
raytsh
Registrierter Benutzer
Ich hatte in zwei anderen Threads hier gelesen, dass immer noch die "klassische" Daumenhaltung der Greifhand propagiert wird. Ich halte das für höchst fragwürdig.
Klassische Haltung:
Nur weil die Haltung bei einer Konzertgitarre, wohlgemerkt im Sitzen, schon seit jeher der Standard ist, heißt das nicht, dass man es uneingeschränkt auch heute noch, und vor allem nicht für E-Gitarre, welche nicht selten auch im Stehen gespielt wird, empfehlen kann. Ich will das nicht pauschal ablehnen, und es ist auch nicht so, dass die Haltung immer starr sein sollte. Sie sollte hingegen flexibel sein zu dem, was gespielt wird.
Aber ich bin der Meinung die generelle "Ziel" Position, welche man immer mal wieder versucht einzunehmen, sollte NICHT die klassische sein. Das ganze muss man etwas differenziert betrachten denn was genau man spielt, bzw. über wieviele Bünde es geht während die Position fest bleibt, und ob man Sitzen oder im Stehen spielt.
Wenn man die Gitarre im Stehen so hoch am Gurt hat, dass sie, relativ zum Oberkörper und den Armen, so platziert ist wie im Sitzen in der Klassischen Haltung, dann relativiert sich das wieder etwas. Viele haben die Gitarre aber weit tiefer hängen. Auch ist das vor allem in den tiefen Lagen, Bund 1-6 ca. von großer Relevanz. Also dort, wo die Hand weiter weg vom Körper ist.
(Die Schlaghand wird übrigens auch stark abgeknickt bei viele, wenn sie die Gitarren in den Knien hängen haben, aber das nur nebenbei.)
Ich empfehle daher eine Daumenposition wie hier einzunehmen:
Oder auch:
Die Position mit dem Daumen in Richtung Kopfplatte ist wesentlich besser für das Handgelenk und um CTS vorzubeugen als die "klassische" Haltung mit dem Daumen parallel zum Verkauf der Bünde (orthogonal zum Hals). Denn letzteres führt häufiger zu einem abgeknickten Handgelenk.
Auch wenn der Daumen über den Hals hinausschaut, kann dass das Abknicken des Handlgelenks unterbinden wie hier:
Bei Single Note Runs über viele Bünde oder allg. weiter "Spreads" muss der Daumen auch mal in die klassische Position und das Handgelenk ist dann relativ stark abgeknickt, aber eben nicht dauerhaft. Immer die klassische Position des Daumens als Ziel zu haben, begünstigt aber ungesunde Handhaltung. Bei Powerchords hingegen sollte der Daumen meiner Meinung nach IMMER in Richtung der Kopfplatte zeigen. Ich versuche die Haltung so häufig wie möglich einzunehmen.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich habe von der klassischen Daumenposition nach 2-3 Jahren CTS bekommen, musste ein Jahr pausieren und letztendlich operiert werden, wonach ich komplett von null wieder begonnen habe. Die Beschwerden sind damit auch nicht gänzlich weg. Aber den Daumen schräg und mehr in Richtung er Kopfplatte zu haben, hat meine Beschwerden sehr gemindert.
Generell will ich damit sagen: Die Greifposition sollte so sein, dass das Handgelenk so wenig und so selten wie möglich abknickt. Dabei spielt die Position der Gitarre/des Halses relativ zum Körper (im Sitzen und im Stehen) sowie was genau man spielt eine Rolle. Um das Ziel zu erreichen sind viele verschiedene Positionen tauglich.
Die Position des Daumens ist auch nicht der einzige Faktor, welche für die Haltung des Handgelenks verantwortlich ist. Wie lang die Finger sind, wie sehr man sie spreizen kann, wie weit sie vom Griffbrett weg sind sind auch Faktoren. Generell will man aber möglichst viele Saiten zusätzlich dämpfen beim Spielen, insbesondere mit viel Gain. Bei klassischer Gitarre ist das weniger relevant.
Aber vor allem die klassische führt schnell zu schlechter Haltung.
Probiert das einfach mal aus. Lasst die Finger auf den Saiten z.B. Powerchord mit Grundton am 2. Bund tiefste Saite (oder andere tiefe Lagen) und bewegt nur den Daumen von der klassischen Haltung in die, wo der Daumen mittig hinten auf dem Hals ist, aber in Richtung Kopfplatte zeigt.
Hier noch ein paar Beispiele:
Gute Haltung:
Grenzwertig:
Schlechte Haltung:
Und ja, hier ist einiges an "extended range" dabei. Und ja, diese Haltung nimmt man vllt. nicht dauerhaft an. Aber das Problem besteht genau so bei 6-Saitern oder bei 4-Saiter Bässen.
Danke fürs lesen.
Klassische Haltung:

Nur weil die Haltung bei einer Konzertgitarre, wohlgemerkt im Sitzen, schon seit jeher der Standard ist, heißt das nicht, dass man es uneingeschränkt auch heute noch, und vor allem nicht für E-Gitarre, welche nicht selten auch im Stehen gespielt wird, empfehlen kann. Ich will das nicht pauschal ablehnen, und es ist auch nicht so, dass die Haltung immer starr sein sollte. Sie sollte hingegen flexibel sein zu dem, was gespielt wird.
Aber ich bin der Meinung die generelle "Ziel" Position, welche man immer mal wieder versucht einzunehmen, sollte NICHT die klassische sein. Das ganze muss man etwas differenziert betrachten denn was genau man spielt, bzw. über wieviele Bünde es geht während die Position fest bleibt, und ob man Sitzen oder im Stehen spielt.
Wenn man die Gitarre im Stehen so hoch am Gurt hat, dass sie, relativ zum Oberkörper und den Armen, so platziert ist wie im Sitzen in der Klassischen Haltung, dann relativiert sich das wieder etwas. Viele haben die Gitarre aber weit tiefer hängen. Auch ist das vor allem in den tiefen Lagen, Bund 1-6 ca. von großer Relevanz. Also dort, wo die Hand weiter weg vom Körper ist.
(Die Schlaghand wird übrigens auch stark abgeknickt bei viele, wenn sie die Gitarren in den Knien hängen haben, aber das nur nebenbei.)
Ich empfehle daher eine Daumenposition wie hier einzunehmen:
Oder auch:

Die Position mit dem Daumen in Richtung Kopfplatte ist wesentlich besser für das Handgelenk und um CTS vorzubeugen als die "klassische" Haltung mit dem Daumen parallel zum Verkauf der Bünde (orthogonal zum Hals). Denn letzteres führt häufiger zu einem abgeknickten Handgelenk.
Auch wenn der Daumen über den Hals hinausschaut, kann dass das Abknicken des Handlgelenks unterbinden wie hier:

Bei Single Note Runs über viele Bünde oder allg. weiter "Spreads" muss der Daumen auch mal in die klassische Position und das Handgelenk ist dann relativ stark abgeknickt, aber eben nicht dauerhaft. Immer die klassische Position des Daumens als Ziel zu haben, begünstigt aber ungesunde Handhaltung. Bei Powerchords hingegen sollte der Daumen meiner Meinung nach IMMER in Richtung der Kopfplatte zeigen. Ich versuche die Haltung so häufig wie möglich einzunehmen.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich habe von der klassischen Daumenposition nach 2-3 Jahren CTS bekommen, musste ein Jahr pausieren und letztendlich operiert werden, wonach ich komplett von null wieder begonnen habe. Die Beschwerden sind damit auch nicht gänzlich weg. Aber den Daumen schräg und mehr in Richtung er Kopfplatte zu haben, hat meine Beschwerden sehr gemindert.
Generell will ich damit sagen: Die Greifposition sollte so sein, dass das Handgelenk so wenig und so selten wie möglich abknickt. Dabei spielt die Position der Gitarre/des Halses relativ zum Körper (im Sitzen und im Stehen) sowie was genau man spielt eine Rolle. Um das Ziel zu erreichen sind viele verschiedene Positionen tauglich.
Die Position des Daumens ist auch nicht der einzige Faktor, welche für die Haltung des Handgelenks verantwortlich ist. Wie lang die Finger sind, wie sehr man sie spreizen kann, wie weit sie vom Griffbrett weg sind sind auch Faktoren. Generell will man aber möglichst viele Saiten zusätzlich dämpfen beim Spielen, insbesondere mit viel Gain. Bei klassischer Gitarre ist das weniger relevant.
Aber vor allem die klassische führt schnell zu schlechter Haltung.
Probiert das einfach mal aus. Lasst die Finger auf den Saiten z.B. Powerchord mit Grundton am 2. Bund tiefste Saite (oder andere tiefe Lagen) und bewegt nur den Daumen von der klassischen Haltung in die, wo der Daumen mittig hinten auf dem Hals ist, aber in Richtung Kopfplatte zeigt.
Hier noch ein paar Beispiele:
Gute Haltung:

Grenzwertig:

Schlechte Haltung:

Und ja, hier ist einiges an "extended range" dabei. Und ja, diese Haltung nimmt man vllt. nicht dauerhaft an. Aber das Problem besteht genau so bei 6-Saitern oder bei 4-Saiter Bässen.
Danke fürs lesen.
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