehmerisches Risiko beinhaltet, einen klar benannten Verantwortlichen der diese Risiko trägt. Das kann ein einzelner Produzent oder ein Sponsor wie die Kirche sein, aber natürlich auch ein ganzer Chor. Nur: falls ich als Chormitglied ein unternehmerisches Risiko mittragen muß, finde ich es nicht ausreichend, dass mir das "mitgeteilt" wird. Ich erwarte dann konkret Einblick in die Kalkulation (Aufwände und erwartete Einnahmen) und ein anteiliges Mitbestimmungs- und Vetorecht. Soll heißen: wenn man sich warum auch immer verkalkuliert hat, müssen die Chormitglieder - in ihrer Eigenschaft als Sponsoren - gefragt werden ob sie bereit wären die Mehrkosten zu tragen oder ob die Sache abgeblasen werden soll.

Lange Rede kurzer Sinn: @Silvieann raus da

LG Robert
 
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Als "Gast" würde ich mir die Entscheidung an moralisch nicht unnötig schwer machen und der musikalischen Leitung und den Finanzleuten meinen Standpunkt freundlich aber klar rüberbringen.
Dem schließe ich mich an. Du bist eingesprungen, weil noch Sänger fehlten, dir macht das Singen eigentlich Spaß, aber andererseits reuen dich die Wochenenden, die du da reinhängst - das ist doch eigentlich "Investition" genug. Ich finde es ein bisschen unseriös von einer Projektchorleitung, eine so wackelige Finanzplanung zu machen, dass dann letztendlich die freiwillig mitsingenden Chormitglieder einspringen müssen. Ich weiß, dass sich solche Situationen ergeben können, und man kann möglicherweise fragen, ob sich die Teilnehmer eine Mitfinanzierung vorstellen könnten (so formal dürfte das da nicht zugegangen sein, dass es vorher eine schriftliche Vereinbarung gab), aber ich würde mich definitiv dagegen sperren, mit in die Pflicht genommen zu werden, auch moralisch. Es ist weder dein Fehler noch deine Verantwortung, dass da etwas schiefgegangen ist. Vielleicht gibt es ja noch andere Finanzierungsideen? Einen Sponsor suchen, von dem man beim Konzert Werbung aufhängt oder Werbematerial austeilt? Jetzt mal ganz profan und pragmatisch gedacht...

Edit: Ups, ich sehe jetzt erst, dass ich inhaltlich manches von dem wiederhole, was Robert schon meinte...
 
... Nur: falls ich als Chormitglied ein unternehmerisches Risiko mittragen muß, finde ich es nicht ausreichend, dass mir das "mitgeteilt" wird. Ich erwarte dann konkret Einblick in die Kalkulation (Aufwände und erwartete Einnahmen) und ein anteiliges Mitbestimmungs- und Vetorecht. Soll heißen: wenn man sich warum auch immer verkalkuliert hat, müssen die Chormitglieder - in ihrer Eigenschaft als Sponsoren - gefragt werden ob sie bereit wären die Mehrkosten zu tragen oder ob die Sache abgeblasen werden soll.

Das führt zwar jetzt schon sehr weit ins OT-Land, aber sei´s d´rum:

Das alles ist reichlich weltfremd gedacht. Meiner Meinung nach.

Denn erstens ergeben sich "Fehlbeträge" in der Praxis erst im Nachhinein, jedenfalls aber noch nicht am Beginn eines Projektes. Denn keiner wird ein Projekt starten, in dem von Beginn weg ein Minus zu erwarten ist, und bei dem von Haus aus einer nachschießen muß.

Und zweitens ist so ein "basisdemokratischer" Chor nicht handlebar. Je weniger, desto mehr Mitglieder er hat.

Ich finde es im Gegensatz zu Dir ausreichend, wenn es so besprochen ist, und somit alle Mitwirkenden wissen, daß das drohen könnte.

LG
Thomas
 
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Erstens wissen wir das nicht mit Sicherheit, und zweitens tut es hier auch nichts zur Sache, weil ich lediglich auf Deine obige Meinung geantwortet habe, die ja eigentlich eh schon nichts mehr mit dem gegenständlichen konkreten Fall zu tun hatte ...

LG
Thomas
 
Erstens wissen wir das nicht mit Sicherheit
Jein. Mit Silvieann zumindest nicht, um darum geht es hier konkret.
Deine obige Meinung geantwortet habe, die ja eigentlich eh schon nichts mehr mit dem gegenständlichen konkreten Fall zu tun hatte
Auch jein. Ich habe meinen Ratschlag "raus da" halt einfach mit meinem weltfremden Mehrzeiler eingeleitet. ;)

Aber egal. Natürlich war das Projekt nicht als Minusgeschäft (oder überhaupt als "Geschäft") geplant und ich kann auch nachvollziehen, wenn der Chorleiter die Mitglieder darum bittet auszuhelfen damit er nicht alleine auf den Kosten sitzenbleibt. An meinem Rat für Silvie ändert das nichts.
 
Da scheinst du, @Silvieann, an einen reichlich unorganisierten Chor geraten zu sein! Ich würde es so machen, wie schon von einigen empfohlen: freundlich der Chorleitung oder dem Vorstand deinen Standpunkt erklären (deine Solowünsche dabei aber komplett aussen vor lassen) und wenn sie auf den 40 Euro bestehen, den Chor verlassen, auch, da es es nicht so aussieht, als ob du ohne dieses Projekt nicht mehr leben könntest ;)

Grundsätzlich finde ich das Mitfinanzierenmüssen des Chores im grösseren Umfang durch die Chormitglieder immer eine etwas heikle Sache!
Wenn man hier als Chorist auf der sicheren Seite sein will, muss man sich einen Kirchenchor suchen, dort ist die finanzielle Situation meist recht komfortabel, da die Kirchgemeinde den Chor sponsert und für den Auftrittsort (Kirche) zahlt man nichts. In meinem Stammchor (Kirchenchor) ist der Jahresbeitrag ein Witz, und davon wird erst noch einmal/Monat ein Chorkaffee inkl. was zu essen angeboten, zudem regelmässig Gratisstimmbildung in Kleingruppen bei einer GL und die Noten sind Gratisleihgaben, Projektsänger zahlen bei uns gar nichts.
Bei den nicht kirchlich-gebundenen Chören und Vokalensembles liegen die Jahresbeiträge bei uns aber schnell mal bei CHF 300-400.-. Einen Betrag den zu bezahlen ich nicht bereit wäre. Ich habe im Laufe meiner vielen Jahre Gesangsausbildung schon so viel Geld ins Singen investiert, dass ich ganz sicher nicht fürs mitsingen in einem Laienchor so viel Geld ausgeben würde. Dafür kann ich vielleicht stimmlich einen etwas grösseren Beitrag leisten, als SängerInnen mit unausgebildeten Stimmen.

Was aber auch immer bezahlt werden muss: es muss vorher kommuniziert werden, was das Mittun im Chor kosten wird und es kann nicht nachträglich was nachgefordert werden. Ausser es wird klar gesagt: wir versuchen das Projekt ohne Kosten für die Sänger durchzuziehen, notfalls müssten wir aber mit einem Betrag bis maximal so und so viel auf euch zurückgreifen. So weiss dann aber jede(r) woran er/sie ist! Wird das nicht so kommuniziert und man sieht im Laufe des Projektes, es reicht trotz intensivem Fundraising nicht, muss man versuchen abzuspecken: Klavierbegleitung anstelle des geplanten Instrumentalensembles/Orchesters, Soli mit Chorsolisten (sofern vorhanden) besetzen oder durch Kleingruppen, billigeren Auftrittsort suchen, nur ein statt mehrere Konzerte (meist können die Kosten pro Konzert ja nicht durch die Publikumseinnahmen gedeckt werden) und - worst case: Projekt absagen - und seine Lehren draus ziehen und beim nächsten Projekt schlauer kalkulieren!
 
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