e-Geige / Silent Violin Kauf. Kein absolutes Anfängermodell

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Juno85
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Hallo allerseits,


Ich hoffe sehr einige Tipps zu bekommen, denn im Moment sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht ;)

Also… ich würde mir gerne eine e-Geige kaufen. Dabei hätte ich zunächst folgende Kriterien: Möglichst leise da meine Nachbarn offenbar nicht die geringste Toleranzgrenze haben, sie sollte nicht wesentlich schwerer als eine akustische sein, kein lackierter Hals, Kopfhörer und Möglichkeit des „Mitspielens“… hm das fällt mir jetzt spontan ein.

Ich habe heute in nem Laden so eine billige für 280€ ausprobiert (Leider vergessen was für eine es war) und hab bemerkt dass ich damit nicht lange Freude hätte. In der dritten Lage war der Seitenabstand einfach riesig und die Schulterstütze furchtbar unbequem.

Ach so vielleicht noch zu mir: Ich habe mit 6 angefangen Geige zu spielen und das fast 12 Jahre durchgehalten. Dann kam die spätpubertierende Phase und naja, jetzt hatte ich die letzten 8 Jahre keine Geige mehr in der Hand. Eine akustische kommt, auch wenn ich den Klang schöner finde aufgrund der Wohnsituation nicht in Frage. Zudem finde ich an einer e-Geige den Gedanken reizvoll, dass ich quasi Karaoke spielen kann und mir, um eine Begleitung zu haben, nicht gleich ein Orchester suchen muss, wozu ich auch keine Zeit hätte. Die Violine soll daher in erster Linie zum Spielen zu Hause sein, große Bühnenambitionen habe ich nicht aber für eine Spontanaktion mit Freunden sollte sie dann doch reichen. man weiß ja nie :)

Mir persönlich hat es die Yamaha SV 130 angetan. Aber preislich ist sie für mich als Studentin jetzt nicht unbedingt als Spontankauf drin. Es muss wirklich kein Billigding sein, gute Instrumente haben ihren Preis, aber gibt es nicht etwas Gutes preislich dazwischen? An welchen Punkten genau muss ich mit Abstrichen rechnen, wenn ich was günstigeres nehme? Oder stelle ich zu viele Anforderungen und sollte lieber auf eine gute e-geige sparen? Und gibt es (preislich ähnlich) weitere e-Geigen, wie die SV130? Konnte leider nichts finden was dann nicht gleich noch teurer war.

Also ich freue mich über alle Tipps, Kommentare und vor allem Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Juno
 
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Hi Juno,

die SV 130 ist eine brauchbare. Ich habe vor kurzem eine Harley Benton gekauft, mußte sie aber erstmal zurück schicken, da defekt. Aber:
das Teil scheint mir genau richtig für deine Anforderungen, denn sie ist solide gebaut. Schau mal hier: klick

130 Euro PLUS eine Leichte Überholung beim Geigenbauer: Hals anschleifen, Obersattel nachfeilen, Steg runter schneiden (ab hier optional)
Wirbel neu. Da kommen nochmal gefühlte 100-150 Euro auf dich zu.

Über den Klang kann ich erst ab Di-Mi was sagen, da noch nicht gespeilt (weil defekt).
Aber: selbst dann wird der Klang erstmal nicht so super sein, wie du dir das vorstellst - auch nicht bei einer Geige, die 1000 Euro mehr kostet.
Wenn du die totale Freiheit willst, dann brauchst du nen E-gitarren Sender, n kleines Mischpult mit FX-Effekten (vor allem Hall) und
nem 3-Band EQ - heißt: ein Regler für je. low, mid, high.
Dort n Kopfhörer einstecken und es geht ab die Luzie!

Mischpult mit FX gibts ab 100 Euro, Sender nochmal 100, oder Kabel für 2 Euro?. Billige Infrarot-Kopfhörer in der Bucht ab 50 Euro (geschätzt).
((damit kannst du dann total Kabellos in der Wohnung rumhüpfen))


cheers, fiddle
 
Danke für die Antwort. Das klingt schon mal sehr interessant. Und danke auch für die Auflistung des benötigten Equipments! Ich würde mich natürlich sehr freun, wenn du deine Erfahrungen teilst was den Klang anbelangt sobald es soweit ist! Und dumme Frage aber was genau ist bei einer e-Geige für die großen klanglichen Unterschiede maßgeblich?

lg Juno
 
Hi Juno,

also nach meiner Erfahrung kommt aus keiner E-Geige ein richtig tolles Signal raus, wenn man den Klang einer akustischen als Referenz hernimmt. 2 Sachen sind nach meiner Ansicht nach wichtig: 1. die Holzverarbeitung (Maße, Gewicht, Satbilität) und 2. ein rauschfreier Vorverstärker. In beiden Punkten "soll" HB ganz gut abschneiden und das bei einem tatsächlich unschlagbaren Preis.
(aber genau weiß ich das erst, wenn ich meine HB Ersatz-Fidel bekomme. Das könnte Druck auf Yamaha ausüben)

Einschub: Am schönsten wäre es natürlich, wenn man den Kopfhörer direkt in die Geige einstecken könnte. Kann man bei Yamaha - sogar mit Hall. Aber ich verzichte gerne auf diesen Schnickschnack, wenn das Signal dafür rauschfreier wäre! Und soll ich, nur damit ich mit Kopfhörer direkt üben kann, deswegen 600 Euro mehr ausgeben? (so sensationell sind die Yamaha jetzt auch wieder nicht gebaut - die nutzen eine Marktnische und verlangen viel Geld dafür)


Will man den Klang näher an den akustischen anpassen, sind Geräte zur Klang-Nachbearbeitung notwendig.
Für den live-Einsatz benutze ich einen digitalen Equalizer. Du willst erstmal nur zuhause einen passablen Klang.
Dafür reicht ein kleiner FX-Mischer mit einem 3-Band EQ dicke.
z.B. der BEHRINGER XENYX 1002 FX für 85 Euro. Dort hast du nen 3-Band-EQ auf jedem Kanal, FX-Effekte mit Hall, chinch-Eingänge für externe Musik zumischen und Ausgänge zum Aufnehmen + Kopfhörereingang. Das könntest du auch an deine Stereo-Anlage anschließen. Kleiner und kostengünstiger gehts nicht.

Ich habe selber einen Behringer Kleinmischer für Aufnahmen. Ich finde das Gerät grandios (vor allem klanglich). Manche Berhinger-Geräte sind unbrauchbar, manche andere funktionieren super, dazu gehören die Kleinmischer (meine Erfahrung).

Für etwas mehr Geld gibts schon einen 4-Band EQ: PHONIC AM 442 D (160 Euro)
Damit kannst du den Klang etwas feiner hinschrauben; vor allem die oberen Mitten um 4000 Hz.

Der erste mit echten parametrischen Mitten: BEHRINGER XENYX X1622 USB für 195 Euro.
Das ist natürlich schon nicht schlecht und kann schon fast alles, was ich mir persönlich wünschen würde. Vor allem hat der n Kompressor für Gesang (das gabs vor n paar Jahren noch nicht für den Preis..)


cheers, fiddle

p.s. ich habe noch n billigen Akustik-Gitarren-Verstärker zuhause. Der hat einen 6-Band EQ, auch digitale Effekte und Kopfhörer-Ausgang. Aber das Ergebnis an der E-Geige war enttäuschend! Deswegen rate ich lieber zu nem Kleinmischer. Ich glaub, das wird besser. Außerdem kann man mit nem Kleinmischer auch eine Aufnahme abmischen - das geht mit nem Akustik-Amp nicht.

pps. für live wär mir so ein Kleinmischer zu unhandlich, da ich alles in einem 4HE Rack verstaut haben will. Da geht es mir um den Platz, sonst wär das für mich auch ne Lösung. Mal sehn, vielleicht mach ich das sogar irgendwann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Juno85
Ich würde nochmal drüber nachdenken, ob es tatsächlich eine Elektrofiedel werden soll.

Du erwartest wahrscheinlich ein Instrument, das baulich und spieltechnisch an das Instrument herankommt, das du zuletzt gespielt hast.
Wer 12 Jahre Unterricht hatte und nicht völlig untalentiert war, dürfte zum Schluss ein ganz brauchbares Instrument gespielt haben.

Das Thema Elektrogeigen steckt noch sehr in den Kinderschuhen. Preis und Leistung bilden häufig keinen schlüssigen Zusammenhang.
Außerdem investiert man dabei über kurz oder lang die größere Summe in das nachgelagerte Soundequipment.
Davon spielt man dann aber noch kein Stück besser Geige.
Für die meisten Spontanaktionen mit Freunden sind E-Geigen m.E. auch eher ungeeignet.

Wenn es um das leise Üben bei Einhaltung baulicher Mindestanforderungen geht, dann wären die Yamaha's derzeit die einzigen Geigen, die man unmittelbar kaufen und benutzen kann.
Für die Preise die dafür verlangt werden, bekommt man m.E. bei akustischen Geigen einen sehr viel besseren Gegenwert.
z.B. sowas hier: http://www.mezzo-forte.de/Top-Artik...sional-B-Gr.-44-inkl.-KofferBogen-i_2073.html
Da bekommst du sicher auch die Möglichkeit zum Ratenkauf oder zur Rücknahme, wenn dir nach einiger Zeit die Lust daran vergangen sein sollte.

Kennst du den Tonwolf Dämpfer.
Damit bekommt man m.E. eine akustische Geige in jedem Fall auf gut Nachbarschaftsverträglichkeit gedämpft.

ps. Falls sich einige wundern, dass ich öfter den mezzo-forte verlinke. Bin da nicht beteiligt, habe da nur in den letzten Jahren einige Male Geigen zwischen ganz billig und ca. 700 Euro gekauft und war immer zufrieden bis positiv überrascht. Im Gegensatz zur Situation bei den E-Geigen ist der Zusammenhang zwischen Preis und Leistung innerhalb des Angebots schlüssig.
 
Das Thema Elektrogeigen steckt noch sehr in den Kinderschuhen.

geht so.. für eine kleine Stange Geld bekommt man schon was recht gutes. Ich kenne ZETA, fängt aber erst ab 5000 Euro an.
Aber soo umwerfend ist es dann auch wieder nicht..

Preis und Leistung bilden häufig keinen schlüssigen Zusammenhang.

Den Nagel auf den Kopf! Yamaha schlachtet das mittlere Preissegment schamlos aus.
Allerdings geht das nur solang, bis etwas Konkurrenz auf den Markt kommt.

Außerdem investiert man dabei über kurz oder lang die größere Summe in das nachgelagerte Soundequipment.

Das läßt sich nicht vermeiden. Auch längerfristig nicht. Es gibt nur wenig Platz in ner Geige und eine hochwertige Klangaufbereitung ist aus Platz- und Gewichtgründen nur extern lösbar.

Für die Preise die dafür verlangt werden, bekommt man m.E. bei akustischen Geigen einen sehr viel besseren Gegenwert.

Korrekt! Seh ich ganz genauso.

Eine Geige leise zu machen ist eigentlich ne einfache Aufgabe. Ich hab das allerdings so verstanden, daß sie Spaß mit viel sound am Ohr haben möchte und die Nachbarn sollen nix mitbekommen. Dabei noch ein latenter Hintergedanke (möglicherweise) in ner Band mitzumischen? :D (alle Optionen offen halten?)

Da käme nämlich gleich die 2. Schwierigkeit: ne Geige richtig laut machen :D


cheers, fiddle
 

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