Daumenhaltung Greifhand

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MRKSHDR
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Hallo,

Eine Frage: Ich bin etwas verwirrt bezüglich der Daumenhaltung der Greifhand bei Barre-Akkorden. Es scheint verschiedene Versionen "korrekter" Haltung zu geben (siehe z.B. https://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Erste_Barree-Akkorde):

- Der Daumen soll direkt hinter dem Zeigefinger (manchmal liest man auch Mittelfinger), in der Mitte des Halses gerade nach oben zeigen
- Oder der Daumen soll abgespreizt von der Hand, in der Mitte des Halses parallel mit dem Hals in Richtung Kopfende zeigen

Auch Zwischenversionen wie ein 45 Grad Winkel nach oben leicht abgespreizt hab ich gesehen. Was ist eurer Meinung nach die bessere/ergonomischere Haltung?
 
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Hallo,

Eine Frage: Ich bin etwas verwirrt bezüglich der Daumenhaltung der Greifhand bei Barre-Akkorden. Es scheint verschiedene Versionen "korrekter" Haltung zu geben (siehe z.B. https://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Erste_Barree-Akkorde):

- Der Daumen soll direkt hinter dem Zeigefinger (manchmal liest man auch Mittelfinger), in der Mitte des Halses gerade nach oben zeigen
- Oder der Daumen soll abgespreizt von der Hand, in der Mitte des Halses parallel mit dem Hals in Richtung Kopfende zeigen

Auch Zwischenversionen wie ein 45 Grad Winkel nach oben leicht abgespreizt hab ich gesehen. Was ist eurer Meinung nach die bessere/ergonomischere Haltung?

Das was du als erstes beschreibst ist eigentlich die typisch klassiche haltung, u.a. auch beim cello und co. Diese ist ergonomisch definitv vorteilhaft.
Ob der jetzt genau gegenüber dem mittelfinger sein soll - ist so ne sache. Das würde ich persönlich unter ''persönliche vorliebe'' einordenen, auch wenn die haltung bei mir besser aussieht und entspannter ist wenn der daumen etwas weiter vorne (richtung mittel/ring finger liegt)

Daum abgespreizt machen sicherlich viele, wenn das für die Personenn funktioniert ist das ok - ist bei komplexeren akkorden als die typischen barre akkorden (dur/mol/7) aber durchaus auch mal unvorteilhaft.
Du kannst das selbst testen. Wenn du den daumen richtung kopfende legst hast du einen etwas festeren Griff (kann am anfang helfen, i.d.r. möchtest du aber so locker wie möglich bleiben - das gilt eigentlich in jeder Situation) und das Handgelenk ändert sich leicht in der position. Je nach anatomie liegt die hand dann evtl auch unten am hals auf, und hällt quasi diesen mit. Das ist von der Beweglichkeit der Finger eher unpraktisch aber nicht unmöglich.

Ich persönlich wechslle die handhaltung jenachdem was ich wo spiele (an welche, bund, welche haltung ich insgesammt habe (klassich z.b.), und natürlich was ich spielen muss) - Das hat den zweck das ich für alles was ich mache immer die optimalen möglichkeiten habe - teilweiße musst du das für dich selbst rausfinden was barre akkorde angeht bin ich aber ganz absolut und würde sagen das die ''klassiche'' Haltung, DIE optimale Haltung ist.

Lg
Max
 
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Ich benutze auf einer E Gitarre übrigens keine der beiden Arten.

jimi-live-corbis-460-100-460-70.jpg


eher so in der Art. Aber wie schon oben gesagt sind Wechselmöglichkeiten nie verkehrt.
 
Ich benutze auf einer E Gitarre übrigens keine der beiden Arten.

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eher so in der Art. Aber wie schon oben gesagt sind Wechselmöglichkeiten nie verkehrt.
Die Idee dahinter ist ja aber auch eine ganz andere, um Barree akkorde gehts da erstmal nicht.
Man spielt ja dann auch i.d.r. nichtmehr einen Barregriff im eigentlichen Sinne sondern wenn überhaupt nur nen mini barree über beispielsweiße E und B saite.

Lg
 
Danke für eure Antworten. Ich hab bis jetzt den Daumen meistens parallel zum Hals gehabt, aber ich hab nach längerem spielen (lustigerweise vor allem bei Moll Akkorden auf der E-Saite) ziemliche Daumenschmerzen bekommen. Wenn ich dazu was gesucht habe, liest man meistens, dass man zuviel Druck mit dem Daumen ausübt, und man stattdessen den Gegendruck mit dem Schlagarm erzeugen soll. Hat das nichtg den Nachteil, dass dann die Schlaghand weniger frei ist?

Was mich auch noch interessieren würde, sind die Dur-Akkorde mit dem Grundton auf der A-Saite: Manchmal liest man, man soll einfach Mittel- Ring und kleinen Finger verwenden für die D,G,H Saiten, und manchmal dass man mit dem Ring-Finger einen Barré über diese Saiten machen soll. Was sind da die Vor-/Nachteile dieser Methoden?
 
Danke für eure Antworten. Ich hab bis jetzt den Daumen meistens parallel zum Hals gehabt, aber ich hab nach längerem spielen (lustigerweise vor allem bei Moll Akkorden auf der E-Saite) ziemliche Daumenschmerzen bekommen. Wenn ich dazu was gesucht habe, liest man meistens, dass man zuviel Druck mit dem Daumen ausübt, und man stattdessen den Gegendruck mit dem Schlagarm erzeugen soll. Hat das nichtg den Nachteil, dass dann die Schlaghand weniger frei ist?

Was mich auch noch interessieren würde, sind die Dur-Akkorde mit dem Grundton auf der A-Saite: Manchmal liest man, man soll einfach Mittel- Ring und kleinen Finger verwenden für die D,G,H Saiten, und manchmal dass man mit dem Ring-Finger einen Barré über diese Saiten machen soll. Was sind da die Vor-/Nachteile dieser Methoden?

1. Probiere den Punkt zufindene wo der Ton richtig erklingt, du drückst warscheinlich über diesen Punkt hinaus, als E-gitarrist sowieso - da man da bei den meisten Gitarren kaum druck aufwenden muss. Immer darauf achten das du locker bist.

2. Gegendruck mit Schlagarm? Das ist in meinen Augen absoluter Blödsinn, das würde vorraussetzen das mein schlagarm dauerhaft beim spielen den korpus berührt, das macht manche schlagmuster ziehmlich schwer oder unmöglich. Ausserdem müsste ich dann wärend des anschlagens auch immer den gleichen druck aufwenden. Sowas wäre eher suboptimal.

Dein Daumen sollte an einer position sein der dir ein möglichst freies bewegen der anderne finger erlaubt und vorallem bequem ist. das du damit gegendruck gibst ist klar, aber eigentlich würd ich das eher als stabilisation verstehen als als ''druck'' - den wirklich drücken sollst du nicht.

3. Ja dur akkorde auf A-saite im barree - meh - nicht mein Ding. (ich vermeide barre sowieso soweit es geht, hauptsächlich aus klanglichen Gründen. Es gibt, in meinen Ohren, schönere alternativen. Wie auch immer, jedem das seine).
ich verstehe dein problem, es geht definitv beides, ersteres kam mir selbst immer komisch vor (ich habe auch recht große finger/hände) - es war einfach immer unbequem, geht aber gut und klingt richtig.
Ich mach, wenn überhaupt, es mit dem mini Barre auf dem Ring-Finger.
Du hast da dann höchstens das Problem das die hohe E saite evtl. nichtmehr klingt weil du diese mit dem ringfinger abstopst. (ich weiß das geht trotzdem, find ich aber wiedrum ebenso unbequem) Das ist Tonal nicht weiter schlimm da das in dem Falle immer die oktave der quinte wäre. Von der Klangcharakteristik wirkt der akkord dann leicht anders.
Bei der anderne Version hast du das Problem zwar nicht, dafür find ich es extrem unangenehm.

ich finde gut das du dich darum kümmerst und dich umschauhst, aber in so einemfall ist es denk ich am besten du spielst das was für dich besser klingt, und wenn du keinen unterschied im klang findest - spielst du das was für dich einfacher ist.

Lg
 
Hoi
Bezüglich Druck / Gegendruck.

Einen gewissen Gegendruck mit dem Daumen wirst du natürlich erzeugen, darauf solltest du dich aber gar nicht konzentrieren. Stell dir eher vor, du öffnest mit dem Barrée-Zeigefinger eine Schublade.

Gegendruck mit der Schlaghand erzeugen ist sehr abenteuerlich. Aber erstaunen tut mich die These nicht. Das Internet wimmelt von selbsternannten Experten jeglicher Art.
 
Gegendruck mit Schlagarm? Das ist in meinen Augen absoluter Blödsinn, das würde vorraussetzen das mein schlagarm dauerhaft beim spielen den korpus berührt,

eben nicht dauerhaft, sondern temporär. Es gibt nun mal fiese Barré-Akkorde, - insbesondere solche, wo der Zeigefinger alle Saiten bis auf eine niederdrücken muss -, bei denen sich nicht ganz so perfekte Spieler schwer tun und dann versuchen, mit massivem Daumendruck nachzuhelfen. Wenn z.B. Arpeggien über einem Akkord gespielt werden oder beim Picking. Da hilft es ungemein, mit leichtem(!) Druck des Unterarms auf den Korpus gegenzuhalten, wegen der Hebelwirkung reicht schon fast das Gewicht des Arms. Und bei diesen Szenarien werden wohl viele Spieler ohnehin mit Schlaghand/-arm Kontakt zur Gitarre haben.

Die Idee stammt nicht von mir, sondern von nicht ganz unbekannten Gitarrenlehrern. Mir hilft das jedenfalls bei kniffligen Situationen.


Gegendruck mit der Schlaghand erzeugen ist sehr abenteuerlich.
Schlagarm nicht -hand und nicht permanent drücken, sondern im Bedarfsfall leicht dagegen halten, siehe oben.
 
Es gibt nun mal fiese Barré-Akkorde, - insbesondere solche, wo der Zeigefinger alle Saiten bis auf eine niederdrücken muss -, bei denen sich nicht ganz so perfekte Spieler schwer tun und dann versuchen, mit massivem Daumendruck nachzuhelfen.

Wenn z.B. Arpeggien über einem Akkord gespielt werden oder beim Picking. Da hilft es ungemein, mit leichtem(!) Druck des Unterarms auf den Korpus gegenzuhalten, wegen der Hebelwirkung reicht schon fast das Gewicht des Arms.

Schlagarm nicht -hand und nicht permanent drücken, sondern im Bedarfsfall leicht dagegen halten, siehe oben.

Also ich stelle nicht in Frage das das für dich funktioniert. Aber für mich käme das nicht in Frage.

1) zuviel Daumendruck ist für entspanntes Spielen sicher hinderlich

2) fiese Barré Akkorde gibt es so eigentlich gar nicht. Aber sicherlich
wird nicht jeder versuchen diesen oder jenen Fiesling anders zu greifen,
zu modifizieren wie auch immer .....

3) Kontakt mit dem Unterarm um eine Hebelwirkung auszuüben wäre für
mich kontraproduktiv, da ich hier volle Beweglichkeit haben muss/möchte
 
Was mich auch noch interessieren würde, sind die Dur-Akkorde mit dem Grundton auf der A-Saite: Manchmal liest man, man soll einfach Mittel- Ring und kleinen Finger verwenden für die D,G,H Saiten, und manchmal dass man mit dem Ring-Finger einen Barré über diese Saiten machen soll. Was sind da die Vor-/Nachteile dieser Methoden?

für mich persönlich ist der größte Vorteil beim Ringfinger-Barré, dass ich sehr schnell umgreifen kann von E-Shape auf A-Shape-Barré-Akkorde, was ja recht häufig vorkommt, z.B. A nach D 5. Bund usw. Einfach Mittelfinger und kleinen Finger anheben und Ringfinger runterklappen von der A-Saite auf D,G und H. Dann klingt allerdings die e nicht mehr mit. Hab extra mal nachgeforscht, Justin Sandercoe zeigt das auch so, also dass e gedämpft wird.

Wenn die hohe e-Saite klingen soll, muss man halt doch alle Finger bemühen. Irgendwie gibt es wohl nie das eine wirklich wahre Voicing (oder Fingersatz) für alle Lebenslagen.
 
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Also ich stelle nicht in Frage das das für dich funktioniert. Aber für mich käme das nicht in Frage.

ich glaube, man darf es vor allem nicht als Allheilmittel oder Profi-Tipp verstehen, sondern als "Krücke, um noch schlimmere Fehler zu vermeiden.

Ich kenne den Tipp von Marty Schwartz aus einem Kontext, wo jemand (Anfänger) sagt, er habe nicht genügend Kraft, um bei Barré-Griffen alle Saiten so niederzudrücken, dass sie sauber klingen. Da bringt er als Beispiel ein junges ganz schmächtiges Mädchen, das damit keine Probleme hat. Natürlich wird erwähnt, dass nur durch fleissiges Üben die Fingermuskeln kräftiger werden, dass die Fingerposition stimmen muss und obendrauf eben noch der Tipp, anstatt wie blöd mit dem Daumen zu drücken, lieber (leicht!) mit dem Schlagarm dagegenzuhalten und mit dem Barréfinger am Hals zu ziehen anstatt mit Daumen und Zeigefinger den Hals zu zerquetschen.

Fiese Akkorde - das ist für mich z.B. Fm7 (1-3-1-1-1-1), insbesondere auf einer suboptimal eingestellten Western, wenn es darauf ankommt, dass alle Saiten sauber klingen.
Inzwischen hab ich die Sattelkerben tiefergefeilt, aber man kann die Schuld auch nicht immer aufs Instrument schieben :whistle:
 
Die Idee dahinter ist ja aber auch eine ganz andere, um Barree akkorde gehts da erstmal nicht.
Man spielt ja dann auch i.d.r. nichtmehr einen Barregriff im eigentlichen Sinne sondern wenn überhaupt nur nen mini barree über beispielsweiße E und B saite.

Lg
Was ist eigentlich die Idee hinter dem Daumen auf den obersten Saiten? Persönlich hab ich das Gefühl meine Hände sind zu klein für sowas.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Probiere den Punkt zufindene wo der Ton richtig erklingt, du drückst warscheinlich über diesen Punkt hinaus
Vermutlich. Konkret hab ich aber z.B. bei Moll Akkorden auf der E-Saite (wenn ich ein Arpeggio picke) der Ton auf der D-Saite nicht klingt wenn ich nicht ziemlich fest drücke. Die D-Saite liegt auch genau im fleischigen Teil meines mittleren Fingerglieds.

Ja dur akkorde auf A-saite im barree - meh - nicht mein Ding. (ich vermeide barre sowieso soweit es geht, hauptsächlich aus klanglichen Gründen. Es gibt, in meinen Ohren, schönere alternativen.
Was für alternativen meinst du da?
 
Was ist eigentlich die Idee hinter dem Daumen auf den obersten Saiten? Persönlich hab ich das Gefühl meine Hände sind zu klein für sowas.

Also wenn ich von mir ausgehe, und das bezieht sich jetzt vor allem auf E Gitarren,
dann ist die Idee dahinter einfach eine entspanntere Spielhaltung der Greifhand.

1) da man oft im Stehen spielt, muss das Handgelenk nicht so stark angewinkelt werden.
Je tiefer die Gitarre hängt desdo stärker tritt der Entspannungeffekt ein.

2) in einer Band werden deutlich seltener komplette 6 Saiten Barré Akkorde gespielt.
Das klingt weder besonders elegant und man kommt damit anderen Instrumenten
auch leichter in die Quere.

3) viel flüssigerer Wechsel zwischen Akkordspiel und Sololinien, da man ja
die Haltung fast nicht ändern muss. Hendrix ist DAS Paradebeispiel dafür.


Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat kann man halt mit weniger Kraftaufwand,
länger entspannt spielen. Es gibt aber durchaus Gitarristen denen das gar nicht liegt
Ich hab bereits am Anfang meiner E Gitarren Laufbahn damit begonnen, da ich die 6
String Barré Akkord von Anfang an nicht so mochte. Weder spieltechnisch noch klanglich.
 
Konkret hab ich aber z.B. bei Moll Akkorden auf der E-Saite (wenn ich ein Arpeggio picke) der Ton auf der D-Saite nicht klingt wenn ich nicht ziemlich fest drücke. Die D-Saite liegt auch genau im fleischigen Teil meines mittleren Fingerglieds.

:hi5: ha, ich bin nicht der Einzige - siehe oben: Fm7

Bei mir ist eher die Kerbe zwischen den Fingergliedern die Problemzone.

ich kenne nur schmutzige Tricks, daher ganz leise:
bei manchen Akkorden hilft es, den Zeigefinger leicht axial zu drehen,

Position des Zeigefingers quer zum Saitenverlauf verändern, damit die Kerbe zwischen den Fingergliedern an einer anderen Stelle liegt,
Zeigefinger noch näher an das Bundstäbchen
 

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