
Günter47
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Hallo Zusammen,
wie der ein oder andere mitbekommen hat, habe ich mich in der letzten Zeit mit dem Stratocaster Tremoloblock, den unterschiedlichsten Materialien und deren Einfluss auf den Klang beschäftigt. Bis jetzt habe ich 12 Gitarren umgebaut. Das waren zum Teil CS Modelle, aber auch gute Eigenbauten und auch zwei amtliche Rockinger. Es war zum Teil verblüffend welches Potenzial der Gitarren (und nicht nur bei den High-End Varianten)unter einem unvorteilhaften Tremoloblock verborgen war. Als unvorteilhaftes Material habe ich die Zink-Druckguss Varianten erkannt, die letztendlich Frequenzen einfach absorbierten. Alle Gitarren zeigten durch einen Wechsel, in der Regel auf einen gehärteten Stahlblock ein deutlich verstärktes ausgewogeneres Klangbild. Teilweise so drastisch, das die vorher gewählten Tonabnehmer nicht mehr zu dem akustischen Klangbild der Holzbasis passten. Dadurch dass sich das gesamte Klangbild veränderte, waren die Tonabnehmer, welche vorher grade wegen spezieller Eigenschaften das entsprechende Defizit auszugleichen, fehl am Platz.
Es hatte sich quasi eine neue Basis ergeben. Die Gitarren welche ein unausgewogenes….teils harsches Obertonspektrum in den hohen Frequenzen entwickelten (Esche/Rosewood) wandelten sich durch Blöcke aus Glockenbronze enorm. Die Schwingungsenergie der Frequenzen wurden in den Höhen nicht abgeschnitten und vernichtet (Zink_Druckguss) sondern in harmonische Obertöne gewandelt. Als wirklich ungeeignetes Material, weil bei keiner Strat funktionierend, entpuppte sich Aluminium. Der Holzprimärton der Gitarren wurde durch teils absurde Eigenfärbung des Materials vollkommen verzerrt.
Ich spiele jetzt seit 30 Jahren Gitarre uns fast ausschließlich Stratocaster und ich liebe diese Gitarre. Aber jeder der sich mit dieser Konstruktion lange beschäftig, wird sich so manches Mal gefragt haben „Leo…wieso hast du das so gebaut?“ Die Antwort ist in den meisten Fällen ein und die gleiche. Es ist einfach, es funktioniert und es ist billig. Mir fällt kein Bauteil, kein Material, keine Konstruktion, kein Detail ein, welches nicht in Bezug zu Kosten und Massenproduktion ausgelegt wurde.
Und jetzt schlage ich endlich den Bogen zum Stop-Tail-Piece der Les Paul. Zwei vollkommen unterschiedliche Gitarren in Bezug auf Materialien, Konstruktion, Klang und Spirit des Erfinders.
Trotzdem unterlag auch Gibson in seiner Fertigung betriebswirtschaftlichen Grundlagen. Sie sind in der Masse und Deutlichkeit nicht mit Fenders Gitarren zu vergleichen, aber es gibt sie trotzdem. Das Stop-Tail-Piece. Warum wurde es aus Aluminium hergestellt? Mal abgesehen von dem etwas höheren Preis gegenüber Stahl bietet es zwei Vorteile. Es ist leichter als Stahl, was bei einer Les Paul durchaus ein Argument sein kann. Zum anderen ließ sich diese Form nur als Gussteil günstig in einer Alu, oder Zinkvariante herstellen. Das Aluminium STP, welches aus Duraluminium gefertigt wurde, wird als Gussteil gefertigt und anschließend an einigen wenigen Stellen mechanisch nachgearbeitet. Ich glaube nicht, dass bei dieser Lösung, die klanglichen Eigenschaften im Vordergrund standen. Durch die negativen Erfahrungen mit dem Werkstoff Aluminium bei der Strat, sprang mich dieses Experiment förmlich an. Als Testobjekt nahm ich meine Edwards LP130Re (Einteiliger Mahagoni Korpus, Massive Ahorndecke, Long Tenon Neck, Gotoh Hardware, Seymour Duncan Antiques Nitro Finish 3.1kg). Ein Problem mit zu scharfen Höhen in den hohen Frequenzen war bei einer Les Paul nicht zu erwarten, weshalb ich hier wieder einen Werkzeugstahl auswählte. Ein Thyssen-Krupp Cryodur xxxxx welcher in der Herstellung schon Cryo behandelt wurde….und es bei einem legierten Kohlenstoffstahl dieser Art auch tatsächlich funktioniert. Ich habe hier mal den Werdegang mit ein paar Bildern.
Zum Ergebnis: Zuerst ist war bei der Paula, wie auch bei der Strat ein unverstärkt lauterer Klang festzustellen. Auch das Sustain hat deutlich zugelegt. Akkorde klingen differenzierter, der Klang jeder einzelnen Saite ist auch in einem hart geschlagenen Akkord zu hören. Verstärkt zeigt sich ähnliches Bild. Die Töne schlagen viel schneller in Obertöne um und insgesamt hat der Klang an Tiefe und Volumen gewonnen.
Was aber wirklich beeindruckend war….in den Mitten tauchte jetzt ein fette Mahagoni Primärton auf, den die Gitarre vorher bestenfalls im Ansatz hatte.
Ich kann das schlecht beschrieben….aber grad in den tiefen Lagen kommt jetzt ein feistes Roooaaaarrrrr
Wie soll ichs beschreiben……wenn du schon mal Mahaghoni geschliffen hast…dieser stark aromatische, rauchige Geschmack, den man in Mund und Nase schmeckt…..der ist jetzt im Ohr.
Ich sags mal so…..Sustain, Obertöne alles geschenkt…..aber dieser Ton….der macht wirklich süchtig!!!
wie der ein oder andere mitbekommen hat, habe ich mich in der letzten Zeit mit dem Stratocaster Tremoloblock, den unterschiedlichsten Materialien und deren Einfluss auf den Klang beschäftigt. Bis jetzt habe ich 12 Gitarren umgebaut. Das waren zum Teil CS Modelle, aber auch gute Eigenbauten und auch zwei amtliche Rockinger. Es war zum Teil verblüffend welches Potenzial der Gitarren (und nicht nur bei den High-End Varianten)unter einem unvorteilhaften Tremoloblock verborgen war. Als unvorteilhaftes Material habe ich die Zink-Druckguss Varianten erkannt, die letztendlich Frequenzen einfach absorbierten. Alle Gitarren zeigten durch einen Wechsel, in der Regel auf einen gehärteten Stahlblock ein deutlich verstärktes ausgewogeneres Klangbild. Teilweise so drastisch, das die vorher gewählten Tonabnehmer nicht mehr zu dem akustischen Klangbild der Holzbasis passten. Dadurch dass sich das gesamte Klangbild veränderte, waren die Tonabnehmer, welche vorher grade wegen spezieller Eigenschaften das entsprechende Defizit auszugleichen, fehl am Platz.
Es hatte sich quasi eine neue Basis ergeben. Die Gitarren welche ein unausgewogenes….teils harsches Obertonspektrum in den hohen Frequenzen entwickelten (Esche/Rosewood) wandelten sich durch Blöcke aus Glockenbronze enorm. Die Schwingungsenergie der Frequenzen wurden in den Höhen nicht abgeschnitten und vernichtet (Zink_Druckguss) sondern in harmonische Obertöne gewandelt. Als wirklich ungeeignetes Material, weil bei keiner Strat funktionierend, entpuppte sich Aluminium. Der Holzprimärton der Gitarren wurde durch teils absurde Eigenfärbung des Materials vollkommen verzerrt.
Ich spiele jetzt seit 30 Jahren Gitarre uns fast ausschließlich Stratocaster und ich liebe diese Gitarre. Aber jeder der sich mit dieser Konstruktion lange beschäftig, wird sich so manches Mal gefragt haben „Leo…wieso hast du das so gebaut?“ Die Antwort ist in den meisten Fällen ein und die gleiche. Es ist einfach, es funktioniert und es ist billig. Mir fällt kein Bauteil, kein Material, keine Konstruktion, kein Detail ein, welches nicht in Bezug zu Kosten und Massenproduktion ausgelegt wurde.
Und jetzt schlage ich endlich den Bogen zum Stop-Tail-Piece der Les Paul. Zwei vollkommen unterschiedliche Gitarren in Bezug auf Materialien, Konstruktion, Klang und Spirit des Erfinders.
Trotzdem unterlag auch Gibson in seiner Fertigung betriebswirtschaftlichen Grundlagen. Sie sind in der Masse und Deutlichkeit nicht mit Fenders Gitarren zu vergleichen, aber es gibt sie trotzdem. Das Stop-Tail-Piece. Warum wurde es aus Aluminium hergestellt? Mal abgesehen von dem etwas höheren Preis gegenüber Stahl bietet es zwei Vorteile. Es ist leichter als Stahl, was bei einer Les Paul durchaus ein Argument sein kann. Zum anderen ließ sich diese Form nur als Gussteil günstig in einer Alu, oder Zinkvariante herstellen. Das Aluminium STP, welches aus Duraluminium gefertigt wurde, wird als Gussteil gefertigt und anschließend an einigen wenigen Stellen mechanisch nachgearbeitet. Ich glaube nicht, dass bei dieser Lösung, die klanglichen Eigenschaften im Vordergrund standen. Durch die negativen Erfahrungen mit dem Werkstoff Aluminium bei der Strat, sprang mich dieses Experiment förmlich an. Als Testobjekt nahm ich meine Edwards LP130Re (Einteiliger Mahagoni Korpus, Massive Ahorndecke, Long Tenon Neck, Gotoh Hardware, Seymour Duncan Antiques Nitro Finish 3.1kg). Ein Problem mit zu scharfen Höhen in den hohen Frequenzen war bei einer Les Paul nicht zu erwarten, weshalb ich hier wieder einen Werkzeugstahl auswählte. Ein Thyssen-Krupp Cryodur xxxxx welcher in der Herstellung schon Cryo behandelt wurde….und es bei einem legierten Kohlenstoffstahl dieser Art auch tatsächlich funktioniert. Ich habe hier mal den Werdegang mit ein paar Bildern.
Zum Ergebnis: Zuerst ist war bei der Paula, wie auch bei der Strat ein unverstärkt lauterer Klang festzustellen. Auch das Sustain hat deutlich zugelegt. Akkorde klingen differenzierter, der Klang jeder einzelnen Saite ist auch in einem hart geschlagenen Akkord zu hören. Verstärkt zeigt sich ähnliches Bild. Die Töne schlagen viel schneller in Obertöne um und insgesamt hat der Klang an Tiefe und Volumen gewonnen.
Was aber wirklich beeindruckend war….in den Mitten tauchte jetzt ein fette Mahagoni Primärton auf, den die Gitarre vorher bestenfalls im Ansatz hatte.
Ich kann das schlecht beschrieben….aber grad in den tiefen Lagen kommt jetzt ein feistes Roooaaaarrrrr
Wie soll ichs beschreiben……wenn du schon mal Mahaghoni geschliffen hast…dieser stark aromatische, rauchige Geschmack, den man in Mund und Nase schmeckt…..der ist jetzt im Ohr.
Ich sags mal so…..Sustain, Obertöne alles geschenkt…..aber dieser Ton….der macht wirklich süchtig!!!
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