Jazz Empfehlungen

Whych
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Ein paar Vor-Infos : Eigentlich habe ich schon immer Jazz sehr gerne gehoert ( ausser Dixiland ) aber auch immer eher aus Zufall ( TV, Radio etc. ). Leider konnte ich damals als mein Orgel-Lehrer mir diese Welt naeher bringen wollte noch gar nix damit anfangen. Vor ein paar Monaten habe ich nun angefangen mich mal gezielt damit zu beschaeftigen und mir auch mal CDs zuzulegen.
Angefangen mit irgendwelchen Samplern um mal einen Ueberblick zu bekommen und die schon lange ueberfaellige Sinatra. Da ich selbst Saenger bin kann ich auch mit 'Vocal-Jazz' was anfangen ;)
Curtis Stigers, Jamie Cullum ( ja ich weiss Pop-Jazz aber es grooved ), Bobby McFerrin und meinen nun absoluten Fave Kurt Elling ( Karten fuer November in Muenchen sind schon bestellt ).
Weiter gings mit Weather Report. Sehr geil aber irgendwie zu 'brav'. Als Prog-Metal/Rock-Fan koennte das schon alles ein wenig "frickeliger" sein. Meine letzten Errungenschaften waren nun Miles Davis "Kind of Blue" und Charles Mingus "Mingus Ah Um". Das gefaellt im Grossen und Ganzen mir schon mal richtig gut. Das Problem ist da sich nun ueberhaupt nicht weiss wo sich das Jazz-Stiltechnisch einordnet so das es schwer wird weitere Musiker in die Richtung zu finden. Auch muss ich sagen das mir mehr Klavier eigentlich lieber waere als Blaeser. Es kann auch gerne 'moderner' sein also mit Synths etc.
Ich hoffe ihr koennt mir da mal ein paar Tips geben in welche Richtung ich da suchen muss. :)
 
Eigenschaft
 
versuch mal in Aufnahmen von Mark Murphy reinzuhören - aber bitte nicht sein neuestes Album mit Till Brüller.

Wenn es auch Damen sein dürfen, hör mal bei Dee Dee Bridgewater, Dianne Reeves und Cassandra Wilson rein.

Überhaupt sind für den ersten Anlauf die wiederveröffentlichten BlueNote Records nicht übel: Lee Morgan, Kenny Dorham, Joe Henderson, Wayne Sorter, Jackie McLean,...u.v.a.m.
unter den Pianisten vor allem Herbie Hancock, der war bei vielen dieser Aufnahmen als "junger Bursche" dabei und spielt geniales Zeug - ihn kannst du auch weiterverfolgen in seiner Entwicklung, über den Free Jazz kam er zum Fusion und auch zu seichteren Aufnahmen und ist momentan gerade wieder bei der Rückbesinnung, aber zeitbezogen aktuell.

in den Jazz-Pages tobt sich gerade ein Shorter-Fan aus:
http://www.jazzpages.com/forum/showthread.php?t=3379
sehr persönlich, aber sehr interessant und vor allem gut geschrieben - in diesem Forum findest du auch jede Menge anderer Hinweise auf Jazz-Alben, die man eigentlich mal gehört haben sollte...
Gibt sogar Bücher zu dem Thema!

Deine bisherigen CDs ergeben noch keinen wirklich Roten Faden durch die Stilistiken - wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn Du hier rückmelden würdest, wenn du was passendes gefunden hast.
 
Danke erstmal. Hab ich wieder etwas zum anhoeren und austesten :)

Roter Faden gibt es auch nicht so richtig. Es muss mir halt gefallen. Ich hab auch eine E.S.T. die ich richtig gut finde. Ich hab da immer so Phasen was mir bevorzugt gefaellt. Wars am Anfang noch eher Swing hoer ich das jetzt fast gar nicht mehr.
Wie gesagt, die Mingus-CD ist schon die richtige Richtung. Vielleicht noch ein wenig vertrackter das Ganze und mehr Klavier als Blaeser.
Im TV hab ich erst Don Friedmann gehoert. Das war auch Klasse. Leider war es nur noch der letzte Song deshalb kann ich nicht einschaetzen wie der Rest ist. :gruebel:

Ich hab mir auch schon die Jazz-Stil-Erklaerungen auf Wikipedia durchgelesen aber so richtig einordnen kann ich trotzdem fast nix. Ok Swing und Dixiland. Das ist nicht schwer ;)

PS: Was ich von Hancock bis jetzt gehoert hab war mir viel zu 'funky'. Komm halt doch aus der Rock/Metal Gegend und mag das nicht wirklich.

Edit: Und gleich mal 2 CDs bestellt ;)
Speak No Evil - Wayne Shorter
Midnight Mood - Mark Murphy
 
Zuletzt bearbeitet:
Also hier mal en paar gute Jazz-Musiker :
Oscar Peterson ( Klavier , Oscar Peterson Trio sehr empfehlendswert ... )
http://www.youtube.com/watch?v=3drqJ1bUmEA
http://www.youtube.com/watch?v=TSNPzm_wYLY&feature=related

Count Basie (Klavier)
http://www.youtube.com/watch?v=0_eKX0rZfLg&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=3drqJ1bUmEA

Clark Terry (Trompete)

http://www.youtube.com/watch?v=DYShWIzAvNQ
http://www.youtube.com/watch?v=PvCGuObk-ZY

Sonny Rollins ( Sax )
http://www.youtube.com/watch?v=SY8QVuueqPc
http://www.youtube.com/watch?v=S46dhVcYWpY

Ben Webster ( Sax )
http://www.youtube.com/watch?v=PoYc4XV7M8o
http://www.youtube.com/watch?v=-CeSrOAcTXI

Ray Brown ( Kontrabass, ich finds genial vor allem im Trio ... )
http://www.youtube.com/watch?v=rYWHMFe1kFc
http://www.youtube.com/watch?v=-VuiucCzXuE&feature=related

Ella Fitzgerald ( Gesang )
http://www.youtube.com/watch?v=RQ_hDUxTY3M&feature=related

Nat King Cole (Gesang)
http://www.youtube.com/watch?v=_ayQq5AQxF0

Joe Pass ( Gitarre )
http://www.youtube.com/watch?v=aWa6aChSf1w

So das waren erstmal meine Favoriten ... vielleicht hab ich nicht immer die besten Videos rausgesucht aber sie spiegeln meistens immer Personen recht gut wieder :)
 
naja, außer Sonny Rollins kommen die halt schwer aus der traditionellen Ecke.

Wenn Whych den Eckpunkt bei Mingus setzt dann ist er da halt schon drüber raus... - wobei Mingus schon wieder so eigen ist, um da anzuknüpfen.

Wenn du auf Pianisten stehst, dann wäre vielleicht auch mal Andrew Hill einen Hörversuch wert, recht eigenständig, mit einem Hauch Monk und Mingus, aber beachtenswerter Entwicklung


Die Murphy-CD, die du ausgesuht hast, die geht etwas in die Latin-Ecke..., die Shorter-CD ist ein absoluter Klassiker (und Hancock spielt auch mit). Überhaupt ist Hancock ein Chamälion, gibt fast nichts, was er nicht gemacht hat, für mich persönlich war er in den 60igern am interessantesten (BlueNote-CDs und dann mit Miles Davis), hör vielleicht auch mal in die "Bitches Brew" von Miles Davis rein...

Eine änhliche "Eckpunkt-Figur" wie Mingus ist in der aktuellen Jazz-Landschaft der Bassist William Parker, am besten vorher Probehören, er hat auch eine extrem breite Entwicklungsspanne.
 
Naja... mein Lieblingstaster ist und bleibt Michel Petrucciani.
Der spielt schon ziemlich "poppy" für nen Jazzer.... aber sehr geil. Vor allem die Sachen die er mit Steve Gadd und Anthony Jackson gemacht hat, sind einfach unglaublich gut.

Bei der Mingus-Scheibe fiel mir beim Hören von Goodbye Pork Pie Hat ein Album ein, bei dem der Herr Petrucciani seine Finger mit im Spiel hat, aber wesentlich "cooler" ist als das, was er normalerweise spielt:

Joe Lovano - From the Soul
mit Petrucciani, Dave Holland und Ed Blackwell

Wenn du auf frickeligen Fusion stehst könntest du dir unter den Tastern mal Chick Corea mit seiner Electric Band anhören. Ansonsten diesen Thread mal durchlesen.

Achja... was man auch unbedingt mal gehört haben muss ist Some skunk funk von Michael und Randy Brecker. Ist jedoch auch wieder sehr bläserlastig... weil mit Bigband ;-)
 
Michel Petrucciani ist immer eine Empfehlung, ich kenne keine schlechte Musik von ihm! War einer meiner Lieblings-Live-Musiker, ich habe ihn sicherlich 30x im Konzert gehört.

Aber gerade mit Pianisten tue ich mich schon etwas schwer mit den Empfehlungen, Monk sollte man gehört haben - mögen aber viele nicht, Sonny Clark, Horace Silver,...Tommy Flanagan, Hank Jones, Cedar Walton, Kenny Barron,...Mal Waldron, John Hicks, Kenny Werner, Fred Hersch, Denny Zeitlin,...Rodney Kendrick, Geri Allen, Bheki Mseleku, Jason Moran, Matthew Shipp... u.v.a.m.!!
verdammt schwer, es gibt zu viele, welche empfehlen, welche passen?


... Achja... was man auch unbedingt mal gehört haben muss ist Some skunk funk von Michael und Randy Brecker. Ist jedoch auch wieder sehr bläserlastig... weil mit Bigband ...
naja, wenn er Funk überhaupt nicht mag, dann ist diese (übrigens wirklich gutgemachte CD mit der WDR Big Band) nicht die optimale Empfehlung
 
Ich seh schon das wird mich eine Weile beschaeftigen was ja aber nicht schlecht sein muss. So hab ich immer Nachschub an guter Musik. Danke fuer eure Antworten :)

Monk steht bei mir auch schon auf der Wunschliste.

Ich muss gestehen das ich mir immer erstmal die billigeren der CDs der Musiker zulege um zu sehen ob es mir ueberhaupt gefaellt. Mit den paar Sekunden die bei Amazon zu hoeren sind kann man nicht soviel anfangen.
Funk ist wie gesagt echt nicht mein Ding. Leichte Einfluesse ok aber zu funky darfs fuer mich nicht werden.

Edit: Hab grad mal in Andrew Hill reingehoert ( Point of Departure ). Sehr geil. :great:
Edit 2: Joe Lovano - From the Soul ist auch auf der Liste. Super.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da der Name Coltrane in diesem gesamten Thread noch nicht aufgetaucht ist (höchstens mal subsummiert) ich aber sein Gesamtwerk von vorn bis hinten extremst beeindruckend finde (man könnte sagen ich wäre so eine Art Fan, was ich sonst von kaum einem anderen Jazz Musiker sagen würde) erwähne ich den mal. Anfangen kannste da mit Blue Train und gehst dann weiter zur "A Love Supreme" und "My Favorite Things"... - Am besten einfach die gesamte Diskografie beschaffen (das wird immer alles immer geiler) - tut sowieso irgendwann not ;-)
Das dir Andrew Hill als Jazzeinsteiger gleich gefällt überrascht mich. Spricht auf jeden Fall für deinen Geschmack. Einen Pianisten den ich hier auch noch nicht gelesen habe, der aber auch sehr geil ist, is Bud Powell. Paul Bley & Brad Mehldau sind auch ganz interessante Pianisten. Dark... trotzdem mal reinhören!
 
Naja Einsteiger ist relativ. ;)
Wie geschrieben habe ich schon immer gerne Jazz gehoert aber mir eben nie eine CD zugelegt und mich auch eben nie mit den Kuenstlern beschaeftigt. Durch meinen Prog-Fable kann ich mit 'komplizierterer Musik" schon was anfangen. Hab auch selbst recht lange in Prog-Metal-Bands gesungen.
 
@jgs: Du hast völlig recht. Wenn man sich mit Jazz beschäftigt, kommt man gerade an "A Love Supreme" nicht vorbei. Wie überhaupt an Coltranes Werk. Ich hatte mich auch schon gewundert, dass er noch nicht genannt wurde, aber da Whych ja sagte, er bevorzuge Klavier anstatt Brass, habe ich an Tyner gedacht, die eine Hälfte dieses kongenialen Duos....

P.S.@Whych: als Sänger auf Jamie Cullum zu stehen, ist nun wirklich keine Schande ;) Der Typ hat es wirklich drauf, ich finde ihn richtig gut.
 
...auf Coltrane wären wir schon noch gekommen...:D

Da sollte man halt behutsam einsteigen, wer als erstes "Live in Seattle" oder eines der Alben seiner letzten Besetzung erwischt, hört vielleicht nie wieder Jazz.:eek:
 
P.S.@Whych: als Sänger auf Jamie Cullum zu stehen, ist nun wirklich keine Schande ;) Der Typ hat es wirklich drauf, ich finde ihn richtig gut.

Ich schaem mich auch nicht dafuer das mir die Musik gefaellt. Bin ja auch Sinatra-Fan ;)
Die Live-DVD von Cullum ist sowas von geil. Kann ich nur empfehlen. Er hat halt einfach auch noch den Rock/Metal im Blut.

Zu Coltrane : Ich hab unter anderm diese CD hier auf der Wunschliste. Spaetestens da wird er mir ueber den Weg laufen : Thelonious Monk Quartet with John Coltrane at Carnegie Hall
 
Ich schaem mich auch nicht dafuer das mir die Musik gefaellt. Bin ja auch Sinatra-Fan ;)
Die Live-DVD von Cullum ist sowas von geil. Kann ich nur empfehlen. Er hat halt einfach auch noch den Rock/Metal im Blut.

Hihi, Du kennst die Jazz-Polizei noch nicht ;) (für die ist Cullum nämlich seicht, kommerziell, gar kein Jazz, blabla...) Ich kenne die DVD, sehr geil, am liebsten lege ich die auf, wenn das Wetter mies ist und/oder ich ich schlechte Laune habe - wirkt wie eine Energie-Spritze.... nicht nur, dass der Junge fantastisch singt, auch seine Band ist total gut.
 
Ich kenn die Metal und Gothic-Polizei. Die schenken sich da wohl nix ;)

Ok von Leuten die sich die Robbie Williams-"Swing"-CD gekauft haben und nun meinen sie sind die grossen Jazz-Hoerer halt ich auch nicht wirklich viel aber Cullum hats musikalisch schon drauf. Er selbst bezeichnet seine Musik ja auch als Pop-Jazz und das triffts ja gut.
 
Wenn du auch gerne Prog-Rock hörst gefallen dir vielleicht Sachen des von indischer Musik beeinflussten Pianisten Vijay Iyer aus den USA, der spielt modernen Jazz mit ziemlich ausgefuchsten Rhythmen zwischen Groove und Swing (empfehlenswert ist vor allem die CD "Reimagining"):
http://www.youtube.com/watch?v=m5C7JnVaMPg

An Klassikern kann ich dir noch die "Out to Lunch" von Eric Dolphy empfehlen, meiner Meinung nach eine Blaupause für gelungenen Jazz mit Spielfreude und Witz, ist ziemlich abgefahren:
http://www.youtube.com/watch?v=mHbKBRbD41w&feature=PlayList&p=C0B24594F78970A6&index=2

Auch gut ist die CD "Extrapolation" des Gitarristen John McLaughlin:
http://www.youtube.com/watch?v=0ay4ydbqxfI

Schlussendlich kannst du noch bei John Zorn reinhören (Klassiker="Naked City"), der hat irre viele unterschiedliche Sachen gemacht, sind meistens aber ziemlich interessant. Das sind dann meine derzeitigen Jazz-Favoriten, vielleicht hilfts ja weiter, die meisten Sachen habe ich auch empfohlen bekommen.
In diesem Sinne, "Jazz Snob, eat Shit!":D

http://www.youtube.com/watch?v=THSu7e1zdZ8&feature=related
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn´s in Richtung Piano ausgerichtet sein soll, will ich NOCH 2 Namen in die Runde werfen - ich hoffe, ich hab´s nicht überlesen und die Namen sind nicht eh schon gefallen: Jacky Terrasson und Errol Garner.

Terrasson ein sehr origineller, zeitgemäßer und gut "hörbarer" Pianist, und Errol Garner ein nach heutigen Maßstäben sehr traditioneller, dessen ganz eigene rhythmische Welt man aber unbedingt einmal gehört haben sollte ...

Nur 2 weitere Vorschläge ... :)

Alles Liebe,
Thomas
 
Dank euch eiden :)

Hab grad mal in Vijay Iyer reingehoert. Hossa das ist heftig. Gleich mal auf den Wunschzettel.
 
Hi,
neben all den schon genannten Klassikern, könnte sich ein Prog-Metal/Rock-Fan - wenn's etwas "frickeliger" sein darf - ev. auch für sowas wie PANZERBALLETT interessieren:
http://www.myspace.com/panzerballett
 

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