Devin Townsend / Terria / 2001 / CD

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Devin Townsend - Guitar, Vocals, Ambience, Samples, Keyboards
Gene Hoglan - Drums
Jamie Meyer - Piano, Keyboard
Craig McFarland - Fretless Bass

01. Olives
02. Mountain
03. Earth Day
04. Deep Peace
05. Canada
06. Down And Under
07. The Fluke
08. Nobody's Here
09. Tiny Tears
10. Stagnant



Zu erst eine kurze Biographie: Trotz seiner erst 30 Lenze kann Devin Townsend bereits ein beeindruckendes Gesamtwerk vorweisen. Alles begann im Jahre 1993, als der damals 19 jährige Devin vom Gitarrenvirtuosen Steve Vai als Sänger für sein Album Sex & Religion angagiert wurde und ihm promt die Show stahl. Im Jahr darauf arbeitete er mit dem damaligen Metallica-Basser Jason Newsted an einem Project namens IR8. Nach weiteren Gastauftritten bei diversen Bands und einer weiteren Zusammenarbeit mit Newsted (ausserdem dabei: Jason Reeder von Kyuss, sowie Dale Crover von den Melvins), erschien 1995 das Debut-Album seiner eigenen Band Strapping Young Lad (Mit dabei Ex-Death Drum-Derwisch Gene Hoglan). Heavy As A Really Heavy Thing setzte mit seinem Mix aus Death-Metal, Industrial und Grindcore die Messlatte für extreme Musik ein gutes Stück höher. Nach einem weiteren SYL-Album und wiederum diversen Projekten mit anderen Musikern, erschien 1998 seine erste Solo-Scheibe Ocean Machine: Biomech . Auf dieser Scheibe liess es Devin etwas gemächlicher angehen. Das Ergebnis ist eine der ungewöhnlichsten Metal-Alben aller Zeiten. Ein Kritiker betitelte: "Der Soundtrack zum neuen Jahrtausend". Einflüsse aus klassischem Metal à la Judas Priest und Prog-Rock Marke Pink Floyd, verpackt in einem bombastisch-futuristischen Gewand.

2003 kann Devin auf 9 (6 offizielle) Solo Alben, 5 SYL-Alben plus über zwanzig Projekten mit anderen Musikern zurückblicken (u.a. fungierte er als Produzent zu Soilwork's Natural born Chaos)

Doch nun zu "Terria": Wie schon erwähnt ist "Terria" eine Vertonung seines Heimatlandes Kanada. Devin hat die Fähigkeit, mit seiner Musik Bilder vor dem geistigen Auge erscheinen zu lassen. Er erschafft sphärische Klangebilde die dich in einem Moment zum Träumen bringen, diese Träume aber im nächsten moment gleich wieder einzureissen vermögen. Besonders bei diesem Album lässt sich ein grosser Pink Floyd Einfluss heraushören, aber immer mit einer gehörigen Portion Härte angereichert.

Man stelle sich einen Gebirgszug vor, der beim Opener Olives (beginnt mit einem seltsamen Sprachsample) noch in trügerische Ruhe gehüllt ist. Mit dem bombastischen Mountain beginnt alles zu wackeln. Erste Felsen lösen sich aus dem Gebilde und schiessen ins Tal. Earth Day reisst schliesslich alles nieder. Der Track könnte glatt von einem SYL-Album stammen. Während Deep Peace herrscht wieder paradiesische Ruhe. Insgesamt der beste Track des Albums. Grandioses Gitarren-Solo. Zu Canada fällt es mir schwer eine passende Assoziation zu finden. Der Track erinnert wieder ein wenig an Mountain. Down And Under ist luftig-leicht, fast schon etwas zu sanft. Während The Fluke fühlt man sich sofort auf ein Boot versetzt das Stromschnellen hinunterschiesst, den Elementen völlig ausgeliefert. Doch dann eine Verschnaufpause, man glaubt es hinter sich haben. Der ruhige Mittelteil täuscht einem wieder Frieden vor. Doch sobald man es sich gemütlich gemacht hat, geht der rasante Tripp wieder weiter. Nobody's Here erinnert wieder an Pink Floyd. Eine sehr atmosphärische Nummer. Man fühlt sich mitten auf eine Ebene versetzt, Kilometer um sich herum nichts, gar nichts, Leere. Auch hier gibt's ein grandioses Solo. Zu Tiny Tears lässt sich ebenfalls nur schwer eine Assoziation finden. Der Track ist einfach wunderschön, punkt. Den Abschluss macht Stagnant. Ein sehr poppiger Song mit einer überaus positiven Ausstrahlung. Man denkt augenblicklich an den Frühling.

Was nach dieser Stunde bleibt ist ein Gefühl der Ehrfurcht. Es fällt einem schwer diesen Tripp in Worte zu fassen. Das muss man einfach erlebt haben, am besten während einer ruhigen Stunde mit Kopfhörer auf dem Sofa.

10/10
 
Eigenschaft
 
Da es das Ding bei Amazon gerade um einen Spottpreis gibt (€8!!) und ich sowieso With Teeth bestellt habe, hab ich das jetzt einfach einmal mitbestellt. Völlig blind & taub, sozusagen ;) Klingt jedenfalls interessant, und die Kritiken sind hervorragend. Ich bin gespannt!

Du bist ja überhaupt ziemlicher Townsend-Fan, oder? (Siehe Nickname :D ) An SYL hab ich mich noch nicht so recht herangetraut, muss ich sagen....
 
Ich beneide jeden, der dieses Album zum allerersten mal hören kann. Ich wünschte ich könnte dies auch noch einmal. Dieses Monster hat mich wie kein zweites damals vom Stuhl gehauen :D
 
HevyDevy schrieb:
Ich beneide jeden, der dieses Album zum allerersten mal hören kann. Ich wünschte ich könnte dies auch noch einmal. Dieses Monster hat mich wie kein zweites damals vom Stuhl gehauen :D
Ui, in der Beziehung liegt die Latte bei mir allerdings relativ hoch... :D Hab in letzter Zeit so verdammt viel geile Musik entdeckt wie noch nie in so kurzer Zeit. Aus irgendeinem Grund ist mir als absolut intensivstes Ersterlebnis allerdings immer noch ein Album in Erinnerung, das ich schon recht lange habe: NYC Ghosts & Flowers von Sonic Youth. Bin noch nie vorher und nie nachher so lange mit offenem Mund nach einem Album liegengeblieben....

Aber ich schweife ab. Hab mir übrigens gerade Detox von der SYL-Homepage angehört.... hm, seltsam. Weiß nicht. Muss nochmal hören.
 
Ein Album -nicht von dieser Welt-!!!:great:
Reinhören, genießen, wegdriften!!!:great:
 
clemens schrieb:
Aber ich schweife ab. Hab mir übrigens gerade Detox von der SYL-Homepage angehört.... hm, seltsam. Weiß nicht. Muss nochmal hören.

Devin Townsend Solo lässt sich kaum mit SYL vergleichen (zumindest was Terria betrifft). Also keine Angst ;)
 
HevyDevy schrieb:
Devin Townsend Solo lässt sich kaum mit SYL vergleichen (zumindest was Terria betrifft). Also keine Angst ;)
Ich bin eigentlich für so ziemlich alles offen, ich mach mir da keine Sorgen... Das lustige ist, dass manche Leute sagen, das Album wäre extrem ruhig, andere reden von brachialer Härte. Die Wahrheit wird wohl wieder irgendwo dazwischen liegen.... :rolleyes: Aber ich hab ja zum Glück keine Berührungsängste mit harter Musik, wenn sie gut gemacht ist, wozu wurde ich schließlich mit Metal sozialisiert :D
 
Ich hab mir das Teil gestern nacht angehört.

:eek: So ziemlich das abgedrehteste, was ich seit langem gehört habe. Mehr kann ich dazu momentan beim besten Willen nicht sagen.
 
strohhut121166 schrieb:
Das klingt jetzt auch nicht gerade überzeugt.

kann man auch so interpretieren, dass es ihm völlig die Sprache verschlagen hat, was ja nicht unbedingt etwas Negatives ist ;)
 
Ein bisschen von der Seite A, ein bisschen von der Seite B :rolleyes:

Nein im Ernst, das ist auf jeden Fall extrem eigenständige Musik; wie gesagt, ich kann mich nicht erinnern, jemals so etwas gehört zu haben. Daraus folgt natürlich auch, dass es anders ist, als ich erwartet habe. Dass man über so ein Monstrum von Album nicht nach einem Mal hören Resumée ziehen kann, versteht sich auch von selbst.

Natürlich trägt der gute Mr Townsend stellenweise extrem dick auf, was Pathos und Melodramatik angeht; aber das geht schon in Ordnung. Übrigens hat mich beim ersten Hören interessanterweise der Opener Olives am meisten beeindruckt; irgendwie seltsam, aber diese Atmosphäre und dieses Riff, dass dann irgendwo einsetzt.... :eek: Ganz groß.

Strohhut, hast du dir das Album eigentlich auch schon geholt? Was hältst du davon?
 
clemens schrieb:
Strohhut, hast du dir das Album eigentlich auch schon geholt? Was hältst du davon?

Ich habe es, ja, bin aber aus zeitlichen Gründen noch nicht dazu gekommen, mich richtig und eingehend damit auseinander zusetzen. Sobald ich es getan habe, gibt es selbstverständlich eine Rückmeldung. Die Review hatte mich wie bereits geschrieben sehr neugierig gemacht.
 
strohhut121166 schrieb:
Ich habe es, ja, bin aber aus zeitlichen Gründen noch nicht dazu gekommen, mich richtig und eingehend damit auseinander zusetzen.
Eben, so geht's ja mir auch ;) Darum winde ich mich die ganze Zeit um eine richtige Antwort, weil ich eben noch kein Urteil abgeben will.
 
clemens schrieb:
Du bist ja überhaupt ziemlicher Townsend-Fan, oder? (Siehe Nickname :D ) An SYL hab ich mich noch nicht so recht herangetraut, muss ich sagen....


das dachte ich auch.

hast du eine version des frühwerkes "punky brüster" von devin townsend? ich versuche das schon lange sehr erfolglos zu bekommen, auch bei hevydevy-records ist das ausverkauft.

die neue SYL ist auch ein brecher, aber an "city" kam, wie ich finde, bisher noch nix ran. ich tausche "terria" und "city" immer im auto hin und her (geschwindigkeitsbegrenzt - frei - geschwindigkeitsbegrenzt - frei.....)
 
Diese Scheibe gehört mit zu den Alben, die ich ständig hören kann. Einfach unglaublich, wie man jedes mal wieder in diese Klangwelt eintauchen kann. :)
 
Hab jetzt mittlerweile den dritten Hördurchgang hinter mir, und inzwischen kann ich mit Fug und Recht behaupten: geiles Album!! Momentaner Favorit ist Earth Day und immer noch Olives.
 
juchu, endlich mal leute, die townsends solo-werke kennen und sie auch zu schätzen wissen :D

ich liebe terria, es ist definitiv mein lieblingsalbum von townsend und auch in meiner generellen hitliste in den top 5. schon alleine deep peace (dieses herrliche solo und dann der übergang vom solo zurück zum song :eek:) und canada rechtfertigen den kauf.

also an alle, die es noch nicht kennen: auf jeden fall reinhören, sonst verpasst ihr ein hörerlebnis allererster klasse. ;)
 
Ojaaaaaa!!!
Ein unglaublich geiles Werk!:great::great::great:
Die Platte macht absolut süchtig!! -Gehört auf jeden Fall neben "Synchestra" und "Infinity" zu meinen Lieblings-Devin Scheiben!
 
möchte mich hier auch verewigen! ;)

hammer album :great:
 

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