Electro Voice TL806

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Hallo Freunde,
nachdem ich das Projekt schon einmal im Musiker-Board vorgestellt habe, möchte ich euch meine Eigenbau-TL806 nicht vorenthalten.
Ich habe hier ja schon ein paar Mal über meine kleine Gitarrenendstufe berichtet, die Hughes&Kettner CF-100. Am Leslie war die ja etwas überfordert, dafür ist sie ein schönes Teil, um Gitarrenboxen anzutreiben.
Nachdem ich sie schon einmal am Lautsprecher meines Fender HotRod getestet hatte, fiel die Entscheidung, eine Gitarrenbox selbst zu bauen. Ohne groß nachzudenken musste es dann die legendäre TL806 von Electro Voice sein - eine geschlossene Bassreflexbox für einen 12"-Lautsprecher, abgestimmt auf den EV EVM12L. Vorteile waren ein anerkanntes Konzept (nicht umsonst gibt es solche Boxen auch fertig z.B. von Mesa Boogie oder TubeTown zu kaufen), die beim Fender Rhodes wichtige Basstauglichkeit und auch die schreinerische Herausforderung. Wenn ich allerdings geahnt hätte, was einem da mit einer eher "günstigen" Tischkreissäge blüht, wäre ich gleich zum Schreiner gegangen oder hätte das Projekt sein gelassen.
Während ich die 18mm-Multiplexplatten fertig im Handel zugeschnitten bekam, musste ich die Kiefernleisten für die Innenstreben nämich selbst sägen - und da waren die geraden Stücke leider in der Minderheit. Aber letztendlich hat es dann doch ganz gut geklappt und die Box ist recht ansehlich geworden.
Als Lautsprecher fiel die Wahl nicht auf den wieder aufgelegten EVM12, sondern auf den "passenden" Ersatz von Eminence, den Delta Pro 12A, der ungefähr die Hälfte kostet. Die Verkabelung erfolgte unspektakulär mit 2x1,5mm Lautsprecherkabel und einer Speakonbuchse von Neutrik.

Zum Klang: Da der Delta ähnlich wie der EVM ursprünglich aus dem PA-Sektor stammt, findet hier relativ wenig Klangfärbung statt, was der Box in Verbindung mit dem Fender Rhodes eine leichte hifi-artige Note gibt. Die Mitten sind also etwas weniger betont als sonst und die Höhen haben "etwas mehr Luft", wenn man das so sagen kann. Die Basswiedergabe ist mehr als ausreichend - da darf man sogar am Rhodes oder am Verstärker etwas zurückdrehen. Mit dem Nord Electro ist das Ergebnis ebenfalls sehr ansprechend, sogar die Orgel wird halbwegs erträglich übertragen, was ja für Gitarrenboxen keine Selbstverständlichkeit ist.
Die Kehrseite ist die Wiedergabe meines Wurlitzer 200. Das klingt einfach zu dünn - da ist der extrem mittige und hinten offene Fender HotRod Deluxe deutlich besser geeignet.
Ein weiterer Nachteil, der natürlich durch den extremen Materialeinsatz begründet ist, sind die 18kg, die die fertige Box auf die Waage bringt. Sie lässt sich dennoch ganz gut alleine tragen und der Klang wiegt die Kilos allemal auf.

Was jetzt noch fehlt, ist das Abfräsen der Kanten mit einem Viertelstabfräser, die klassischen Radiusecken aus verchromtem Stahlblech und ein Frontgitter aus Ampeg-Stoff. Da die Box lackiert wird, kommt außerdem noch eine Schutzhülle dazu.

P.S.: Der Plan ist einfach zu finden :)
Bilder folgen in Kürze.
 
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Hallo Andi,
das Thema interessiert mich auch sehr! Ich habe zwar kein echtes Rhodes, sondern den NE II73, spiele ihn aber über einen echten HAMMOND-Röhrenverstärker (entspricht dem DELTA BLUES von PEAVEY und wurde auch von PEAVEY gebaut; laut den gefundenen Informationen wurde er auf die XB2 abgestimmt, die ich auch bis vor kurzem darüber gespielt habe). Da der Verstärker meist im Proberaum steht, würde ich mir gerne einen kleinen Verstärker für zu Hause kaufen. Da habe ich im Moment einen alten SCHALLER KV50 mit Transistor Vor- und Röhrenendstufe. Da sind zwei urlalte 12-Zoller GOODMANS drin, die klingen irgendwie hmmm nicht so knackig. Ich bin am überlegen, entweder den Verstärker zu verkaufen oder die Speaker 'mal zu tauschen, aber da habe ich keinerlei Erfahrung. Den Hot Rod hat doch der ?? (Name entfallen), ist der nicht auch hier im Forum? Was für Speaker sind da denn drin?? Kommen die dem DELTA ähnlich?

Was ich auch schon überlegt habe, ist so ein LINE 6 mit Modelling, habe solche Verstärker aber noch nie gehört, vielleicht muss ich doch 'mal in 'nen Musikladen in die Gitarrenabteilung.

Lass 'mal von Dir hören, wenn Du soweit bist.
Gruß
Volker
 
Hallo Volker, wenn ich mich nicht irre,ist in meinem HotRod ein Jensen C12N verbaut. Mittlerweile ist der Eminence Legend 125 verbaut (Info von http://studentweb.eku.edu/justin_holton ... l#eminence). Ob das dem Peavey Delta ähnlich kommt, kann ich nicht sagen - ich kenne den nicht. Da sowohl der HotRod als auch der Delta ursprünglich wohl als Bluesamps gedacht waren, liegt es natürlich nahe anzunehmen, dass die Unterschiede zumindest nicht weltbewegend sind.
 
Hier sind die angekündigten Bilder:
 

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schick !
 
Gebe Harald recht, ist gut verarbeitet, sieht aber sackschwer aus!
LG Volker
 
Ich weiß... siehe hier:
andi85":2vjcicr8 schrieb:
Ein weiterer Nachteil, der natürlich durch den extremen Materialeinsatz begründet ist, sind die 18kg, die die fertige Box auf die Waage bringt. Sie lässt sich dennoch ganz gut alleine tragen und der Klang wiegt die Kilos allemal auf.
 
vielleicht noch ein Tip wegen des Gewichts:

Mulitplex ist natürlich die Königsklasse unter den möglichen Baumaterialien. Allerdings ist Multiplex auch so biegefest, dass selbst bei größeren Subwoofern 16mm Wandstärke durchaus ausreichend sind.
Eine Alternative zu Mulitplex sind Tischlerplatten - auch die sind sehr stabil, aber wesentlich leichter.

Wen's genauer interessiert der findet hier nützliche Infos:

http://www.schreinerwissen.de/kg.php

Viele Grüße,
harald
 
Hm... das wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen. In der Hinsicht muss ich sagen, dass ich mich (wenn ich mich richtig erinnere) einfach strikt an den EV-Bauplan gehalten habe. Die einzigen Änderungen waren der Griff oben, dazu sagt er Plan nämlich nichts aus, und der Delta Pro 12.

Bei mir ist das Gewicht übrigens gar nicht so tragisch, da ich derzeit kein Projekt habe, das es mir wert wäre, das Rhodes und den zugehörigen Amp drei Stockwerke zu schleppen ;)
 
So... kürzlich habe ich es endlich mal geschafft, die Box rundzufräsen. Perfekt ist es nicht geworden, was auch am supergünstigen eBay-Rundfräser lag :lol: Da der Fräser nach der Aktion aber sowieso am Ende seiner Lebenserwartung ist, kaufe ich das nächste Mal einfach ein bisschen hochwertiger.

Heute abend habe ich die Box dann mit Warnex gerollt und war sehr angenehm überrascht. Das Kilo will zwar mit ca. 25€ ganz gut bezahlt werden, dafür hat eine halbe Kilodose nun für 3 Schichten auf der TL-806 und einige dringend nötige Ausbesserungen auf meinem Dynacord-Monitor gereicht. Die typische Struktur bekommt man ganz einfach mit einer groben Lammfell- oder Fellersatzrolle, denn der Lack ist puddingartig zäh. Zwischen den einzelnen Gängen reichen ca. 10 min. aus und nach einer guten halben Stunde lässt sich der Lack schon berühren. Ganz wie gekauft sieht es nicht aus, denn die Struktur ist ein wenig feiner, außerdem habe ich das Holz nicht so glatt bekommen wie ein professioneller Boxenbauer - aber ich bin sehr zufrieden so. Jetzt kommt noch das Gitter aus Ampeg-Stoff und fertig ist die Sache :)
 

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Zum vierten Geburtstag ist die Box mit dem Dynacord Favorit obendrauf im Proberaum unserer neuen Soulband gelandet. Ich verstärke damit meinen Nord Electro 3 und es ist eine Wonne. Endlich höre ich mich richtig, das Wurlitzer wurlitzt, die Orgel orgelt, und da der Turm dort stehen bleibt, interessiert das Gewicht nicht. Hat sich also auf Umwegen doch alles gelohnt :mrgreen:
 
na dann. :D

Wenn man in mehreren Formationen musiziert, hat schon so manches Gerät einen sinnvollen Platz gefunden :lol:

Gruss Helmut
 
Ja, selbst wenn es mal vier Jahre dauert ... ;)
 

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