Diatonisch oder chromatisch beim Hören unterscheiden?

  • Ersteller diatoner
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Mich interessiert das Umgekehrte: Kriegt man das markante asthmatische Röcheln und das jeweils rhythmisch akzentuierte druckvolle Einsetzen (wie in meinem Videobeispiel) mit einer gleichtönigen Kiste überhaupt hin?

Diese Röcheln wäre nun nichts, was ich als erstrebenswert hielte, aber ja ich denke schon dass das geht.

Dieser "Schnaufer" hat ja nun nicht direkt damit zu tun, dass das Instrument wechseltönig ist, sondern damit dass man die Richtung abrupt wechselt. Die Stimmplatten sihc ja glechi aufgebaut nur halt mit unterschiedlichen Tönen bestückt. Und damit ist das ein Merkmal das aus meiner Sicht mit der Größe und Spielweise zusammenhängt. Der Wechsel muss schnell gehen und das mitunter an Stellen, die mitten in einer Phrasierung liegen können - Der Spieler muss hier eher notgedrungen und schnell die Richtng wecsheln um den Spielfluss möglcihst wenig zu unterbrechen - also muss es schnel gemacht werden.
Und so ein schneller Wechsel geht besser, wenn das Instrument klein und vor allem relativ leicht ist. Dazu benötigt man dann noch einen Balg der wenig Widerstand beim Aufziehen bietet und auch etwas weitere Armwege zulässt.

Mit den Voraussetzungen kann man vermutlich diesen so typischen Röchler vermutlich recht gut nachmachen, wenn man s drauf anlegt. Auch die typische Unruhe im Spiel die man bei wechseltönigen Instrumente sehr oft wahrnimmt, hängt m.E. auch mit dem geringen Gewicht und der kleine Größe zusammen.

...Man bräuchte also idealerweise ein kleines chromatisches Instrument mit weit aufziehbarem Balg, kleiner Baugröße. Castagnari baut meine ich kleine , gute chromatische Instrumente für Erwachsene (weiter Balgweg) - mit sowas müsste das denke ich schon nachahmbar sein.


Bleibt die Frage, warum man sowas machen möchte. Denn der Balgwecshel mitten in einer Phrase ist ja eigentlich eine Unart, wo viele viel Zeit drauf verwenden, eben dies möglichst effektiv zu kaschieren.
 
Bleibt die Frage, warum man sowas anchmachen möchte
Wenn man z.B. als Chromatiker englische Morristunes zum Tanz spielen möchte. Habe ich schon erlebt , war 'ne müde Veranstaltung, die Tänzer waren nicht glücklich.
Hier ein Beispiel, eigentlich super gespielt, aber trotzdem schade.
 
Ich denke, man kriegt es hin.

Aber um so wie in dem von Dir @Torquemada verlinkten Video zu klingen, muss man den Balg auf einer Gleichtönigen wahrscheinlich nicht einmal unbedingt wechseln . Ich habe es mal versucht und mit guten Ohren und Einfühlungsvermögen geht das wahrscheinlich. Ich bin aber nicht bis zur Perfektion vorgedrungen. Mich hat viel mehr interessiert, wie sich dieser kurzatmige Charakter anfühlt.

... Es ist schon eine Ackerei und ich finde den Effekt halt auch nicht sonderlich erstrebenswert, deshalb übe ich da nicht weiter dran. Aber mit viel Willen würde es sicher gehen. Aber warum dann nicht gleich ne Diatonische nehmen?

p.s. oh hier steht ja schon alles von @maxito und @diatoner

Hier trotzdem kurz meine Versuche

 
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Ok, ich sehe völliges Unverständnis aufseiten der Gleichtöner. Ich will gern zugeben, dass ich das nicht erwartet habe. :nix: :confused:
 
Ok, ich sehe völliges Unverständnis aufseiten der Gleichtöner.

Was genau möchtest Du nochmal verstanden wissen?
Ich dachte wir hätten alles schon ganz gut beleuchtet?

Z.B. weil man Chromatiker ist und keine Diatonische hat, aber trotzdem eine bestimmte Musik spielen möchte, z.B. Morris oder Bal Folk?

Ja, aber bei der Abwägung des Aufwands die Eigenheiten eines Diatonischen auf dem Chromatischen zu imitieren, scheint es mir leichter, das System eines Diatonischen zu erlernen wenn ich genau diese Musik will.

Umgekehrt ebenso. Ich sehe keinen Grund, sich mit einem Diatonischen am chromatischen Hummelflug zu versuchen. Borghetti mag der Guru sein, trotzdem setzt er die Möglichkeiten nur geschickt ein, er vermeidet das Unmögliche sondern präsentiert das Mögliche besonders gut.

Hier ist ab 4:00 das Diatonische System im Vergleichstest.
Zugegeben, die Leertaste ist statt eines Balgwechsels schon nochmal eine stärkere Bremse, aber es verdeutlicht den unterbrochenen Fluss überhöht.

Dafür gehen auf dem Diatonischen eben die Dreiklänge so super wie nur irgendwas, und dieser spezielle Harmonikaeffekt und die leichte Bauweise, die mögliche Reinstimmung und was weiß ich noch alles. Das sind doch eben auch unschätzbare Vorteile für die es sich lohnt, diese Kiste extra zu lernen auch wenn man chromatisch schon kann.

Michael Rettig ist so ein Fall. Er hat mich mal besucht und mir auf beiden Instrumenten vorgespielt. Die Diatonische hat mich wirklich umgehauen.


Worum gehts eigentlich?
Das ist so als würden wir französische Formulierungen mit isländischen Übersetzungen vergleichen und uns darüber wundern, warum das eine nicht urig klingt und das andere nicht die Eleganz erreicht und uns darum bemühen, einen Ausgleich zu schaffen :D
 
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Worum gehts eigentlich?

Ich habe den Thread eröffnet in der Hoffnung etwas Argumentationshilfe(Kanonenfutter) für die Auseinandersetzung mit der Musikwelt über "Die Diatonische" zu generieren, was mir gelungen ist. Dafür vielen Dank an alle.

unschätzbare Vorteile für die es sich lohnt, diese Kiste extra zu lernen auch wenn man chromatisch schon kann.

Der erste Gleichtöner von dem ich das höre. Einer von meinen Mitmusikanten hat allerdings schon den Gedanken wegen dieser Vorteile umzusteigen.
Wenn ich bedenke, daß der Tread erst 8 Tage läuft und die Teilnehmerzahl sehr beschränkt ist, hat es sich für mich doch schon sehr gelohnt.
 
Der erste Gleichtöner von dem ich das höre. Einer von meinen Mitmusikanten hat allerdings schon den Gedanken wegen dieser Vorteile umzusteigen.

Das verstehe ich aus meiner Perspektive aus gesehen nicht ganz, weil ich davon ausgehe, dass jede Instrumentenart ihre "Ecke" hat, wo sie ihre absolute Berechtigung hat und wenn jemand Musik machen möchte, die sich mit dem Schwerppunkt diesr Intrumente deckt, dann halte ich es auch für sinnvoll ein passendes Instrument zu spielen.

  • Mich interessiert z.B. eher mal Klassik und von daher liegt mein Interesse in einem anderen bereich, wo ein anderer Instrumententyp deutlich sinnvoller ist. Deswegen interessiere ich mich derzeit nicht für sterirische.
  • Auf der anderen Seite erlebe ich auch immer wieder Menschen, die von dem Genre, das sie betreiben begeistert sind und hierfür meist auch das passende Instrumente dann spielen. Das ist klasse- finde ich.
  • Manche sind dann allerdings so davon begeistert dass die meinen alle anderen müssten sich genausodafür begeistern und müssten deshalb auhc alle die gleiche Musik machen und ebenfalls die gleichen Instrumente spielen... das nimmt mitunter dann schon Züge von missionarischem Eifer an ... das stört mich dann schon eher.
  • Wenn dann mitunter dieser Eifer soweit geht, das man sich auch schon wieder gegen alle anderen eher abschottet, das ist dann finde ich schon wieder kontraproduktiv.

Und unter den Aspekten, ist die Diskussion hier sehr schön, weil "grenzübergreifend" diskutert wird.

Und insgesamt bezogen auf die Fragestellung dieses Fadens:

Wenn ich nur ein, zwei Stücke spielen möchte, die typische "Elemente der wechseltönigen beinhalten, dann könnt ich mir schon vorstellen, das auf meinem Akko nachzuahmen... aber wenns mehr wird, würd ich mich nicht extra quälen, sondern ein passendes Instrument mir besorgen.
 
Manche sind dann allerdings so davon begeistert dass die meinen alle anderen müssten sich genausodafür begeistern
Wenn du bei mir diesen Eindruck hast täuschst du du dich . Nichts liegt mir ferner als zu missionieren. Ich bin gegen jedwede Mission und tolerant in jeder Hinsicht. Eigentlich stelle ich immer nur Fragen. Wenn hier der Eindruck entstanden ist daß ich ein Hardcore-Diatoniker bin bitte ich um Entschuldigung. Ich interessiere mich für JEDE Art von Musik und Instrumente und versuche mich neben der Ziehharmonika an Tenorhorn, Cornet, Blockflöte, Lapstyle-Gitarre und Bodhran. Leider naturgemäß alles nur dilletantisch.
 
Wenn du bei mir diesen Eindruck hast täuschst du du dich

nee, nee! Das war völlig personenunabhängig gemeint!

Man trifft halt ab und zu auf Überzeugungstäter, die dermaßen überzeugt sind, dass die meinen alle und jeden, der ihnen in die Finger gerät, von der einzig wahren Ansicht (nämlich ihrer) überzeugen zu müssen.

Hier im Akkobereich handle ich nach dem Motto: Jedem das Seine und mir das Meine! :D
 
Z.B. weil man Chromatiker ist und keine Diatonische hat, aber trotzdem eine bestimmte Musik spielen möchte, z.B. Morris oder Bal Folk?

Ich finde das Thema interessant, allerdings kann man meiner Meinung nach auf dem Akkordeon leichter jede Art von Musik spielen als auf einer diatonschen Harmonika - einfach aus den bauartbedingten Eigenheiten heraus begründet. Nichts desto trotz bzw. sogar deswegen freue ich mich jeden Tag wieder darüber, dass ich vor einem Jahr zusätzlich zum Akkordeon das Experiment Steirische gewagt habe :cool:.

Da hier der Begriff "imitieren" in den Raum gestellt wurde, der immer etwas negativ behaftet ist: Ich finde es reizvoll, mit dem Akkordeon im Bandkontext Parts zu übernehmen, die eigentlich von Keyboard oder E-Gitarre gespielt werden ;)...

Mal sehen, vielleicht mache ich im Rahmen meines anstehenden Mikrofontests mal eine Einspielung des selben Stückes - einmal mit Steirischer, einmal mit Helipolka :gruebel:.
 
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