dünne Saiten und Anpassung von Gitarren darauf

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Moin,

ich habe mal eine Frage (hoffentlich keine allzu dumme,:gruebel: bin leider kein Experte).

Ich bin laut anderer Gitarrenspieler und Leuten die ich so kenn ein Exot, was die Saitenstärke betrifft. Ich spiel im Verhältnis sehr dünne Saiten.:D

Auf meiner Akustik habe ich 10er D'Addarios drauf (phosphorbronze extralight).

Ich habe auf meine Egitarre 09er drauf (09-46er Fender nickelplated). Als ich die Teile das erste Mal draufmachen wollte, hat sich natürlich prompt der Sattel verabschiedet. Das Teil war aus einem Kunststoff und zu weich für die dünnen Saiten. Die haben sich in den Kunststoff geschnitten und hatten dann grad auf den untersten Saiten innerhalb von zwei Wochen jeden Sustain verloren.:(
Ich bin zu einer Gitarrenbauerin in Berlin und habe mir einen auf die dünnen Saiten angepassten Sattel aus Knochen einbauen lassen. Der Klang ist Hammer, aber leider hats zum einen 40 Euronen gekostet und zum andern ist die Garantie auf die Egitarre weg.
Auf der Akustik hatte ich ähnliche Probleme mit den 10er Saiten. Original waren da 12er drauf. Ich komm auf diese dickeren Saiten einfach nicht klar, weder gefällt mir der Klang, noch die Bespielbarkeit. In die Akustik hab ich mir einen Sattel aus Ivorex einbauen lassen, weil nach nem Jahr der Sattel gebrochen war. Weiss der Geier, wie ich das geschafft hab.:evil:

Naja, lange Rede, kurzer Sinn.
Ich bin im Moment auf der suche nach einer neuen Akustik (Western Dreadnought, siehe auch Thread im Kaufberatungsteil). Auch hier brauch ich wieder dünne Saiten drauf. Die Gefahr die ich seh, ist dass ich wieder einen neuen Sattel brauch. Oder dass sich der Klang verändert. Ich mein, dünne Saiten ziehen ja eigentlich auch weniger. Ich hab son bissel Angst, dass sich das Holz dann verformt, weil da nicht genug gegengezogen wird. Oder Oder Oder...
Gibts was, worauf man achten muss, dass man dünnere Saiten aufziehen kann, wenn man "eine Neue" kaufen will? Kann man eine Gitarre irgendwie anpassen auf die dünneren Saiten, ohne dass man gleich die ersten Teile austauschen muss?:gruebel::gruebel:

Gruss
Sebastian
 
Eigenschaft
 
Normalerweise müsste ein Sattel das aushalten, da hast Du einfach ein schlechtes Bauteil gehabt. Schrottsättel sollte man ohnehin sofort austauschen, da die Stimmstabilität der Gitarre leidet. Außerdem neigen Schrottsättel zum Schnarren.

Normalerweise muss man beim Wechseln der Saitenstärke die Halskrümmung nachjustieren, in Deinem Fall wahrscheinlich die Halsspannschraube ein wenig anziehen, da Du dünnere Saiten draufmachst. 009 ist aber nicht wirklich dünn, das ist bei elektrischen Gitarren normal. Ich benutze auch diese Saitenstärke. Von daher musst Du wahrschenlich nicht nacharbeiten, wobei Gibson-artige Gitarren ab Werk schon mal auf 010 eingestellt sind. Bei einer Gibson-Mensur (625 mm) würde ich ohnehin von 009 abraten und zu 010, da durch die zu niedrige Saitenspannung der Ton des Instruments sonst undifferenziert und verwaschen wird und das Spielen auch nicht mehr so leicht von der Hand geht.
 
Kaputt gehen sollte da wirklich nichts und "verbrauchsmaterialien" wie sättel und stegeinlagen kann man ja ersetzen. Ich würde die gitarre einfach schon beim kauf vom händler optimal auf die neue saitenstärke einstellen lassen.

Beim kauf achten könntest du darauf, dass die neue eine nicht zu kurze mensur hat, also möglichst nicht kürzer als 648mm, damit du mit den dünnen saiten trotzdem noch genügend spannung bekommst und es nicht schlabbert.

Gruss, Ben

PS: Je länger die mensur, desto höher wird die zugkraft, je dünner die saite, desto geringer wird sie (auf den gleichen ton gestimmt).
 
...in Deinem Fall wahrscheinlich die Halsspannschraube ein wenig anziehen, da Du dünnere Saiten draufmachst.

Ich denke Lockern wäre besser ;) --> da der Halsspannstab der Saitenzugkraft entgegenwirkt und bei dünneren Saiten mit weniger Zugkraft die Halskrümmung weniger wird und dadurch ein Schnarren an den Bünden entstehen könnte.

Halsstab anziehen --> bewirkt weniger Halskrümmung.
Halsstab lockern --> bewirkt mehr Halskrümmung.
Dünnere Saiten --> bewirken weniger Halskrümmung.
Dickere Saiten --> bewirken mehr Halskrümmung.

Zugkraftverringerung aufgrund einer kürzeren Mensur beträgt zwischen 650 mm und 630 mm ca. 6 % (oder anders ausgedrückt bei einer 630 mm Mensur betragen die Zugkräfte 94 % der Zugkräfte einer 650 mm Mensur).

Die Zugkraftverringerung aufgrund von dünneren Saiten beträgt zwischen einem 012-054 Saitensatz und einem 010-047 Saitensatz 20 % (oder die 010er Saiten ziehen nur mit 80% der Kräfte von 012er Saiten).

Eine kürzere Mensur wirkt sich weit geringfügiger aus als 2 Saitenstärken.

Wenn die Gitarre ab Werk auf 012er Saiten eingestellt ist --> wird eine Nachjustierung der Halskrümmung mit 010er Saiten notwendig werden.

Das Sattel aufgrund von dünnen Saiten brechen und sich die dünnen Saiten in den Sattelkerben reinschneiden kommt mir ein wenig seltsam vor :gruebel:.
 
Ich denk nicht, dass der Sattel wegen den Saiten gebrochen ist. Ich glaub, da war eher ein "kleines Maleur" die Ursache. Ich denk mal, das wer das Ding umgeschmissen hat und es nicht zugeben wollte.:twisted:

Wegen den eingeschnittenen Saiten hab ich mich mit der Gitarrenbauerin unterhalten (nebenbei muss ich mal ein bissel Werbung machen. "Krasse Gitarren" in Berlin Prenzelberg, sehr empfehlenswert, Falls wer ne Adresse braucht, einfach melden). Die meinte, dass die Squiers im Moment öfter Probleme mit dem Sattelmaterial haben.
Ich bin ja auch zufrieden mit dem neuen Sattel. Sehr sogar. Aber diese Veränderung lässt halt die Garantie verfallen. Und wenn dann irgendwas ist, dass sich z.B irgendwo Leim löst oder eine Mechanik sich verabschiedet... Man weiss es ja nciht vorher.
Ich will bei meiner neuen Akustik halt kein Risiko eingehen. Ist eine Menge Geld die dafür gelplant ist. Ich würd mir die Plage an den Hals ärgern, wenn ich das Geld verblas und dann hab ich nur Probleme damit, weil ich so dünne Saiten spiel.
 
...ber diese Veränderung lässt halt die Garantie verfallen...

Hallo Sebastian,

meiner Meinung und Verständnis nach aber nur die Garantie für den Sattel und
dessen Einbau, die restliche Gitarre ist nicht davon betroffen.

Stay tuned, Mati

P.S. Ich glaube, Du machst Dir viel zu viel Sorgen... :)
 
möglich. :)
Aber ist halt auch ne Menge Geld, für die eine alte Frau lange stricken muss.
Also würdet ihr generell sagen, ich sollte die Gitarre gleich nach Kauf erstmal zu der Gitarrenbauerin geben, umspannen und einstellen lassen? Oder kann man die Anpassungen als "Nicht-Experte" selber machen?
 
Also würdet ihr generell sagen, ich sollte die Gitarre gleich nach Kauf erstmal zu der Gitarrenbauerin geben, umspannen und einstellen lassen?

Oder eine ordentlich kaufen, mit vernünftigen Sattel aus Tusq, Graphit oder Knochen. Wenn dir 40,- Euro schon zuviel sind für einen vom Fachmann angepassen Sattel, welche Preisklasse haben denn deine Gitarren? :gruebel: Ok, will ich gar keine Antwort darauf haben. ;) Wenn du die Gitarre im Fachgeschäft kaufst, sollte der Händler dir eigentlich kostenlos die Gitarre vernünftig einstellen. Bei Kauf im Internet ist das leider meist nicht der Fall.

Oder kann man die Anpassungen als "Nicht-Experte" selber machen?

Mit handwerklichen Geschick geht das, mache ich auch selber. Deinen alten Sattel entfernen, ausmessen (oder vor entfernen messen) und einen ähnlichen z. B. hier kaufen: http://www.wonderwood.de/catalog/index.php?cPath=22_47 Wichtig ist vor allem, der Saitenabstand zwischen den beiden E Saiten. Bastelanleitung hier: http://www.graphtech.com/fckeditor/userfiles/File/nut_install_inst.pdf

Von einem reinen Sattel Rohling der noch nicht geschlitzt ist, rate ich ab. Als Laie hat man die ratzfatz versaut, auch weil das richtige Werkzeug fehlt wie z. B. Sattelfeilen.

PS.: Ich spiele 12er Saiten auf A-Gitarre und 9er auf E-Gitarre. Wenn die akustische Gitte vernünftig eingestellt ist, Bundstäbe abgerichtet, Saitenlage optimal etc., dann ist der Unterschied gar nicht so immens, zumindest der Kraftaufwand zum drücken der Saiten ist kaum höher als bei 9er Saiten. Ok, ist vielleicht etwas übertrieben, aber meine erste billige akustische hatte eine so hohe Saitenlage, das mir die Fingerkuppen selbst nach Wochen noch schmerzten. Bei einem Bekannten habe ich dann eine vernünftig eingestellte A-Gitte gespielt, das waren Welten. Seit dem bastel ich bei billigen selber oder achte gleich beim Kauf einer teureren auf vernüftige Einstellung. Wie eine A-Gitarre vernünftig eingestellt sein sollte, kann man hier nachlesen. http://www.lakewood.de/de/tip3.php
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziel ist im Herbst zum Musicstore nach Köln zu fahren. Da will ich mit meiner (ebenfalls Gitarrenjunky) Schwester hin und dann wollen wir zusammen "DIE" A-Gitarre für sie und mich raussuchen.
Ich will vorher aber schon angespielt haben und wissen, wonach ich gucken muss. (daher auch der Thread in der Kaufberatung).

@marc
Mein Budget ist bis 550-600 Euro. Das ist eine Menge Kohle für mich und danach gibts wirklich kaum Spielraum noch irgendwas zu machen, da ich dann pleite bin. Für die Egitarre, die ich mir zugelegt hab, musste ich lange sparen und hab für die Anpassungen bei der Gitarrenbauerin dann Schulden gemacht.

Ich will schon einen Sattel aus Ivorex oder Knochen (Graphit kenn ich bis dato noch nicht).
Ich weiss nicht, wie umfangreich ein Anpassen auf dünne Saiten wird. Daher hab ich keine Ahnung, ob man das noch im Musicstore machen kann. Wenn ja, wärs natürlich optimal.
 
500 - 600 Euro ist schon ein feines Budget. Musicstore war ich noch nicht, die haben aber eine Gitarrenwerkstatt laut Katalog. Ob die was taugt? Keine Ahnung.

Lag verwendet 11er auf ihren A-Gitarren. Da dürften 10er (wennn du überhaupt einen Unterschied zu 11er merkst) kein Problem sein, höchstens den Hals nachstellen und vernüftige Sättel werden bei Lag auch verwendet.

Ich würde an deiner Stelle jetzt mal Ausschau nach Gitarren halten die 11er Saiten verwenden. 10er kenne ich keine serienmäßigen Anbieter, evtl. höchstens bei 12-Saitern. Probiere ruhig mal aus ob du nicht auch mit 11er klar kommst, ist nur eine reine Gewöhnungssache.
 
@realrasta: und Du meinst, der Musicstore wäre in punkto A-Gitarren eine empfehlenswerte Adresse ?

Naja...
 
Wenn man noch nicht da war, könnte man das vermuten, Bernd.

@realrasta:
Music Store in Köln ist so mit die mieseste Adresse in NRW, wo man nach A-Gitarren gucken kann.
Die Auswahl ist mehr als bescheiden. Wenn die mehr als 20 verschiedene Modelle da haben wär ich überrascht. Und es ist einfach immer voll, wenn ich da bin.

Fahr in Köln lieber zu Beyers. Da ist ruhiger, das Personal ist netter (da hat man mir zum ersten Mal direkt beim Reinkommen nen Kaffee angeboten), und die Auswahl ist bestimmt 10x so groß.
 
Sagen wir, es ist die einzige Adresse, die ich im Ruhrpott hab.
Ich wohn normal in Berlin. Meine Schwester in Herne. Da ich im Herbst im Pott bin, planen wir dann auf Einkaufstour zu gehen. Habt ihr Tips für den Ruhrpott? Viiiiel Auswahl zum Testen wär gut.
 
Herne.. ist ja bei mir ums Eck.

Gute Läden in der Gegend:
Beyers in Bochum
Jellinghaus in Dortmund (City, nicht in Marten)

Sagste Bescheid, wenn du Hilfe brauchst beim Anspielen etc, ich bin da eh öfters mal unterwegs.
 
Beyers hab ich grad auf der Website geguckt. Die sind etwas ausserhalb meiner Preisklasse. Die Teile die mir gefallen, kosten mal so eben nen Schein.
 
Völliger Unsinn.
Das Angebot im Laden deckt sich vllt zu 10% mit den Sachen im Online Store.

Die haben da locker 20 Gitarren in deinem Preisbereich.
Mehr wirst du in kaum einem anderen Laden finden.
 
Puh, das ist gut. Ich hab schon gedacht, mit meinem Budget krieg ich nie "DIE" Gitarre für mich.
Beyer steht dann auf meiner Liste. Werd dort im Herbst mal aufschlagen und mich umsehen (spielen). Können die dort direkt neue Saiten aufspannen und die Klampfe auf die dünneren Saiten (so nötig) anpassen? Denke schon, oder?
 
Sicher.

Warum schaust Du eigentlich nicht in Berlin nach nem Laden?
 

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