Dynamisches Mikro vs Kondensator für die Aufnahme

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diplomat
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Hallo zusammen,

ist das normal, dass in Vergleich zu einem Kondensator-Mikrofon, die dynamischen Mikrofone viel leiser sind wenn man sie an das Audio-Interface anschliesst? Ich muss bei meinem SM58 das Gain immer auf volle Stärke aufdrehen, damit die Lautstäreke normal in DAW ankommt.

Ich habe mich bis jetzt nur über Kondensator-Mikro aufgenommen und wollte das jetzt mit einem dynmischen probieren. Bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.

Danke dir in Voraus für eine Antwort

Danke & Gruss,
Vincent
 
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Das ist normal. Kondensator Mikros haben einen Vorverstärker drin. Dynamische nicht. Trotzdem haben beide Arten gewisse Anwendungen, wo sie geeigneter sind als das jeweilig andere. Kommt immer drauf an was man aufnimmt.

SM58 ist ein typisches Bühnenmikro für Live. Vocal. Kommt aber auch gerne mal an Amps ran.

Kondensator Mikros sind feiner in der Auflösung. Daher besser geeignet für filigranes wie alle Arten von Instrumenten mit Klangkörpern.

Was nimmst Du denn auf?
 
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Zu erwähnen ist auch, dass das SM58 auch anders benutzt werden sollte. Da ist üblicherweise Lippenkontakt angesagt, während man bei typischen Kondensatormikros einen deutlich größeren Abstand wählt.
 
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Tauchspulenmikros und Bändchen sind bauartbedingt wesentlich unempfindlicher als Kondensatormikros. Das liegt auch an der schwereren Membran, bei der mehr Energie aufgewendet werden muss, als bei der dünnen Membran eines Kondensatormikros.
 
Hallo Leute,

vielen Dank für das schnelle Feedback, das ist sehr hilfreich. Auch, dass man Lippenkontakt haben sollte, ist jetz für mich auch beruhigend, da ich anfangs dachte, dass das gekaufte Mikro defekt sei.

Ich neme akkustische Gitarre (Mit Tonabnehmer) und Gesang gleichzeitig auf. Als Mikrofon für Gesang benutze ich den Rode Nt1. Beide (Mikro und Gitarre) gehen and das Audio-Interface (Steinberg UR22 Mk2) und von dort in die DAW. Aktuell nehme ich über ASIO-Treiber auf beiden Kanälen separat (Gitarre und Gesang) in OBS-Studio auf.

Leider ist bei der Gitarre die Aufnahme schlecht und irgendwie unecht, deswegen dachte ich die Gitarre nicht über Tonabnehmer aufzunehmen, sondern über ein dynamisches Mikrofon. Habe dafür das Shure gekauft.
Wahr wohl keine gute Idee... :)

Danke nochmal für die Antworten!

LG
 
Ich nehme Gitarre über Kleinmembran Mikrofon auf. Die sind empfindlicher. Es gibt z.B. welche von Rode, oder von Line Audio das CM4 - Nieren Kondensator Mikrofon. Ich benutze ein Sennheiser e 614 und bin damit sehr zufrieden. Und ich bin auch mit den Haun MBC 440 super zufrieden. Und teurer und hochwertiger geht immer.
 
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Ne, für Gitarre ist das nicht das richtige. Das Lewitt LCT 240 PRO könnte gehe. Nicht so gross und daher auch gut zu platzieren. Da gibt es auch ein Klangbeispiel akustische Gitarre.
 
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deswegen dachte ich die Gitarre nicht über Tonabnehmer aufzunehmen, sondern über ein dynamisches Mikrofon. Habe dafür das Shure gekauft.
Wahr wohl keine gute Idee... :)
Naja, das SM58 ist zwar ein Allrounder, aber eher für Live-Einsätze.
Wenn du nichts neues kaufen willst vertausche die beiden Mikros, Gesang also mit dem SM58 und Gitarre mit dem NT1. Oder tausche das SM58 gegen eines der genannten Kondensator Mikros.
Hier noch zwei Empfehlungen, die preislich in der Nähe des SM58 liegen, aber von Audio Technica sind (und mit denen ich überraschend gute Erfahrungen bei akustischen Saiteninstrumenten gemacht habe)
https://www.thomann.de/at/audio_technica_at2020.htm
Oder mit selber Kapsel aber anderer Bauform, ein absoluter Alleskönner
Und dann noch ein Kleinmembraner mit weich klingenden Höhen (deutlich besser als die Rode z.B)
 
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Das SM 58 ist ein Bühnen-Vokalmikrofon und für die Aufgabe nicht geeignet. Das Steinberg ist nämlich auch nicht so stark bei der Vorverstärkung. Zur Aufnahme der Akkustikgitarre würde ich da zu einem kräftigen Kleinmembrankondensatormikrofon für Instrumente greifen. Das CM4 hat 8 mV, das AT 2031 hat 19,9 mV, das Rode NT 5 hat 13,9 MV.
 
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Das Steinberg ist nämlich auch nicht so stark bei der Vorverstärkung.

Ich kenne es nicht aus eigener Erfahrung, aber das dürfte der Hauptgrund sein.

Ich habe schon sehr gute Erfahrungen mit dynamischen bei der Abnahme von akkustischer Gitarre gemacht. Insbesondere mit M 201, das nach ewigem Rumgefummel mit wesentlich teureren Kondensatormikrofonen direkt einen Klang lieferte der stimmig war und nicht aufwändig nachbearbeitet werden musste.

*
 
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Das Beyerdynamik M 201 ist aber auch inzwischen preislich eine andere Liga. Das ist ein sehr gutes Mikro. Es braucht aber auch eine gute Vorverstärkung. Es ist noch unempfindlicher als das SM58.
 
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Hi,

Jedem Mikro seinen Zweck.

Zum Pegeln: Kondenser Mikros mit Phantom Speisung sind nicht unbedingt höher im Ausgang. Pflicht ist immer beim Recorden : Vorher testen, einpegeln und erst dann recorden.

Wofür gibt es die GAIN Regler bei Mic Preamps oder an Pulten?

Gruss, Pete.
 
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Wofür gibt es die GAIN Regler bei Mic Preamps oder an Pulten?
Grundsätzlich gebe ich dir da recht. Nur kommt es auch auf den möglichen Verstärkungsbereich der Preamps an. Und ich kenne einige Preamps, die können ganz heftig zu rauschen beginnen, wenn man den Gain weit aufdreht.
Nicht umsonst gibt es So Tools wie FET-Head oder Cloudlifter, die helfen können, den Pegel schon vorab etwas anzuheben, wenn der eingebaute Mic Preamp nicht so prickelnd arbeitet.
Kondenser Mikros mit Phantom Speisung sind nicht unbedingt höher im Ausgang
Naja, aber meiner Erfahrung nach sind sie das zumindest meistens. Gerade dynamische Mikros, deren Konstruktion schon etwas älter ist, neigen dazu dass die weniger Pegel liefern. Ich vermute mal dass die Preamps der vergangenen Tage etwas anders konstruiert und ausgelegt waren.

Das ist aber eher eine sehr theoretische Diskussion. für den TE heißt es, wenn er das SM58 weiter benutzen will, muss er näher ran mit der Schallquelle oder irgendwie dafür sorgen dass dem Pegel vorab schon etwas auf die Sprünge geholfen wird. Oder er tauscht die Mikros untereinander oder er tauscht das SM58 gegen eines der hier bereits erwähnten Alternativ-Lösungen. Finde ich.
 
Zum Pegeln: Kondenser Mikros mit Phantom Speisung sind nicht unbedingt höher im Ausgang. Pflicht ist immer beim Recorden : Vorher testen, einpegeln und erst dann recorden.
Doch sind sie! Dynamische Mikros haben generell einen niedrigeren Pegel als Kondensatormikros. Das betrifft nicht nur Kondensatormikros mit Phantomspeisung, sondern auch die Röhrenmikrofone und die mit Tonaderspeisung. Seltene Ausnahmen sind aktive Bändchenmikros oder aktive Tauchspukenmikros wie das OD505 von Austrian Audio, die ebenfalls schon eine Vorverstärkung enthalten. Letzters hat eine Empfindlichkeit von 4,4 mV/Pa, was in die Nähe von Kleinmembrankondensatormikros kommt. Ein typisches Großmembrankondensatormikro wie das U 87 von Neumann hat dagegen eine Empfindlichkeit von 28 mV/Pa als Niere.

Das klassische dynamische Instrumentenmikro von Shure ist übrigens nicht das SM58 sonder das SM57.
 
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... Das klassische dynamische Instrumentenmikro von Shure ist übrigens nicht das SM58 sonder das SM57.

Im Inneren sind die aber baugleich. Und dadurch, dass der Korb etwas kleiner ist, kriegt man bei Bedarf seine Klangquelle noch näher an die Kapsel und kriegt so einen etwasstärkere Nahbesprechungseffekt, falls gewünscht.
 
SM57/58 können bei „intensiver“ Ansprache durchaus Pegel im mittleren 100mV Bereich erzeugen ;)
 
Im Inneren sind die aber baugleich. Und dadurch, dass der Korb etwas kleiner ist, kriegt man bei Bedarf seine Klangquelle noch näher an die Kapsel und kriegt so einen etwasstärkere Nahbesprechungseffekt, falls gewünscht.
Die Kapsel ist identisch (Unidyne III). Der Korb macht den hörbaren Unterschied.

 
Hi, um für den Threadersteller noch ein paar Zahlen in das Thema Empfindlichkeit zu bringen.

Der Begriff Empfindlichkeit bei Mikrofonen definiert, wieviel Spannung bei einem bestimmten Schall-Input rauskommt. Bezugsgröße ist zumeist ein Schalldruck von 94dB SPL (= 1 Pascal), und man findet üblicherweise eine von zwei Schreibweisen für die Empfindlichkeit, in Millivolt/Pa oder in dBv/Pa.
Da die Hersteller sich oft für nur eine der beiden Schreibweisen entscheiden, ist der Vergleich der Empfindlichkeit zwischen Mikros verschiedener Hersteller oft unhandlich. Glücklicherweise kann man leicht umrechnen (Link: Sengpielkalkulatordingens)

Dynamische Mikrofone liegen ungefähr in der Größenordnung der mittleren/oberen fünfziger (in dBv/Pa gesprochen)
Shure SM7B -59dB 1,1mV
Shure SM 57 -56dB 1,6mV
Sennheiser MD421 -54dB 2mV
Sennheiser e906 -53dB 2,2mV

Kleinmembran-Kondensatoren findet man so in der Größenordnung der "oberen dreissiger" also so ca. 20dB empfindlicher als die typischen dynamischen Vertreter.
Beispiele sind:
Behringer C-2 -41dB 9mV
Rode NT-5 -38dB 12mV
Neumann KM184 -36,5dB 15mV

Großmembran-Kondensatoren haben nochmal so 5 dB/Pa mehr Empfindlichkeit zu bieten:
Rode NT-1a -29dB 35mV
Rode NT-2a -36dB 16mV
AT4040 -32dB 24mV
Neumann U87 -31dB 28mV

Das, was der Threadersteller also erlebt hat, sind also wahrscheinlich gaz einfach die 30dB Unterschied zwischen einem NT-1 und einem SM57/58.

Ich habe übrigens bei dieser Bemerkung von Telefunky mit den SM57 und 100mV aufgehorcht, und dachte etwas skeptisch - hä? Geht das wirklich?
Kurz nachgerechnet: Man müsste ca. 20dB zu den 1,1mV Empfindlichkeit addieren, damit das die geforderten 100mV werden. Also statt 94dB lautem Schall müssten 114dB SPL an der Mikrofonkapsel anliegen.
Da man 114dB SPL auf einer lauten Rockbühne schnell mal (im absoluten Nahfeld!) an einer Snare-Drum oder vor einem Gitarrencab findet, stimmt das also. Erstaunlich👍.

Noch eine Nebenbemerkung: Der Begriff "Empfindlichkeit" wird bei Mikrofonen Umgangssprachlich oft auch noch für was anderes verwendet. Nämlich für die Neigung, in Relation zum Nutzsignal mehr (oder weniger) Nebengeräusche aus dem Raum mit aufzunehmen. Von der technischen Begrifflichkeit wird dies aber eigentlich mit der Richtwirkung bzw. dem Polar Pattern ausgedrückt. Verwirrung entsteht oft dadurch, daß diese beiden Verwendungen des gleichen Begriffs dann miteinander verwechselt werden, d.h. der eine meint ein weniger richtendes Mikro, der andere ein mehr Output lieferndes Mikro.
 
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