Empfehlenswerte Bändchenmikrofone für alle Signale

[Streicherschlumpf]

Hi, danke @Hotspot für die Infos. Bei diesen Testaufnahmen gab es auch nur eine verzerrte Gitarre für die Orientierung, d.h. Mixkontext kann ich damit nicht überprüfen. Die Testaufnahmen kann ich euch glaube ich auch nicht hier hochladen, weil das zwar ein Volkslied ist, aber aus dem 20. Jh. und Komponist und Texter noch nicht lange genug tot sind. (Wenn ich die Boardregeln hier jetzt richtig im Kopf habe). Da muss ich noch mal was anderes vorbereiten.

Zu deinen Anmerkungen:
* Rauschfreie Verstärkung: Ja, das kann die Gainstation, aber das braucht das Mikro auch. Mit dem X32 würde ich jetzt schon deutlich Rauschteppich erwarten, muss ich mal testweise probieren.
* Abstand zum Mikrofon: waren jetzt etwa 20cm, aber laut Recordinghacks ist das ML52-01 die optimierte Version (ab Baujahr 2005) mit vermindertem Proximity-Effekt im Vergleich zur normalen Version (ML52-02, ab Baujahr 2000). Ich habe jetzt auch kein übermäßige Bassbetonung wahrgenommen.
* Ja, Raum ist nicht soo schlecht, aber nicht optimiert. Muss ich mal (wie bei jedem Mikro) mit Positionierungen ausprobieren.

Also später kommt dann wie versprochen noch mal mehr, vor allem in Richtung Instrumente.

 

[Streicherschlumpf]

So, ich hatte ja noch Testaufnahmen versprochen, hier kommen sie. Da ich am Wochenende dann leider doch mehr Familienbetreuung gemacht habe als ich ursprünglich dachte, ist es dann doch mehr quick & dirty geworden, als ich eigentlich vorhatte. Ich hoffe, ihr könnt trotzdem etwas damit anfangen (wen es interessiert). E-Gitarre und Kontrabass sind improvisiert, aber klanglich sind die Unterschiede erkennbar. Der Gesang-Disclaimer: Ich bin kein Sänger, und das hört man natürlich auch. Ich glaube, es ist jetzt nicht unbedingt schief usw., aber so richtig schön ist was Anderes. Bleibt damit dann die Frage, ob die Performance bei sowas wieder vom klanglichen Vergleich ablenkt.

Was noch merkwürdig ist: Ich hatte erwartet, dass die Seite vom Oktava mit dem Logo und der Bezeichnung die Einsprechseite ist. Damit waren dann aber die Phasen verdreht im Vergleich zu den anderen Mikros. Die beteiligten Kabel habe ich durchgemessen, aber die waren es nicht. Ich habe zwei Gesangsaufnahmen gemacht, eine mit der Logoseite vorne und Phasenschalter an der Gainstation aktiviert und eine mit der scheinbaren Rückseite ohne Phasenschalter. Ich höre da aber keinen wesentlichen Unterschied.

So sieht der Frequenzgang vom Oktava aus:

Zum Setup:

Gitarre -> ENGL E530 Preamp -> Palmer Macht 402 Endstufe -> Hughes & Kettner TM112 Box mit V30 Speaker. Ich habe das ML52 gegen ein e906 und ein e606 verglichen sowie noch mein C3000 dazu gehangen. Die beiden Tauchspulenmikros und das Bändchen zielen direkt auf den Übergang Kalotte / Membran und sind dicht vor der Abspannung der Box. Das GMK zielt auf die Membran etwa auf die Mitte zwischen Kalotte und Rand (sowie ca. 10cm Abstand zur Abspannung). Da das Bändchen die Version ML52-01 ist, die weniger Nahbesprechungseffekt haben soll, scheint das für mich auch zu passen. Das ML52 hängt an einer SPL Gainstation, die anderen 3 Mikros gehen direkt in eine S16.

Gesang: C3000 und ML52 leicht von oben geneigt, beide Kapseln auf gleicher Höhe und gleichem Winkel, etwa einen Zeigefinger breit auseinander, Popschutz, ca. 30cm Abstand.

Kontrabass: Ebenfalls beide Mikros nahe und parallel nebeneinander, mit etwa 40cm Abstand auf knapp unter den Steg zielend. Einmal gestrichen und einmal gezupft.

Gitarre ML52-01:



Gitarre e906



Gitarre e606



Gitarre C3000:



So sieht die Mikrofonierung aus:

Kontrabass C3000:



Kontrabass ML52-01:



Vocal C3000:



Vocal ML52-01 Logoseite (+ Phase gedreht):



Vocal ML52-01 Rückseite (Originalphase):



So, ich hoffe ihr könnt damit was anfangen zum Einschätzen des Oktavas. Achso, preislich habe ich das gebraucht für 260 Euro bekommen, neu würde es wohl so 440 Euro kosten, aber man bekommt das momentan einfach nicht.

Der Streicherschlumpf