DIY E-Gitarre - Wie schließe ich sie an?

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Hallo Ihr da draußen!
Ich benötige eure Hilfe.Ich habe auf einem Flohmarkt eine alte Klampfe erstanden - ihre liebevoll schrottige Optik hat mich gleich begeistert :p
Im Gespräch mit dem Verkäufer wurde mir berichtet,dass ein inzwischen verstorbener älterer Herr diese zu DDR Zeiten selbst gebaut hatte.Mehr konnte ich allerdings nicht in Erfahrung bringen.Der Korpus scheint selbstgesägt zu sein,der Hals mutet dem einer Konzertgitarre an.
Unter der Kopfplatte,welche wie die Abdeckungen der Elektronik aus Sperrholz gesägt ist,kann man an den Seiten erkennen,dass das Sperrholz einfach auf den Original-Headstock geleimt wurde,da da schon ein Teil fehlt.
Für mich ein absolut interessantes Objekt.Sie hat außerdem die Initialen "HR" aufgemalt.
Sie scheint eine interessante Schaltung zu haben : Sie besitzt 5 Potis, 2 Druckknöpfe und 2 switches.Alles "handverdrahtet" auf einer Platinenplatte ohne Leiterbahnen.Die Tonabnehmer sind von "Rellog".

Und nun zu dem Teil mit dem anschließen...:

Sie hat eine 5-Polige DIN Buchse und eine - ich vermute es mal - Bananensteckerbuchse.
Weiterhin habe ich unter einer der Abdeckungen aus Sperrholz zwei dicke 4,5V Akkus gefunden.Diese sind nach der langen Zeit natürlich ausgetrocknet.Aber somit erklärt sich mit zumindest die Funktion des switches direkt daneben.
Der andere switch ist mit I und II gekennzeichnet.Ich würde auf den PU-Wahlschalter tippen.
Die Beschriftung der restlichen Potis und Knöpfe erschließt sich mir nicht.

Wie kann ich nun die Gitte zum Leben erwecken?Muss ich beides gleichzeitig anschließen - DIN und Banane?Sollte ich Adapter nutzen oder lieber auf Klinke umlöten?
20170716_175646.jpg
20170716_175716.jpg
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Eigenschaft
 
Nur so aus Interesse: kannst Du mal ein Bild von der kompletten Gitarre machen?

Thx!

Greetz,

Blake
 
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Moin!

Oder was vielleicht ebenso interessant wäre: Ein Bild vom E-Fach?

Ich habe meine Glaskugel leider verlegt, sodass ich sonst keine Aussage zur Schaltung machen kann. Aber es scheinen viele Filter darin zu schlummern. Zumindest sagt mir das die liebevolle bemalung der Potis. Ähnliches sieht man häufig auf Dampfradios.

Schicken Gruß,
Etna
 
Hi,schonmal vielen Dank für eure Antworten!
Hier ein Bild der ganzen Klampfe und der Schaltung.
20170718_101008.jpg
20170718_101046.jpg
 
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JACK WHITE hätte eine wahre Freude an dem Teil...
sehr abgedreht :great:
 
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Das war auch mein erster Gedanke! :)

Jetzt muss sie nur noch zum Leben erweckt werden..
Nur der Hals bereitet mir Sorgen.Ich würde ihn gerne ersetzen,da die Bund-bzw. Oktavreinheit
Echt mies ist.Leider handelt es sich hier um keine Normmensur..
 
Hallo,

Hals: hast Du mal nachgemessen wie lang der Hals vom Sattel zum 12. Bund und vom 12. Bund zum Steg ist? Auf dem Foto sieht das eher so aus, als stimme da was nicht. Und da der Steg nicht einstellbar zu sein scheint, dürfte ein einstellen der Oktavreinheit sowieso entfallen. Ich würde die Gitarre einfach so lassen.

Anschliessen: Ist doch einfach. Du lötest Dir ein Kabel mit einem DIN Stecker und einem Klinkenstecker. Oder falls Du ein altes Röhrenradio mit Plattenspieleranschluss hast, kannst Du auch einfach ein DIN-Stecker-Kabel nehmen und den AUX-In des Röhrenradios verwenden. So hab ich das früher auch gemacht. ;)

Schaltung: sieht interessant aus. Da hat jemand offensichtlich viel Spaß dran gehabt und alte Radios ausgeschlachtet, um das zu bauen. Die Batterie diente vermutlich eher dazu eine Anti-Brumm-Schaltung zu versorgen. Eine Vorverstärkerschaltung kann ich nicht direkt erkennen – wobei, was machen die 2 Transistoren da? Kannst Du das Bild mit der Platine bitte nochmal in größer einstellen? Sind die beiden 4.5 Volt Akkus in Reihe oder parallel geschaltet?

Grüße
 
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Moin!

Das ist ja mal ein Brett... von... äh... Platine.

Da hat sich ja in der Tat jemand gut ausgelassen bei der Löterei.

Die Batterie diente vermutlich eher dazu eine Anti-Brumm-Schaltung zu versorgen.

Wos des? Ein Filter der 50Hz raus filtert oder wie darf ich das verstehen? Ich frage, weil ich es nicht kenne. Sorry...

Also für mich wirkt das ganze wie aktive Frequenzsteller mit dem R, C und auch L Beiwerk dran. Spannend spannend...

wobei, was machen die 2 Transistoren da?

Ich habe drei gefunden. :D Wer bietet mehr? Ich vermute einen 4ten zu erkennen, aber da lässt das Foto keinen klareren Blick zu.

Kannst Du das Bild mit der Platine bitte nochmal in größer einstellen?

Ja, bitte für mich einmal auch? Vielleicht auch die Rückseite? Außerdem führen 4 zweipolige Kabel noch in die Klampfe. Da wird in Bergarbeiter-Manier noch ein bisschen gegraben werden wollen. Die Kabel werden wohl nicht alle am PU enden. Zudem ist der angebliche Klinkenstecker irgendwie... fehlend? Oder liege ich da falsch?

Es stellt sich ja auch die Frage, ob du die Schaltung denn überhaupt verwenden/retten möchtest. Der Kondensator ganz rechts sieht aus als ob er abgerissen wäre. Zudem sind die Spulen wohl mit der Zeit durch viele interne Kurzschlüsse vom Maß her geschrumpft und auch die wahrscheinlich trockenen Kondensatoren werden ihren Beitrag leisten, dass es nicht mehr so klingen wird, wie von einstigen Erbauer erdacht. Das ist aber keine Frage der Machbarkeit, sondern deines Willens und Aufwandsbereitschaft.

Als nächsten Schritt kannst du allerdings tatsächlich, wie von @Frittentheke vorgeschlagen einfach Din und Klinke mittels Kabel verbinden und schauen was da noch raus kommt aus deinem Teil. An welchen der Buchsenpins die Kabel angeschlossen sind, siehst du ja jetzt anhand der Buchsenrückseite. Nicht, dass diese Buchse zum Laden der Akkus genutzt wurde und ein einfaches Klinkenhabel reicht? :gruebel: Aus der Ferne ist soetwas immer so schwer... Wohnst du zufällig im Norden? Ich mag die mal aus der Nähe beschnuppern, wenn ich darf. Natürlich nur um die zu helfen und gar nicht, um meine Neugierde zu befriedigen. Nein nein... :whistle:

Ansonsten spannend!:popcorn2:

Schicken Gruß,
Etna
 
sooo hier nochmal einige Bilder - Ich hoffe von der Qualität her gehts jetzt besser...

Was die Akkus angeht bin ich leider so super begabt dass ich keine Ahnung habe ob die in Reihe oder parallel sind.
Zu der Verkabelung der PUs : auf dem einen Bild kann man erkennen,dass die grauen Kabel je zu einem PU gehen,dann sind da aber noch die kleinen Kabel,blau und rot welche zum bridge PU gehen.
Dieses "Braun/Gelb" anmutende Kabel geht zur vermuteten Bananenbuchse.

Was die Messung des Halses angeht... Wie soll ich da messen? :-D (s.Bild) Muss ich da von Sattel bis zur Mitte des 12.Bundes messen oder bis wohin genau?Und messe ich hier nun vom Sattel aus oder vom ersten Bundstab?
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Hallo,

vielen Dank für die Bilder; wirklich sehr interessant.

Das ist definitiv eine aktive Vorverstärkung samt Klangregelung. Das ist schon klasse. Zumal ganz offensichtlich ein Eigenbau mit selbstgeätzter Platine. Die anderen Transistoren habe ich nun auch entdeckt – vermutlich brauche ich mal wieder eine neue Brille – scheixx Alter. ;) Insgesamt müssten es sogar deutlich mehr als 4 Stück sein. Auf dem ersten Bild des letzten Beitrags scheinen auch welche zu sein.

Ich gehe mal davon aus, dass die direkt an ein Röhrenradio o.ä. angeschlossen werden konnte. Problem war damals, dass die Pickups meistens zu wenig Output für die Radioeingänge hatten.

Die Batterien / Akkus sehen eigentlich sehr modern aus. Jedenfalls deutlich jünger als der Rest. Ohne Stromversorgung wird die vermutlich keinen Ton von sich geben – müsste man ausprobieren.

Parallel bedeutet, dass die Pole beiden Batterien / Akkus parallel geschaltet sind, damit die Spannung eines Akkus anliegt – falls es 4,5 Volt Batterien sind wären das also 4,5 Volt. In Reihe sind sie hintereinandergeschaltet. Es müssten dann also 9 Volt anliegen.

Der Abstand vom Nullbund bis zum 12 Bund müsste ungefähr gleich lang sein wie der Abstand von der Brücke zum 12 Bund. Bei modernen E-Gitarren kann man das ja normalerweise noch an der Brücke für jede Saite oder ein Saitenpaar (Telecaster) einstellen. Bei diesem Exemplar ist das nicht möglich. Dort eine andere Brücke einzubauen, halte ich für nicht ganz einfach, zumal da hinten ja auch noch ein sehr spezielles Tremolosystem mit Ultralangarm dranhängt.

Die Bünde sehen auch etwas abgenudelt aus. Eventuell kann man die aber neu abrichten.

Für einen ersten Versuch würde ich die Pickups mal direkt verdrahten.

Falls Du in der Nähe von Etna wohnst, würde ich sein Angebot annehmen und ihn mal drüberschauen lassen. ;)

Grüße
 
Moin!

Auwaia!

Das ist definitiv eine aktive Vorverstärkung samt Klangregelung. Das ist schon klasse. Zumal ganz offensichtlich ein Eigenbau mit selbstgeätzter Platine. Die anderen Transistoren habe ich nun auch entdeckt – vermutlich brauche ich mal wieder eine neue Brille – scheixx Alter. ;) Insgesamt müssten es sogar deutlich mehr als 4 Stück sein.

Nun zähle ich auch bereits 7 kleine Dreibeiner. Die selbst geätzte Platine ist ja an sich schön und gut, aber die schaut nicht mehr wirklich frisch aus. Ist da noch was bei all der grünen Patina und den vermutlich unzähligen Rissen zu retten?

Wobei ich ehrlich bin und zugeben muss, dass die Elektrik mein geringstes Problem darstellt. Dein Sattel muss eindeutig neu gemacht werden und so wie es aussieht, sollten die Bünde zumindest abgerichtet, wenn nicht gar getauscht werden. Miss aber nochmal spaßeshalber den Abstand vom Nullbund zum 12. Bund und nochmal vom 12. Bund zur Brücke. Nicht, dass der Hals sowieso nicht richtig sitzt und die Gitarre nie in richtiger Stimmung tönen will.

Schicken Gruß,
Etna
 
Aus Sicht von Gitarristen kann man jetzt auch den Ausruf "die Mauer muss weg" nachvollziehen....
 
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Ist aber ein interessantes Stück - bin gespannt ob der TE da noch einen Ton rauskriegt und wie sie klingt. :great:
Auf jeden Fall ist das purer Rock'n Roll! :m_git1:
 
Um es deutlich zu sagen, das kam hier vielleicht ungenau durch: vom Nullbund bis zum 12. Bundstäbchen messen, nicht die Lücke zwischen dem 11. und 12. Bund.
 
Moin!

Purer Rock'n'Roll? Ich sehe das... ähm... gute Stück eher als afrikanischen Maskenersatz an der Wand baumeln.

Aber die Spannung steigt. Je mehr man einen solchen Thread mit Infos füttert, umso mehr hofft man ja auf Erfolg.

Ich bin ja auch öfter auf Flöhmärkte und da sieht man schon die eine oder andere abenteuerliche Konstrukte stehen. Leider habe ich noch nie welche von Privat gesehen. Und die Händler, die das dann meinen professionell zu machen, wollen dann immer gleich einen arm Arm und ein Bein von dir. Da hat man absolut verbastelte und defekte Ibanez Paulas vor sich und die sollen dann 350 Euro kosten, obwohl man alle Fehler aufzeigt und kein Mensch die ohne Generalüberholung spielen kann. Am liebsten sind mir dann die Modelle, die neu weniger kosten, als auf dem Flohmarkt... Aber das ist ja OT. Entschuldigt!

Jetzt wo ich mir allerdings die Bilder so am Tage nochmal ansehe, muss ich feststellen, dass hier und da dann doch so einige Drähtchen abgerissen sind. Am Schalter, der über den PU liegt, fehlt das Kabel. Dann habe wir immer noch den abgerissenen Kondensator ganz rechts und ich vermute einen Kurzschluss am grauen Kabel, dass zur DIN-Buchse geht.

Schicken Gruß,
Etna
 
Hi,

ein absolut abgefahrenes Teil!

Du könntest auch zusätzlich mal in dieser Facebook Gruppe fragen: https://www.facebook.com/groups/gitarrentechnik/

Da ist unter anderem der sehr erfahrne André Waldenmaier von Staufer Guitars aus München aktiv.
 
Super wie viel Beteiligung hier herrscht,das freut mich!
Ich werde mal sehen dass ich die tage dazu komme zumindest die abgerissenen teile wieder gängig zu machen.
Ich habe mir auch schon einen Adapter von DIN auf klinke geholt.
Nur was ich mich nun immernoch frage: brauche ich damit sie überhaupt Men Ton von sich gibt nur über die DIN buchse zu gehen oder - hatte glaube ich jemand erwähnt - eine zusätzliche Stromversorgung? In Form der Akkus oder der anderen buchse?

@Etna ich komme aus Osthessen
 
Moin!

Tjoa, das wäre wohl ein gutes Stück, um bis nach Hamburch zu kommen. Ich wohne zwar mitlerweile im Süden Hamburgs, aber ich glaube das wäre zu weit weg, um entspannt einen Abend gemeinsam zu schauen was da alles los ist und ggfls. zu Löten. Ich wünsche dir viel Erfolg! Und ja, ich denke die Batterien sind da nicht ohne Grund. ;) Ich würde frische kaufen und die rein stecken und schauen ob sich irgendwann ein Ton erlauschen lässt, der aus der DIN-Buchse kommen mag.

Schicken Gruß,
Etna
 

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