Dub/Raggea Drumset

[flea123]

hey, ichwürd mir gern mal ein schlagzeug zulegen und hab eigl. vor so sachen in richtung raggea und dub zu spieln um evtl. paar songs aufzunehmen. http://www.youtube.com/watch?v=XFOQtsuPekM&feature=related
anscheinend brauch man für meinen gewünschten sound ja nicht sonderlich viel hardware,...snare,bass-drum,hi-hat,crash(?) und eine tom?
ich wollt nun fragen worauf ich beim kauf achten sollte in sachen größe,...und was es so gibt,ich weis ich hab nich so die ahnung^^
wär echt nett wenn ihr paar tips habt und mir bischen helfen könntet,denn wie gesagt kenn ich mich mit schlagzeugen nichso aus und ich hab leider auch keinen brauchbaren musikladen in der nähe.
mfg

 

[Haensi]

Reggae ist jetzt zwar nicht umbedingt meine bevorzugte Musikrichtung, aber dieser alte Roots-Reggae a la Bob Marley und Peter Tosh ist schon nicht schlecht.

Neuere Reggae-Sachen kenne ich (ausser Gentleman) jetzt nicht so und hab da auch den Sound nicht so im Ohr.
Bei den alten Reggae-Bands war der Drumsound meist eher "muffig". Vor allem die Toms waren da schon sehr trocken (mal vorsichtig ausgedrückt ). Oftmals wurden sogar Concert-Toms (also nur mit Schlagfell, ohne Reso) verwendet.
Grössenmässig waren die Sets eher klein. Sowohl vom Aufbau her als auch von den Kesselgrössen. 20" BD, 10" und 12" Hängetom und ein 14" Floortom reichten da meist schon aus.
Da beim Reggae viele Figuren auf den Hihats gespielt werden, würde ich da mein Augenmerk drauf richten. Schöne 13" z. B. mit kurzem Chick und schneller Ansprache, könnten schon ziemlich gut hinkommen. Dazu noch ein 20" Ride, ein 16" Crash und evtl. noch ein Splash (8" oder 10") - das dürfte es beckenmässig schon sein.
Ist aber Geschmackssache.
Für Dub und Ragga sind vielleicht auch so Becken wie die Meinl Generation X interessant. Die haben so eher diesen "elektronischen" Charakter.

 

[De-loused]

Nun pauschal Ratschläge zu erteilen ist schwierig, weil es gerade bei Reggae/Dub keine festen Gesetze in Sachen Equipment gibt, so wie man einem Led Zeppelin-Fan sagen würde "kauf dir ein Set mit einer Riesenbassdrum wie John Bonham". Das ganze ist für mich eher keine Equipmentfrage, sondern eine Frage des Stimmens und der Spielweise. Typisch ist z.B. eine recht hoch gestimmte Snare und eine häufige Verwendung von Rimclicks sowie Rimshots, sowie eine knackige Bassdrum mit viel Punch. Tom-Toms werden eher sparsam eingesetzt, ergo braucht man auch nicht viele (wie du auch schon selbst gesagt hast). Bei den Becken ist ganz klar das variantenreiche Hi-Hat-Spiel typisch, ein Ride braucht man erstmal nicht unbedingt. Dafür werden oft zusätzliche Instrumente zur Sounderweiterung benutzt, z.B. Schellenringe, Cowbells, Effektbecken oder Zweitsnares ohne Teppich bzw. Timbales. Paradebeispiel (der Beat ist von den Roots Radics eingespielt):
http://www.youtube.com/watch?v=7OLccug3RKU

Ich würde also an deiner Stelle erstmal ein möglicherweise reduziertes Standartset (20" oder 22" BD, 14" Snare, 12" oder 14" Tom) kaufen und dabei qualitativ Wert auf eine knallige Snare (Stahl wahrscheinlich) und Hi-Hats legen, das andere ist dann abhängig von deinen Wünschen und deinem Budget.

 

[nattybongo]

Ich würde dir auf jeden fall eine 14"x5" stahl snare empfehlen!
und wie schon gesagt es liegt viel bei der hi hat.
Mein Tipp: hör dir alte aufnahmen von bob und den wailers an! da kann man sehr viel hören und lernen.
Der Uhrsprung des Reggae ist dei den drums ganz klar der "one-drop" hi hat macht viel und snare und bd auf drei.
http://www.youtube.com/watch?v=JY4Ym6oNos0
das heißt du brauchst für die basix kein großes equipment.
Meiner Meinung nach ist es am besten so mit reggae anzufangen... dub leitet sich ja vom reggae ab und wenn du den one drop drauf hast kannst du eigendlich alles in der richtung verstehen und spielen.
-> was nicht heißen soll, dass es einfach ist guten reggae zu spielen!
Fazit: investier mehr in h hat und snare als viele toms und tolle becken.

 

[der dührssen]

seh ich ganz genauso.
trommeln brauchste nich viel, da reichen 1-2 toms, ne satte bass und wie schon gesagt ne knallige snare.

1,2 rototoms stell ich mir auch ganz praktisch vor. cowbell und schellenkranz wären bestimmt auch von vorteil, ebenso wie woodblocks oder so.

bei den becken würde ich mein hauptaugenmerk, wie auch schon gesagt wurde, auf ne gute hi-hat legen...ansonsten vllt n dünnes 12er-splash sowie ne china als effekte neben 1,2 crashes und nem ride.

 

[derMArk]

Also meine Reggaeerfahrung (1 Jahr regionale Reggaeband) dass sich ein Standardset gut bewähren kann. Die Konfiguration 22", 10", 12", 14", 14" Stahlsnare haben ihren Dienst getan. Bei der Beckenauswahl reicht es vollkommen aus 2 Crashs und eine HiHat zu haben. Ein Ride kann man beim Reggae schonmal lings liegen lassen. Wie Haensi schon gesagt hat findet das Spiel sehr viel zwischen HiHat und Snare statt. Ridepatterns passen auch nicht so gut in die Lieder. Habe es bei mehrer Bandproben versucht. Die HiHat klingt am Besten und ist somit das A und O.
Mit den Toms habe ich trotz aller Reggaeurgesteine mit einer resonanten Stimmung gut gefahren. Auch moderne Reggaebands, wie The Far East Band (Begleiter von Gentleman) setzen auch auf resonenten Schlagzeugklang und es kann passt zu diesem modernen Reggaeklang.
Becken würde ich helle und klare Becken bevorzugen. 16" und 14" fände ich am Besten. Die Becken sind hauptsächlich für Akzentuierungen gedacht und sollen klar herrausstechen. Mit dunkel und rauschig ist beim Reggea nicht viel anzufangen. HiHat klarer chick, schnelle ansprache. Hört sich schon gut an.
Die Snare sollte sehr knackig und knallig gestimmt werden. Eine Sidesnare vma auch Stahl 14" kann mit einem Mikro und massig Delay versehen werden. Das schafft für einzelne Snare Betonung einen netten Effekt.

Um meinen Post noch kurz erläutern. Ich spreche vom eher traditionellen aber modernen Reggae. Dieser Dup-Anteil in einer gewünschten Musik kenne ich ehrlich gerade nur von dem Video, welches du gelinkt hast. Daher kann ich dazu leider keine genauen Äußerungen zu tätigen.