Elektronische Musik live auf der Bühne

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Hallo zusammen,

Ich stelle mir gerade die Frage, wie man das Künstler elektronischer Musik diese eigentlich auf die Bühne bringen kann. Ich komme aus der gitarrenlastigen musikalischen Seite. Da spielt jeder ein Instrument und die Instrumente, die man braucht, werden dann von einem Musiker auf der Bühne besetzt.
Der Grund, dass ich mir diese Frage gestellt habe ist, daß ich vor einiger Zeit Pertubator live gesehen habe. Meine Fragestellung gilt aber grundsätzlich für jeden Künstler, der deutlich mehr Instrumente/Klänge benutzt, als Musiker auf der Bühne sind. Was lässt man in so einem Fall von Band spielen? Und was spielt ihr noch selber? In dem genannten Fall war es so, dass die drums von einem Drummer gespielt wurden, also von einer Person. Sie waren zu zweit auf der Bühne. Aber wenn ich hier ein komplexes Arrangement habe, was spiele ich da tatsächlich noch? Und wie wird das überhaupt gemacht? Oft sind dabei ja auch noch diverse Automation zu berücksichtigen, diverse Filterfahrten oder Ähnliches, die ja auch noch bewegt werden müssen. So viele Hände hat ja kein Musiker. Wir stellt man so etwas auf die Bühne, wenn das zu spielende bei weitem nicht eins zu eins mit nur einem Musiker möglich ist?

Liebe Grüße
13
 
in den 80er Jahren gab es mit Bognermeyer-Zuschrader schon 2 Leute aus Österreich mit Fairlight CMI. (Mio Bytes in Concert) & das Anfang der 80er noch extrem teuer & bei Beat Street 84 war das Synclavier II zu sehen für damals 280.000 DM

Klaus Schulze hatte dann etliche Sequenzer in einer quasi Burg aus Cases. Das wird vorprogrammiert. Ich habe hier die DVD vom Rheingold. Klaus hatte mit einem Roland Digitalmixer auch selbst Zugriff & war schon sehr pfiffig.

Das findet man auch bei YT :
View: https://www.youtube.com/watch?v=Il_rDaiXR84&t=4348s
 
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Das findet man auch bei YT
Sehr geil! Muss ich mir unbedingt mal komplett anhören. Lisa Gerrard liebe ich!

Ich habe welche gesehen, die alles live gespielt haben. Ernst Horn spielt z.B. selbst im Sequencer eine Linie die dann geloopt wird, dann der nächste Sound der auch geloopt und so wird dann immer weiter aufgebaut.
Andere spielen nur zum Teil live, z.B. Lead live, Bass und Drums vom Band. Andere spielen mit richtigem Drumset (Front 242, Skinny Puppy oder Project Pitchfork sogar mit 2 Drumsets gleichzeitig). Und es gibt welche, da ist nur der Gesang live und die restlichen Musiker nur für die Show auf der Bühne.

Alles Erdenkliche geht. Das Line Up ist nicht standardisiert. Man kann alles oder gar nichts vom Band kommen lassen, man kann Teils durch "natürliche Instrumente" (nennt man so nicht-Synths?) ersetzen und was Dir sonst noch einfällt. Das kommt ganz auf den Sound an, den Du erzielen möchtest und natürlich auch auf die eigenen Fähigkeiten und die Mitmusiker.
 
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Ich habe mal Sam von "Look mum no computer" live gesehen. Der hat alles selbst gemacht. Alleine.
 
Such mal in Youtube zu Ernst Horn mit QNTAL oder Deine Lakaien. Hoher Elektronikanteil, viel mit der Hand gespielt. Ich würd mal veranschlagen, es gibt keine einzelne Methode, der sich alle elektronischen Musiker bedienen, sondern Mischformen die von ALLES handgeschraubt bis zu "ich steh gelangweilt neben meiner DAW, die das fertig ausspielt".
 
Also ohne Handicap hat jeder Musiker 2 Hände, 2 Füße, vor allem einen Kopf und eine passende Anlage. Das haben Leute wie Wakeman, Emerson, Jarre, Hammer, usw. vorgemacht und wurde über die Jahrzehnte X-fach weiterentwickelt.

Es ist zudem die Frage, ob "vom Band" anders zu beurteilen ist wie ein programmierter Sequencer. Und ohne "vom Band" hätten sich auch bei Gitarren keine Delay- und Chorus-Effekte entwickelt. Und kriegt man über einen - sagen wir mal - Oktaver nicht eine Gitarrenstimme, die nicht selbst gespielt wird? Und dann gibt es die Drummer, die von einer Maschine unterstützt werden, weil sie das, was z.B. im Studio ausgetüftelt wurde, selbst gar nicht trommeln können.

Weshalb gibt es bei Keyboardern eine kritischere Betrachtung als bei Gitarristen und Drummern? Nur weil wir grundsätzlich schon mit einer Hand mehr als die mit allen beweglichen Teilen ihrer Körper spielen können? Gitarristen träumen davon, Sounds und Expressionen zu erzeugen, die ich mit ein paar schlauen Midi-Verbindungen zwischen geeigneten Geräten mit einem Schnips schalte. Nebenbei gibt es natürlich auch noch Live-Formationen mit mehr als einem Keyboarder. Und ja, Keyboardspielen ist mehr als weiße und schwarze Tasten drücken. :prost:
 
Und das ging schon vor Jahrzehnten, und sogar in einem Land, wo ein DX7 im A&V auch mal ein pahr Zehntausender kosten konnte. Da gabs halt mehr Lötkolben...
Ich sach ma Reinhard Lakomy, Jürgen Ecke, Key, Servi(Pacis), Pond, und wie da so einige 'Helden' unserer Jugend hießen. :cool:
 
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Aber wenn ich hier ein komplexes Arrangement habe, was spiele ich da tatsächlich noch? Und wie wird das überhaupt gemacht? Oft sind dabei ja auch noch diverse Automation zu berücksichtigen, diverse Filterfahrten oder Ähnliches, die ja auch noch bewegt werden müssen. So viele Hände hat ja kein Musiker.
Man kann mit 2 Händen durchaus eine Menge bewegen... ;)
Ein sehr gutes, aber leider oft viel zu oberflächlich genutztes „Tool“ ist TC Data.
Imho eine der besten Midi Steuerungen ever.
Das Prinzip ist die Auswertung von multi-touch Gesten und daraus resultierend Noten und Controller events.
Was allerdings eine durchaus intensive Auseinandersetzung mit dieser Materie erwartet.
Videos zu dem Thema bestehen überwiegend aus 5-Finger Grapschern, die ohne den geringsten Plan über die Tablet-Oberfläche geschoben und gedreht werden. :evil:
Man kann das durchaus auch gezielt und musikalisch einsetzen...
 
Aber wenn ich hier ein komplexes Arrangement habe, was spiele ich da tatsächlich noch?
Ich würde das live besetzen, das live einen Mehrwert für den Auftritt liefert.

Die Frage ist doch, warum das Werk überhaupt mit Musikern auf die Bühne gebracht werden soll. Wenn es mehr um den Showeffekt oder die Bühnenpräsenz geht, nimmt man Instrumente mit entsprechender Wirkung. Der Rest / Hauptteil wird zugespielt und das Arrangement der Instrumente ist eher zweitrangig.
Oder geht es vielleicht darum, die elektronische Musik mit "Human touch" auf die Bühne zu bringen? In dem Fall wird das Arrangement entsprechend der künstlerischen Ziele und auch der Möglichkeiten der Instrumente angepasst. Auch hier darf natürlich beliebig viel eingespielt werden (backing tracks).


Wie man es macht, hängt von der Musik und dem Ziel ab. Da gibt es keine Verbote.


Um auch noch Beispiele aus diesem Jahrtausend zu nennen:

Karakum

View: https://youtu.be/ED9nqvrIMH4?
feature=shared

Faithless

View: https://youtu.be/lbEYptkDm0A?feature=shared

Vielleicht sogar Hellmut Hattler

View: https://youtu.be/gc41aCs0rVY?feature=shared
 

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