~Slash~
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Chase Bliss / Benson Preamp mk II
Wenn man Innovation und Sound kombiniert, nennt sich das jetzt Automatone - Benson Preamp mk I trifft auf Condor, Faves und Fuzz
Wenn man Innovation und Sound kombiniert, nennt sich das jetzt Automatone - Benson Preamp mk I trifft auf Condor, Faves und Fuzz
Automatische Fader? Man kann in der heutigen Zeit das Rad kaum noch neu erfinden, hatte T-Rex mit dem Spin Doctor schon vor Jahren automatische Regler und Schieberegler hat man auch schon gesehen. Dennoch ist es beiden Herstellern gelungen, ein Pedal zu entwickeln, in dem einige sinnvolle und durchdachte Features stecken:
Das Pedal:
- 6 automatische Fader - Gain / Bass / Freq / Mids / Treble / Volume
- ein Fuzz VOR dem Preamp - open / gated
- Germanium / Silicium Dioden
- Mids vor oder nach dem Preamp wählbar, Q (Frequenzbereich) wählbar
- 3 Speicherbänke à 10 Presets
- Input / Output / MIDI
- Expression zur Steuerung eines einzelnen, oder mehrerer Faders in Echtzeit
- Jump - schnelleres hin und her springen zwischen den Presets
Die beiden Holzelemente an beiden Seiten veredeln den positiven Gesamteindruck. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, lediglich die Fader finde ICH recht leichtgängig.
Presets speichern, oder auf eine andere Bank / Nummer legen geht mit den zwei Tastern und Jump Switch super einfach. Generell ist die Bedienung sehr intuitiv, selbst das Expressionpedal ist leicht zu konfigurieren.
Und nochmal: automatische Fader?
Definitiv witzig und nett anzusehen, wird es als Gimmick belächelt. Dennoch sehr hilfreich, wenn man durch die Presets schaltet: man sieht sofort jedes Setting und weiß, wo man ist. Langes rumgeniedel oder Bilder vom Setting machen, um wieder einen Sound zu finden entfällt also. Hängt mal ein Slider oder ihm ist was im Weg (ein Kabel?), lädt das Preset trotzdem und man kann spielen - gut durchdacht!
Jeder einzelne Fader kann über ein Expressionpedal gesteuert werden. Man speichert einfach die Toe/Heel Position und fertig. Das geht mit einem, oder mehreren Slidern. Regelt man zB die Freq (der Mitten) hat man ein WahWah. Alleine hierdurch gibt es schon eine Menge Möglichkeiten und
Sounds:
Es ist einfach unfassbar viel möglich: Clean, Klassisch, abgefahren, ...alles natürlich auf höchstem Niveau, kennt man ja von beiden Firmen.
Einen direkten Vergleich zum Preamp mk I habe ich leider nicht. Was das Pedal aber kann geht von Clean bis fuzziger Distortion, mit allen feinen Nuancen dazwischen und viel Dynamik. Er soll an den Benson Chimera angelehnt sein, was sich bemerkbar macht:
Fakt ist, dass es sehr viel offener und dynamischer und weniger nach Pedal klingt als so manch anderer Kandidat, den ich auf dem Board hatte. Dabei mag es andere Pedale davor und danach sehr.
Tubescreamer und Klon sagen kurz Hallo: es erinnert am Rande an die Sounds, ist aber zum Glück nicht die 1000. Kopie davon. Die Unterschiede zwischen beiden Dioden hätte ich mir etwas deutlicher gewünscht. Die Höhen/Top End werden dabei etwas beeinflusst, es schimmert etwas mehr bzw. wird durchsetzungsfähiger - das war’s. Nimmt man sie raus, bemerkt man eher, das oben herum etwas fehlt, da Germanium dem Silikon noch eine kleine Schippe oben drauf legt. Aber leider nur sehr zurückhaltend.
Das Fuzz gibts nicht allein, es wird dem Preamp vorgeschaltet. Ich war nie der große Fuzzfreund und finde, dass es mit Singlecoils mehr Sinn macht, aber ich erwische mich immer wieder, wie ich Spaß damit habe.
Klassisch, Fett, abgefahren:
Gated Fuzz, kleinstes Q, Mids Post und dann noch via Expression alles regeln...noch fragen? Kaputt!
Was wichtig ist: sind die Mitten aktiv, werden die ab 1/2 des Reglerweges geboostet. Sind die dann im Pre-Modus gibt es viele klassische Sounds. Nimmt man sie komplett heraus, hat man den reinen Preamp. Schaltet man sie Pre (nach dem Preamp) gibt es kein Gainboost, die Lautstärke nimmt zu.
Der EQ arbeitet sehr Effektiv, lässt in der Soundformung keine Wünsche offen. Einzig moderne Highgain Sounds kann das Teil nicht. Bratmaxe funktioniert aber richtig amtlich, wenn der angecrunchte Preamp in mein Lonely Robot (Rat Style Distortion) geht.
Q regelt den Bereich der Mitten. Klassisch, wie man es irgendwie kennt, den Bereich den in etwa ein Wah abdeckt und im kleinsten Bereich gibt es dann Synth-artige Sounds.
Zum Schluss:
Verarbeitung, Sounds, Funktionen - alles auf top Niveau - war ja eh klar, wenn CBA und Benson sich zusammen tun.
Das Rad ist zwar immer noch rund, aber automatische Fader sind ein Hingucker (und praktisch), Punkt.
Positiv:
- Soundqualität
- Verarbeitung / Optik
- Flexibilität
- Bedienung
- Innovation
- Größe
- Unterschied Silikon / Germanium Dioden etwas gering
- Eigenschaft