Ein Gitarrist will Trompete lernen ^^

wummy
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Hey,

Ich hab eine CD in den Händen bekommen die mein Leben verändert hat.(ja ich bin eins von diesen vielen Metal-Jüngern).

Miles Davis - Kind of Blue

Die CD läuft nur noch bei mir auf und ab.
Meine Frage ,lohnt es sich mit 26 noch mit der Trompete anzufangen ?

Lg
 
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na glückwunsch und willkommen auf der anderen seite des tellerrandes!

1. es ist nie zu spät
2. du wirst wahrscheinlich kein startrompeter
3. scheiss drauf und viel spass
 
Zu alt - so ein Blödsinn!
Du musst das Teil aber auch regelm. spielen und da gibts evtl. räumliche Hürden. Alles super mit Ü-Raum oder Eigenheim. Aber in einer Mietwhng. wirst du wohl viel Publikum bekommen :D. Hatte in Köln mal einen Saxofonisten gesehen, der immer unter einer Rheinbrücke geübt hat. Oder auf einem Acker?

Spaß beiseite - ich trage mich dem selben Gedanken und habe es aus o. g. Gründen noch nicht getan. Ansonsten würde ich sagen, hol dir so ein Ding! Die Megastores haben China-Trompeten für ~100€ die zum Lernen O.K. sein können, sofern der Verkäufer so nett ist, das Instrument auf Brauchbarkeit zu überprüfen, bevor er es rausgibt (O-Ton eines Verkäufers). Hab mir mal eingbildet, dass Trompete leichter als Git. sein könnte, weil nur monophon, aber ohne Üben gehts wohl nicht! Vll. gehts auch nicht ohne Unterricht??? :gruebel:

L. G.
 
Hallo

Trompete kann man in fast jedem Alter noch erlernen, ideal ist aber wie bei den meisten anderen Instrumenten auch die Kindheit, in der vieles sooo viel einfacher erlernt wird. 26 ist noch nicht wirklich alt, man muss sich aber bewusst sein, dass es bei einem Blechblasinstrument ohne regelmäßiges und gezieltes (=angeleitetes) Üben nur schwer was werden wird.

Ich musste ein wenig Schmunzeln bei der Vermutung meines Vorredners, Trompete sei monophon und könnte daher einfacher zu erlernen sein. Der Schwerpunkt liegt hier ganz woanders: während bei der Gitarre "bloß" die Saite angeschlagen werden muss, müssen bei einem Blechblasinstrument die Lippen die Schwingung erzeugen, und zwar genau in der Frequenz, die in die Obertonreihe der aktuellen Instrumentenlänge (variierbar durch die Ventile) passt, so dass das Instrument zum Resonanzkörper wird. Dann muss auch noch eine stabile Luftsäule über die korrekte Atemtechnik hergestellt werden, damit der Ton gerade steht und nicht wackelt. Blechblasinstrumente sind also sehr physisch und beziehen den ganzen Körper schon in der Tonentstehung (und Tonfärbung) mit ein. Es geht hier primär um Muskelarbeit, die verrichtet werden muss, daher muss man für ein gewisses Niveau auch einfach regelmäßig üben, sonst klingt schon der allereinfachste Ton einfach nur bescheiden. Gitarre ist sicherlich auch kein einfaches Instrument, die Tonerzeugung ist hier aber vergleichsweise einfach, dafür kann das Notenbild später um so komplexer ausfallen.

Gerade am Anfang finde ich es wichtig, dass man beim Erlernen eines Blechblasinstruments Anleitung durch einen kompetenten Lehrer bekommt. Sonst kommt es hier schnell zu schlechten Angewohnheiten, die einem dann später in der eigenen Entwicklung nur schwer überwindbar im Weg stehen.

Aber noch einmal: 26 ist echt kein Alter. Ich habe schon erwachsene Anfänger jenseits der 50 gesehen, die Spaß dran hatten.


Viele Grüße
Marco
 
Marcos Beitrag trifft bereits den Kern der Sache.

Vielleicht noch ein paar Ergänzungen, theoretischer Teil:
bei erwachsenen "Einsteigern" (bei mir: 32 J., vorher Kontrabass und Gitarre) macht sich nach meiner Erfahrung noch stärker als sonst bemerkbar, ob im Bezug auf Trompete eine natürliche Begabung vorhanden ist (musikalisches Hören, Atemführung, Naturansatz, Zungenfertigkeit).
Probleme bei diesen Elementen lassen sich durchaus erfolgreich bearbeiten, allerdings ist dabei längst nicht jeder Lehrer eine Unterstützung, ob durch Studium qualifiziert oder nicht. Auch das eigene Engagement kann einmal auf der Strecke bleiben, das ist mir selbst schon über einige Jahre passiert. :redface:

Auch die Anforderungen der Stilistik und der angestrebten musikalischen Auftritte in der Öffentlichkeit spielen ihre Rolle, die sind auch im Amateurbereich sehr unterschiedlich.
Grob gesagt würde ich da eine Spanne sehen, die vom Fanfarenzug und der Guggenmusik über die verschiedenen Volksmusik/Rock/Pop/Jazz-Ensembles, Big Bands und Blasmusik-Orchester bis zu profilierten Brass Bands und symphonischen Blasorchestern reicht.
Es gibt natürlich in jedem Bereich wiederum erhebliche Unterschiede in Repertoire und Performance.

Praktischer Teil, wenn Du Lust auf ein paar Versuche hast, könntest Du so einen Einstieg finden:
http://www.youtube.com/watch?v=EG-bM25GBps
http://www.youtube.com/watch?v=-H4Wby6ge3w
http://www.youtube.com/watch?v=LvDMwxwNpEA
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4

Als Lehrer wäre für dich jemand wichtig, der auf gute Technik (Ansatz, Atmung) achtet, wie Du sie in obigen Clips sehen und hören kannst. Dieser Augenmerk auf saubere technische Grundlagen ist nicht bei allen Jazzern der Fall, ein klassischer Lehrer führt dich aber zu weit vom Weg der Improvisation, Jazz-Phrasierung usw. Es gibt mittlerweile aber etliche bemerkenswerte "Cross Over"-Musiker, ein schönes Beispiel ist für mich unter anderem Christian Grässlin:



Wenn Du etwas mit Noten anfangen kannst bzw. das lernen willst, fände ich einen Blick in John O'Neill und Steve Waterman, Die Jazzmethode für Trompete ganz nützlich.
Noch eine Anregung: frühzeitig Melodien, Solos bzw. anfangs kleine Licks und Blues-Themen möglichst genau nachzusingen und dann auf dem Instrument nach Gehör zu spielen, gehört für künftige Jazzer zum Tagesprogramm. Man kann sich auch z.B. O'Neill anhand der Begelit-CD sehr gut "nach Gehör" erarbeiten.

Gruß Claus
 
Fang damit an.

Zu Spät ist es nie. Und Tromepte ist enes der wundervollsten Instrumente.
Ich spiele Sie seit meinem 7 Lebensjahr.

Ich kann es dir nur empfehlen.
Aber nicht ohne Lehrer, zumindest die ersten Schritte musst du m.E.n. mit einem Lehrer machen. Schau dich dazu mal in den örtlichen Musikvereinen um.
Hier gibts oft sehr gute Lehrer und viele davon machen es auch ehrenamtlich, bzw, gegen geringe Unkostenpauschalen.
Hab da die Erfahrung gemacht, dass diese Lehrer meist mehr "Herzblut" reinstecken als viele Hochstudiertetheoriefanatiker.

Also lass es dir nicht ausreden, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Wenn du schon Noten lesen kannst, wir dir der Anfang schon einfacher gemacht.

Aber bitte tu dir den Gefallen und such dir für den Anfang einen Lehrer und kauf bitte kein 100€ Böller.

Ich weiß jetzt nicht wie viel du ausgeben kannst/willst. Aber ich nenn dir mal ein paar Beispiele.

Das ist die Einsteigerklasse:

https://www.thomann.de/de/yamaha_ytr2330.htm

Ich hab ne Zeitlang auch Einsteigerunterricht gegeben und dieses Isntrument gerne empfohlen und auch selbst ausgiebig getestet.
Damit hast du was ordentliches in der Hand was dich auf jeden Fall die erste Zeit gut begleitet.

Yamaha halte ich persönlich allgemein für sehr gut im Brass Bereich.

Wenns ein bisschen teurer sein darf finde ich die Bach sehr gut

https://www.thomann.de/de/bach_tr305_bbtrumpet_s.htm

Leider schon nen Eck teurer, aber den Unterschied würdest du am Anfang m.M.n. wohl nicht merken.
Jedoch im weiteren Verlauf würdest du einen Unterschied zur Yamaha fetstellen können.

Wenns teurer sein darf, dann schau dich einfach bei Yamaha/Bach/Jupiter in der jeweiligen Preisregion um. Kann man eigentlich nichts falsch machen.
Natürlich darfst du mich auch jeder Zeit fragen, solltest du noch Tipps brauchen.

Soviel dazu.

LG
 
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