Einkaufsimpressionen: Live-Kondensatormikro für Frauenstimme in Rockbandsetting

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hi!
ich war letzte Woche mit meiner Sängerin auf Micsuche für sie in Just Music München. Gesucht war ein Bühnenkondensator mic, gute auflösung, so wenig bleed in wie möglich (ich weis, irgendwie gegensätzlich...). Sie hat -ich würd mal schätzen- eine warme Altostimme und singt generell sehr nah am Mic (oft mit lippenkontakt). In der PA-Abteilung wurden die Mics durch eine QSC KW Anlage wiedergegeben, mMn auch rel laut. Die getesteten Mics wurden immer zu zweit angeschlossen und verglichen, das "bessere" blieb angeschlossen.

nun zu den eindrücken:

- Neumann KMS 105: hat nicht gepasst zur stimme, hatten immer das gefühl, ihre stimme wird akzentuiert an den falschen stellen, hohe mitten leicht zurückgenommen, dafür bei ca.700Hz leicht betont, ebenso leicht angehobene zischelhhen (so bei 6/7 kHz), koppelte schneller als alle anderen mic, obwohl wir eigentlich recht viel zeit mit dem auspegeln verwendet haben

- beyerdynamic V96c: weis nicht was wir da falsch gemacht haben, aber unglaublich starke popplaute, ca. 100% mehr als bei den anderen mics, wahrscheinlich mit low cut besser, aber nach ein mal ausprobieren sofort weg, schade...

- shure beta 87a: klang wie ein besseres sm58, mehr höhen, weniger bass/nahsprecheffekt, aber doch recht mittig, topfig

- shure sm 87(ohne beta): siehe beta 87 nur ohne die höhen...

unsere zwei "test"sieger:

- sennheiser e965: sehr schöne auflösung, detaillierter, feiner klang, klang fast schon zu bearbeitet (keine nervigen tiefmitten, schöne höhenzeichnung aber keine fiesen zischellaute etc.), kaum nahsprecheffekt, mein favorit :)

- shure KSM 9: klanglich vergleichbar mit dem sennheiser, eine spur weniger feine höhen, mMn mehr nahsprecheffekt, stimme wird deutlich wärmer/bassiger wenn man nah am mikrokorb singt. ist leichter/handlicher als der sennheiser und hat durch mattierte opberfläche eine besseren/angenehmeren griff.

Am Ende hat sie das KSM9 mitgenommen um es eine woche zu testen und es dann durch den e965 auszutauschen.
Im Proberaum klang das Mic super, Stimme war sowohl auf der Anlage als auch Monitoren super präsent, kommt sehr gut durch den mix durch (2x egitarren, bass, drums, keys). mit rückkopplung und/oder fiepen keine probleme, das mic war umgestellt auf superniere.

zum just music münchen: große auswahl an mics, je nachdem an welchen verkäufer man sich wendet, sollte man aber selber ahnung vom facha haben. im schlimmsten fall darf man alles selber einstellen/mischen etc...

hoffe, diese impressionen helfen weiter. freu mich auf Fragen!

greetings,

stylemaztaz
 
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- shure beta sm 87: klang wie ein besseres sm58, mehr höhen, weniger bass/nahsprecheffekt, aber doch recht mittig, topfig

Erstens - Es heißt nur Beta 87 (ohne SM) - und dann wäre noch interessant ob es eine A oder C Version war. Das A mit Supernierencharakteristik klingt heller, als das C (mit Niere)

Am Ende hat sie das KSM9 mitgenommen um es eine woche zu testen

Na dann mal viel Spaß beim Testen.

Besten Gruß
 
Erst mal Danke für den Bericht - liest sich interessant :)

Das mit den Mikro-Bezeichnungen üben wir bitte noch mal :D Siehe Jürgen, außerdem - und das interessiert mich - hattet ihr von Beyer das 96c (Kondenser) oder das 90r (Bändchen)? Die spielen beide in der Oberklasse, aber ist jeweils ne andere Welt.
Die neue TG-Serie hat bei allen Mikros eine Präsenzanhebung ("Schönfärbung", wenn mans böse ausdrücken will) - könnte sein, dass die Plopplaute eurer Sängerin grade in dem Bereich liegen und es da zu übermäßigen Problemen kam.

Da das 96c stärker verbreitet ist, vermute ich, dass ihr das getestet habt. In dem Fall hätte ich noch das 90r empfohlen - das ist ein Mikro, das nicht "rotzt", sondern durchgehend sauber bleibt - so wie du die Stimme eurer Sängerin beschreibst, könnte damit die "Engelstimme" schlechthin entstehen. Hört sich erst mal super an - muss aber nicht immer positiv sein! Grade im Rock-Bereich ist es durchaus mal erwünscht, dass die Frontfrau einen auf Rock-Röhre macht.
Ein Antesten hätt ich auf jeden Fall empfohlen.

Sowohl KSM-9 als auch e965 sind aber auch tolle Mikros - erzähl doch dann mal, für welches sie sich entschieden hat!


Die Koppel-Probleme des Neumann sind bekannt. Auch den Sound muss man mögen (wie immer) - und natürlich muss das Mikro auch zur Stimme passen.

im schlimmsten fall darf man alles selber einstellen/mischen etc...

Ich weiß nicht, welche Position du in der Band begleitest - aber als Tekkie wäre mir genau das am liebsten! Dann weiß ich, wie das Mikro "neutral" klingt (zumindest über die angeschlossene Anlage und evtl. mir bekannte Kopfhörer?) und sehe gleich, mit welchen Eingriffen man den Sound wie ändern kann.

MfG, livebox
 
hi livebox!
das v96c war gemeint, das v90c haben wir nicht getestet. mit alto-stimme hab ich gemeint, dass sie keine allzu hohe stimme hat, w.g. eher alt statt sopran. und soweit ist sie (und die restliche Band) hellauf begeistert vom ksm9.

greetings,

stylemaztaz
 
Das KSM9 ist schon ein sehr gutes Mikro. Übrigens hat das V 90 r von Beyerdynamic auch Probleme mit Poplauten und Windgeräuschen. Ich war davon enttäuscht, weil es ansonsten sehr schön klingt.

Das Beta 87 ob A oder C klingt in meinen Ohren doch ganz anders als das SM58. Viel offener und detailreicher. Das Sennheiser 965 muss ich mal testen. Das MK4 hat mich überzeugt und das hat ja die ähnliche/selbe Kapsel.
 
@artcore: ich glaub so wie wir getestet haben (1on1) kam das beta87A und sm87A nicht ran an die anderen mics. sagen wir es mal so: von unserer auswahl waren das die mics, die am nähesten zum sm58 sound sind, mittig und in den höhen/bässen leicht zurückgenommen (vom nahsprecheffekt mal ausgenommen).

greetings,

stylemaztaz
 
probe mit sennheiser e965:
wieder probe, dieses mal mit sennheiser e965 diese woche:
- mehr als 4 dB signalunterschied
- beide mikros wurden in der superniereneinstellung benutzt, bleed-in genauso effektiv wie beim shure ksm9
- sehr viel weniger nachsprecheffekt in den tiefmitten (100-400Hz)
- irgendwie hab ich das gefühl dass beim sennheiser stattdessen eine anhebung bei ca. 700-800Hz stattfindet. weis aber nicht ob es ein permanente kolorierung ist oder nahsprecheffekt.
- sennheiser schneidet mehr durch den mix. beim mischen von liveaufnahmen darf man es nicht zu laut machen, weil es sonst zu sehr schneidet/zu präsent im mix steht. ksm9 ist da sanfter/wärmer.

greetings,

stylemaztaz
 

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