Einfache Fugen gesucht


ja, das ist sie, aber einfach??? Ich habe mich da im Super-Zeitlupentempo durchgekämpft, Glenn Gould hat gegenüber mir direkt ein Sprinttempo eingeschlagen... aber ich bin durchgekommen!

wenn jede Hand 2 Stimmen übernimmt. SAT in die rechte Hand
ja, das geht am besten. Allerdings ist an 2 Stellen auch die Tenorstimme durch die rechte Hand zu übernehmen (Takt 34 und Takt 42), allerdings nur kurz. Allerdings könnte im Übergang von Takt 34 zu Takt 35 die Klangfarbe verfälscht werden.

Gruss

chnöpfleri
 
ja, das ist sie, aber einfach??? Ich habe mich da im Super-Zeitlupentempo durchgekämpft, Glenn Gould hat gegenüber mir direkt ein Sprinttempo eingeschlagen... aber ich bin durchgekommen!
Glenn Gould ist Glenn Gould. Glenn Gould nachmachen ist keine gute Idee, schon gar nicht auf dem Akkordeon. Also: Tempo nicht so extrem schnell nehmen, es ist vom Charakter her eine Chorfuge.


ja, das geht am besten. Allerdings ist an 2 Stellen auch die Tenorstimme durch die rechte Hand zu übernehmen (Takt 34 und Takt 42), allerdings nur kurz. Allerdings könnte im Übergang von Takt 34 zu Takt 35 die Klangfarbe verfälscht werden.

Gruss

chnöpfleri
In Takt 34 könnte man das dis im Bass einfach als ganz Note festhalten und nicht in die tiefe Oktave springen. Hätte Bach auf einer Orgel die kein tiefes Dis hat (und das war damals eher die Regel) auch so gemacht. Andere Möglichkeit: den Standardbass kurzfristig zu Hilfe nehmen (also Tenor im M3, Bass im M2). Ist zwar etwas fummelig, geht aber.
 
Ich habe mich zuerst durch die Fuge durchgewühlt und erst dann Glenn Goulds Version angehört.
Hallo @chnöpfleri,
ich habe diese Fuge noch nie auf dem Akkordeon gehört. Mich würde interessieren, wie sie klingt. Kannst Du sie noch?
Grüße, Bernnt
 
Nach einigen Jahren Erfahrung würde ich gerne für den Anfang ein paar überschaubare Fugen vorschlagen. Ungefähr der Schwierigkeit nach sortiert wären das:

Gradus 3: Johann Pachelbel - Fuge in C-Dur (T.264)
Gradus 4: Domenico Zipoli - Kleine Fuge in F-Dur
Gradus 4: Johann Christian Kittel - Fughetta in A-Dur
Gradus 5: Georg Friedrich Telemann - Fuge in g-Moll (TWV 30:21.1)
Gradus 5: Johann C.F. Fischer - Fuge Nr. 1 - Ariadne musica

Die Fugerei setzt einige Erfahrung mit dem Melodiebass-Akkordeon voraus. Noten anbei.
 

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  • 3 - Johann Pachelbel - Fuge in C-Dur - T.264.pdf
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  • 4 - Domenico Zipoli - Kleine Fuge in F-Dur.pdf
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  • 4 - Johann Christian Kittel - Fughetta in A-Dur.pdf
    28,4 KB · Aufrufe: 37
  • 5 - Georg Philipp Telemann - Fuge in G-Moll - TWV 30:21.pdf
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  • 5 - Johann CF Fischer - Fuge Nr. 1 - Ariadne musica.pdf
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Vielen herzlichen Dank, @Bernnt , ich werde alle Fugen mal anspielen.
 
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Hallo @Bernnt ,

vielen Dank für die angenehme Noten-Sammlung! Ich habe es heruntergeladen und werde es in meiner Freizeit spielen. Es ist wirklich eine sehr schöne Auswahl.
:hat:

Gruß, Vladimir
 
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Lieber Bernnt ,

ich muß ein bisschen schmunzeln...
wir haben ja fast zeitgleich mit dem Melodiebass angefangen und wir haben uns hier im Akkordeonforum,
auch mit anderen , sehr ausführlich ausgetauscht.
Ich habe immer nach geeignetem Notenmaterial gesucht , während Du Dir das alles sehr intuitiv erschließen wolltest.
Deshalb erstaunt mich jetzt, daß Du hier ( überaus schöne ! ) Notenblätter in die Runde stellst ?
Hast Du Deine Lern - bzw. Lehrmethode verändert ?

Gruss,
Ludger
 
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Ich habe immer nach geeignetem Notenmaterial gesucht , während Du Dir das alles sehr intuitiv erschließen wolltest.
Deshalb erstaunt mich jetzt, daß Du hier ( überaus schöne ! ) Notenblätter in die Runde stellst ?
Hast Du Deine Lern - bzw. Lehrmethode verändert ?
Nö, ich wollte den Thread einfach zu einem guten Ende bringen und anderen Leuten hier übersichtliches, machbares Material mit steigendem Schwierigkeitsgrad bieten.

Meine Lernmethode habe ich nicht verändert. Ich glaube immer noch daran, dass man Improvisieren durch Improvisieren lernt und Noten und Skalen problematisch sein können. Dies bezieht sich aber vor allem auf Jazz. Im klassischen und barocken MIII-Thread gab es im späteren Verlauf auch Noten. Aber mir gehen die Augen auf, seitdem ich die musikthistorischen Werke studiere, die die italienische Partimento-Tradition beleuchten. Die These dort: Die barocken Musiker Italiens haben oft improvisiert. Dabei kamen ihnen Schemata entgegen, die sie von Jugend auf gelernt hatten und die sie als Vorlagen für die Gestaltung polyphoner Werke nahmen. Wir hatten das da schon einmal. Ich möchte das Material für das Akkordeonspielen fruchtbar machen, sehe aber bei einer direkten Übernahme Probleme und bin darum noch am Grübeln.
 
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Manchen macht es heute noch einen Riesenspaß, Fugen zu konstruieren. Dazu gehört der Youtuber Cano. Hier zeigt er, wie er vorgeht:


View: https://www.youtube.com/watch?v=jVM-6Yhq_gY

Mir gefällt, dass man dem Komponisten beim Schaffensprozess zusehen kann. Man kriegt eine Ahnung, wie man selber eine Fuge schreibt. Das Subjekt ist kurz, das entstehende Werk kompakt und übersichtlich. Man kann es als Konzentrationsübung verwenden, das Subjekt in den verschiedenen Stimmen zu verfolgen. Letzteres war für mich beim Umstieg vom MII auf MIII sehr wichtig. Beim MII ist ja meist die rechte Hand Chef, beim MIII und MII wechselt das munter hin und her. Man sollte seinen Kopf dazu zu bringen, das Thema zu fokusieren. Anfangs funktioniert das nicht und man fliegt raus. Irgendwann klappt das aber. Der Genuss wird dann immer intensiver. Das Schmankerl anbei.
-
 

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  • Roman Cano - How to write a little fugue from a stretto.pdf
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Das Video von Cano ist recht anregend, wenn auch im Ergebnis und im Klang etwas berechenbar ?
Eine zunächst einfache Tonfolge wird nach und nach verdichtet . Ich verstehe Deinen Ansatz , da Du ja auch daran interessiert bist ,
ein System zu finden , das ähnlich, wie im Jazz , einer Improvisation gleichkommt.
Hier ist es gefühlt, als hätte man ein mathematisches Spiel oder einen Konstruktionsbausatz vor sich ,
das/der sich in immer anderen Variationen zusammensetzen läßt und wo die Muster immer komplexer werden.

Ich mag eher etwas modernere Fugen , die nicht so sehr in ein historisches Musikschema passen.
Eine besondere Herausforderung , schon am Klavier und an der Orgel , aber erst recht am Akkordeon ist :

Fugue in D major – Mikhail Glinka

Ist eigentlich als Laie nicht zu bewältigen , macht aber trotzdem Spass, sich daran zu versuchen.
Und lässt die etwas altbackenen Vorbilder schnell hinter sich.
( Ist übrigends auch in dem Könemann Heft " Einführung in das polyphone Spiel" , was ich immer gern als Spielhilfe fürs MIII verwende)
 
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Hier ist es gefühlt, als hätte man ein mathematisches Spiel oder einen Konstruktionsbausatz vor sich ,
das/der sich in immer anderen Variationen zusammensetzen läßt und wo die Muster immer komplexer werden.
Yupp, genau. So sehe ich das auch.

Ich verstehe Deinen Ansatz , da Du ja auch daran interessiert bist ,
ein System zu finden , das ähnlich, wie im Jazz , einer Improvisation gleichkommt.
Genau danach suche ich. Mein Zugang ist anders als der von Cano. Cano plant sein Stück am Schreibtisch und spielt sie danach am Instrument ein. Sein Zugang ist rational-konzeptionell. Ich lerne barocke Schemata und hoffe, dass es mir irgendwann gelingt, kontrapunktische Stücke direkt am Instrument zu zaubern. Dieser intuitiv-pragmatische Zugang ähnelt dem Lernen einer Muttersprache. Kleinkinder brabbeln Wörter vor sich hin, lernen ihren Kontext kennen und setzen sie später zu Sätzen zusammen. Während man redet, fällt einem das nächste Wort oder der nächste Satz ein.

Ob das Projekt am Akkordeon gelingen kann, ist mir noch unklar. Aber ich probiere...
 
Ich verstehe, was Du meinst, jedoch der Vergleich hinkt etwas : ein Kleinkind, das mit mehreren , teils gegeneinanderlaufenden Stimmen sprechen würde, wäre eher ein Fall für den "Exorzoist"

Bildschirmfoto 2024-03-16 um 17.37.11.png
 
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Ich mag eher etwas modernere Fugen
s.a. Friedrich Gulda "Prelude and Fugue" (es-Moll :eek2:) - Anweisung Achtel inégales. Zitat F.G.: Vergessen Sie nicht vor lauter technischer Spielfreude im Präludium und vor lauter Kontrapunkt in der Fuge auf das Wichtigste: The whole thing must swing!
Es muss ja nicht immer gleich die große Fuge sein, hier und da eine Engführung oder so ... Anbei ein kleiner Bonus. Ein Fugato aus "Play Piano Play" (Gulda)



Glenn Goulds "So you want to write a fugue" (mehrfach erwähnt) hat außer dem musikalischen Gehalt noch unterhaltenden Charakter

Schostakowitschs Präludien und Fugen ... played by Keith Jarrett ;)?
 
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Totally influenced by Glenny.
Das macht Spaß, am Akkordeon fehlt dir aber ein mächtiger Teil der Werkzeuge, nämlich der polyphone Anschlag.
Dir bleibt fast nur Artikulation.

Ich hatte jetzt erwartet, dass er eine Fuge improvisiert,

Cano plant sein Stück am Schreibtisch und spielt sie danach am Instrument ein. Sein Zugang ist rational-konzeptionell. Ich lerne barocke Schemata und hoffe, dass es mir irgendwann gelingt, kontrapunktische Stücke direkt am Instrument zu zaubern. Dieser intuitiv-pragmatische Zugang

p.s. weil es 1 Sekunde vor nach meinem Post aufploppte @klangtaucher behilft sich beim fehlenden Anschlag mit Mehrspur.
Direkt am Instrument geht das zwar am Roland (Anschlagdynamik + bzw vs. Balg + Static. + Pedal)
Man kann da viele Ebenen schaffen, aber nicht mit live - Akkordeonklang allein

Auf jeden Fall Respekt vor dem Thema!
 
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@klangtaucher behilft sich beim fehlenden Anschlag mit Mehrspur.
nur falls es jemand nicht gemerkt hat :D

aber nicht mit live - Akkordeonklang allein
ja mei ... :nix: ... sind ja bloß ein paar Takte Gulda ...

zum ursprünglichen Thema (einfache Fugen) würde ich noch die Fugen aus BWV 553-560 zählen, auch wenn sie evtl. nicht vom godfather of polyphonic music stammen (Acht kleine Präludien und Fugen für Orgel). Sehr hübsch zB die g-Moll-Fuge.
 
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die Fugen aus BWV 553-560
Ja. Leider muss man dann drei Notenzeilen lesen und spielen können. Auf der Orgel ist das einfacher als auf dem Melodiebass-Akkordeon. Daher würde ich die "Acht kleinen Präludien und Fugen für Orgel" Einsteigern nicht empfehlen. Man muss schon wissen, was man tut. Freilich habe ich mal BWV 553 auf dem Standardbass-Akko gespielt. Das geht überraschend gut von der Hand und klingt nicht schlecht.
 
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Ja. Leider muss man dann drei Notenzeilen lesen und spielen können. Auf der Orgel ist das einfacher als auf dem Melodiebass-Akkordeon. Daher würde ich die "Acht kleinen Präludien und Fugen für Orgel Einsteigern" nicht empfehlen.
Das stimmt, in dem Fall könnte man sich das vielleicht auf zwei Notenzeilen zusammenfassen. Macht natürlich etwas Arbeit, aber man muss sich ja sowieso die Fingersätze zurechtlegen.
 

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