Der Fingersatz Blues

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Hallo Tastenfetischisten!

Angefixt durch den Speicherfund zweier alter Keyboards, habe ich interessehalber mal meine elektrischen 6-Saiter in die Ecke gestellt und mich über die 61 Tasten hergemacht.
Gibt ja verschiedene frei verfügbare Werke und Lessons für den Anfang und da ich schon über gewisse musikalische Grundkenntnisse verfüge, fiel mir der Einstieg auch nicht sooooo schwer.

Aber: Schon bei den ersten Akkorden fallen mir unterschiedliche Fingersätze auf, die aber alle die gleichen Tasten hauen.

C-Dur gespielt mit Daumen (C), Mittelfinger (E) kleiner Finger (G). In einer anderen Übung propagiert der (andere) Tutor das Greifen mit Daumen (C), Zeigefinger (E), Ringfinger (G).
Jetzt bin ich gleich am Start reichlich verwirrt...

Ich habe keine Probleme die eine oder Art anzuwenden. Meine Finger sind durchs Klampfen schon relativ unabhängig und flexibel geworden.
Aber welche Art ist die "richtigere"? Gibt es Vor- oder Nachteile den ein oder anderen Fingersatz anzuwenden?
 
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Gerade wenn man einen Akkord in der Grundstellung spielt, also der Grundton auch Basston ist, also im Fall von C-Dur das C auch der unterste Ton des Akkords ist, ist der "Daumen Mittelfinger kleiner Finger" (1-3-5, um die Finger mal durchzunummerieren) schon der eindeutig richtige. Andere Fingersätze könnten in dem Fall wenn überhaupt vorkommen wenn man im Song von einem anderen Akkord kommt und eventuell in bereits in einer Position ist wo der andere Fingersatz praktischer ist. Dann gibt es noch die Umkehrungen, also wenn man etwa für einen C-Dur-Akkord statt
"C-E-G" (1)
"E-G-C" (2)
oder "G-C-E" (3)
spielt, da würde man dann wegen der unterschiedlichen Abstände im Fall (2) z.B. die Finger 1-2-5 und im Fall (3) 1-4-5 nehmen. Was den Fingersatz noch beeinflussen kann ist welche schwarze Tasten mit im Akkord sind. Ich würde an deiner Stelle wenn du Zweifel hast ausprobieren wie der propagierte Fingersatz im Kontext (des Songs, der Übung, ...) funktioniert, wenn dir dann immer noch ein anderer sinnvoller erscheint kannst du den natürlich nehmen ;).
 
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OK, ist hier also auch nicht anders als beim Gitarre spielen. Da übt man Skalen bis zum Exzess mit dem vorgegebenen Fingersatz und plötzlich empfiehlt der Lehrer bei einer speziellen Phrase lieber einen anderen zu verwenden, weil die nachfolgende Passage dann deutlich einfacher zu spielen ist... Man ist ja flexibel! :)

Dann werd ich mal weiter (in) die Tasten hauen.
 
Für die Dreiklangsumkehrungen gibt es spezielle Fingersätze:

Rechte Hand
Grundstellung: 1 3 5
1. UK: 1 2 5
2. UK 1 3 5

Linke Hand
Grundstellung: 1 3 5
1. UK: 1 3 5
2. UK: 1 2 5

Diese Fingersätze passen bei allen Dreiklängen in Dur und Moll, auch bei verminderten. Sie passen in Stücken in vielen Situationen, aber nicht in allen. Es kommt auf den Zusammenhang an.
Z.B. Linke Hand C-Dur Grundstellung: 1 2 4 danach G-Dur 1. UK 1 3 5.

In jedem Fall gilt: Wenn es 2 Möglichkeiten gibt, übe beide. :D

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ja, da denkt man "Ist ja alles so schön einfach und übersichtlich angeordnet hier" - und dann kommen einem noch solche Akkordumkehrungen unter die Finger...
Mit den o.g. Tipps komm ich jedenfalls erstmal weiter!
 
Ich schreibe nochmal etwas Grundlegendes dazu. Vorhin hat die Zeit dafür nicht gereicht.

Die Finger liegen auf der Tastatur am liebsten so, daß sie alle nebeneinander liegen und jeder Finger eine Taste bekommt.
Z.B. r.H.:
1 auf c', 2 auf d', 3 auf e'. 4 auf f', 5 auf g'. Jetzt ist es so, daß alle Finger sich gerne auf und ab bewegen, nur der Daumen nicht, der bewegt sich lieber nach links und rechts. Spiele ich jetzt einn Akkord in Grundstellung, in diesem Fall C-Dur, dann benutze ich die Finger, die gerade auf den benötigten Tasten liegen:

1 auf c', 3 auf e', 5 auf g'.

Wenn ich nun die erste Umkehrung spiele, brauche ich ja den 5. Finger auf c''. Dann liegen also in der Normallage:

5 auf c'', 2 auf g' und der Daumen, der ja eigentlich auf dem f' liegen würde, spreizt sich um eine Taste ab und spielt das e'.

Würde ich auf dem g' den 3. Finger nehmen, hätteich eine leichte Spannung zwischen den Fingern 3, 4 und 5. Der Daumen ist aber prädestiniert dafür, sich abzuspreizen, dort tritt keine Spannung auf. Das mag am Anfang nicht einleuchten, da es einfacher scheint, alle Umkehrungen mit dem gleichen Fingersatz zu spieln (1 3 5), wenn man aber mal schnellere Akkordbrechungen (Arpeggien) hat, fällt das schon ins Gewicht. Deshalb: besser gleich zu Anfang richtig lernen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Nochmal Danke für die Tipps! Leider sind die frei verfügbaren Kurse/Lektionen für Tasteninstrumente ja recht überschaubar... Für die Gitarre gibt es da weit mehr und qualitativ auch recht ansprechend. Mal schauen wie weit ich komme! Ein Lehrer fällt finanziell und zeitlich bedingt erstmal aus, da ich schon fürs Gitarre spielen einen gebucht habe. :)
 

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