DEEP PURPLE: Roger Glover oder Glenn Hughes?

[Jerry]

Hal-lö-le-li-lo!

Als Wohnzimmergitarrist (Mahagoni und andere "Möbel") und Deep Purple-Fan (nur die alten Sachen ... ) wollte ich mal die "Basser" fragen, welcher Deep Purple-Bassist in Expertenkreisen (seid Ihr doch!? ) mehr Ansehen genießt - Roger Glover, oder Glenn Hughes!? (Nick Simper lassen wir mal weg, außer jemand fühlt sich bemüßigt und in der Lage, zu dem Knaben was zu sagen!)

Deep Purple Mk. II (Roger Glover) gilt ja als die klassischere Formation, der auch der (endgültige) Durchbruch gelang (Deep Purple In Rock, der Rest ist bekannt und Legende). Mk. III (Glenn Hughes) sind dagegen fast schon exotisch, aber trotzdem nicht zu verachten, klingen sie doch auch nach 35 Jahren noch erstaunlich frisch, wenn man die bluesigere und zuweilen sogar funkige Gangart denn mag. Ich mag beides, klassischen Hardrock à la Machine Head, und den Motown-angehauchten Bombast-Rock der späteren Jahre vor dem ersten Ausstieg von Ritchie Blackmore anno 1975, dem das ganze zu "black" geworden war. Was das "bassistische" anbelangt ziehe ich Glenn Hughes einem Roger Glover eindeutig vor, auch wenn ersterer ein kleiner Wichtigtuer ist , und letzterer zu Mk. II musikalisch klar besser gepasst hat (dieses Urteil traue ich mir zu). Was aber sagen die Fachleute?

 

[fourtwelve]

ich mag roger glovers rohen, knarzigen basston auf den alten aufnahmen.
ich bin sowieso mehr ein fan der härteren/straighteren DP, daher ist glover eindeutig mein mann!
heutzutage, mit dem vigier-bass und den swr-anlagen, hat sein sound viel vom ursprünglichen charakter verloren. schade.

 

[NaughtyMoose]

Roger Clover gefällt mir gut, ein hervorragender Rock-Bassist.

Bei Glenn Hughes werd' ich jedoch ganzheitlich schwach ; abgesehen von seinem gekonnten Bassspiel ist er imo der beste weiße Soulsänger und einfach ein unglaublich talentierter Musiker.

Man sehe sich zb Deep Purple's "California Jam" an... Hughes als 21jähriger, weißer Rock&Soulgott. Extrem gut gefällt mir zb auch die Platte "Stormbriger", auf der sein Bassspiel sehr schön zur Geltung kommt. Eine hervorragende Live-Platte zb ist "live in London"... kann ich nur jedem empfehlen.

Empfehlenswert sind auch die alten "Trapeze"-Scheiben... Hughes singt mit 18 so dermaßen sensationell, dass mir die Luft wegbleibt.

und das beste: der Mann ist nach wie vor aktiv und kreativ... seine letzte Platte klingt in etwa so, wie Prince heute gerne klingen würde .
Und auch all die Platten vorher sind sehr sehr geil

 

[Jerry]

@NaughtyMoose: Ich teile Deine Einschätzung absolut, es ist schier unglaublich, wie talentiert und professionell der blutjunge Glenn Hughes bei Deep Purple agierte, während der etwas ältere (aber bühnenunerfahrenere) David Coverdale nur schüchtern 'rum stand. Kein Wunder also, dass Glenn bei den frühen Mk. III-Live-Auftritten die Kommunikation mit dem Publikum teilweise übernahm. Zudem bestand er auf den Studioalben mehr und mehr auf Gesangsbeiträge seinerseits, was angeblich zu einem Dauerzwist zwischen "DC" ("Ich bin der Sänger!") und Glenn führte. Und Trapeze sind sowieso Kult! Ich habe sie leider erst letztes Jahr entdeckt, jetzt sind sie aber eine regelmäßige musikalische Bereicherung meiner Freizeit geworden! Und sehe ich das richtig, ist das in Deinem Avatar nicht auch Glenn Hughes?

 

[pitsieben]

Glover "für sich" zu sehen und mit anderen zu vergleichen wird der Sache nicht gerecht...und ihm schon gar nicht. Er ist ein guter Rockbassist...mehr nicht.

Aaaber...was die beiden alten Säcke (Paice u. Glover) Heute noch ausgrooven, dieses blinde Verständnis und dieses Gefühl für Teamplay...grandios.
Was die Anfang 70ger gespielt haben, als alle Welt sich noch für Hippiekram gefeiert hat...das hat Heute noch Gültigkeit.

Zusammen sind die mehr als ihre Summe. Die sind wie ein altes Sofa, in dem Morse es sich gemütlich machen kann...was er auch tut...

 

[NaughtyMoose]

@Jerry: stimmt, das ist Glenn Hughes