[Effekt] Dr Scientist - The Heisenberg molecular overdrive

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Dr. Scientist - Heisenberg

Kanada...Elche, Ahornsirup, weite Natur, Diamond Pedals, Empress und eben Dr Scientist!

Mit dem Heisenberg macht Dr. Scientist seinem Namen alle Ehre: Wissenschaft in einem Pedal!

Lieferumfang:

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Molecular junction/molecular overdrive?

Das Review zielt nicht auf den wissenschaftlichen/technischen Aspekt ab, also nagelt mich da nicht zu fest. Ob es Neuigkeiten gibt, was das Molekulare angeht, so wird man bestimmt in diesem Internet, von dem alle reden, fündig. Ich für meinen Teil finde das Thema spannend!

Meine Infos dazu:

Das Pedal arbeitet nicht mit klassischen Dioden, wie man sie in den meisten Pedalen findet, es handelt sich hierbei um „molecular junctions“ (molekulare Verbindungen), eine neu entwickelte Form von Dioden. Dadurch soll das clipping Verhalten etwas anderes, smoother sein.

Im Manual steht:

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Das Heisenberg besitzt drei von diesen Dingern - für jede Gainstage je eine - sie sehen aus wie eine SD Card:

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Der Aufbau:

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An der Stirnseite befinden sich Input, Output und 9V Anschluss, keine Batterie. Das Gehäuse ist etwas breiter als die üblichen Pedale, vergleichbar zB mit dem Okko Diablo. Je Kanal gibts eine grüne, gelbe, und rote LED.

Die extra mitgelieferte Plexi-Bodenplatte wird von unten durch eine LED bestrahlt. Schaltet man den Effekt ein (Relais soft touch) gibts eine spacige Unterbodenbeleuchtung.

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Im Grunde ist das Pedal übersichtlich:

  • Links die Potis für FET Gain, NPN Gain und Op Amp Gain
  • Volume erklärt sich von selbst
  • Treble shiftet den Mitten-Peak (Center bei 1kHz): nach links wird es dunkler, rechts gibt es mehr Presence.
Die Gainstages:
  • fet gain: Das ist die geringste Gainstufe. Clean boost bis zu leichtem Overdrive. Gut für Rhythmus oder zum boosten für zB den Leadsound. Es wirkt so, als hätte man dem Amp einen zweiten Kanal spendiert. Die Verzerrung wird dem gesamten Sound hinzugefügt, ohne ihn groß zu verändern. Gitarre und Amp behalten ihren Charakter. Es erledigt den Job, ohne groß aufzufallen.
  • npn gain: Eine Schippe obendrauf. Crunch bis Fuzz. Startet in etwa dort, wo die erste Stufe aufhört. Da gibts schon ein gutes Brett für Rhythmus-Geniedel. Leicht silbrige, glitzernde Mitten werden dem Sound oben herum hinzugefügt. Ab 12 Uhr wird die Verzerrung dicker und komprimierterer, dennoch bleibt alles klar und sehr differenziert mit eben dieser Brillanz. Ab 13/14 Uhr beginnt der Ton zu bröckeln. Das erinnert leicht an eine Mischung aus einem gated Fuzz und einem aufgerissenem Tweed Amp. Sehr dynamisch: bei Gain auf Anschlag bekommt man das Pedal trotzen clean.
  • opamp gain: In diesem Kanal geht es um anderes Gain: crunch bis Distorsion. Die Mitten werden breiter, nicht ganz so glitzernd oben, dafür präsenter. Für Rhythmus gibts schon ordentlich Bratmaxe, für singende Soli sollte man aber einen Booster davor setzen. Maximales Gain entspricht in etwa dem der Hälfte einer Rat. Die Verzerrung ist in jeder Reglerstellung sehr differenziert und suppt nicht weg.
Die Gainstruktur kann man als smooth bezeichnen. Es sind jetzt keine Sounds, die man noch nie gehört hat, aber trotzdem hat das Pedal einen eigenen Charakter. Ähnlich eines Amps mit Röhrengleichrichter - Tweed & Co.

Was den Sound angeht so hat mich das Teil mehr als überrascht. Ich meine klar ist, dass ich in Sachen Sound mit dem Preamp MkII eine Referenz habe, vor dem sich das Heisenberg aber nicht zu verstecken braucht. Es färbt den Sound so gut wie gar nicht. Je nach Stage werden Mitten hinzugefügt, die dem Sound/Gain oben aufgesetzt werden - sparkle beschreibt das ganz gut. Ansonsten werden der Charakter der Gitarre und des Amps nicht angetastet. Es könnte als zusätzlicher Kanal gesehen werden.
Im höheren Gain klingt das Heisenberg offener, der Preamp kompakter. Die Mitten des Heisenberg sind weiter oben zu hören, die vom Automatone sind breiter und etwas präsenter aufgestellt.

U get, what u play...!!! Das Spielverhalten wird 1:1 umgesetzt, jeder Anschlag genau wiedergegeben. Nichts wird verschönt, selbst bei maximalem Gain...kein glattbügeln. Die Dynamik ist hervorragend, minimal besser als beim Preamp. Im Bereich crunch sind beide auf Augenhöhe, was Sound und Dynamik angeht. Hier gibt es kaum Unterschiede.

Was mir besonders auffällt ist, wie unfassbar gut davor geschaltete Pedale angenommen werden. Das Heisenberg drückt ihnen nicht seinen Sound auf, vielmehr hebt es den individuellen Sound des Pedals hervor. Mein Wah klingt mehr nach Wah und selbst das Cali76 profitiert ungemein davon...es „klingt“ einfach toll, sofern man das über einen Kompressor sagen kann ; )

Am Ende des Tages und nach dem Honeymoon bleibt ein solides Pedal, was richtig Spaß macht. Es ist, was den Sound angeht, keine Wunderkiste (Verzerrung kann man nun doch nicht neu erfinden), aber eben technisch und das macht es so spannend.
Fakt ist, dass es seinen Job mehr als nur gut macht! Die Verzerrung ist auf einem Niveau mit meiner Referenz, dem Preamp. Dynamik und das Verhalten mit Pedalen Sicht seinesgleichen. Ob das nun an den neuen Dioden liegt, oder am Gesamtaufbau, kann ich nicht beurteilen.

Ich hoffe, dass die Sache bald eine Serienreife bekommt, dass man mit verschiedenen Dioden dieser Art probieren kann. Denn je nach Konfiguration sind Unterschiede im Sound, im Verhalten zu realisieren, was für eine Menge Spaß und Sounds spricht. Leichtbau wechseln wären sie ja in dieser Form.


Was mir gefällt:
  • Sound
  • Dynamik
  • jede Stage anderes im Charakter, gut aufeinander abgestimmt
  • Verhalten mit anderen Pedalen
Was mir nicht gefällt:
  • Markierung der Potis schlecht zu lesen
 
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Was auch bei Effektgeräten interessant ist, ist doch der Klang. Da hilft vielleicht so etwas weiter:



 
Jou, wobei die Beiden dem Sound nicht ganz gerecht werden...
 
Hast Du denn Beispiele, die dem Sound gerecht werden?
 
Nein, sonst hätte ich sie mit eingestellt.
 
Danke für den Text! Ich habe 1 Keks weniger gegeben weil du SD Karte statt Simkarte geschrieben hattest :D
 
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Schönes Review! :great:

Kekse gehen leider nur so :keks:
 
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