Dean Zelinsky Private Label Tagliare Custom Z-Glide RW VS mit Sidekick Humbucker

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Vorweg mal eine Meinung: Mann ist es doof, wenn Gitarren so lange Namen haben. Gut, die anderen Optionen wären alberne Begriffe oder Nummerierungen wie bei Autos, aber irgendwie wirkt so eine Spezifikationenliste als Name doch sehr unterkühlt, dazu der lange Hersteller.

Da möchte man sie direkt irgendwie taufen, aber zu meinem Pech fällt diese Aufgabe ja Martin zu, zu dem sie letzten Endes wieder zurückkehren wird. Wer sich nun fragt, was das heißen soll, der kommt kurz unter seinem Stein hervor und wirft besser mal einen Blick in den „Ur-„Thread dieses Reviews: https://www.musiker-board.de/threads/z-glide-test-an-dean-zelinsky-private-label.588109/

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Martin für diese super Aktion!

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Datenblatt

So langweilig es auch ist, irgendwie braucht jedes Review dieses Datenblatt, also:
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Halsrückseite mit spezieller Z-Glide Struktur
  • Griffbrett: Palisander
  • Pickups: 3 x DZPLG Noise Canceling Single Coils
  • weißes Schlagbrett
  • "Black Diamond" Inlays
  • 5-weg Tonabnehmer Wahlschalter
  • Locking Tuner Mechaniken
  • Satin Nickel Hardware
  • DZPLG Dual Fulcrum Deluxe Tremolo
  • Gewicht: ca. 3,5 kg
  • Farbe: Vintage Sunburst
Link: https://www.thomann.de/de/dean_zelinsky_private_label_tagliare_custom_z_glide_rw_vs.htm
Link2: https://deanzelinsky.com/guitars/tagliare

Martins Ausgabe weicht natürlich durch den “Martin”-Schriftzug im Z-Glide Profil davon ab – und durch den Sidekick-Humbucker, der trotz seines Wesens als Humbucker den Charakter eines Singlecoils haben will. Ob das gelingt, lest und hört ihr weiter unten. Ob man das „weiße“ Schlagbrett wirklich weiß nennen sollte…weder auf den Thomann-Bildern, noch mit eigenen Augen würde ich das als weiß bezeichnen. Sehr altes weiß vielleicht. Tendenz zum Creme. Mehr so ein Altweiß-Creme-Graubraunweiß. Also eigentlich schon fast ein Altweiß-Graubraunweiß-Antikweiß-Creme (wer die Anspielung nicht verstanden hat: Bis Minute 1:35 KLICK


Erster Eindruck

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Auch wenn man weiß, dass man das Paket in drei Wochen selbst wieder auf den Weg bringt, so freut man sich trotzdem wie ein Schnitzel auf den Postboten. Das ist schon irgendwie bescheuert, aber für uns Gitarristen ist doch jedes neue Equipment irgendwie wie das Spielzeug für Kinder an Weihnachten. Also ran an den Karton, den Koffer auf und erst mal echt begeistert sein – was für eine hübsche Decke. Ich gehöre zu den Leuten, die sich an Holzmaserungen nicht satt sehen können, weshalb ich auch die Rückseiten von Violine, Viola, Cello und Kontrabass immer interessanter finde, als die Front. Dazu muss es dann nicht die AAAAA-Super-Quilted-Variante sein, sondern einfach passen und/oder interessant aussehen. Und das tut’s hier. Streifen als Rahmen für die geschwungenen Linien des Pickguards, sehr nett. Dazu die angeschliffene Kontur oben als Erweiterung der Armschräge – sieht gut aus und ist auch praktisch. Der erste Griff zum Hals offenbart direkt, dass das Z-Glide Profil weniger tief ist, als ich es zuerst vermutet hatte, bzw. es sich dezenter anfühlt. Der erste Blick relativiert das dann wieder, da doch durch den Lack auf Holz durchgelasert wird. Da stellt sich mir auch direkt die Frage, wie es mit der Haltbarkeit aussieht. Mit Sicherheit wird dieses Profil schneller verdrecken als ein blanker Hals und alles gelangt direkt auf das Holz. Kann ich natürlich jetzt nicht testen (ich möchte sie nicht vorsätzlich verdrecken ;) ), bin aber mal gespannt, was Martin in zwei, drei Jahren dazu zu erzählen weiß. Der Rundum-Blick zeigt keine Produktionsmängel an irgendeiner Stelle, lediglich erfreuliches, was ich bisher gar nicht wahrgenommen hatte: Locking Tuner! Hatte mich echt gewundert (Preis!) und sehr gefreut. Ich rüste die mittlerweile grundsätzlich nach, das ist hier schon ein fetter Bonuspunkt. Der erste Test im Trockendeck bringt dann ein erstaunlich lautes und ausgewogenes Klangbild zu Tage, ich hatte mit leiseren und bassärmeren Ergebnissen gerechnet. Macht gespannt auf den wichtigeren verstärkten Klang (ist ja schließlich eine E-Gitarre, da zählt was rauskommt).Für den war aber im Moment des ersten Eindrucks keine Zeit mehr, also geht es zum Thema Sound erst in dem entsprechenden Teil weiter.


Handling

Wie eine Strat. Ich könnte jetzt viel dazu schreiben, aber wer hatte noch nie eine Strat in der Hand und weiß nicht über die über Jahrzehnte bewährte Ergonomie Bescheid? Gut, für kurze Wurstfinger-Athleten wie mich ist der Hals-Korpus-Übergang in der Standardversion (Klotz) wie hier immer das Todesurteil für den kleinen Finger, weil ich einfach nur gerade so eben an die h-Saite komme. Aber ich soliere eigentlich nie und wenn dann fast nur mit den drei anderen Fingern, weil mein Pinkie zu nichts zu gebrauchen ist. Also weiter: Locking Mechaniken sind etwas schwerer als normale – führt hier aber nicht zu irgendeiner Form von Kopflastigkeit, die Gute liegt ausgewogen auf dem Bein und hängt so vor der Wampe, wie man sie parkt.

Schon gut, ich komme ja schon zum Z-Glide. Durch das gelaserte Muster ist das Spielgefühl wirklich „wie befreit“, man klebt und pappt zu keiner Sekunde irgendwo fest, sehr angenehm. Nach ein paar Minuten bemerkt man es aber gar nicht mehr so wirklich, für so absonderliche Hände wie meine ist es insgesamt angenehmer als ein normaler Hals, das dezente C-Shaping (oder rundliches D?...eher D) steht dem „Traumhals“ für mich jedoch im Weg. Ein V-Profil mit diesem Muster wäre dann die Krönung für mich. Da ich an den Händen kaum bis gar nicht schwitze habe ich mit Wasserdampf leicht feuchte Hände (also nicht triefend nass!) getestet und da zeigt sich dann ein kleines Problem der geringen Kontaktfläche: man rutscht. Die Art des Profils führt dann auch schon mal dazu, dass die Hand ein wenig weiter rutscht beim Sliden oder wenn man den Daumen für irgendwas mal in die Vertikale legt, rutscht er ab. Ich habe es im Ur-Thema zwar schon geschrieben, aber nochmal in Kürze: eine Langzeit (2 ½ Stunden) Daueruntersuchung führt zu keinerlei Ermüdungserscheinungen der oberen Hautschichten, wie man es von anderen rauen Oberflächen kennt, z.B. mehrstündigem Schleifen mit Schmirgelpapier oder Gartenarbeit mit Werkzeug mit groben Holzgriffen.
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Für mich im Normalzustand ist das Z-Glide ein Gewinn, ich denke aber, dass es sehr stark von der individuellen Anatomie und Anpassungsfähigkeit abhängt, wie man darauf reagiert. Mein Vater fand es auch griffiger (weil weniger „klebrig“), meine Verlobte fand es extrem seltsam. Mehr denn je hilft hier selber testen. Ich bin zwar kein Freund davon und kaufe alles im Netz, aber es ist tendenziell eher unmöglich zu sagen, ob das Profil im Einzelfall hilft, wenn man sonst das Problem/Gefühl hat am Hals zu kleben.
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Die Potis laufen rund und satt, lediglich das unterste, welches den Push-Pull beherbergt ist ein wenig klapprig geraten und läuft fast ohne Widerstand. Da ich persönlich die Potis sowieso nie nutze, ist es mir egal, ich stelle es mir jedoch extrem schwer vor hier wirklich was anderes als voll auf und voll zu einzustellen. Wow. Ein Mangel!


Ich hatte ja irgendwie erwartet, dass die Mängelliste um das Vibrato-System erweitert werden kann, weil ich bis auf die Duesenberg-Bigsby-Verschnitte keine Jammerhaken mag, aber hier gibt es nichts zu bekritteln. Es ist wunderbar stramm, so dass da versehentliches Rumeiern der Töne ausgeschlossen ist und man nur ein dezentes Bending hier und da einstreuen kann. Die Stimmstabilität ist ebenfalls voll und ganz im tiefgrünen Bereich, wobei ich selbst jetzt nicht den Extremtest durchführen wollte und so richtig zugelangt habe. Das können die anderen drei ja – wenn sie wollen. Ich habe so getestet, wie ich sie einsetzen würde. Schließlich ist das hier keine Fachzeitschrift und ich muss und will gar nicht möglichst objektiv sein.
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Sound

Wie beim ersten Eindruck schon geschrieben, ist der trockene Klang sehr ausgewogen, die Gute vibriert bis in die Spitzen der Cutaways. Die Tonabnehmer leisten hervorragende Arbeit, insbesondere der Sidekick (ehem. Z-Bucker ;) ) ist eine Bereicherung um eine brummfreie leicht gedämpfte Version eines Steg-SCs. Dank der Split-Funktion hat man aber immer noch den beißenden Klang zur Verfügung – im Endeffekt also nur Gewinn.

Die „Martin“ liefert genau das, was ich (und „man“) Klischee-mäßig von einer Strat erwarten würde, deshalb erspare ich mir und euch jetzt das sinnlose Gefasel von glockigen Höhen und perlenden Akkorden, trockenem Attack oder weiß der Teufel was für lautmalerisch sinnlose Sachen mittlerweile benutzt wurden. Denn das ist das Internet – ihr könnt es euch selbst anhören.

Ich hätte die Aufnahmen vielleicht machen sollen, als ich noch mehr Zeit hatte, aber da habe ich eben vorrangig rumgespielt. Jetzt müsst ihr mit den leicht schludrigen Dingern nach dem Wasser holen leben (Erklärung: https://www.musiker-board.de/threads/es-kotzt-mich-an-dass.94952/page-1135#post-7189935 ). Man hört vielleicht auch, dass ich mich da stilistisch abseits meiner eigentlichen Pfade bewegt habe. Alles etwas uninspiriert und schnöde, dafür 100% Djent-frei. Aber es geht ja um die Sounds, nicht um die Musik ;)

Schnödes Durchschalten bei ein paar Sounds ohne viel Spiel (Vorsicht! Wirklich nur für „Schalt-mal durch alle Pickups“-Fetischisten und ab 7:40 kommt nur noch „Will It Metal?“):


Mixes (alle Gitarrenspuren mit der Martin, am Ende nochmal Clean der Sidekick als Humbucker und dann gesplittet)



Ich habe bewusst nichts Bekanntes gespielt, weil ich offen gesagt keine Lust habe, nach 3 Monaten plötzlich PNs zu bekommen, dass die Videos in diesem Land nicht verfügbar seien…
(Das Videomaterial ist einfach nur zur Untermalung da – ich filme sonst gar nicht)


Die beiden Singlecoils machen ihren Job gut und erstaunlich rauscharm. In meiner Wohnung brummt und rauscht fast alles ab einem gewissen Pegel, von daher: Prädikat rauscharm. Der Sidekick ist meiner Meinung nach eine sehr nette Ergänzung. Gesplittet hat man weiterhin den regulär zu erwartenden beißenden Klang, als Humbucker eine etwas in den Höhen beschnittene Version mit ein bisschen mehr Output. Zwei vollwertige Optionen, womit es, wie so oft im Musikbereich, Geschmackssache ist, was man nun bevorzugen würde. Die Holzgrundlage würde meiner Einschätzung nach auch alles andere vertragen, weil sie eben fast schon neutral ist.

Fazit

Verdammt viel Gitarre fürs Geld. Als einziges Manko würde ich tatsächlich das etwas leichtgängige und kippelnde Poti identifizieren, alles andere lässt einfach keinen Raum für Beanstandungen. Klar, besser geht fast immer und das Z-Glide ist eine Sache, die ich anderen nicht ohne persönlichen Test ans Herz legen wollte, aber ich persönlich beurteile nur äußerst selten ohne den Preis im Hinterkopf (macht ja auch keinen Sinn) und da bekommt man hier eben richtig was geboten. Als ich vor fast 10 Jahren meine RG321 MHWK gekauft habe, kostete mich diese 320 Euro. Es gab zwei mittelmäßige Humbucker, normale Mechaniken, aber eine solide Holzgrundlage, die ich bis heute spiele (und ein wenig aufgemotzt habe). Bei der Zelinsky bekommt man zur gut klingenden Holzgrundlage gute Tonabnehmer, gute Locking Tuner und ein solide arbeitendes Vibrato-System. Dazu einen innovativen Ansatz für bessere Spielbarkeit. Wie hoch der Aufpreis für den Sidekick ausfällt, weiß ich noch nicht, ich gehe aber in diesem Review davon aus, dass der normale Steg-Singlecoil den beiden in der Martin in nichts nachsteht. Und damit bekommt man auch einen Satz gute Tonabnehmer, so dass man für 349 Euro eine fertige Gitarre bekommt, die man nur noch bearbeiten muss, um sie dem eigenen Geschmack anzupassen – nicht um irgendwas zu verbessern. Hut ab vor Dean – was er da auf den Markt gebracht hat muss sich vor nichts verstecken, auch nicht vor zehnfach teureren Instrumenten. Die können zwar „mehr“ liefern – aber wer es auf der Tagliare nicht hinbekommt, braucht auch keine teurere. Hört man an mir doch ganz gut ;)

Geeignet für:

- Alle und alles (mit den üblichen Einschränkungen bzw. Bedingungen, z.B. Metal wird, wie oben zu hören ist, tendenziell eher dünn daherkommen)​

Nicht geeignet für:

- Diejenigen, die einen dunklen Grundklang (trocken+elektrisch) bevorzugen
- u.U. Musiker mit schwitzigen Händen
- Leute, die keine Strat wollen​

 
Eigenschaft
 

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Gratulation !!

Es macht den Eindruck als hättet ihr viel Spaß gehabt - herausgekommen ist ein Review mit toller Information und viel Witz!!

Gruß
Martin

P.S. In guter Tele Manier habe ich alle Potis so draufgemacht, dass bei voll auf die dunkle Schraube oben ist :)

Erstes Video bei 2:40
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht Laune beim Lesen. Wenn ich nicht schon ne Strat hätte.... und zwar gar nicht wegen dem Z-Glide, sondern vor allem weil der Rest sehr, sehr gut klingt. Cooles Review!:great:
 
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Erstmal: tolles Review, hat Spaß gemacht zu lesen! Sieht auch irgendwie richtig schnieke aus. Mich würde da aber auch interessieren, wie der Hals in ein paar Jahren ausschaut (mit Hinblick auf die gelaserten Flächen). Die Idee des z-glide find ich sehr gut, erscheint mir aber nicht ganz zu Ende gedacht zu sein. Logischer fände ich ein Lasern des unbehandelten Halses und späteres Nachbehandeln (Lack, Öl...). Was mir auch auffällt: der Humbucker sitzt "schief" und wirft für mich die Frage auf, ob ein Standard-Fach für den Platz ausreicht (falls man den in eine andere Gitte verpflanzen möchte). Preis erscheint jedenfalls rekordverdächtig. Weiß man wo in Indonesien die gefertigt werden?

PS Die gleiche Ibbe besitze ich auch, allerdings etwas aufgewertet (PLEKed, Golden50 und SD Invader). Einer meiner besten Käufe ever;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
- Mich würde da aber auch interessieren, wie der Hals in ein paar Jahren ausschaut (mit Hinblick auf die gelaserten Flächen).

- ob ein Standard-Fach für den Platz ausreicht (falls man den in eine andere Gitte verpflanzen möchte).

Einiges an Info steckt auch hier: #1

Ich habe zwar mit Dean zusammen den Hals gelasert, ich habe auch eine Pulle Versieglung am Laser stehen sehen … ich habe aber (weil zum Frühstück gerufen wurde) nicht gesehen in wie weit der Hals damit behandelt wurde. Da Dean aber die Verwendung von "Spüli"und "Zahnbürste" für die Reinigung vorschlagt, scheint er nicht besonders viel Angst davor zu haben, dass das Feuchtigkeit eindringen kann.

Die Gravur per Laser passiert immer in den USA … (für die Set Neck Modelle werden die Hälse hin und her geflogen).

Indonesien - genaueres kann ich nicht sagen.

Die Tagliare hat diese E-Fach Fräsung.

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Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann sind beide SC zusammen schmäler als ein Humbucker. Da müsste man aber noch mal messen.

Gruß
Martin
 
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Vielen Dank für das viele Lob!
Schön, dass man den Spaß rauslesen kann. Ich freue mich schon auf meine eigene, auch wenn das finanziell noch ein Weilchen dauert im Moment.

Die neue Funktion, dass zwischenzeitlich erstellte Beiträge angezeigt werden können, hat mir jetzt erspart auf Martin zu verweisen bzgl. der Herkunft. Spielt es denn eine Rolle wo in Indonesien (bessere, schlechtere Fabriken)?

Es ist noch ein weiteres "Soundsample" unterwegs, ich habe noch fix vorm Einpacken mit der Martin die Melodiespur für ein Cover eingespielt, da fehlt aber noch der Rest. Wenn das geduldet wird poste ich den Link dazu auch noch hier sobald fertig.

OT: Durch meine RG (Made in Korea, so alt ;) ) sind schon so viele Pickups gewandert... SH-6, 498T, Dominos, GFS Loudmouth...aktuell ein Giovanni GCH2 am Steg und nichts am Neck...der Giovanni fliegt aber auch wieder bei Gelegenheit. Über den Invader hatte ich auf Grund der geringen Bässe der RG auch schon nachgedacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön geschriebener Review, der die Messlatte verdammt hoch für mich hängt!
Mann, bin ich auf die Gitarre gespannt, nachdem ich so einen Z-Glide Hals auf der NAMM 2014 schon mal anfassen durfte. Endlich werde ich bald auch mal so eine Gitarre ausgiebig spielen und testen können. :D

Beste Grüße
Dieter
 
Sehr coole Review!

Unglaublich was zu dem Preis möglich ist, gefällt mir sehr gut auch wenn ich sonst ja kein Fan von Schnickschnack bin. Muss ich demnächst auchmal irgendwie irgendwo testen :).
 
Da Dean aber die Verwendung von "Spüli"und "Zahnbürste" für die Reinigung vorschlagt, scheint er nicht besonders viel Angst davor zu haben, dass das Feuchtigkeit eindringen kann.

Die Gravur per Laser passiert immer in den USA … (für die Set Neck Modelle werden die Hälse hin und her geflogen).
Schätze ein wenig Feuchtigkeit macht da wirklich nichts. Mir ging es mehr um Hautfett, das quasi einzieht und sich nicht mehr reinigen läßt (habe eine alte RG mit Maple-Hals, bei der beidseitig am Griffbrett mittlerweile der Klarlack weggespielt ist und sich Schweiß und Schmutz in das Holz eingearbeit haben. Da würde m.E. nur schleifen helfen). Das mit der Gravur hab ich wohl falsch verstanden. Habe in irgendeinem Video (weiß nicht mehr ob es deines war) gehört, daß Thomann die Klampfen direkt aus Indonesien geliefert bekommt (also dachte ich daß auch das Lasern dort stattfinden würde)...was ja auch weniger Aufwand wäre...


Spielt es denn eine Rolle wo in Indonesien (bessere, schlechtere Fabriken)?

Über den Invader hatte ich auf Grund der geringen Bässe der RG auch schon nachgedacht.

Eigentlich ja nicht wenn die Qualität stimmt. Besitze 4 tolle Gitarren made in indonesia (2 GAIN, 2 Ibanez), die alle scheinbar aus der gleichen Fabrik kommen (vermutlich Cort). Diese DZPL-Teile scheinen qualitativ auch gut zu sein, so daß der Gedanke naheliegt, daß auch diese aus der gleichen Fabrik kommen...
Den Invader kann ich (nicht nur) für METAL uneingeschränkt empfehlen, klingt aber auch unverzerrt super. Klasse Cleansounds (va Zwischenposition):)
 
gehört, daß Thomann die Klampfen direkt aus Indonesien geliefert bekommt

Hast du bei mir gehört.

Die Thomann Gitarren werden von der Dean Truppe in Asien geprüft (Es fliegt jemand von Chicago zum Container und erledigt das …).

Die "Schraubhälse" werden dabei in Chicago behandelt und dann nach Asien zurückgeschickt. Da nicht bekannt ist, welcher Hals auf welcher Gitarre landet, gibt es die Möglichkeit des individuellen Schriftzuges nur über Chicago.

Gitarren die nicht über die großen Händler laufen, kommen immer mit "unbehandelten" Hals in Chicago an und werden dann zerlegt und bearbeitet. Dies geht/gilt natürlich nur für Schraubhälse.

Für die aktuellen Gitarren mit fest verbauten Hals und Z-Glide Option, werden die Hälse, bevor sie in der Gitarre landen, auch 1x in die USA und zurück verschickt. Wenn man dies nicht unter Zeitdruck machen muss, sind die Transportkosten mit Restplatz Verwertung "günstiger Preis" noch leidlich überschaubar.

Gruß
Martin

P.S. Bei Indonesien liegt es aus meiner Sicht nicht an der Fabrik, sondern wie so oft an der individuellen Anleitung und Kontrolle der Arbeiten. Dies ist in den Händen des Auftraggebers. Eindeutiges Beispiel ist dabei die Qualitätsschwankung zwischen PRS SE und Line 6 Variax. Beide kommen in Korea aus dem selben Werk, allerdings könnte man meinen, die Herren hätten nach dem Bau der PRS völlig vergessen, dass sie es können und sind dann an die Line 6 gegangen. Bei PRS weiß ich aus meinen Gesprächen mit Paul https://www.musiker-board.de/threads/prs-1-2-3-by-hack_meck.536112/ , dass sie schon direkt vor Ort recht streng auf die Ware schauen (und trotzdem in USA noch mal kräftig aussieben). Bei Line 6 habe ich (leider) das Gefühl, dass sie ausschließlich eine Verpackung für ihre Elektronik suchen und die Gitarre Nebensache ist.

Hier mal aus der PRS SE Kontrolle in den USA.

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@hack_meck: vielen Dank für die ausführliche Illustration! Das mit der USA Endkontrolle wusste ich tatsächlich nicht. Erklärt aber vieles...
P.S. Bei Indonesien liegt es aus meiner Sicht nicht an der Fabrik, sondern wie so oft an der individuellen Anleitung und Kontrolle der Arbeiten. Dies ist in den Händen des Auftraggebers. Eindeutiges Beispiel ist dabei die Qualitätsschwankung zwischen PRS SE und Line 6 Variax. Beide kommen in Korea aus dem selben Werk, allerdings könnte man meinen, die Herren hätten nach dem Bau der PRS völlig vergessen, dass sie es können und sind dann an die Line 6 gegangen. Bei PRS weiß ich aus meinen Gesprächen mit Paul https://www.musiker-board.de/threads/prs-1-2-3-by-hack_meck.536112/ , dass sie schon direkt vor Ort recht streng auf die Ware schauen (und trotzdem in USA noch mal kräftig aussieben). Bei Line 6 habe ich (leider) das Gefühl, dass sie ausschließlich eine Verpackung für ihre Elektronik suchen und die Gitarre Nebensache ist.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu! Bei meinen Indonesiengitarren gibt es definitiv Unterschiede, die mit dem Preis bzw den Qualitätskontrollen und Spezifkationen korrelieren. Die Ibanez RG und RGD mit UVP zwischen 320 und 479€ sind ausgesprochen gut verarbeitete Instrumente, können an die fast doppelt so teuer angesetzten GAIN Gitarren oder die Ibanez Premium aber nicht tippen. Alle kommen aber aus dem gleichen Werk.
Ich meinte auch eher, daß die Fertigungsqualität generell mit der Erfahrung steigt. Habe so für mich den Eindruck, daß Günstiggitarren aus solchen (OEM)Werken von den hochqualitativen Produktionen profitieren (da vermutlich viele Grundverarbeitungsschritte gleich sind). Zumindest erstaunt mich, was mittlerweile für 200-400€ alles möglich ist...wie auch in diesem Falle. Deshalb der "Cortverdacht"...
 
Die Üben fleißig, entwickeln sich weiter - werden teurer … Dann zieht der Tross weiter, ich habe Indien als nächstes Ziel gehört.

Gruß
Martin
 
Super Review, das sich voll mit meinen Erfahrungen deckt. Vielen Dank. Nach überaus positiven Erfahrungen mit einer DBZ Bolero aus der Zeit, als Dean Z. noch bei DBZ mitmischte, bestellte ich letztes Jahr wohl als einer der ersten Deutschen eine DZPL Tagliare hier in den USA. Ich wollte eine zweite "Strat", um bei Drop-Tunings einfach nur die Gitarre zu wechseln und mir die Stimmerei zu sparen. Im Nov 2013 bekam ich die Gitarre und es entwickelte sich eine - im nachhinein - lustige Geschichte. Erster Eindruck der Tagliare mit damals noch 12-16er Compound-Ahorn Z-Glide Hals und vernickeltem Humbucker: Was für eine tolle Gitarre. Zweiter Eindruck: Der Humbucker brummt und die Grundeinstellung hat jemand gemacht, ohne das Holzblättchen zu entfernen, das im Tremolo als Transportsicherung steckte. Okay, die Einstellung war problemlos, aber der Humbucker brummte immer noch. Kurze Konversation über die Webseite. Gitarre eingeschickt. Nach 14 Tagen repariert zurückbekommen. 3 Stunden gespielt und der Humbucker brummt wieder. Meldung bei DZPL über die Webseite irgendwann abends. Es antwortet Dean persönlich. Ich dachte zuerst, da will sich einer einen Scherz erlauben. Anruf, Problem geschildert. Deans Frage: "Kennst du einen Gitarrentechniker bei Dir in der Nähe, damit wir die Gitarre nicht wieder aus dem Süden nach Chicago schicken müssen? Ich übernehme die Kosten." Gesagt, getan. Es war letztlich eine kalte Lötstelle, entstanden beim Einbau des Humbuckers. Rechnung eingeschickt, nach einer Woche kam das Geld von Dean. Unglaublicher Service. :great:

Die Gitarre ist jetzt ca. ein Jahr im Wochenend-Gig-Einsatz und ich liebe sie. Wie schon angemerkt, diese Gitarre braucht sich vor nichts zu verstecken. Was neuerdings schwankende Qualität sein kann, hat mir meine 2012er Fender MIA Strat deutlich vor Augen geführt. Nach knapp drei Jahren zeigen sich deutlich Kerben in den Bundstäbchen. :bad:Ich will ja nicht anmaßend sein, aber weder eine 1982 neu bundierte 72er Gibson LP noch eine in China in der Fabrik ausgesuchte 2010er EPI LP machen den Eindruck, dass sie neue Bundstäbchen brauchen, also kann es wohl nicht an meinem Fingern liegen.
 
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@DrScythe (da die E-Mail nicht rechtzeitig angekommen ist ... soll ich das erledigen)

Habe ich eben aus Chicago bekommen:

Greeting from Chicago DrScythe -

Martin sent me a link to your review on my Tagliare Custom model guitar. Best I can see from the google translation, sounds like you had fun playing the guitar. I saw you were having some talk about the control knob being too easy...that’s the push/pull pot. They are too well lubricated when new...but do gain traction over time...especially from extended gigging.

I especially like your reference to my guitar being a workhorse at an affordable price. The Dean Zelinsky plan is to give everybody a lot of guitar for not a lot of money. Looks like you picked up on that.

Thanks for taking the time to review my new guitar...hope to be able to get you plenty more guitars to review over the coming years.

Take care,
Dean B. Zelinsky

P.S. If you ever need help for a Dean Zelinsky Private Label guitar, check the website at: deanzelinsky.com<http://deanzelinsky.com/> and get in contact with us. " We even have a live chat on the website."



Ebenso ein Gruß von mir ...
Martin
 
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I saw you were having some talk about the control knob being too easy...that’s the push/pull pot. They are too well lubricated when new...but do gain traction over time...especially from extended gigging.


Was es nicht alles gibt. Ich hatte schon mehrere push-pulls, die meisten waren halt fester, das war dann mein "Richtwert" dafür. Bin gespannt, wie "klapprig" es noch ist, wenn sie wieder zu dir kommt, denn obwohl ich Potis nicht bis kaum als solche nutze, habe ich die push-pull Funktion ja doch oft genutzt, allein schon zum direkten Vergleichen Sidekick vs Sidekick.

I especially like your reference to my guitar being a workhorse at an affordable price. The Dean Zelinsky plan is to give everybody a lot of guitar for not a lot of money. Looks like you picked up on that. Thanks for taking the time to review my new guitar...hope to be able to get you plenty more guitars to review over the coming years.


Mission accomplished würde ich dazu dann sagen! Ich hoffe für ihn, dass der Plan aufgeht und die Nachricht auch anderswo noch ankommt.
Wenn er meine Adresse braucht, brauch er ja nur dich zu fragen ;) beste Grüße an ihn zurück!

Ebenso ein Gruß von mir ...

Ebenso an dich! Danke für's Weiterleiten.
 
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Gerne ..

Er sagte gestern Abend als wir und ausgetauscht haben ... "It´s busy over here ..." worauf ich natürlich neugierig war und zumindest eingrenzen wollte, dass er "positiv" beschäftigt ist. Ist er ...

Ich vermute die ersten akustischen Instrumente sind im Warehouse eingetroffen. Ich hatte bei ihm eine Vor-Serien Parlor in der Hand, die ganz schön erschreckend laut und durchdringend war ...

Ist komischer Weise noch keinem aufgefallen .. aber hier steht sie im Bild ganz links ...

full
 
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Sehr schönes Review, macht Spaß zu lesen.

Und klasse Aktion insgesamt:great:
 

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