Cutaway- Ja oder nein?

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Hallo,
ich steh vor einem Neukauf: Akkustikgitarre, Stahl, Dreadnaughtform für Singer-Songwriter, Softrock- Musik. Überwiegend mit Pick schlagen, aber ab und an auch mal zupfen (z.B. Eric Clapton, REM).
Als Gitarre hab ich im Moment in Gedanken Saegull Anniversary Modelle, Crafter DV 200/300, Takamine EF341SC. Die Takamine hab ich aber noch nicht gespielt, nur da ich eine 12saiter von denen hab kommt Taka auf jeden Fall in die Auswahl.
Jetzt die Frage: Mit oder ohne Cutaway ( ich weiß die Taka geht nicht ohne)???
Ich hab den Unterschied beim spielen bisher nicht gemerkt, aber vielleicht ist das ja vom Zuhörer her mehr zu hören. Ist das jetzt Glaubensfrage, Optik oder echt zu hören??
Brauchen werd ich den Cut wahrscheinlich nie, da ich nicht so der Solospieler bin, gefällt mir aber eben ein bisschen besser als ohne.

Wer Anmerkungen zu der Gitarrenauswahl hat: Bitte kommentieren.

Uwi
 
Eigenschaft
 
Ich glaube, der Einfluss der Holzart des Bodens und der Zargen ist wesentlich größer als ein Unterschied bei Gitarren mit oder ohne Cutaway.
Falls der Cutaway den Klang beeinflusst, dann nur in minimal geringerer Lautstärke (für die meisten - mich eingeschlossen - nicht hörbar), während unterschiedliche Holzarten des Bodens und der Zargen die Klangfarbe beeinflussen - dies ist eigentlich schon hörbar.

Deine beiden Seagull Anniversary Modelle haben da unterschiedliche Holzkombinationen
massive Fichte / massive Mahagonie (ohne Cutaway) gegenüber massive Fichte / laminierter Ahorn (mit Cutaway). Ich denke, dass die beiden Gitarren schon etwas unterschiedlich klingen sollten --> aber nicht aufgrund des Cutaways.
Ohne beide Gitarren getestet zu haben würde ich vermuten, dass mir persönlich das Fichte/Mahagonie Modell besser gefallen würde.

Bei den Crafter-Modellen DV200 und DV300 stehen sich Mahagonie und Palisander gegenüber.
Bei den Crafter Gitarren würde ich an Deiner Stelle eventuell die Modelle DLX-2500 und DLX 3000 in die Entscheidung miteinbeziehen.

Die Takamine EF341SC hat wiederum eine Zederndecke und laminierter Ahornboden und -Zargen und ein deutlich schmaleres Griffbrett (42,8 mm) als die Seagull und Crafter-Modelle (45 - 46 mm). Bei Takamine würden mich einzig die Nashvillle-Serie interessieren - ist aber eine andere Preisklasse und eine TNV760SC oder TNV360SC hat wiederum damals eindeutig gegen meine Lakewood M32CP verloren.

Die Gitarren, die mir persönlich klangmäßig immer am besten gefallen haben waren Fichte/Palisander-Modelle (es gab natürlich auch vereinzelt Ausnahmen).
Also bei Deiner Auswahl würde ich vermutlich zu den Crafter-Modellen DV300 und DLX 3000/SK tendieren.
 
Hallo otpiuwi :)

ich steh vor einem Neukauf: Akkustikgitarre, Stahl, Dreadnaughtform für Singer-Songwriter, Softrock- Musik. Überwiegend mit Pick schlagen, aber ab und an auch mal zupfen (z.B. Eric Clapton, REM).

Also gerade bei Clapon und R.E.M. scheint mir ein Cutaway langfristig durchaus angebracht.


Jetzt die Frage: Mit oder ohne Cutaway ( ich weiß die Taka geht nicht ohne)???
Ich hab den Unterschied beim spielen bisher nicht gemerkt, aber vielleicht ist das ja vom Zuhörer her mehr zu hören. Ist das jetzt Glaubensfrage, Optik oder echt zu hören??
Brauchen werd ich den Cut wahrscheinlich nie, da ich nicht so der Solospieler bin, gefällt mir aber eben ein bisschen besser als ohne.

Wenn dir der Cut gefällt und du keinen erkennbaren Unterschied hörst, was steht dem Cutaway dann im Wege ;) Ich persönlich finde, dass der Cut eigentlich einen unwesentlicheren Einfluß hat, als das Gesamtkonzept der Gitarre. Eine Gitarre klingt in sich gut, besser oder eben gar nicht, der Cut passt ins Konzept oder nicht- das wäre für mich ausschlaggebend in deiner Position.
 
Hallo,
Christian Stoll (deutscher Gitarrenbauer, sehr zu empfehlen) hat mir, als ich ihn vor ein paar Wochen in seiner Werkstatt besucht habe, zum Thema Cutaway mitgeteilt, dass sich seiner Erfahrung nach klanglich kein Unterschied ergibt. Zuvor dachte ich, dass ein Cutaway spielerisch Vorteile bietet, aber klanglich einen Nachteil darstellt. Stoll meinte sogar, dass das Cutaway den Vorteil habe, keine stehenden Wellen zu verursachen - das gilt jedoch nur für ein "Soft Cutaway", von spitzen Cutaways hält er nichts. Übrigens klingen seine Akustikgitarren (stellt auch Klassik-Modelle, A-Bässe etc. her) absolut fantastisch.

Insofern würde ich ein Cutaway eher unter dem Kritikpunkt sehen, ob es für das jeweilige Spiel sinnvoll ist. Ich stelle mal Christian Stolls langjährige Erfahrung als Erkenntnis hin und würde mich beim Kauf einer A-Gitarre tendenziell für ein Cutaway entscheiden. (Habe ich auch, seit kurzem spiele ich eine billige A-Gitarre, bis was "Richtiges" angeschafft wird.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man mal misst, wie viel von der Decke fehlt - das sind evtl. 5% und dann auch noch am Rand, wo die Schwingung der Decke sowieso deutlich weniger relevant ist - da verliert man nicht wirklich hörbar Klang. Ich greife auch immer gerne zu Cutaway-Gitarren :)

In der Preisklasse würde ich wohl die Takamine EAN-10 bevorzugen.
 
Hallo,

Brauchen werd ich den Cut wahrscheinlich nie, da ich nicht so der Solospieler bin, gefällt mir aber eben ein bisschen besser als ohne.

Uwi

Hmm, sag niemals nie!!!
Ich selber -(halb)blutiger Anfänger- dachte mir auch, den nie zu brauchen. Einige Tage später wollte ich dann neben einfacher Songbegleitung auch mal ein Solo aus einem geliebten Lied versuchen. Ist zwar nichts weiter komplexes, aber schon befand ich mich im 14.Bund, und da bleibt man schon mal gerne am Korpus hängen;)

Nachteil ist hald, das Gitarren mit Cut dann auch (fast immer) einen Tonabnehmer drin haben. und wenn man ein wenig auch Qualität setzt, und das sollte man, kostet die Gitarre mit Cut minimum 100€ mehr, als ohne.

Und ganz nebenbei: JA, es sieht einfach geiler aus:D
 
Kommt noch dazu, dass wenn du mit anderen gitarren zusammen spielst oder mit einem sänger mit entsprechender stimmlage, dann kommt oft genug ein kapo ins spiel. Und wenn der die ersten paar bünde schon frisst, dann kann es auch schon mal ein wenig eng werden ohne cut.

Gruss, Ben
 
Ich denke mal, auch wenn du alle vernünftigen Aspekte beiseite lässt, stellt sich dir die Frage, was du wirklich möchtest, was dir wirklich gefällt. So furchtbar wichtig ist der Cut tatsächlich nicht, aber wenn dir ein abgeschnittenes Modell eben besser gefällt, dann wirst du im Moment mit einer Symmetrischen nicht glücklich werden, und umgekehrt herum natürlich auch nicht!
 

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