Ein Baum

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Tagchen auch!

erstmal HALLO! Bin brandneu im Forum :) (bzw bis Dato stiller Mitleser gewesen)

Habe das erste mal ein richtiges Gedicht geschrieben, und würde gerne konstruktive Kritik hören (bzw auch den Ersteindruck), vielleicht kann man etwas brauchbares daraus machen?

Danke im Voraus!

Gruß, Monty

Ein Baum

Der Baum ward gepflanzt
mit ´nem schönen Blütenkranz
sorglos stand er auf der Weide
jetzt ward ihm gut zu Leibe

Doch wenn du ihn jetzt ansiehst derbst
weißt du: es kommt bald der Herbst!
seine Blüten werden bald vergehen
dann ist der Baum nur unschön anzusehen

Der Baum ward gepflanzt
es wurde oft viel getanzt
um ihn herum, von vielen Leben
solche, die seine Früchte nehmen.

Diese Insekten werden nichts hergeben
und doch braucht der Baum sie zum Leben
denn der Baum nie will alleine sein
auch wenn es nur ist ein Schein

Der Baum ward gepflanzt
vergangen sein Kranz
Sie ließen ihn alleine stehn
Obwohl er hatte viele Wehn.

Der Herbst ward gekommen
und der Baum hatte vernommen
er wird bald verkommen
die Zeit hat sein Leben genommen.

Der Baum ward gepflanzt
vergangen sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
er wandert jetzt in Einsamkeit



P.S. leider gerade erst den Thread gelesen bezüglich dem Vorstellen des Textes (sprich Wunsch nach Beurteilung ohne Angabe worum es sich bei dem Text handelt/was damit gewünscht wird)
Der Text soll in erster linie ein simples Gedicht darstellen, und ganz ohne Musik darstehen. Sollte es vertont werden dann mit klassischer Musik. Es soll ein lyrischer Text sein.
Strophe 2 Vers 4 finde ich ungeschickt, was meint ihr?
 
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Hi Monty,

Willkommen im Forum! :)

Der Text wirkt auf mich zum Teil (unfreiwillig ?) komisch.
Zur besseren Einordnung: Wie alt bist Du denn und ist Deutsch Deine Muttersprache?
 
Dankeschön :)

niente, muttersprache ist englisch.

Wie meinst du komisch? Grammatik soll "undeutsch" sein, zwecks Reimschema & Versmaß, habe aber hier und da sogar Wörter rausgestrichen - vielleicht klingen die Sätze dadurch "komisch"?
 
niente, muttersprache ist englisch.

Das ist doch mal interessant, normalerweise haben wir ja genau den umgekehrten Fall. :)
Evtl. kannst Du ja mal, gerade was das Englisch angeht, in ein paar der anderen Threads reinschauen.

Ich werd auf jeden Fall heute oder morgen noch genauer auf Deinen Text eingehen, falls das nicht schon jemand anderes gemacht hat. Gerade hab ich leider nicht so viel Zeit.
 
cool, vielen Dank :)

Nunja, bei den Anderen werde ich aber höchstens das Englisch korrigieren können, andere Kritik möchte ich nicht ausüben (bei meiner weitreichenden Erfahrung von einem Gedicht)

nimms ruhig komplett auseinander
 
Oh ich fänds super, noch jemand der auf die englischen Texte eingehen (korrigieren ) kann.

Was genau meinst du denn mit dem Schein? Ich werde nicht ganz schlau daraus, auf was sich das bezieht.

jetzt ward ihm gut zu Leibe
Wenn ich mich nicht irre, benutzt man "gut zu Leibe" eher, wenn es jemanden dazu gibt der gut zu einem ist.
Ich glaube, vom rumstehen auf der Weide alleine, kann man das schwer sagen.
Aber vielleicht kann noch jemand etwas dazu sagen. Ich bin mir da gerade nicht mal sicher.

Grüße, Luna
 
lieber englischsprachiger Texter,
ich bin sehr froh darüber, Deinen Text korrigieren zu dürfen.

Denn ich durfte (musste) als deutscher Muttersprachler die gleiche Arbeit leisten, die ansonsten native speaker wie wilbour-cobb bei englischen Lyrics leisten. - Und wie oft enden seine Korrekturen in der intensiven Empfehlung, doch lieber bei der eigenen Muttersprache zu bleiben.

Dir lieber Monty, möchte ich das Gleiche empfehlen: Bleib bei Deiner Muttersprache!
Allein Deine sprachlichen Fehler machen den Text für einen dt. Leser oder Hörer anstrengend, wenn nicht gar unverständlich.

Ich habe mich im Folgenden überwiegend nur grammatikalische oder semantische Anmerkungen eingefügt. Inhaltlich hebe ich die Hände! - Vielleicht würde ich den Text in DEINER Muttersprache verstehen und gut finden!




Ein Baum

Der Baum ward gepflanzt
Besser: der Baum "wurde" gepflanzt
"ward" ist aus dem aktuellen Sprachbewußtsein verschwunden und konkurriert außer dem bei den meisten noch mit "wart" als Vergangenheitsform von
ihr "seid "
mit ´nem schönen "Blütenkranz" gepflanzt?
Werden Bäume mit einem Blütenkranz gepflanzt? - Ich verstehe das nicht.
sorglos stand er auf der Weide
jetzt ward ihm gut zu Leibe
Diese Satzkonstruktion habe ich im Deutschen noch nie gehört.
Sie ist aus meiner Sicht unverständlich - allein weil sie nach schlechtem Deutsch klingt
Kein Muttersprachler würde mMn sagen: Mir ist gut zu Leibe

Doch wenn du ihn jetzt ansiehst derbst
"Derbst" gibt es mMn nicht in der deutschen Sprache
mMn enthält die dt. Sprache leider kein natürliches Reimwort auf "Herbst"

weißt du: es kommt bald der Herbst!
seine Blüten werden bald vergehen
dann ist der Baum nur unschön anzusehen

Der Baum ward gepflanzt
s.o.
es wurde oft viel getanzt
Wenn schon, dann oft UND viel
aber letztlich ist das doppelt gemoppelt
Besser wäre z.B. "Oft und ausgiebig (oder lang)"

um ihn herum, von vielen Leben
"von vielen Leben" - den nachfolgenden Zeilen entnehme ich, dass Insekten gemeint sein könnten
Den PASSIV "Es wurde getanzt" benutzt man, wenn man Handlungsträger nicht näher bezeichnen möchte
Wenn man die Tänzer benennt , heißt es besser: ER wurde umtanzt (umschwärmt) von Lebenwesen
solche, die seine Früchte nehmen.aus
Zwischen "Nehmen" und " aus" muss ein Satzteil stellen, damit die Trennung sinnvoll und verständlich ist



Diese Insekten werden nichts hergeben
"nichts Hergeben" ist für mich sprachlich und inhaltlich unverständlich.
Was meint "Insekten"?
Bienen z.B. nehmen Blütensäfte und "geben" fremden Pollen.

und doch braucht der Baum sie zum Leben
denn der Baum nie will alleine sein
auch wenn es nur ist ein Schein
Meinst Du: wenn auch nur zum Schein?
Inhaltlich finde ich diese Personifikation infantil und hier, sollte dein Text ernst gemeint sein, unfreiwillig komisch.

Der Baum ward gepflanzt
vergangen sein Kranz
Sie ließen ihn alleine stehn
Obwohl er hatte viele Wehn.
Warum "obwohl"?

Der Herbst ward gekommen
Der Herbst "ist" gekommen.
Hier nimmst Du offensichtlich einen Zeitwechsel vor, und schreibst aus heutiger Sicht.

und der Baum hatte vernommen.
Aus gegenwärtiger Sicht wäre die vollendete Gegenwart "hat" sinnvoller
"Vernommen" irritiert mich - Wer spricht den mit dem Baum?
Richtiger wäre: verstanden oder ein entsprechendes Synonym
er wird bald verkommen
die Zeit hat sein Leben genommen.

Der Baum ward gepflanzt
vergangen sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
er wandert jetzt in Einsamkeit

Wenn ich meine Korrekturen so durchlese, fallen mir nachträglich Deine vielen (ungeschickten oder unnötigen) Zeitsprünge auf. Auch die tragen dazu bei, dass sich Dein Text sehr, sehr holprig liest.

Lieber Monty, dichten ist eine wunderbare Sache!!
Tu Dir selber den Gefallen und tauche dabei ein in eine Sprache, die du besser beherrschst als das Deutsche.

Lg

P.S.So nebenbei... oder besser gesagt, vor allem noch dies: ich habe für meine Anmerkungen insgesamt fast zwei Stunden gebraucht.

Das erwähne ich aus einem einzigen Grund: weil ich die regelmäßigen Korrekturen von wilbour- cobb mit drei Ausrufezeichen hervorheben möchte...!!!

Ich selber könnte sicher englische Texte fabrizieren (und hab es auch getan), aber willbour zeigt hier fast täglich hunderte Fallen auf, in die man als Deutscher unwissend tappt. - Nein, ich möchte mit Punkt und Komma verstanden werden. Ich übersetze lieber ins Deutsche. Auch hierbei hilft mir "unser" willbour. Ich lese regelmäßig seine kompetenten Beiträge als einen sehr unterhaltsamen und effektiven Englischunterricht!
 
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Hi,

da war jetzt der Jongleur schneller, bzw. haette mir eigentlich Arbeit erspart, allerdings hatte ich schon einen Teil geschrieben.
Ich hab meine Anmerkungen von daher mal angepasst. Kann aber trotzdem sein, dass das ein oder andere noch doppelt ist.


Ein Baum

Der Baum ward gepflanzt
Das Problem, wenn Du hier auf so eine alte/"lyrische" Sprachform zurueckgreifst, ist dass Du es konsequenter durchhalten muesstest.
schon das "´nem" in der nächsten Zeile ist da ein Stilbruch, wie man ihn z.B. in einem humoristischen Gedicht finden kann.
Auch geht z.B.: der Herbst "ward" (s.u.) gekommen nicht. Weil "ward" nicht "war" ersetzt sondern "wurde."

mit ´nem schönen Blütenkranz
verstehe ich auch nicht so wirklich. Ist da ein Kranz,(Kreis) aus Blumen an der Stelle wo er gepflanzt wurde?
Oder meinst Du seine Krone? Das halte ich eher fuer unwahrscheinlich, dass vor allem in der Vergangenheit, in die uns die gewaehlte Sprachform versetzt, Baeume mit bluehender Krone verpflanzt wurden. Setzlinge haben in der Regel ja noch keine Blueten, soviel ich weiss, und wenn dann wohl nur vereinzelt.


sorglos stand er auf der Weide
jetzt ward ihm gut zu Leibe
Kenne ich auch nicht. Man kann jemandem zu Leibe ruecken, vielleicht kann jemandem noch ein Kleidungsstueck gut zu Leibe stehen. Vielleicht kennst Du das daher. Aber selbst wenn Du das von irgendwo uebernommen hast, wuerde ich das eher weglassen, weil es fuer die meisten falsch klingt." Ward" geht hier wieder nur im Sinne von "wurde" ansonsten "war".

Doch wenn du ihn jetzt ansiehst derbst
"Derbst" kenne ich hauptsaechlich aus der Hiphop/Rap- und Umgangssprache. Das ist wieder ein extremer Stilbruch, noch dazu wahlweise ohne inhaltliche oder grammatikalische Verbindung zum Text. (Man kann nicht etwas derb oder gar derbst anschauen und wenn der Baum gemeint ist, dann ist das da einfach ohne Bezug reingeschmissen.)
weißt du: es kommt bald der Herbst!
Kleinlich: Aber braucht es da ein Ausrufezeichen?

seine Blüten werden bald vergehen
dann ist der Baum nur unschön anzusehen
stimmt, das holpert etwas

Der Baum ward gepflanzt
Die Wiederholung finde ich gut um Struktur reinzubringen, inhaltlich/zeitlich ist das aber eher problematisch.
es wurde oft viel getanzt
um ihn herum, von vielen Leben
solche, die seine Früchte nehmen.
Haette ich jetzt tatsaechlich auf alle Lebewesen bezogen, die so um den Baum zu finden sind, auch Menschen.
Nachher werden die dann im Vergleich zum Baum vielleicht als Insekten bezeichnet.
Ist jetzt allerdings gedeutelt und der Text wirkt hier etwas bemueht. Z.B. pflegen die Menschen ja auch ihre Obstbaeume und evtl. brechen die Aeste, wenn sie nich von den Fruechten befreit werden. etc.


Diese Insekten werden nichts hergeben
und doch braucht der Baum sie zum Leben
denn der Baum nie will alleine sein
auch wenn es nur ist ein Schein
Da wird es wieder etwas bemueht inhaltlich und auch die Umstellung des Verbs wirkt gekuenstelt.

Der Baum ward gepflanzt
vergangen sein Kranz
Sie ließen ihn alleine stehn
Obwohl er hatte viele Wehn.
Mag ok sein, mich erinnert es zu stark an (Geburts-)Wehen.

Der Herbst ward gekommen
geht nicht. S.o.
und der Baum hatte vernommen
Zeitlich wackelt das etwas. Er hat das vernommen, bevor der Herbst kam?
er wird bald verkommen
die Zeit hat sein Leben genommen.

Der Baum ward gepflanzt
vergangen sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
er wandert jetzt in Einsamkeit
Er wandert?

Wie der Jongleur finde ich die Bilder und die Vermenschlichung des Baums etwas bemueht.
Dein Hauptproblem ist aber denke ich die "lyrische" Sprache, die Du anstrebst oder vielleicht sogar für nötig hälst. Deutsch an sich scheints Du ja ganz gut zu beherrschen.
Nur eben jetzt gekonnt mit einer Abwandlung und altertuemlichen Form dieser Sprache zu hantieren - selbst wenn Du viele derartige Gedichte gelesen hast, denn das "ward" muss ja irgendwo herkommen - ist einfach nochmal eine andere Hausnummer. Wenn Du also auf Deutsch schreiben willst, dann waehle vielleicht erstmal eine einfachere Sprache (Sprachform).
 
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Hi Tinitus,

Entnehme gerade Deinem Beitrag, dass "derbst" momentan als Slang benutzt wird. So weit ich das auf die Schnelle verfolgt habe, meint dieses derbst in etwa "auf das Schlimmste"
Ok. warum nicht? Wer - außer dem Deutschunterricht - kann ein Verbot von Stilbrüchen überzeugend begründen?

Also versuche ich es mal mit : Wenn du ihn ansiehst auf das Schlimmste / weißt Du, bald kommt der Herbst und...ähm...nö...geht leider nicht!;)
Eigentlich schade. Bei diesem Reimangebot auf "Herbst":D

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Fand es übrigens sehr interessant, dass Du den Text ebenfalls sprachlich sehr konkret kritisiert hast. Es gibt ja durchaus kleine Unterschiede in unsere Meinungen. So sorgen die kleinen Ausrutscher eines Nicht-Muttersprachlers auch für Irritationen unter den Muttersprachlern. Das schärft letztlich das eigene Sprachgefühl....

vergrößert allerdings die Erfolgschancen von Montys Text nicht unbedingt....

Ciao
 
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Lieber Tinitus, lieber Jongleur,

vielen Dank für eure SEHR ausführliche Kritik :)

Ja Tinitus, ich beherrsche Deutsch soweit gut genug, vernünftige und zusammenhängende Sätze sprechen und schreiben zu können. Lerne jetzt seit 6 Jahren Deutsch.

Ich finde allerdings die deutsche Lyrik besonders schön (vor allem Klassik + Romantik) - und möchte deswegen auch in der Lage sein lyrische Texte schreiben zu können. Deswegen bitte ich dich - Jongleur - mich bzw. meine deutschen Fähigkeiten nicht gleich zu verurteilen - es ist immerhin nicht nur mein erstes deutsches Gedicht, sondern mein erstes Gedicht allgemein - vielleicht wird das nächste verständlicher? Sollte ich ca. 5 Stück schreiben und immer die gleichen Fehler machen werde ich es aufgeben :)
Die lyrische Sprache ist doch noch ein ganzes Stück anders.

Ich hätte allerdings den Text noch ein paar Tage behalten sollen und dann im nachhinein korrigieren können, statt es direkt unbearbeitet hier zu posten. Dafür verzeihung.
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Der Baum ward gepflanzt
mit ´nem schönen Blütenkranz
sorglos stand er auf der Weide
jetzt ward ihm gut zu Leibe


Das ward ist veraltet, richtig - wenn ich damit anfange, dann entweder weglassen oder den Stil beibehalten, da stimme ich komplett zu. Das ´nem statt einem sollte dem Versmaß dienen (vielleicht sollte ich zuerst auf die Sprache achten...:rolleyes:)
Es ist inhaltlich... blöd einen Blütenkranz mit einzubeziehen, stimmt...
Sicher dass es "gut zu Leibe" nicht gibt? Ich MEINE es mal gehört zu haben... aber ihr seid die Muttersprachler, also beuge ich mich euch da :D Strophe 1 wird also zu:

Der Baum wird gepflanzt
neben ihm ein Blütenkranz
(so möglich? oder ist es stilistisch falsch wenn da ein "liegt" fehlt, also "neben ihm liegt (oder in dem Fall eher lag) ein Blütenkranz?)
sorglos stehn sie auf der Weide
jetzt sind sie glücklich beide
(damit tu ichs mir schwer, mit sie ist der Baum und der Kranz gemeint, und die Satzstellung wäre falsch - ist es als Gedicht aber sprachlich in Ordnung?)
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Doch wenn du ihn jetzt ansiehst derbst
weißt du: es kommt bald der Herbst!
seine Blüten werden bald vergehen
dann ist der Baum nur unschön anzusehen


Okay, derbst passt nicht. Doofes Wort, warum reimt sich nichts auf Herbst... und Verse 3-4 passen Rhythmisch nicht
Ich schreib die Strophe ganz neu:

Doch sie haben nun vernommen
es wird bald der Herbst ankommen
ihre Blüten werden dann vergehen
den Tod werden sie dann sehen

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Der Baum ward (wird) gepflanzt
es wird viel getanzt -schwierig. Ich übernehme mal von Jongleur und schreibe es passiv
um ihn herum, von vielen Leben
solche, die seine Früchte nehmen.


also:

Der Baum wird gepflanzt
er wird auch viel umtanzt
von vielen solcher Leben
(das solcher deshalb hierhin, da der Vers sonst zu kurz ist. Bin mir bei der Strophe nicht sicher)
die seine Früchte nehmen
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Diese Insekten werden nichts hergeben
und doch braucht der Baum sie zum Leben
denn der Baum nie will alleine sein
auch wenn es nur ist ein Schein

Sprachlicher Mist, und durch die obrige Abänderung seiner "Zweisamkeit" mit dem Kranz einfach falsch, ich probiers einfahc neu:

Sie werdens nie zurückgeben
Doch wird er es überleben
Der Baum lebt ja nicht allein
neben dem Kränzelein
(Insekten weggelassen, das war bescheuert. Allgemein die thematik "erhellt".)
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Der Baum ward (wird) gepflanzt
vergangen sein Kranz
Sie ließen ihn alleine stehn
Obwohl er hatte viele Wehn.


eher:
Der Baum wird gepflanzt
vergangen aber der Kranz
Jetzt wird der Baum alleine sein
vorbei der schöne Sonnenschein

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Herbst ward gekommen
und der Baum hatte vernommen
er wird bald verkommen
die Zeit hat sein Leben genommen.


nicht viel hierzu zu sagen. Nur umstellung:

Der Herbst ist gekommen
und der Baum hat vernommen
(Jongleur, hier muss ich mal ausnahmsweise widersprechen: siehe Heinrich Albert - ein Kürbis spricht)
auch er wird verkommen
sein Leben wird genommen
(Zeitlich eher schwierig, oder?)
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Der Baum ward (wird) gepflanzt
vergangen sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
er wandert jetzt in Einsamkeit


Der Baum wird gepflanzt
vergangen ist sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
sein Geist lebt jetzt in Freiheit


ich weiß nicht ob die letzte Strophe (inhaltlich) überhaupt sinnvoll ist oder weggelassen werden kann?
nunja hier das überarbeitete Gedicht an einem stück:
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Der Baum wird gepflanzt
neben ihm ein Blütenkranz
sorglos stehn sie auf der Weide
jetzt sind sie glücklich beide

Doch sie haben nun vernommen
es wird bald der Herbst ankommen
ihre Blüten werden dann vergehen
den Tod werden sie dann sehen

Der Baum wird gepflanzt
er wird auch viel umtanzt
von vielen solcher Leben
die seine Früchte nehmen

Sie werdens nie zurückgeben
Doch wird er es überleben
Der Baum lebt ja nicht allein
neben dem Kränzelein

Der Baum wird gepflanzt
vergangen aber der Kranz
Jetzt wird der Baum alleine sein
vorbei der schöne Sonnenschein

Der Herbst ist gekommen
und der Baum hat vernommen
auch er wird verkommen
sein Leben wird genommen

Der Baum wird gepflanzt
vergangen ist sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
sein Geist lebt jetzt in Freiheit
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nochmals danke für die Stundenlange arbeit :)
Hoffe es ist so besser, zeitig stimmt es jedenfalls eher als vorher (denke ich)?
Inhaltlich klingts eher gezwungen?
Wie ist insgesamt jetzt die Grammatik?

danke!

Monty
 
Lieber Monty,

Deswegen bitte ich dich - Jongleur - mich bzw. meine deutschen Fähigkeiten nicht gleich zu verurteilen

"Verurteilen" würde ich eine Autoren niemals, viel eher gratulieren zu seiner Freude, die er am Schreiben von Gedichten hat.

Allerdings gebe ich abschließend ( ich bin ab nächster Woche einige Zeit abwesend) zu bedenken, dass ein anachronistischer Sprachstil für einen heutigen Autoren mindestens 3 Probleme mit sich bringen könnte:

1. Es gibt nur wenige Leser, die aktuell daran interessiert sind. Die meisten Zeitgenossen hingegen empfinden leider die Ausdrucksweise zwischen Barock und Biedermeier als maniriert und unfreiwillig komisch.

2. Wenn man sich als zeitgenössischer Autor nicht sehr gut in der Bauweise dieser fernen Sprachwelten auskennt, fallen viele neu geschriebenen Zeilen wie Kartenhäuser zusammen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Denn jedes Werk besteht aus Inhalt und Form. Und ein Autor, der moderne Worte denkt und altmodisch schreibt, grenzt mMn automatisch wichtige Inhalte aus bzw überbetont sehr schnell die Form zu Ungunsten einer inhaltlichen Klarheit. - Anders gesagt, auch ein in alte Worte Verliebter hat eine rosarote Brille auf.;)

3. Diejenigen Leser und Hörer, die heutzutage anachronistische Stilistik mögen, sind oft kompetente Liebhaber, die selber puritanisch auf Stilechtheit achten und gegenüber Sprachverstößen eher intolerant reagieren.

Wenn Du Dich diesen Schwierigkeiten gewachsen fühlst, dann wünsche ich Dir ohne jede Ironie viel Glück bei Deinem Unterfangen.

Lg

P.S. Die neue Variante ist von der Form her leichter zu verstehen.
Wenn ich allerdings den Inhalt unter die Lupe nehme, stoße ich auf manche Fragwürdigkeiten, die ich aus Zeitgründen nicht mehr diskutieren kann und möchte.
 
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Hallo Jongleur,

ich glaube nicht, dass Du das so meinst, aber zur Sicherheit: Ich will natuerlich die Stilbrueche ebenfalls nicht verbieten. Es gibt ja genug gute Gruende dafuer. Vom Sprecherwechsel ueber eine bestimmte Textstelle, die man betonen will, bis hin zu einer ironischen Brechung. Und sicher noch vieles mehr. Nur einen Grund, oder vielleicht besser eine Absicht, will ich dann doch erkennen koennen.
Was das leidige Thema der Muttersprache angeht, da haben wir in der Tat tatsaechlich nur kleine Meinungsverschiedenheiten. Selbstverstaendlich kann man sich in der jeweiligen Muttersprache am besten ausdruecken, (oder zumindest sollte das der Fall sein.) Gleichzeitig bin ich aber dafuer, sich das von Lied zu Lied anzuschauen, die Einheit mit der Musik,, sofern vorhanden und auch die Beweggruende des Autoren. Ich habe ja noch die alte Fassung Deines ersten Beitrags hier im Thread gelesen und da scheinst Du mir z.B. etwas voreingenommen und mit zu grobem Werkzeug zur Tat geschritten zu sein. (Das passiert mir selber sicher oft genug und ich schaetze Deine Beitraege hier sehr, falls das jetzt zu spitzfindig wirken sollte. ) Was meine Kritik an der Sprache angeht, so versuche ich eigentlich immer zuerst auf die sprachliche und dann erst, wenn ueberhaupt, auf die inhaltliche Ebene einzugehen. So gut mir das eben gelingt. Ich hoffe ich habe Dich richtig verstanden, so von Muttersprachler zu Muttersprachler ;)
Ich bin uebrigens durchaus Deiner Meinung, dass hier vor allem auch inhaltlich noch einiges im Argen liegt, aber dafuer ist Monty ja auch hier.

Hallo Monty,

ich moechte nochmal bekraeftigen, was der Jongleur schon gesagt hat.
Die von Dir verehrten Gedichte sind eben alle in einer bestimmten Zeit geschrieben worden, zu der die Deutsche Sprache noch eine andere war.
Das jetzt nachzuahmen wird, selbst wenn es scheinbar perfekt geschieht, immer kuenstlich wirken.
Was nicht heisst, dass es verboten ist.
Allerdings wird eben meistens ironisch davon Gebrauch gemacht. Ich denke da z.B. an einen Robert Gernhardt oder Heinz Erhardt. (Beide allerdings auch schon tot. ;) )

Ich muss Jongleur auch beipflichten, dass zwar die Sprache jetzt allgemein verstaendlicher geworden ist, aber die inhaltlichen Macken jetzt umso deutlicher werden.
Das liegt vielleicht daran, dass es, wie du sagt, Dein erstes Gedicht überhaupt ist. Vielleicht solltest Du Dir erstmal einen groben Plan zurechtlegen, was Du in den einzelnen Strophen aussagen moechtest und das erstmal auf Stringenz pruefen. Du willst ja anscheinend den Baum vermenschlichen und teilweise ist das wieder Geschmacksache. Mir geht das hier z.B. oft zu weit und es wirkt uebertrieben.
Hast Du mal an eine weniger direkte Charakterisierung des Baumes gedacht? Die Kinder spielen in seinen Aesten, er deckt seine Blaetter ueber ein Liebespaar, ehr steht einsam und kahl im kalten Regen, morsche Glieder etc. Vielleicht kommen mit dem Fruehling auch wieder die Lebensgeister zurueck. Also ohne jetzt direkt zu sagen: Der Baum ist gluecklich, der Baum hat Angst. Das wirkt schnell platt.


Der Baum wird gepflanzt
neben ihm ein Blütenkranz
(so möglich? oder ist es stilistisch falsch wenn da ein "liegt" fehlt, also "neben ihm liegt (oder in dem Fall eher lag) ein Blütenkranz?)
Ist das denn ein Bluetengewinde, also im Grunde schon tote Blumen, oder sind das eingepflanzte Blumen? Im Falle des Gewindes geht "liegt". Im Falle der Pflanzen (Im Sinne von: Ein Dorf liegt in einer bestimmten Gegend) nicht. Die Auslassung geht da aber auf jeden Fall, nur wird man eher "gepflanzt" ergaenzen. Der Kranz deutet aber wiederum eher auf Gewinde usw. Bluetenrund waere poetisch und von der Bedeutung her wohl klarer. Ich wuerde das aber trotzdem nicht verwenden.
sorglos stehn sie auf der Weide
jetzt sind sie glücklich beide
(damit tu ichs mir schwer, mit sie ist der Baum und der Kranz gemeint, und die Satzstellung wäre falsch - ist es als Gedicht aber sprachlich in Ordnung?)
Sprachlich ist das in Ordnung.
Inhaltlich halt fragwuerdig. Siehe oben. Ein Baum und ein Blumenbeet als Freunde kann ich mir jetzt nicht so gut vorstellen. Eher vielleicht eine Freundschaft zwischen dem Baum und z.B. den Voegeln in seinen Aesten. Ist halt Kitsch. Die Hauptfrage ist fuer mich da also: Was macht der Kranz da und ist er wichtig fuer die Geschichte? Der scheint ja eher zufaellig in Folge Deiner Bearbeitung eine Hauptrolle abbekommen zu haben.


Doch sie haben nun vernommen
es wird bald der Herbst ankommen
ihre Blüten werden dann vergehen
den Tod werden sie dann sehen

Die letzte Zeile klingt sehr gestelzt und umstaendlich.
Warum nicht den Herbst auch vermenschlichen, wenn wir schon dabei sind:

und sie ihrer Pracht berauben
das Leben/die Lebensaefte aus den Adern saugen


Der Baum wird gepflanzt
Die Wiederholung ist wiegesagt nicht per se schlecht, aber der wiederholte Teil irritiert, weil er einen immer wieder an den Anfang des Gedichtes zurueckreisst.
er wird auch viel umtanzt
von vielen solcher Leben
(das solcher deshalb hierhin, da der Vers sonst zu kurz ist. Bin mir bei der Strophe nicht sicher)
die seine Früchte nehmen
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Sie werdens nie zurückgeben
Das ist wie schon gesagt fragwuerdig.
Doch wird er es überleben
Natuerlich, was ist den Sinn und Zweck von Fruechten? Dass sie auf dem Baum verrotten?
Der Baum lebt ja nicht allein
neben dem Kränzelein


Hier wie an anderen Stellen habe ich das Gefuehl, dass der Reim Dir oft den Inhalt diktiert.


Der Baum wird gepflanzt
vergangen ist sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
sein Geist lebt jetzt in Freiheit

Da aenderst Du mal eben flugs das Fazit Deines Textes.
Das ist nicht schlimm, wenn man was passend(er)es findet, aber zeigt eben auch noch eine gewisse Beliebigkeit.
 
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Supi, nochmals vielen Dank :)

okay wenns sprachlich soweit berichtigt ist, bin ich vorerst zufrieden. Inhaltlich ist es ein bisschen holprig, dass ist richtig - bei nem interessanteren Thema wird es vielleicht einfacher in der RIchtung.

Dieses Gedicht hack ich erstmal ab, ich versuch das nächste Gedicht (wenn ich dazu komme) sprachlich von anfang an korrekt darzustellen und dann eher inhaltlich daran zu arbeiten.

Nochmals danke für die bemühungen :)
 

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