EBAY-Käufer - Manche spinnen doch nur noch oder??

[Reflex]

Welcher Support? LOL

Leuchtet natürlich ein, auch wenn ich nicht ganz sicher bin, an welcher Stelle & wann Ebay da die entscheidenden Hintertürchen geöffnet hat.

Früher konntest du den Gewinner, und auch alle anderen Bieter einer Auktion sehen, und auch kontaktieren.
Das ist nun alles anonymisiert, und auch sonst macht es einem ebay immer schwieriger, direkten Kontakt mit jemanden herzustellen.

Allein, was man nun alles herumklicken muss, wenn man einem Verkäufer eine simple Frage stellen möchte, ist zum Weinen.

 

[Papalapap]

Früher konntest du den Gewinner, und auch alle anderen Bieter einer Auktion sehen, und auch kontaktieren.
Das ist nun alles anonymisiert, und auch sonst macht es einem ebay immer schwieriger, direkten Kontakt mit jemanden herzustellen.

Allein, was man nun alles herumklicken muss, wenn man einem Verkäufer eine simple Frage stellen möchte, ist zum Weinen.

Das ist wahr...
vorallem wenn du dir die anonymisierte Liste anschaust und immerwieder 1-2 Bieter mit +-2 Bewertungen siehst, die den Preis konsequent hochjagen. *kann natürlich auch alles legitim sein...*
Den Käufer zu kontaktieren war tatsächlich auch mal leichter. Endet dann auch schonmal damit, dass man einen "Fall" aufmacht, obwohl man eigentlich nur einen simplen Umtausch machen wollte...

 

[Ted Raven]

Tag auch,

in Wirtschaft/Projektmanagement nennt man das "Verbranntes Geld". Dazu kommt es, wenn bereits viel Geld - wenn auch nur virtuell über Gebote - investiert wurde. Man will dann unbedingt zum Abschluss kommen (Erfolgserlebnis) und lehnt preiswertere Möglichkeiten ab. Berühmtestes aktuelles Beispiel: BER, unser schöner neuer Flughafen, der garantiert bis zum Jahr 2100 fertig wird. Vor ein bis zwei Jahren haben mehrere Experten berechnet, dass ein kompletter Neubau günstiger wäre als an der verkorksten Baustelle weiter zu arbeiten. Die Verantwortlichen lehnten das jedoch ab. Grund dafür ist der genannte Wunsch ein hochfinanziertes Projekt unbedingt zum Abschluss bringen zu wollen. Vernünftiges Management wird in solchen Fällen oft als Scheitern empfunden, sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch vom Manager selbst.

Gruß
Ted

 

[-N-O-F-X-]

Das ist auch ein Problem beim Poker spielen.
Bei ebay trifft das aber nicht zu. Das gebotene Geld ist ja nicht weg, wenn man die Aktion nicht gewinnt.

 

[ZickZack]

Kleinanzeigen nervt auch. Viele "Interessenten" wollen unbedingt das angebotene Teil haben und melden sich dann aber nicht mehr oder kommen einfach nicht zum vereinbarten Abholtermin. Dadurch das diese Art Handel sehr anonym ist, hat man da auch wenig Möglichkeiten, selbst wenn durch den eMail-Verkehr ja schon ein Kaufvertrag zustande gekommen ist.

Ich kaufe nur noch selten bei eBay, wirklich nur Schnäppchen oder sehr seltene Dinge, die es sonst nirgends gibt. Verkaufen tue ich dort nichts mehr.

Mir gefällt der Flohmarkt hier im Board ganz gut, auch wenn die Reichweite mit eBay natürlich nicht zu vergleichen ist.

 

[GuywithBass]

Man will dann unbedingt zum Abschluss kommen (Erfolgserlebnis) und lehnt preiswertere Möglichkeiten ab

Das dürfte sicherlich die Begründung sein.

Letztens hatte ich mich für zwei Mikrofonspinnen interesiert.
the t.bone SSM 4: Neupreis 9,90

Diese waren zwar etwas umgebaut (Füllmaterial eingeklebt) für kleinere Durchmesser (auf 20 mm) gingen dann aber für 18,90 zuzuglich Versandkosten von über 3,- weg. Also mehr als Neupreis.


Es gibt sie aber noch die Schnäpchen. Alles was nicht großartig gesucht wird oder nicht angesagte Mikrofone kommen oft zu guten Preisen in neue Hände.

Manchmal rutsch aber auch ein Angebot durch mit einem guten Preis. Man braucht aber Geduld und darf nicht unbedingt kaufen müssen.

Nur wenn ich dann mitbiete ist der Preis dann oft plötzlich garnicht mehr gut und wächst und wächst.

 

[Ted Raven]

Das ist auch ein Problem beim Poker spielen.
Bei ebay trifft das aber nicht zu. Das gebotene Geld ist ja nicht weg, wenn man die Aktion nicht gewinnt.

Die Theorie des verbrannten Geldes beschreibt ein psychologisches, kein materielles Problem. Deswegen spielt es keine Rolle, ob tatsächlich Geld weg ist oder nicht.

Gruß
Ted

 

[-N-O-F-X-]

Okay. Dann finde zumindest ich das Problem wenn das Geld wirklich weg ist, deutlich schlimmer, als bei einer ebay Auktion.

 

[Ted Raven]

Okay. Dann finde zumindest ich das Problem wenn das Geld wirklich weg ist, deutlich schlimmer, als bei einer ebay Auktion.

Das ist natürlich richtig. Im Nachhinein ist real verlorenes Geld deutlich schlimmer als nicht ausgegebenes Geld weil man einen Artikel nicht ersteigert hat. Während des Prozesses ist man (zumindest die meisten Menschen) bereit, noch eine Kleinigkeit mehr zu bieten und noch eine ...

Beispiel: Man bietet auf einen Artikel ein Maximalgebot von 50 €, höher will man auch nicht gehen. Man wird um einen Euro überboten, die Zeit neigt sich dem Ende zu. Jetzt setzt eine Hürde ein: 1. Maximalgebot beibehalten vs. 2. Noch läppische zwei Euro mehr und das Teil gehört wahrscheinlich mir. Die allermeisten Menschen werden die Hürde überspringen und sich für 2. entscheiden. Interessant dabei ist, dass die Betreffenden nur den Willen zum Erfolg und die zwei Euro sehen und die restlichen fünfzig unterbewusst als bereits ausgegeben bewerten. Das trifft auch auf die nächsten zwei Euro zu und die nächsten ... Je öfter sich dieser Vorgang wiederholt, je teurer der Artikel also wird, umso mehr rückt jedoch wieder das Gesamtgebot in den Vordergrund.

Mich würde eine Studie interessieren, wieviel mehr Menschen auszugeben bereit sind als sie sich eigentlich als Limit gesetzt haben und wie sich die Preisregionen auf die Verteilung auswirken.

Gruß
Ted

 

[Telefunky]

anscheinend funktioniert das wirklich so...
wer etwas haben will, wird aber nicht schrittweise erhöhen, sondern von vornherein ausreichend Spielraum lassen
wenn sich dann 2 mit dieser Strategie treffen, geht das natürlich böse nach hinten los...

das krasseste Beispiel an das ich mich erinnere war ein ELA Bändchenmikrofon aus den 30er Jahren in perfektem Erhaltungszustand
(selbst die Original Verpackung war noch vorhanden)
ein 'normales' geht selten unter 1500€, gute habe ich schon für > 2k gesehen
das erwähnte Exeplar kam gerade mal auf 360€
unwahrscheinlich, dass man es für 365€ bekommen hätte - wer auf so etwas bietet, kennt den Rahmen
(wenn er wirklich scharf drauf ist, steht da auch ein 4-stelliges Maximalgebot hinter)
in diesem Fall haben es wohl einfach zuwenig Interessenten bemerkt - da hatte der Bieter Glück

cheers, Tom

 

[mnemo]

Ja, nicht nur auf Ebay spinnen die Käufer, selbst die Verkäufer haben den A.... offen.
Auf Ebay Kleinanzeigen ein sehr gutes Beispiel. -> http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...ylde-vertigo-neu/303937809-74-4906?ref=search
Diese Gitarre war vor 3 Jahren für ca. 1700,- neu im Shop erhältlich. Das war sozusagen eine Les Paul Raw Power mit Signature-Attitüde. Diese Gitarre hat nichts mit der Qualität einer Bullseye zu tun, noch weder irgendwelches Sammlerstück. Wer da zuschlägt ist selber schuld...

 

[Reflex]

Man wird um einen Euro überboten, die Zeit neigt sich dem Ende zu. Jetzt setzt eine Hürde ein: 1. Maximalgebot beibehalten vs. 2. Noch läppische zwei Euro mehr und das Teil gehört wahrscheinlich mir. Die allermeisten Menschen werden die Hürde überspringen und sich für 2. entscheiden.

Daher ist es ein weiterer Vorteil, wenn man erst ganz kurz vor Ende der Aukion bietet: man hat gar nicht mehr die Zeit, sein Gebot zu erhöhen.
Ich habe mich auf diese Weise schon so einiges mal selbst davor bewahrt, mehr als geplant auszugeben.

wenn sich dann 2 mit dieser Strategie treffen, geht das natürlich böse nach hinten los...

Das Problem ist aber, dass der "zweite Interessent" der Verkäufer selbst sein kann, und es wohl gar nicht so selten auch wirklich ist

 

[Telefunky]

natürlich - aber das ist ja kein Problem, es kostet den echten Bieter nichts...
bis auf das entgangene 'Schnäppchen' - es ist halt ein Spiel, und da wird auch gemogelt...

cheers, Tom

 

[Ted Raven]

es ist halt ein Spiel, und da wird auch gemogelt...

Ebay ist kein Spiel sondern eine Handelsplattform. Wenn der Verkäufer bei seiner Auktion selbst mitbietet um einen hohen Preis zu erzielen, nennt man das Betrug, da nicht mehr alleine unter den Käufern der meistbietende ermittelt wird. Wäre ebay ein Spiel, könnten die ganz schnell ihre europäischen Server dicht machen, da in der EU Glücksspiel im Internet verboten ist.

Gruß
Ted

 

[Telefunky]

ich sehe das nicht juristisch, sondern praktisch
mir ist schon klar, dass es sich dabei um ein gewinnorientiertes Unternehmen handelt
was ua den Spieltrieb seiner Nutzer bedient...

cheers, Tom

 

[Papalapap]

...die Bank hat 21, sorry

 

[Reflex]

...die Bank hat 21, sorry

Und falls mal nicht, springt der Staat ein

 

[Reflex]

Gerade bei ebay eine weitere Neuerung* entdeckt:

Kosten, die der Verkäufer über den Artikelpreis hinaus zu bezahlen hat wie Verpackungs-, Versand- und sonstige Kosten (z. B. Geschenkverpackungen oder zusätzliche Versicherungen) werden in die Verkaufsprovision mit eingerechnet.

Originell!

*vielleicht eh schon länger da, mir ist es jetzt aufgefallen

 

[Telefunky]

macht der deutsche Zoll schon ewig so...
vielleicht war das sogar die Quelle der Inspiration

cheers, Tom

 

[Reflex]

Da muss ich dir Recht geben! Ist aber auch um nichts besser.

Soda, weitere Neuigkeiten von der ebay-Front:

die Verkaufsprovision beträgt nun 9,4%!!!
Wann haben die das still und heimlich schon wieder erhöht?

Und jetzt kommt etwas ganz Feines: ebay widersrpricht sich selbst, was die Angebotsgebühren betrifft.

An einer Stelle:


Wie sich die Angebotsgebühr errechnet
Für private Verkäufer:

• Die Angebotsgebühr für Auktionen und Festpreisangebote beträgt 0,50 Euro, unabhängig vom Startpreis. Die ersten 20 Angebote pro Monat können ohne Angebotsgebühr eingestellt werden.

An anderer Stelle:

Angebotsgebühr bei Festpreisangeboten für 1 oder mehrere identische Artikel

Festpreis (pro angebotenem Artikel)	1 Artikel
EUR 1,00 - EUR 1,99	EUR 0,26
EUR 2,00 - EUR 9,99	EUR 0,47
EUR 10,00 - EUR 24,99	EUR 0,83
EUR 25,00 - EUR 99,99	EUR 1,67
EUR 100,00 - EUR 249,99	EUR 3,34
EUR 250,00 und höher	EUR 5,01

[TBODY] [/TBODY]

Als ob das nicht schon lächerlich genug wäre, steht noch unter der Tabelle:

Die maximale Angebotsgebühr für ein Festpreisangebot beträgt EUR 4,80.

Obwohl doch in der Tabelle direkt drüber was anderes steht!!!

Tatsache ist, es werden einem bei einem Artikel mit Festpreis über 250€ Gebühren berechnet, nämlich die in der Tabelle zu sehenden 5,01€.
Es ist also schlichtweg falsch, was ebay an 2 anderen Stellen schreibt!

Wer soll diesen Laden noch Ernst nehmen?