Eigene IRs erstellen - Empfehlung Endstufe / Vorgehensweise

Fischi
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Hallo zusammen,

hat jemand von euch schonmal "BlendIR" von TwoNotes verwendet?
Ich habe jetzt zwar mittlerweile ein Cab gefunden, mit dem ich recht zufrieden bin (Fortin UK30), möchte aber IRs meiner eigenen Cabs erstellen.

Das scheint über BlendIR relativ einfach möglich zu sein.
Dazu aber ein paar Fragen:
  1. Könnt ihr eine preiswerte neutrale Endstufe empfehlen?
    Bei Thomann bin ich über die Harley Benton GPA-400 gestolpert, die meiner Meinung nach geeignet sein sollte. Sehe ich das falsch?

  2. Wie laut sollte der Sweep abgespielt werden?
    In meinem Keller kann ich zwar etwas Lärm machen, jedoch gehe ich davon aus, dass ein zu lauter Sweep meine kleine Tochter etwas erschrecken würde...
    Dazu habe ich in der Beschreibung von BlendIR leider nichts gefunden...
Habt ihr schonmal IRs erstellt? Passt die Vorgehensweise?

Danke :)
Gruß
Fischi

p.s.: Liebe Moderation, sollte dies im falschen Unterforum sein, bitte in das Richtige verschieben :)
 
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Alles klar. Wohl doch nicht so ne einfache Frage.
Ich habe mir jetzt mal die oben angesprochene Endstufe (gebraucht) gekauft und experimentiere einfach mal herum. Wenn die Ergebnisse gut werden, mache ich vielleicht einen Beitrag im FAQ draus. Mal schauen.
 
Ich habe noch keine IRs für die Verwendung als Lautsprechersimulation erzeugt, aber etwas Erfahrung mit akustischen Messungen. Letztendlich sollte das nichts anderes sein, jedes Messprogramm ermittelt die Impulsantwort und die daraus ableitbaren Darstellungen.

Eine Endstufe mit Klangregelung wäre jetzt nicht das erste, was ich mir als Messendstufe ausgesucht hätte. Ebenso bin ich bei derart günstigen ClassD-Endstufen skeptisch. Man kann mit der Technologie herausragende Endstufen bauen, aber die kosten dann auch dementsprechend. ClassAB ist dagegen vergleichsweise simpel und ausgereift.
Wird die Messung ein- oder zweikanalig durchgeführt? Bei letzterem und entsprechendem Abgriff des Referenzsignals am Ausgang der Endstufe (mit Spannungsteiler) wird der mögliche Einfluss der Endstufe wieder herausgerechnet. Bleibt die Frage, ob das gewünscht ist.

Den Pegel solltest du so wählen, wie es für dich am besten klingt, also wie du mit dem Setup spielst. Das Prinzip der IRs beruht ja auf der Annahme, dass die Geräte in der Kette (Endstufe - Lautsprecher - Mikrofon) ein LTI-System darstellen. Die Zeitinvarianz kann man ganz gut als gegeben ansehen (wenngleich unter viel Last da auch Dinge passieren), mit der Linearität haben Lautsprechern im Allgemeinen aber so ihre Probleme. Leise messen wird daher ein anderes Ergebnis liefern, als laut messen.
Achtung bei zu viel Pegel, ein Sinus-Sweep stellt doch eine etwas andere Belastung für einen Lautsprecher dar, als ein übliches Gitarrensignal. Lieber von unten herantasten.
 
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Danke für den Input @the flix , auch wenn ich kein einziges Wirt verstanden habe ;)

Mir war es wichtig, für erste Gehversuche nicht so viel Geld zu verballern. Da wäre ich auch in Erklärungsnot gegenüber meiner besseren Hälfte geraten. Die Klangregelung erachte ich in meiner Laien-Meinung als nicht so einflussreich, da ich sie eh nicht verwenden würde.

Kristian Kohle nutzt für seine IRs (die auch offiziell von Eminence für nicht gerade wenig Geld angeboten werden) eine Seymour Duncan Power Stage - mit einer noch umfangreicheren Klangregelung. Siehe

Ich versuche es einfach mal :)
 
Erlaubt ist, was gefällt! Mich interessiert auf jeden Fall, wie du voran kommst.
Bislang habe ich dem Thema "IRs selbst erstellen" wenig Gedanken gewidmet, da ich sie momentan auch nicht nutze. Der Thread war ein guter Anlass, darüber nachzudenken. Und ich bleibe dabei, im Grunde ist das nichts anderes, als eine akustische Messung. Nur eben nicht mit einem (neutralen) Messmikrofon, sondern mit einem üblichen Mikrofon zur Gitarrenabnahme, weshalb man dessen Einfluss auch immer mit im Ergebnis hat.
Wenn ich versuchen soll, mein obigen Ausführungen etwas einsteigertauglicher zu erklären, bitte melden. Man landet zwar recht schnell bei den Grundlagen der Signaltheorie (wie etwa Zeit- und Frequenzbereich), aber die Prinzipien kann man schon anschaulich darstellen. Nur spare ich mir den Aufwand, wenn es eh niemanden interessiert.
 
Komme ich bei Bedarf gerne drauf zurück. Danke!
TwoNotes BlendIR kann "leider" nur Files im TwoNots-Format .tur erstellen. Dafür haben aber auch alle gleich die selbe Phase.

Und das klappt echt gut. Jetzt komme ich tatsächlich meinem Sound deutlich näher.
Das Einzige, was mir auffällt, ist, dass die IRs mehr Präsenz / deutlich höhenlastiger sind, als der direkt mikrofonierte Sound. Aber damit kann ich leben - nichts was man mit dem TwoNotes-internen EQ nicht beheben könnte.
 
Liebe Leute,

ich beschäftige mich gerade mit dem Erstellen eigener Impulse-Response-Dateien im wav-Format.

Ich habe bereits einen erfolgreichen Versuch hinter mir. Da ich noch keine Endstufe besitze, habe ich mal versucht, eine analoge Speakersim digital einzufangen. Mein Opfer war die Behringer Ultra-G DI-Box mit 4x12-"Simulation". Ich weiß, nicht besonders sinnvoll, aber gut, um sich in die Materie einzuarbeiten.

Also los: Voxengo Deconvolver heruntergeladen, Sweep erstellt, durch die DI gejagt und wieder aufgenommen, Aufnahmedatei im Deconvolver berechnet, ausprobiert und voilá: ich habe eine funktionierende IR erstellt.

Nun wollte ich es "richtig" machen und eine wav für die wichtigsten Samplerates, mit denen ich arbeite, erstellen: 96k, 48k und 44k. Aufgenommen habe ich in 96k. Da dachte ich mir schlau, es müsste doch einfach gehen, wenn ich die wav-Datei für den Deconvolver einfach in den entsprechenden Samplerates exportiere und zusammen mit den Sweeps in den entsprechenden Samplerates berechnen lasse, aber: Pustekuchen. Eine funktionierende IR-wav bekomme ich nur in der Samplerate der Originalaufnahme hin. Okay, das akzeptiere ich mal so, dass eine IR-Zieldatei auch eine ursprüngliche Aufnahme im gleichen Format verlangt, ohne Konvertierung usw. Also müsste ich für jede IR ein neues Projekt auf der Basis der richtigen Samplerate erstellen... sehr umständlich.

Aber: wieso braucht man eigentlich IRs in verschiedenen Auflösungen? Ich habe festgestellt, dass meine 96k-IR auch in 44er oder 48er-Projekten funktioniert. Habe ich da mit Nachteilen zu rechnen, die ich beim ersten Hören noch nicht festgestellt habe? Professionelle Anbieter wie 3SigmaAudio bieten ihre IRs ja auch in verschiedenen Samplerates an. Geht es nur darum, unterschiedlicher Hardware gerecht zu werden oder sollte man da auch in seiner DAW drauf achten?

Weiter: kennt ihr einen einfacheren Weg, IRs in verschiedenen Formaten zu erstellen?

By the way: Was haltet ihr vom Hotone Loudster zum Erstellen von IRs?
 
*edit*

Hallo Fischi, dein Workshop habe ich schon gelesen und auch einige Anregungen mitgenommen. Dennoch habe ich mich erst einmal auf die Variante mit dem Sweep gestürzt. Die White Noise-Methode wollte ich demnächst auch mal probieren und die Ergebnisse vergleichen. Kannst du denn deine Wav einfach in mehreren Sampleraten exportieren und es funktioniert? Das wäre ein weiterer Pluspunkt für die White Noise-Methode.
 
Grund: Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, nun habe ich mal die "White Noise"-Methode ausprobiert und habe die gleiche analoge Speaker-Sim (Behringer Ultra-G) als IR angelegt. Ich habe `ähnliche Erfahrungen wie du gemacht, @Fischi - meine "White Noise"-IR klingt im Bassbereich sehr dünn und in den Höhen sehr kratzig und insgesamt überhaupt nicht wie die SpeakerSim aus der DI-Box. Die IR, die ich mit der Sweep-Methode erstellt habe, klingt dagegen tadellos. Woran kann das wohl liegen?

Aus der "White-Noise"-DI kann ich dagegen schön wavs in unterschiedlichen Sampleraten exportieren, die dann alle gleich scheiße klingen :cautious:
 
Woran kann das wohl liegen?
An vielem.
Mit der von mir beschriebenen Methofe reproduziere ich zu 99,9% die mikrofonierten Sounds.

An der Methode an sich liegt es nicht, es liegt an Fehler in der Durchführung.

Es könnte an folgendem liegen:
  • „Fade in“ in der aufgenommenen IR
  • Aufgenommene Spur falsch geschnitten
  • Aufgenommene Spur nicht normalisiert
  • Etc.
 
Grund: Vollzitat Vorpost reduziert
Och...da gibt's so einiges.

Falls Du die aufgenommene Spur zu weit nach vorne geschoben (und abgeschnitten) hast, fehlen Frequenzen im Bass-Bereich. Da sind schon die minimalsten Ausschläge wichtig.

Falls Du sie zu weit nach hinten geschoben hast, ist am Anfang zu viel "pause". Das kann auch zu bescheidenem Klang führen. Warum? Keine Ahnung. Habe ich noch nicht durchschaut. Ich habe aber mal versucht mir eine IR mit mehreren Mikrofonen und einem Raum-Mikro zu basteln. Um es phasengleich zu bekommen, habe ich die aufgenommene Spur des Raum-Mikros verschoben mit dem Resultat, dass es einfach kacke klang.
 

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