Eigenbau: ES-Halbakustik-Variante

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Hallo zusammen!

Manche kennen mich bereits aus dem Gearbuilder-Forum, aber ich dachte ich melde mich hier auch mal an. Zweite

Meinungen sind ja immer wichtig ;-)
Ich habe auch schon einige bekannte Gesichter (sprich Avatare und Nick`s) hier gesichtet. Grüsse an unter anderem Dude und Ibanez Player. Und an die anderen Gierbilder ebenfalls =)

Mein Bauthread ist in leicht anderer Form auch dort zu finden. Tolle Seite übrigens, reinschauen lohnt sich.
Also, viel Spass beim Lesen und jedes Feedback ist erwünscht, gewollt und verlangt

Grüsse!

Ich möchte mir dieses Mal eine Halbakustik im Stil der ES 335 & co bauen.
Allerdings mit einer ganz erheblichen Reihe von Abweichungen, als da wären:

-Kein gebogenes Sperrholz, sondern geschnitztes Massivholz
-Aus dem Vollen gefräster Mittelteil anstatt gebogenen Zargen+Sustainblock
-Keine TOM
-Trapezsaitenhalter statt üblichem Stop-Saitenhalter
-Mini-Humbucker
-Komplett andere Schaltung
-E-Fach
-Keine F-Löcher
-Körper-Shaping für angenehmeres Spielen
-Edle Aufmachung durch edle Hölzer

Ich gehe bei diesem Bau nach dem Prinzip "Wenig Material und Maschinen, viel Ergebnis". D.h. viel Handarbeit und die Möglichkeit, ohne grossen Maschinenpark arbeiten zu können. leichzeitig ist es eine tolle Handwerkliche (und nicht maschinelle) Leistung, nstrumente so zu bauen.

Die ersten Schritte:

Ich habe 2 Platten Abachi verleimt und abgerichtet. Dann habe ich eine ES335 mittig plaziert um die Aussenkonturen aufzuzeichnen. Dann alles per Stichsäge ausgeschnitten und die Seiten mit einem Schleifaufsatz für die Bohrmaschine in den rechten Winkel gebracht. Dazu einfach die Maschine in den Bohrständer und das Abachi vorsichtig entlangführen.
Die Hohlkammern ebenfalls mit der Stichsäge grob aussägen. Dann habe ich aber die Oberfräse benutzt, um die Innenwände auf die richtige Dicke zu bringen.

Bisheriges Resume:
Abachi ist sehr leicht. So leicht, dass ich zuerst an Balsa dachte, als ich es in die Hand nahm. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Es ist überraschend steif, wie mein Schreiner es mir an einer 20x20x1000mm-Latte demonstrierte. Es lässt sich schneller hobeln, schleifen, sägen und fräsen als jedes andere Holz, das ich bisher hatte. Es ist fast weiss, hat eine dezente Maserung, die mich schon an anderes Tropenholz erinnert, und lässt sich beizen als wäre es Papier.
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Eigenschaft
 
Wow, ich habs noch nicht alles durchgelesen.
Aber das was ich gelesen habe, ist schonmal sehr sehr gut.
Eine Halbakustik. Damn good.

lg Remiel
 
Respekt, endlich mal jmd. der sich da ran traut. Hab ich gleich mal abonniert :)

MfG
 
könnte ein Sehr interessantes Projekt werden,
Daumen hoch!:great:

und schon Aboniert ;D

mfg My-s-elf
 
Danke schonmal.

Weiter gehts:
Decke und Boden der Sandwichkonstruktion werde ich je einteilig ausführen. Nicht nur, dass das Makore viel zu schön ist, um es noch spiegeln zu müssen, es sieht durch die "Strandwellenmaserung" mit gleichem Richtungsverlauf auch anders aus als alles, was ich je im Laden oder auf Customshop-Seiten gesehen habe.
Für die Holzinteresierten: Das sind bei Makore STEHENDE Jahresringe!

Da ich schon den Abachiteil quasi fertig hatte, benutzte ich ihn als Schablone um die Umrisse aufzuzeichnen. Einfach die 2 schönsten Flächen ausgesucht, aufgelegt, mit dem Bleistift angezeichnet, und wieder mit der Stichsäge grob ausgeschnitten.

Nun, was fällt als erstes auf...
Makore ist ein wunderbar gemasertes Holz mit einer schönen, warmen Farbe, hoher Festigkeit... und es ist praktisch nicht hobelbar! Der Stechbeitel verhakt sich, der Hobel reisst eher als Fasern abzutrennen. Kommt besimmt vom abenteuerlichen Faserverlauf. Fräsen lässt es sich wiederum problemlos.
Dat wird noch spassich beim Deckenshaping...

Und jetzt die böse Überraschung. Das Gewicht der Makore- und Abachiteile beträgt momentan trotz Hohlkammern alleine 3,6 KG! Mit den restlichen Teilen + Hals komme ich auf über 5,4 KG! Da ich weder zum Chiropraktiker will, noch nur im Sitzen spielen, brauche ich Reduktionsmassnahmen.
 

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Also das Holz sieht wirklich sehr genial aus.
Aber ein Endgewicht von 5,4 kg.. ohman, das ist wirklich ein ganz schöner Brocken.
Aber es gibt ja die guten alten Stühle :D

lg Remiel
 
Moin,

sieht gut aus bis jetzt. Zur Gewichtsreduktion würde sich anbieten, die Decke dünner zu machen und die Hohlkammern zu erweitern. Bei der Strebe hinter dem Steg könnte noch was weg sowie am Rand. Würde dabei die Querschnittsbreite erhalten und z.B. mit einem Forstnerbohrer Löcher einbringen...

LG
 
Hey,

wirklich super Projekt, wird auch gleich mal abonniert.
Aber hoffentlich ist dir klar, dass du uns zum Abschluss Soundsamples liefern musst, wenn du dich schon mal da dran traust. :D
Gewichtsreduktion ist eine gesunde und gute Idee... da würde ich six harvest beipflichten und die Hohlkammern erweitern. Aber das ist deine Sache. :)
Insgesamt sieht es aber schon wirklich gut aus.
Da darf man gespannt sein! :great:

Grüße
 
Das Holz in Form bringen:

Die Makoreplatten waren verworfen, also müssen sie erst plan gemacht werden. Das sollte auch schon Gewicht etwas sparen.

Abrichten mit Raspel+Schleifmaschine: Die mit dem Abachi auf Makore angezeichneten Hohlräume mit der Oberfräse um ca. 3 mm vertiefen (wie schon vorgeschlagen wurde) und damit ich beim Abrichten nicht ewig brauche. Und wieder Gewicht weg.

Da Hobel und auch meine Raspel von Stanley mir zum ersten Mal den Dienst versagen, gehe ich frei nach dem Motto, dass auch "Leon den Profi" geknackt hat: "Wir brauchen hier was Gröberes!!!"
Hierfür benötigtes Werkzeug: Meine grobe Raspel, gerades Alurohr, Schleifmaschine mit 40er Papier und den Operationstisch samt Patient.
Die Preisklasse der Sachen springt einem geradezu ins Gesicht ;)

P.S: Und wieder Danke fürs Lob. Falls das nicht komplett ´rübergekomen sein sollte, der Bericht hier ist zeitversetzt zum Original. Ich hoffe das Raum-Zeit-Kontinuum gerät dadurch nicht durcheinander;)
 

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Hey cooles Projekt. Bin schon gespannt aufs Endergebnis.

PS: Schön dich hier im Forum zu sehen.

lg
Chris
 
Wenn ich schon so nett im Einganspost erwähnt wurde, muss ich mich auch mal zu Wort melden.

Coole Sache, hier einen weiteren, begnadeten Gitarrenbauer am Start zu haben, ich freu mich schon auf viele, hilfreiche Beiträge...:D

Die Gitte kenne ich ja schon, wird trotzdem sicherlich noch ein interessanter Thread werden!;)
 
Zuletzt bearbeitet:
hi Damn Dan,
auch von mir ein herzlich willkommen. Ich kenn dich von den gearbuildner und find es klasse, dass du nun auch hier schreibst.
Hier kann man auch große Bilder hochladen :p (deswegen les ich hier lieber als "drüben" ;) )

Tolles Projekt und viel Spaß hier!
 
Das Rohr zeigt durch seine Auflage, wo Holz abgetragen werden muss. Diese Stellen werden mit Bleistift markiert.

Dann mehrere Male mit der Raspel diese Stellen bearbeiten, sodass es relativ viel Holz zerfranst und es zerkratzt aussieht. Die Schleifmaschine entfernt diese verkratzten Stellen. Danach den Vorgang wiederholen. Die Technik eignet sich recht gut für Stellen, an denen nur wenig Material abgetragen werden muss.

So schlimm war die Orgie übrigens nicht, da nur wenige mm Holz abgetragen wurden. Bei grösseren Verwerfungen benutze ich meine Oberfräse und nehme wie beim Höhenlinien abtragen bei Decken je 1 mm weg. Das geht natürlich bedeutend schneller.

P.S: Ja, die Bildgrösse... Da muss man aber das GB-Forum in Schutz nehmen. Es ist alles auf das Wesentliche reduziert. Man muss sich genau überlegen was man schreibt, weil die Posts nur kurz berabeitbar sind, und die Bilder müssen wegen der Grösse sehr gut sein.
Wenn es zum aktuellen Stand kommt, kommen auch Monsterbilder, versprochen;)

Grüsse!
 

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Am Ende der Aktion kommt bei mir immer der von Frauen wie Abrichtern gefürchtete Bleistifttest: Bleibt er da, muss man nochmal ran (mit Hilfe der Schleifmaschine, sofern vorhanden) Operation gelungen, Patient flach.;)
 

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Zuletzt bearbeitet:
Inzwischen habe ich Decke + Boden mit der Oberfräse auf die gleichen Umrisse wie das Abachi gebracht. Dabei habe wiederum zu meiner Überraschung festgestellt, dass ich das Holz nun hobeln kann. Weiss der Geier warum... So viel Spannung kann ich doch durch das Abrichten nicht aus dem Holz entfernt haben?!
 

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Hier noch der Beweis, dass man auch mit günstigen Fräsersets sauber arbeiten kann.

Inzwischen ist das Gewicht doch schon erheblich weniger geworden:
Abachi 770 Gr, Decke & Boden 2430 Gr
Dabei habe ich nur wenig Material entfernt und noch keinerlei Wölbungen eingearbeitet. Kann sich trotzdem schon sehen lassen, finde ich. =)

P.S: wenn irgendjemand eine Frage zu den Arbeiten hat, bin ich gerne bereit, sie zu beantworten:)
 

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Den Mittelteil habe ich an den Zargen jetzt auf 15mm gebracht.
Die Vertiefung für die Zargenbuchse ist inzwischen fertiggebohrt und etwas verrundet. Einen 12mm Bohrer und etwas Feilenarbeit später sieht es dann so aus:
 

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Hallo, erstmal mein Respeckt, verfolge das ganze hier auch ganz gespannt. Hab auch nen billigen Fräser und mich ärgert dass ich nirgendwo günstig Fräser mit obenanliegendem Ring gefunden hab. Da hast hier wohl viel freihand gemacht, seh ich das richtig? Und die Decke auf Korpuskante bündig fräsen ohne geraden Fräser mit untenanliegendem Ring?
Sieht ja alles toll aus, darum kann ichs fast nicht glauben. Würdest du sagen dass das so gut machbar ist oder jedem (der kein gelernter Tischler oder so ist) eher die passenden teuren Aufsätze empfehlen? Ich hab das Martin-Koch buch gelesen und da kam das so rüber als ob das ohne schablone und Futter-Oben Fräser garnicht geht.
 
Sry aber ich find diese Billigfräser sind der absolute Schrott. Ich hab die gleichen und mir sind schon 3 gebrochen- Lebensgefährlich. Außerdem sidn mir schon 2 Kugellager um die Ohren geflogen.

Aja man braucht keinen Fräser mit obenliegenden Kugellager. Ich nehm dne Schaft als Kugellager. Ich mach das immer so. Das Ergebnis ist das gleiche.

Schönes Projekt.

lg
 
Ich benutze die Fräser inzwischen seit einigen Jahren und habe keine Probleme gehabt. Das selbe gilt auch für die Oberfräse. Ist die günstigste, die ich je gesehen habe. Heute habe ich beides wieder für eine andere Arbeit benutzt und sehe bisher werde Verschleiss noch Brandstellen, etc. Das gilt für das Set mit 6 und 8 mm Schaft.

Stoner88: Die Schablone war ein ES 335-Typ. Diese habe ich von den Aussenrändern direkt auf das Abachi übertragen. Der fertiggestellte Abachimittelteil ist sozusagen die Schablone für die Makore-Platten gewesen.
Wenn man diesen nämlich durch Aussägen->Raspeln->Schleifen auf 90-Grad-Winkel gebracht hat, lassen sich die Fräser mit Anlaufringen wunderbar nutzen.

Jeder dürfte seine eigene Technik haben, um entsprechende Ergebnisse zu bekommen. Ich benutze halt diese Technik, könnte es z.B. aber auch mit einem Hobel machen.

Viel wird beim Fräsen falsch gemacht. So sollte man z.B:
-NIEMALS Holz fräsen, wenn es nicht fest aufliegt, festgezwungen/eingespannt ist und nicht verrutschen kann
-immer ohne Kraft die Fräse bewegen. Wenn der Fräsvorgang auf Widerstand stösst, macht man es zu schnell
-immer und auch zwischendurch kontrollieren, ob der Fräser fest eingespannt ist. Eine Pause ist sowieso für die Konzentration besser
-immer eine Haltung haben, bei der man seine Kraft richtig einsetzen kann. Verkrampftes herunterbeugen kostet Kraft, Nerven und Holz
-immer mit der Holzfaser und nie gegen sie arbeiten

Nochwas wegen Arbeiten mit Maschinen: Ich persönlich man meine Handwerkzeuge mehr als jede Fräse oder Schleifmaschine. Ich kann mit z.B. nicht vorstellen, wie man sich mit einem Schweifhobel (DAS Werkzeug für Halsprofile) wirklich verletzen kann, nur manchmal kann man nicht vernünftig ohne Maschinen arbeiten.

P.S: Bitte keine Horrrorszenarios von Dartspeilern mit Schweifhobeln ;)

Grüsse
 

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