E-Saite ertönt trotz Spiel auf D- oder G-Saite

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Moin,
ich konnte mich nicht zwischen den beiden Bereichen "Modifikation, Technik, Gitarrenbau" und "Pickups & Wiring" entscheiden, verschiebt gern den Thread ansonsten.

Ich spiele eine Epiphone Les Paul Gothic an einem Roland Cube 30 und wollte mal aktive PUs austesten. Als großer James Hetfield Fan hatte ich mir dazu die viel zu überteuerten EMG JH "Het" James Hetfield PUs bei Thomann bestellt. Nach dem Einbau gemäß Diagramm #5 auf Seite 4 und sich der Gelegenheit bietende Setup nach diesem Video, mache ich folgende Feststellung: Es ist nicht alles Gold, das glänzt, aber darum soll es hier gar nicht gehen. Meine bisherigen Erfahrungen, sagen wir mal so, die sind anders als die positiven Kommentare auf der Thomann Webseite suggerieren. Vielleicht brauche ich ein anderes Setup hinsichtlich des Verstärkers, keine Ahnung.

Worum es eigentlich gehen soll: Mir ist es mit den alten Ab-Werk-PUs so nicht aufgefallen, aber wenn ich bspw. die Saite D oder G (Standard-Tuning) nach amerikanischer Art stimme, D - E - Fis - G oder G - A - H - C, letztendlich ist es auch egal, was man spielt, es ist mir nur beim Stimmen nach dieser Methode aufgefallen, dann schwingt die 6. Saite (tiefe E-Saite) mit respektive gibt ebenfalls einen leichten Ton von sich. Ohne Verstärker hört man diese Überlagerung kaum, aber sobald ich die Klampfe an den Verstärker anschließe, mit Kopfhörer wird es noch deutlicher, hört man diese Überlagerung deutlich. Dadurch verzerrt der Ton und ein klares D - E - Fis - G lässt sich so nicht spielen. Wenn ich dann noch mit dem Handballen die ersten 5 Saiten dämpfe, ist es auch nur noch die 6. Saite, die ertönt. Lege ich den Zeigefinger der Greifhand auf diese Saite, verstummt der Ton.

Ich habe noch eine Epiphone Explorer Gothic, man merkt vielleicht, dass ich die Gothic-Modelle mag ;) im Ab-Werk-Setup. Die ist zwar auf B# gestimmt, aber hier kann ich dieses Phänomen nicht beobachten. Ich glaube zwar auch nicht, dass es mit den neuen PUs zutun hat, es ist wie gesagt hier nur aufgefallen.

Ich weiß, verbal lässt sich das Problem schwer für jemand Außenstehenden schwer beschrieben. Ich hoffe dennoch, dass jemand damit etwas anfangen kann und ggf. auch schon mal so ein Problem hatte.

Danke für eure Hilfe.

Grüße

Update #1
Ich habe mal, leider nur übers Handy, eine Aufnahme gemacht. D_1 ist die Situation auf der Les Paul, D_2 auf der Explorer. Gespielt hatte ich ein E respektive die 4. Saite auf dem 2. Bund. Ab der 4. Sekunde hatte ich mit dem Handballen die ersten 5 Saiten gedämpft. Auf der Les Paul ist das E weiterhin zu hören, bis ich bei etwa der 7. Sekunde den Zeigefinger auf die E Saite lege. Auf der Explorer hört ihr hingegen nichts.
 
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Hallo und willkommen im Musiker-Board!

Was Du beschreibst ist ein völlig normales Phänomen. Jede Gitarre hat eine Spezifische Eigenresonanz und das kann im Einzelfall schon auch mal zu Problemen führen.

Entweder man lernt damit umzugehen, z.B. durch entsprechende Dämpungstechniken, was ich in den meisten Fällen empfehlen würde, oder man versucht mit baulichen Maßnahmen die Resonanzfrequenz in einen anderen Bereich zu verschieben, wo sie dann unter Umständen weniger störend ist.

Dazu dann vielleicht morgen mehr...
 
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Vielen Dank für deine Antwort.

Diese Eigenresonanz würde aber jeden Soli versaubeuteln. Ich habe natürlich auch mal einen kleinen Solo gespielt, klingt einfach nicht gut. Das Ding ist, dass es mir erst jetzt mit den neuen PUs auffiel. Ja, ich denke, die aktiven PUs sind empfindlicher und die alten passiven PUs haben mehr verziehen. Wenn du dir aber die Dateien mal anhörst, ich finde das schon merkwürdig.

Ich freue mich auf deine Fortsetzung zur baulichen Veränderung.

Grüße
 
Es gehört zwingend zu einer sauberen Spieltechnik, alle Saiten, die nicht mitschwingen und damit auch mitklingen sollen, entweder mit der rechten oder mit der linken Hand abzudämpfen.
Liebe Grüße
Andreas
 
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Hallo und willkommen im Board :hat:

Ich hab den Thread mal zur Griff- und Spieltechnik geschoben, da ich fast annehme, dass hier dein Problem liegt. Sollte es sich tatsächlich als technisches Problem herausstellen, kann der Thread zurück wandern.
mfg stoffl für die Moderation
 
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Es gehört zwingend zu einer sauberen Spieltechnik, alle Saiten, die nicht mitschwingen und damit auch mitklingen sollen, entweder mit der rechten oder mit der linken Hand abzudämpfen.
So isses!

Das erfordert Übung und Erfahrung - man kann ja nicht zu JEDER Zeit ALLE grad nicht klingenden Saiten still halten (zu wenig Finger und Handballen ;)), daher muss man lernen, welche Saiten wann das Problem sind. Im konkreten Beispiel mit kleinen Läufen auf der D- bzw. G-Saite scheint es sinnvoll, entweder mit dem Handballen der Schlaghand oder dem Daumen der Greifhand zu dämpfen.
 
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Ich bin komplett bei euch, wenn es um das wirkliche Spielen geht. Das kann ich nachvollziehen, die Eigenresonanz und Dynamik dabei, man spielt ja in der Regel einige Akkorde auf mehreren Saiten, aber in meinen Tonbeispielen zupfe ich ein E auf der D Saite, der zweite Ton beim Stimmen auf dieser Saite, und dämpfe nach 4 Sekunden die ersten 5 Saiten.

Wie kann es dann sein, dass die E Saite bei fast gleichbleibender Tonhöhe weiter mit dem E der D-Saite ertönt respektive erst beim Abdämpfen das gezupfte E verstummt? Auf der anderen Klampfe ist dieses Phänomen ja überhaupt nicht zu hören. Auf allen anderen Saiten ebenfalls nicht, ich hatte mal die tiefe E-Saite zu Beginn mit dem Zeigefinger gedämpft, das E auf der D-Saite gespielt und dann eine Saite der ersten 5 nach der anderen gedämpft. Ergebnis: Kein vergleichbares Verhalten.

Grüße
 
Also ich hatte vor kurzem eine sehr ähnliche Feststellung und dachte es läg an der Hardware (neues Multi-FX, neu mit Kopfhörer zu spielen...).
Nach ein bisschen informieren stellt sich raus: Meine Technik ist sch****. Konnte ich nach der Erkenntnis auch exakt darauf zurückführen.
Habe ich vorher nie so wahrgenommen und hab jetzt ein bisschen Arbeit zur Umstellung vor mir.

Mit haben folgende Videos sehr gut geholfen:


 
Ich denke auch, es ist das simple Phänomen der Resonanz. Wenn ein Ton erklingt, klingt alles in der näheren Umgebung mit, was kann. Und das e im zweiten Bund der d-Saite ist, als Oktave, der erste Oberton der tiefen E-Saite. Optimale Bedingungen, dass der Ton dort weiter klingt.
 
Wie schon von einigen angemerkt, das ist eine reine spieltechnische Komponente ...
 
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Wenn ein Ton erklingt, klingt alles in der näheren Umgebung mit, was kann. Und das e im zweiten Bund der d-Saite ist, als Oktave, der erste Oberton der tiefen E-Saite. Optimale Bedingungen, dass der Ton dort weiter klingt.
Da musste ich ein wenig schmunzeln, im positiven Sinn, weil es so schön einfach beschrieben ist. Die Eigenresonanzthematik war mir vorher so gar nicht aufgefallen. Ich habe mir dennoch mal die Mühe gemacht und ein wenig auf der 4. und 5. Saite analysiert.

A: 2; 7; 11; 14; ab 19 Harmonic
Wenn ich also auf der A Saite die besagten Bünde spiele, schwingt die E Saite mit entsprechendem Oberton mit. Ab dem 19. Bund ertönen m. M. n. allerdings nur noch Harmonics. Ich denke, hier ist die Brücke noch zu tief eingestellt, was ich demnächst noch versuche zu beheben.

D: 2; 5 Harmonic; 6 Harmonic; 7A; 9; 14; ab 18 Harmonic
Auf der D Saite schwingt die E Saite in den genannten Bünden mit, wobei der 5. und 6. Bund m. M. n. nicht ganz als Harmonic, aber auch nicht als reiner Ton ertönt. Einzige Ausnahme bildet der 7. Bund. Hier schwingt lediglich die A Saite mit.

Grüße

Update #1
Ich habe noch mal kurz recherchiert und mal die Bünde mit den Noten ersetzt, die sich zu den Bünden befinden.

A: 2; 7; 11; 14; ab 19
A: B; E; G#; B; ab 19

D: 2; 5 Harmonic; 6 Harmonic; 7A; 9; 14; ab 18 Harmonic
D: E; G Harmonic; G# Harmonic; EA; B; E; ab 18 Harmonic

Hierbei fällt auf, dass es sich bei dem Thema immer um die gleichen Kandidaten handelt: B; E; G/G#. Bei G/G# würde ich es noch auf eine Unschärfe im Tuning zurückführen.

Was meint ihr? Habt ihr das gleiche Verhalten auf eurer Klampfe?
 
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Ich will deinen wissenschaftlichen Eifer nicht bremsen - Schwingungsmechanik IST spannend. :) Aber: Was ist dein Ziel? Du wirst nicht umhin kommen, dich mit dem korrekten Abdämpfen der Saiten, die grad nicht klingen sollen, zu beschäftigen.
 
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..... am besten schön viel Zerre rein, dann merkt man am besten ob man gut oder schlecht abdämpft ;)
 
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Was meint ihr? Habt ihr das gleiche Verhalten auf eurer Klampfe?
Nichts für Ungut, aber Du bist auf einem Irrweg.
+1: Du musst wie schon vielfach geschrieben an Deiner Spieltechnik - speziell dem Dämpfen der nicht benutzten Saiten - arbeiten. Das ist beim Spiel der Stromgitarre unerlässlich. Das ganze funktioniert irgendwann unterbewusst. Laut und mit viel Gain spielen ist hilfreich, um die Problemstellen aufzudecken :rolleyes:
 
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Hierbei fällt auf, dass es sich bei dem Thema immer um die gleichen Kandidaten handelt: B; E; G/G#. Bei G/G# würde ich es noch auf eine Unschärfe im Tuning zurückführen.
Das mehr oder weniger gleichschwebend-temperierte Tonsystem, das alle Stimmgeräte als Standard benutzen, ist unscharf. Das Phänomen nennt man in der Wissenschaft der Akustik "pythagoreisches Komma" und benennt die Tatsache, dass 7 Oktaven nicht das selbe sind wie 12 Quinten. Dieser Unterschied wird gleichmäßig auf alle Intervalle verteilt um ihn zu verstecken. Reine Stimmung klingt super, man kann aber dann nicht mehr modulieren (=in eine andere Tonart wechseln ohne umzustimmen), weil je weiter man sich musikalisch von der rein gestimmten Tonart entfernt, desto ungewohnter (=unangenehm verstimmer) klingt es. Führt jetzt zwar deutlich weg vom Ursprungs-Problem, ist aber immer wieder spannend finde ich.
 
Was meint ihr? Habt ihr das gleiche Verhalten auf eurer Klampfe?

Geh mal an ein Klavier, tritt das rechte Pedal runter und schlag einen Einzelton (bis zu drei gleich gestimmte Saiten an). Und dann hör mal hin, was da für ein Radau in der Kiste losgeht. Die Schwingung der Saiten wird über den Steg an den Resonanzboden übertragen und der wiederum regt akustisch alle anderen Saiten an. Der Effekt ist natürlich gewollt, weshalb die Diskantsaiten nicht einmal über Dämpfer verfügen und immer mitschwingen (auch ohne Pedal).

Die akustische Gitarre macht etwas ähnliches, weshalb nicht nur der Steg, sondern auch der Sattel für die Klangübertragung genutzt werden. Dumme Stimmgeräte sind dann unfähig, den richtigen Ton zu erkennen. Auch böse laute Amps regen die Gitarre zum Schwingen an und schon hat man Feedback.

Die "perfekte" elektrische Gitarre hat deshalb einen Korpus, der akustisch tot ist. Der erste Entwurf einer solchen bestand aus Stahlsaiten auf einer Eisenbahnschiene. Über die muß erst ein ganzer 1000t-Zug drüberrollen, bevor da was mitschwingt. In den Verkauf ging dann schließlich der etwas praktikablere Holzklotz: Möglichst wenig akustische Energie-Übertragung durch Saitenschwingung und Verstärkung und Tonabnahme rein magnetisch.

Und jetzt zur Frage, ob unsere Klampfen das auch machen: Reiß mal die dicke E-Saite kräftig an und frage Korpus. Vibriert der? Soll er das? Dem magnetischen Tonabnehmer ist das nämlich völlig egal. Aber die anderen Saiten hören das und wollen mitmachen, was wiederum deren magnetische Tonabnehmer mitbekommen. Und dann kommt's eben auf dein Muting und deine Effektkette an, ob das stört. Oder du brauchst halt eine 30kg-Gitarre aus Beton. :ugly:
 
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Ich habe 2 akustische Gitarren an der Wand hängen und wenn man laut niest oder laut spricht, dann fangen die Gitarren an zu schwingen, hörbar.
 
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:ROFLMAO: :ROFLMAO: :ROFLMAO: klingt lustig, aber ich kenne das (y)(y)
 
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