Crucianelli Brevis

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Ich habe ein Crucianelli Brevis B-griff Knopfakkordeon mit belgischem Bassystem.
Informationen zu diesem Akkordeon finde ich keine außer Maße Gewicht u. 4 Chöre.
Umso überraschter bin ich wie erstklassig es ist in der Verarbeitung im Zustand und auch klanglich.
Die ganz hohen Töne derart kräftig schafft selbst meine Morino XIN nicht.
Das kenne ich so nur von meiner Convertor 12
Vielleicht kennt es jemand.

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Hallo 120 ,

ich würd mal denken, daß der Schriftzug Brevis nicht der Modellname von Crucianelli ist,
sondern der Name des stolzen Besitzers ?
Ich habe ein französisches Heft "Guide de l'Accordéon" von Mai 2000 mit Datenblättern von einigen hundert Akkordeons , vorwiegend Knopf und Diatonisch.
Crucianelli ist da noch als Name geführt , es sind aber nur kleinere Instrumente zu sehen. Ein fast baugleiches aus dem Jahre 1986
gibt es dort von Cavagnolo. Ich wusste nicht, daß die Belgier auch B-Griff spielen ?
Crucianelli Akkordeons kannte ich bisher nur aus den 60/70er Jahren, die waren toll verabreitet mit schönen Details.
Aus den 80er gibt es gelegentlich bei ebay noch so ein Riesending mit überbauter Orgel.
 
Brevis muß der Modellname sein. Ich fand mehrere Bilder dieses Modells mit der Aufschrift Brevis.
Habs gesehen in Schwarz und in Rosa.
Ich hatte dieses Bassystem an einer l` Organola aber mit C-Griff und war auch überrascht daß dieses tatsächlich B-Griff hat.
Ich dachte es müsse C-Griff sein aber habe den Anbieter trotzdem kontaktiert falls er es nicht los wird es in Belgien anzubieten
da ich kein C-Griff brauchen kann und aus Neugier.
Vielleicht hoffte ich es könnte doch ein B-Griff sein was sich dann erst bei gemeinsamer Untersuchung rausstellte.
Das belgische Bassystem wird auch in Frankreich und Italien gespielt.
Aber da muß ich mich noch dran gewöhnen.
Ist schon sehr anders aber auch sehr schön mit den drei Bassreihen zu drei Akkordreihen.
 
daß die Belgier auch B-Griff spielen
Jau, definitiv, wobei ich nicht weiß, ob ein Unterschied zwischen Flandern und Wallonischen Gebieten besteht. Von Antwerpen weiß ich es definitv: B-Griff lastig.
sondern der Name des stolzen Besitzers
Nein, solche Modelle sind mir auch schon untergekommern.
@120 Gratulation zu diesem Instrument; die Qualität der 50/60er Jahre Akkos sollte man nicht unterschätzen.
 
Ich habe ein Crucianelli Brevis B-griff Knopfakkordeon mit belgischem Bassystem.
Was für eine schöne orange-rote Farbe :mad: und mit einer raffinierten Daumen-Registerschaltung hinter dem Griffbrett.

Halte dieses schöne Instrument in Ehren und stelle damit eine Hörprobe ein. :)

Herzlichen Dank im Voraus und ein schönes Wochenende wünscht Paul.
 
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Crucianelli baute Akkondeons von 1888 bis 1971. In meiner Erinnerung wurde gegen 1970 ziemlich plötzlich alles sehr bunt.
Der neue VW Käfer meiner Mutter war nicht mehr wie dessen Vorgänger grau sondern knallig orange wie vieles andere auch.
Das wird vielleicht etwas eher eingesetzt haben gegen 1970 und hatte wohl mit der Entwicklung der Kunststoffe zu tun.
Ich denke wäre es älter müßte es etwas dunkler bzw farblich gedämpfter sein.
Als Verehrer von Florence Foster Jenkins bin ich überzeugt auch als Anfänger mit wenig Übung eine einigermaßen aussagekräftige Klangprobe zeitnah zumutbar hinbekommen zu können.

 
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wobei ich nicht weiß, ob ein Unterschied zwischen Flandern und Wallonischen Gebieten besteht. Von Antwerpen weiß ich es definitv: B-Griff lastig.

Hallo,
ich spiele in einem kleinen belgischen Akkordeon-Orchester u.a. mit vier Wallonen. Drei von ihnen spielen definitiv B-Griff, bei der vierten Spielerin weiß ich es nicht genau, sie fällt derzeit wegen der Corona-Krise aus.

Allerdings unterscheiden die Wallonen danach, in welcher Reihe das C (=do) liegt.
  • Do1 = C in der 1. Reihe = C-Griff
  • Do2 = C in der 2. Reihe = D-Griff (auch «Belge Do2»)
  • Do3 = C in der 3. Reihe = B-Griff
Und bevor die Frage auftaucht, was die übrigen Mitspieler in diesem Orchester in Belgien spielen: Piano-Tastatur. Sie kommen aus dem belgischen Gliedstaat Deutschsprachige Gemeinschaft (DG).

Entsprechend lässt sich zumindest hier am Akkordeon erkennen, welches die Muttersprache ist:
  • Knopf = Französisch (Wallonie).
  • Piano/Klaviatur = Deutsch (DG).
 
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DSCN9988.jpg

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da sind noch drei weitere Einteilungen rechts unten erwähnt. Jetzt wüßte ich gerne worin sich die schwedisch italienische Tonlage mit Grundton C in der dritten Reihe unterscheidet von der norwegisch holländischen Tonlage mit Grundton C in der dritten Reihe?
Könnte ja dann beides sein.
 
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Aus welchen altertümlichen Heft hast du denn diese Seiten?

Normaler C-Griff heißt hier "Schwedisch-italienisch".
Normaler B-Griff heißt hier "Norwegisch-holländisch".

Die Sonderformen erklären sich vielleicht am einfachsten über die Hilfsreihen (Tonwiederholungen):
Bei den Standardvarianten sind die drei Hauptreihen (in Spielhaltung) außen (bzw. im Bild unten) und die beiden Hilfreihen innen.
Bei den Varianten "C auf der 2. Reihe" sind die drei Hauptreihen in der Mitte und eine Hilfsreihe außen (bzw. im Bild unten) und die andere innen (bzw. im Bild oben), natürlich jeweils die passende.
Bei der Variante "C auf der 3. Reihe" sind die drei Hauptreihen innen (bzw. im Bild oben) und die Hilfsreihen außen (bzw. im Bild unten).

Auf deine Frage: Die beiden Systeme, nach denen du fragst sind achsensymmetrisch (an der mittleren Reihe gespiegelt), d.h. äußerste Reihe und innerste Reihe sind vertauscht und ebenso zweitäußerste und zweitinnerste.

Das kannst du übrigens selber nachprüfen, in dem du dir einen bestimmten Akkord aussuchst und versuchst diesen in den verschiedenen Systemen zu greifen.


Zu deiner Crucianelli:
Ich finde auch die Farbe toll!
Klanglich fällt mir vor allem der Bass auf. Wahrscheinlich durch die geschlossene Haube ähnelt er der Weltmeister Cantus.
 
DSCN0338 c.jpg




Ja die Farbe gefällt mir auch. Paßt gut zu diesem Instrument.

Denke dann ist es die norwegisch holländische Tonlage nach meinen Tabellen von 35 (volkstümliche Akkordeon Schule für Pianoakkordeon und chromat. Knopfgriffharmonika)
Taugliche Tabelle zum belgischen System konnte ich keine nirgends finden. Meine Frau fragt : hast du den Durchblick? Nein, aber ich hoffe ich habe das mit dem 3x3 richtig erfasst.
 
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Hallo 120,

deine Grifftabelle (#11) sieht nach einem belgischen Bass aus. Allerdings enthält sie eine Inkonsistenz:
im Akkordbereich gibt es die deutsche Bezeichnung "h" und "b", im Grundbass dagegen die englische Bezeichnung "B" und "Bb".
 
Ja es ist natürlich das belgische System. Ich fand eine englische Tabelle dazu in der nur die 3 Bassreihen angegeben waren aber schräg zueinander und auch noch seitenverkehrt.
Die hab ich mir dann gespiegelt und zurechtgerückt damit das paßt und mit meinen Urattabeen bestmögich vervollständigt.
Aber eigendlich hab ich von der Theorie keine Ahnung und deshalb die Inkonsistenz gar nicht bemerkt.
Das korrigiere ich dann später noch.
 
Inkonsistenz:
im Akkordbereich gibt es die deutsche Bezeichnung "h" und "b", im Grundbass dagegen die englische Bezeichnung "B" und "Bb".
Inkonsistenz ist noch harmlos ausgedrückt, meiner Meinung nach ist es ein schlimmer Fehler, der in allen Notenblättern verboten und/oder korrigiert werden muss!

Die absoluten Tonstufen wurden ursprünglich nach dem Alphabet bezeichnet: A,
B, C, D, E, F, G :great:.

Meine Überzeugung ist, dass fälschlicherweise das H bzw. h so entstanden ist:

Ein Mönch hatte ein Notensystem abgeschrieben. Leider hatte er eine schwer lesbare Schrift; beim b hat er den Bogen nicht sauber gezeichnet. Der nächste Mönch, der das abschrieb hat das b deshalb als h interpretiert
:bad:.
Und weil "die Deutschen" gründlich sind, hat sich dieser, mMn, Fehler bis Heute lokal halten können.

Trotzdem geniesst alle einen schönen erholsamen Sonntag, das wünscht Euch Paul Frager.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder der nächste Mönch war so mit seinen Schnörkeln beschäftigt daß er gar nicht mitdachte.
Hab ich jetzt versucht. Hoffe es stimmt.
belgisches System.jpg
 
Tabelle belgisches System.jpg
 
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Die absoluten Tonstufen wurden ursprünglich nach dem Alphabet bezeichnet: A, B, C, D, E, F, G :great:.
Meine Überzeugung ist, dass fälschlicherweise das H bzw. h so entstanden ist:
Ein Mönch hatte ein Notensystem abgeschrieben. Leider hatte er eine schwer lesbare Schrift; beim b hat er den Bogen nicht sauber gezeichnet. Der nächste Mönch, der das abschrieb hat das b deshalb als h interpretiert :bad:.
Und weil "die Deutschen" gründlich sind, hat sich dieser, mMn, Fehler bis Heute lokal halten können.

Das wäre eine schöne einfache Erklärung und Legende

Die ursprüngliche Bezeichnung b stimmt schon, aber es gab die beiden Varianten
b durum/quadratum (das "harte/quadratische" b) mit ♮ als praktisch erstem Auflösungszeichen und
b rotundum/molle (das "runde b") mit ♭ als praktisch "erstem Vorzeichen".
Als dann der Druck aufkam, nutzten Setzereien den vorhandenen Zeichenvorrat und ersetzten ♮ durch h, wenn sie kein ♮ hatten, was letzten Endes auch zur Lesung "h" führte. Entsprechend Lesung "b" für ♭, weil es so aussieht wie ein b.
Und auch heute aus Bequemlichkeit oft einfach Bb statt eigentlich korrekt B♭ (und das # statt ♯ ist auch so ein typischer Ersatzzeichen-Fall mit ganz aktuellem Zeitbezug).

Wikipedia zu den beiden bs:
b rotundum/molle
b drurm/quadratum

Viele Grüße
Torsten
 
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Um (vielleicht) den Nebenkriegsschauplatz H/B abzuschließen:
Ich bin mir nicht sicher ob ich den Link direkt hier posten darf, aber wenn ihr "Peter Haas Solmisation" googelt, bekommt ihr als Suchergebnis die PDF-Datei "INFO_DATEI_1_2.pdf" von Peter M. Haas.
In dieser Datei ist gibt es Kontext zu Be-3s Erklärung und Fragers Mönch kommt auch vor.
 
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Und auch aus Bequemlichkeit oft einfach Bb statt eigentlich korrekt B♭ (und das # statt ♯ ist auch so ein typischer Ersatzzeichen-Fall ...).
Also für mich verwende ich H, h, hm, h7, hv7 (Knöpfe zwischen E- und Fis-Knopfdiagonalen) sowie B, b, bm, b7, bv7 (Knöpfe zwischen Es- und F-Knopfdiagonalen). Auch möchte ich H.G. Kölz folgen und alle Auflösungszeichen weglassen und nur nochbzw.setzen wo sie auch vorkommen; also nicht mehr als generelle Vorgaben am Notenlinienanfang links.
Somit wären alle Vorzeichenunklarheiten beseitigt; oder etwa nicht? mfG Paul Frager.

NB: Und auch keine Bequemlichkeiten mehr dulden bei den Möglichkeiten der heutigen Notensetz-Programmen.
 
Bitte keine weiteren Beiträge zur Notationsproblematik H oder B - das führt zu weit weg vom Thema dieses Threads, kann aber gerne separat im Subforum Musiktheorie diskutiert werden, nicht jedoch hier. Danke!
 
Bitte keine weiteren Beiträge zur Notationsproblematik H oder B - das führt zu weit weg vom Thema dieses Threads, kann aber gerne separat im Subforum Musiktheorie diskutiert werden, nicht jedoch hier. Danke!
Danke Wil für diesen wichtigen Hinweis.
Habe in diesem Subforum nachgesehen unter «Tonbezeichnungen H und B für den gleichen Ton», doch ist das Thema dort so vielfältig beleuchtet, dass mir nun der Kopf surrt. mfG Paul Frager
 
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