In aller kürze:
der dirigent führt "klangregie", er entscheidet über die realisierung einer partitur und setzt sie in einem probenprozess durch. "Was die leute spielen sollen" steht allerdings im groben auf ihrem notenblatt, das kann kein dirigent vermitteln, dem geht es um das "wie".
Während der aufführung gibt er impulse, gibt anfang, ende, tempi und ihren wechsel an, korrigiert die lautstärke, gibt hilfestellung bei schwierigen einsätzen, "begleitet" solisten, bei bühnenwerken koordiniert er bühne und graben, gleicht schwankungen aus.
Wie er das macht? Über die internationale zeichensprache des taktschlags hinweg (abschlag ist immer taktbeginn) hat jeder seine persönliche note, um sich verständlich zu machen und den klang zu formen.
Nicht zuletzt hat er bürokratische leitungsaufgaben. Alles zusammen ist eine menge "zeugs", und ob einer "primus inter pares" ist, tyrann oder eitle "diva", es gehört eine menge handwerk dazu, ein hervorragendes gehör und gedächtnis, stilsicherheit, wissen u.a.m. Einiges ist lernbar, anderes nicht, und es verstreicht eine gewisse zeit, damit sich erfahrungen und répertoire ansammeln, obwohl jedes werk wieder neu erarbeitet werden muss.
Normalerweise fängt man als musikalische hilfskraft, als korrepetitor an und arbeitet sich nach oben, andere haben orchesterpraxis oder eine solistenlaufbahn hinter sich
Da die stellen knapp sind, gehören auch glück, zufall oder gute verbindungen zum erfolg.