[Doku] Evolution einer Squier Strat

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Da ich früher jahrelang eine US Strat mein Eigen nennen durfte und ich mich bis heute darüber ärgere, dass ich sie 2005 aus Geldnot verkaufen musste, habe ich mich entschlossen endlich mal wieder etwas 'stratiges' ins Haus zu holen.
Da mir für 7ender momentan das nötige Kleingeld fehlt, schaute ich mich auf dem Gebrauchtmarkt nach einer Squier um. Fündig wurde ich bei Ebay Kleinanzeigen, wo jemand eine "Squier Special SE Strat" für 100€ anbot.
Eine Bullet wollte ich nicht und eine Affinity auch nicht, da sie einen schmaleren Body hat - also schaute ich mir die Special SE einmal an.
Der Korpus hat die original Strat-Maße, das Gewicht war recht ordentlich und der Hals sauber verarbeitet und leicht bespielbar.
Ich schlug also zu.
Zuhause angekommen merkte ich nach einiger Recherche in Internet, dass die Gitarre aus dem "Stop Dreaming, Start Playing" Anfängerset stammte und mit einem kleinen 10w Verstärker für ca. 170€ verkauft wird.

56594_l.jpg
Mein Modell kam in "arctic white".

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Obwohl das Set für Anfänger gedacht ist, würde ich nicht sagen, dass es sich dabei um Müll handelt. Zumindest bietet die Gitarre eine ausreichende Basis um darauf aufzubauen.
Der Korpus ist aus Agathis, welches u.a. auch für die Squier Standard Strat verwendet wird.

Dann fangen wir mal mit der Tunerei an. :)
Ich habe mich für die Fender Tex-Mex PU's entschieden, welche in der Jimmy Vaughan Strat serienmäßig verbaut sind.

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Auf dem letzten Bild sieht man schön den Unterschied zwischen den Tex-Mex PU's und den Billigen. Die einen schön dick mit Kupfer umsponnen, während um die anderen eine Art Klebeband gewickelt war, unter dem man aber auch kaum etwas erfühlen konnte.

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Ein bisschen Lemon Oil für's durstige Griffbrett und neue Kluson Tuner für den Headstock...

(weiter im nächsten Beitrag)
 
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Ein neuer Switch musste auch her, da das chinesische Billigteil wie Gummi zu verbiegen war.
 
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Das alte "Verstimmolo" wird ausgetauscht gegen ein Wilkinson Tremolo System...
 

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Zum Schluss noch eine neue Neckplate...und fertig!
squier.jpg

Bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, die Gitarre wirkt doch stark aufgewertet durch die neuen Teile. Würde sie vom Klang und von der Performance her mindestens in die Squier Oberklasse, wenn nicht sogar in Fender Mexiko Regionen einordnen.
Der Sound ist sehr drahtig, glasig, twangig - stratig halt, wenn auch sehr hot, da die PUs viel Gain haben.
Insgesamt hat mich der Umbau ca. 200€ gekostet - inkl. Gitarre also insgesamt 300€ für ein tolles Instrument. :)

Dies war übrigens das erste mal, dass ich so intensiv an einer Gitarre gearbeitet und gemoddet habe, aber es hat mir viel Spaß gemacht. Mal sehen vielleicht nehme ich mir bald mal noch ein Instrument vor.
 
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Sieht schön aus - ich mag Arctic White:)
Spare grad zwar auf ne "große" Strat, aber überlege schon immer wieder, ob so ne Eigenbau "Custom" nicht auch sehr schön wäre?
Magst Du mal Soundbeispiele hochstellen? Wie viele Arbeitsstunden hast Du investiert?
 
Eine Custom hat definity etwas für sich! Mir juckt es auch schon wieder in den Fingern!
Wenn ich lackieren könnte, würde ich mir mal so einen Bausatz von Ebay besorgen.
Insgesamt hat das Modden ca. 4-5 Stunden gedauert (grobe Schätzung), ich glaube aber wenn man das öfter macht, kann man es auch bedeutend
schneller hinbekommen.
Ich spiele ja schon seit 18 Jahren Gitarre, habe aber nie vorher selbst etwas modifiziert oder gar ein PU ausgetauscht.
Um ehrlich zu sein hatte ich noch nie vorher einen Lötkolben in der Hand! :rolleyes:
Mal sehen... Soundbeispiele werden auf jeden Fall bald folgen, ich habe heute schon was aufgenommen, ist aber noch nicht fertig. :) Auch werde ich die Gitarre am Headstock noch mit einem schönen, selbstdesignten Decal verzieren, dass dort noch Squier steht passt nicht mehr so ganz.

Meine "große" Strat war übrigens Baujahr 1983, aber ich denke mal, bis heute wird sich da nicht viel verändert haben. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sogar sagen, dass die Tex-Mex PU's um einiges erfrischender klingen, als die meiner alten Strat. Vielleicht liegt es einfach daran, dass sie ein bisschen hotter sind und die alten eher vintage waren.
Qualitativ würde ich sagen, dass meine alte Strat irgendwie massiver wirkte als die Squier. Kann man schwer beschreiben, am Gewicht lag es nicht, es war eher so als wäre das Holz härter und die Hardware fester verschraubt und aus weniger Teilen bestehend.
Nichtsdestotrotz: Die gemoddete Squier fühlt und hört sich auf jeden Fall auch nach Stratocaster an. Spätestens wenn die ersten Töne aus dem Amp kommen, weiß man bescheid. :)
 
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Hi, deine strat gefällt mir sehr gut. Im ersten post schreibst du aber dass du etwas knapp bei kasse bist und dir darum nur eine günstige squier kaufen willst, wenn man aber die gitarre und alle teile zusammen rechnet, hättest du auch schon eine von den teureren (und meiner meinung nach auf fender niveau) Squiers bekommen, evtl. sogar gebraucht. Ich meine, ich habe selber schon viele solcher projekte gemacht und es macht sehr viel spass, aber meistens ist es auch teurer als wenn man gleich eine gute gitarre kauft.
 
Na ja, er hat doch gesagt, dass er 300€ ausgegeben hat, da wird es schon eng, ne (Mexican) Fender zu kriegen imo.
 
aber ne squier classic vibe wäre drin gewesen...die meinte er denke ich...
 
Ja, aber ich habe die Squier ja nicht an einem einzigen Tag gemoddet. Habe die neue Hardware über mehrere Wochen nach und nach gekauft. Die Fotos sind auch nicht alle an einem Tag entstanden. Eigentlich wollte ich zuerst nur die PUs austauschen und den Rest so lassen wie er ist, aber dann konnte ich einfach nicht mehr aufhören und jede Woche kam was neues dazu... ;)
Klar, ich hätte auch für das Geld eine gute Squier kaufen können, aber das wäre mir dann zu viel auf einmal gewesen.

Eine Classic Vibe wäre schon was feines, aber ich glaube, dass beispielsweise die PUs, die ich jetzt drin habe, der CV überlegen sind.

Ich liefere später mal ein paar Soundbeispiele nach.
 
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Ja, war ja auch nur so ein gedanke von mir. Die PUs finde ich auch ziemlich gut, habe die selber in meiner strat verbaut, preis.leistung stimmt bei denen auf jeden fall.
 
Da hattest du Glück mit deinem Modell:

Ich hatte letztes Jahr mal exakt so eine Squier in der Hand: die Bünde hätten einem ohne Probleme die Hände bzw. Finger amputieren können, oder sogar Diamant schneiden?...; zwischen Hals und Korpus hätte man im Spalt getrost eine Spardose für 1-€ Stücke einrichten können und der Korpus fühlte sich an wie lackierter Bauschaum aaaaaber: sie klang OK und die Saitenlage war in Ordnung.

Ich hoffe ja, dass das Modell das ich da mal spielen konnte eine Ausnahme war und die Verarbeitung deiner Gitarre eher die Regel ist, denn mit sowas kann man einem Anfänger den Spaß am Spielen echt verderben - und dafür sind die ja eigentlich gedacht.

MfG
 
So eine ähnliche Aktion veranstalte ich seit einiger Zeit mit einer Squier Affinity Tele:

nachdem ich mir im Laden aus mehreren Affinity Teles ein wirklich gutes Modell in Sachen Holz und Verarbeitung ausgesucht habe habe ich dann angefangen nach und nach das Teil umzubasteln. Erst mal neue PUs (aus einer American Highway One Tele) und eine Vierweg-Schaltung inkl. neuer Potis & Switch, momentan suche ich nach einer neuen Bridge für meine Tele. Die Gitarre selbst hat 175€ gekostet, die PUs und die Elektrik zusammen bisher so um 70€, und für 245€ hätte ich kein vergleichbar klingendes Instrument bekommen.

Ich finde so eine Aktion, ein Billig-Modell aufzubretzeln, macht 1. ne Menge Spaß und 2. ist es allein schon der ungläubige Blick von einigen Leuten wert wenn sie die vermeintliche Billigklampfe dann zum ersten Male gespielt hören!
 
@Beatler90 - Kann ich von meiner Squier wirklich nicht behaupten. Der Hals ist echt super. Scheinbar gibt es da bei den Chinesen eine gewisse Serienstreuung und ich hatte Glück. Soll ja bei den Bullets ganz ähnlich sein. Der Hals erinnert mich an den einer Yamaha Pacifica 012, die ich gaaanz früher, 1996 um genau zu sein, mal gekauft hatte.
Die Lackierung des Halses ist ziemlich dünn oder matt (k.A. wie man das genau nennt), so dass er sich ein wenig "stumpf" anfühlt, was ich ganz angenehm finde. Die Saitenlange war mir anfangs ein kleines bisschen zu hoch, was vor allem ab dem 12. Bund genervt hat, aber seit ich das Wilkinson Tremolo drin habe, hat sich das erledigt.

@jogi667 - Eine Tele würde ich mir auch gerne als nächstes vornehmen. Mal sehen was sich da so bewerkstelligen lässt. Eine Affinity Tele wäre da eine gute Basis. Hat die denn die original Maße oder ist sie auch schmaler wie die Affinity Strat?
Ein Gitarre aufzuwerten macht auf jeden Fall Spaß - wenn die Basis stimmt. Mit so 'nem 50€ Knüppel von Ebay lässt sich auch mit den besten Teilen nichts mehr anfangen. Bei der Squier gefiehl mir dass der Hals gut war und dass der Korpus nicht wie tot klang.

---------- Post hinzugefügt 30.01.2012 um 00:43:58 ---------- Letzter Beitrag war um 19:49:18 ----------

So-ho! Hier habt Ihr mal ein paar Hörbeispiele. Bin mal die einzelnen Tonabnehmer und Zwischenpositionen durchgegangen und habe gespielt was mir gerade so eingefallen ist. Ungefähr so, wie man im Laden 'ne Klampfe antestet. Am besten gefallen mir der Hals-PU (schön warm!) und die Zwischenpositionen, die sind ja bei 'ner Strat immer besonders perlend und seidig...

 
Ich kann nicht genau sagen ob die Affinity Tele die korrekten Maße hat, dafür fehlt mir der direkte Vergleich, meine aber mal irgendwo gelesen zu haben dass sie einen Ticken kleiner/schmaler als eine Standard Tele sei.
Als Basis zum Aufbretzeln ist die Affinity Tele auf jeden Fall geeignet, allerdings sollte man sich die Mühe machen ein paar Gitarren durchzutesten. Obwohl die PUs der Aff. Tele ziemlich übel sind hört man im direkten Vergleich innerhalb der "Testreihe" doch recht gravierende Unterschiede was sowohl Sustain als auch Klangfarbe angeht. Von der Verarbeitung mal abgesehen, da scheint es ebenfalls eine recht große Serienstreuung zu geben.
Die Tele die ich mir ausgesucht habe ist absolut ordentlich verarbeitet und klang selbst mit den schrottigen Squier-PUs schon in etwa so wie ich mir das gewünscht habe. Mit den neuen Highway One PUs klingt sie nun einfach prächtig, zwar hat sie etwas Twang verloren dafür geht sie angecruncht um so besser ab.
 
Das mit den Squier PUs scheint ja wirklich so eine Sache zu sein, wie man oben auf dem Bild sieht. Ich fand, dass die wirklich extrem billig wirkten. Der Sound ist gerade an der Grenze des akzeptablen. Bei der Affinity Tele war es dann scheinbar genauso. Ich glaube die etwas besseren Alnico PUs baut Squier erst in die Modelle ab 250 Euro ein. Naja, ich werde mal schauen, was sich machen lässt. Ich kaufe sowieso nur gebraucht.
 
Falls Ihr das mit der Affinity Tele in Angriff nehmen wollt unbedingt vorher alles nachmessen. Die China-Männer verbauen da nicht das Standard Material. Angefangen bei den Bohrungen für die Tuner (ggf.Hülsen mitbestellen) über den Switch (andere Schraubendurchmesser) bis zur Bridge (breiter als Standard) Wollte eigentlich auf String through umbauen habs aber dann doch so gelassen.
Habe bei dem Projekt einige male geflucht aber es hat sich trotzdem gelohnt. Gitarre für 100€ gebraucht gekauft und noch mal 100€ für Parts. Macht für 200€ ne Tele die in meinen Ohren besser und mehr nach Tele klingt als meine Lite Ash die ich ein halbes Jahr vorher verkauft habe.
*Achja und falls neue Potis fällig werden muß u.U. die Bohrung für die Potiachse in der Platte aufgebohrt werden.
 
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Danke für den Tipp. Die Angst, dass was nicht passt hatte ich bei der Strat auch die ganze Zeit. Zum Glück ging es gut, weil an der Gitarre rumbohren wollte ich auf keinen Fall. Liegt das denn bei der Tele nur an den anderen Maßen der Affinity oder sind die China Knüppel generell anders genormt?
 
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Schönes Projekt. Ich habe auch eine Strat aus dem SP-10 Pack umgebaut, war eins meiner ersten Bastelprojekte, wenn du magst kannst du sie hier maL angucken.

Grüße Jack
 
@SaintJack Sieht gut aus! Hast ja im Prinzip dieselben Modifikationen vorgenommen wie ich, wenn auch mit anderen Teilen. Ich finde, nach den Umbauten, stehen die Squiers der US Strat, die ich früher mal hatte, in nicht viel nach. Der Agathis-Korpus ist zwar etwas ungewöhnlich, aber nicht unbedingt schlecht. Wenn man die Gitarre "trocken" spielt, fühlt und hört man die Schwingungen des Holzes deutlich. Da hatte ich schon teurere Klampfen in der Hand, die dagegen irgendwie tot klangen.
 
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