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Ende der "Kooperation" zwischen Youtube und der Gema?

Das ist alles richtig , aber von der wiedergabetechnischen Seite her möchte ich mal hier in die
ganze Diskussion einfügen dass : Ein MP3 File niemals qualitativ an ein CD track heranreicht ,
und ein Flashvideo schon gar nicht an ein MPEG von einer DVD oder gar Blueray.
Eine Coverband ist schliesslich auch (meist) nicht in der Lage , entprechend viele Fans zur Wallung zu bringen wie die Top Acts des Musikbusiness.
So sollte man doch eine für alle verträgliche Lösung aushandeln , schliesslich zahle für einen Kleinwagen weniger als für einen kultigen US Strassenkreuzer aus den 50ern.

Ich habe jetzt zwar kurz gebraucht um zu verstehen, welchen Bezug zum Thema dein Beitrag hat, hab aber deine Gedanken glaube ich doch verstanden. Die gehen aber doch am Knackpunkt vorbei: Es kommt einzig und allein darauf an welchen direkten oder indirekten Profit der Verwerter (=YouTube) aus der Nutzung der Werke zieht und dass DAVON einen gerechter Anteil den Urhebern zusteht. Wenn plötzlich alle Hörer nur noch Musik via schlechten YouTube-Flash-Videos konsumieren wollen, schmälert das ja weder den Profit des Unternehmens noch nicht die Leistung der Urheber.

Es geht hier übrigens NICHT darum, dass die NUTZER plötzlich zahlen sollen!
 
Ich glaube die entscheidene Frage ist:
für was und wieviel Geld fließt in die GEMA hinein und wieviel Geld fliest an welche Personen nach welchen Maßstäben wieder hinaus.
Und hier gibt es aus meiner Sicht einen ganz großen "Optimierungsbedarf" bei der GEMA.

Weiterhin gibt es aus meiner Sicht ebenfalls erheblichen Optimierungsbedarf bei der internen Organisation/"Entscheidungsfindung" bei der GEMA, sowie in der Vertragsgestaltung gegenüber dem einzelnen Künstler. Technisch sind heute ganz andere Zähl- und Abrechnungsmodelle möglich.

Und ebenfalls gibt es einen riesen Optimierungsbedarf bei juristischen Stellung der GEMA in Deutschland. Z.B. die oben angesprochende Eigenverwertungsthematik sehe ich komplett anders als Uranus. Hier muss sehr zeitnah eine praktikable Lösung her. Sonst pervertiert und kollabiert das System - und das ist jetzt ganz nett ausgedrückt.

Aus meiner Sicht müsste die GEMA komplett restrukturiert und auf ein neues zeitgemäßes Fundament gestellt werden. Sie sollte sich a.m.S. vor allen Dingen intensiv Gedanken über ihre Aussenwirkung bei den "Zahlern" machen, also die Leute, die das tatsächlich das Geld bezahlen. Das Ungerechtigkeitsgefühl (juristisch) ist bei den Zahlern als auch bei vielen GEMA Mitliedern sehr sehr groß. Das geht nur noch eine zeitlang gut - so glaube ich.


Allerdings wird durch Dienste wie Youtube das "Gerechtigkeitsgefühl" der Masse an Usern total verwässert. Sehr viele glauben sicherlich (Unterstellung), es sei absolut Ok so ohne weiters (ohne Kosten) mal eben urheberrechtlich geschütztes Material öffentlich zugänglich zu machen, zu nutzen, kopieren, zu verändern usw. usw. Von dem Verstoss gegen weitere Leistungsschutzrechte will ich gar nicht erst anfangen sprechen. Hier ist a.m.s. ein großes Problem auf der "anderen" Seite.


Topo :cool:
 
@ Uranus: ich meinte ja nicht nur wenn ne Band selbst veranstalter ist, sondern auch wenn ne Band auf nem Festival oder so spielt, bekommt sie ja gage (oder handelt was anderes aus).
hier wäre ne weitere Geldquelle über zwei ecken nicht nötig.....

:D Also..Hut ab...Du bist der erste Mensch, dem ich begegne, der "weitere Geldquellen" als überflüssig erachtet! :D

Spaß beiseite:

Der Witz ist der: Bei der Gage hat dich der - wirtschaftlich meist überlegene - Veranstalter größtenteils IN DER HAND. GEMA muss er hingegen zahlen. Punkt. Da hast Du IHN in der Hand (wenn nicht schon eine GEMA-freie Band auf den Platz wartet!!!). Wie ein Mindestlohn. Das ist u.a. der Sinn einer solchen Vereinigung. Ähnlich einer Gewerkschaft. Je mehr Leute zu ihrem eigenen kurzfristigen Vorteil (die GEMA-freie Band, die auf DEINEN Platz wartet???), sich aus dem "solidarischen System" ausklinken, desto mehr bröckelt das Ganze. Am Ende, heisst's dann jeder gegen jeden, die "Industrie" hat alle Trümpfe in der Hand und kann die Leute gegeneinander ausspielen. Die Brösel die dann jedem Einzelnen noch übrigbleiben, reichen keinem mehr aus.

Schau Dir den "normalen" Arbeitsmarkt ohne Mindestlöhne etc. an und Du siehst was passiert. "Hartz IV"-Aufstocker, Zeitarbeit-Sklaven, etc.

Was meinst Du würde passieren, wenn sich morgen alle Arbeitnehmer entschliessen, aus allen Gewerkschaften auszutreten? Glaubst Du Lohnniveau, Arbeitsbedingungen etc. würden sich verbessern?

Leute die Musik zum reinen Vergüngen, als schönes Hobby machen, braucht die Thematik hingegen gar nicht interessieren. Ebenso der "ideelle Kulturbetrieb" in dem sich das abspielt. Da braucht keiner in die GEMA, dann gibt's keine Probleme. Vom Covern der "Großen" muss man halt dann auch konsequenterweise die Finger lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@topo:

Das natürlich die GEMA als von, mit und für Menschen gemachte Organisation intern natürlich auch wieder Ungerechtigkeit produziert, nach dem uralten Motto "Der Große, frisst den Kleinen", ist völlig klar und wieder ein ganz eigenes Thema.

Und ebenfalls gibt es einen riesen Optimierungsbedarf bei juristischen Stellung der GEMA in Deutschland. Z.B. die oben angesprochende Eigenverwertungsthematik sehe ich komplett anders als Uranus. Hier muss sehr zeitnah eine praktikable Lösung her. Sonst pervertiert und kollabiert das System - und das ist jetzt ganz nett ausgedrückt.

Natürlich ist es aus einer gewissen Sicht pervers. Aber meine Argumente lassen sich nicht entkräften. Deine auch nicht. Ich wollte sagen, es ist ein DILEMMA, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube, solange man das nicht erkennt, ist überhaupt keine Lösung möglich. Ich glaube nicht, dass es eine Lösung gibt à la "Man muss doch EINFACH NUR...". Ich wollte die "Eigenverwertungs-Politik" nicht gutheissen oder verteidigen, sondern nur die gerne übersehene Seite aufzeigen und deutlich machen, was passiert, wenn man mit dem verführerisch-einfachen Ansatz hergeht und z.B. sagt: "Eigenverwertung für GEMA-Mitglieder kostenlos." Oder siehst Du einfach, dass meine Schlussfolgerungen über das was passieren würde falsch sind?
 
Allerdings wird durch Dienste wie Youtube das "Gerechtigkeitsgefühl" der Masse an Usern total verwässert. Sehr viele glauben sicherlich (Unterstellung), es sei absolut Ok so ohne weiters (ohne Kosten) mal eben urheberrechtlich geschütztes Material öffentlich zugänglich zu machen, zu nutzen, kopieren, zu verändern usw. usw. Von dem Verstoss gegen weitere Leistungsschutzrechte will ich gar nicht erst anfangen sprechen. Hier ist a.m.s. ein großes Problem auf der "anderen" Seite.

Rechtlich ist das absolut richtig.

Aber ich hab schon sehr viele illegale Remixe gehört die im Internet veröffentlich wurden die absolut großartig waren, ich hab eine Menge sehr guter Musikvideos gesehen die von irgendjemanden gemacht wurden der Filmszenen an denen er keine Rechte hat mit Musik bei der es genau so aussah zusammengemischt hatte.

Es gibt Künstler die aus vielen hundert Musikstücken Collagen veröffentlichen die absolut großartig sind (wo es, abgesehen vom finanziellen Aspekt schon aufgrund der Masse möglich wäre überhaupt alle Urheber nur zu fragen).
Adaption, Kopie und Modifikation waren ja schon immer die zentralen Kulturinstrumente.


Ich weiß, das ist alles illegal und verwerflich, aber andererseits finde ich es super Teile unserer Popkultur in anderen Kontext zu erfassen und zu sehen wie aus vielen kleinen Stücken etwas neues entsteht.
Rein moralisch würde ich mich eher auf die Seite der Kultur schlagen als auf die der Rechteverwertung.

Da muss man einen Kompromiss finden, und der ist aktuell in meinen Augen nicht gegeben.
 
@MatthiasT

Alles richtig was Du sagst. Es wäre natürlich äusserst großartig und gäbe eine Fortschrittsexplosion ungeahnten Ausmaßes, wenn alle Musikwerke, Patente, Software, etc. allen zugänglich wären, und diese völlig frei verwenden könnten. Aber es ist zu kurz gedacht, wenn man denken sollte (ich glaube nicht dass du das tust), das wäre schlicht mit einem entsprechenden Urhebergesetz zu machen. Denn Urheber und Patentinhaber sind halt wirtschaftlich meist GEZWUNGEN, auf ihren Rechten "zu sitzen" und diese zu verwerten. Ich rede jetzt nicht (nur) vom Keller-Musiker, sondern (auch) von "großen" Entwicklungen. Man müsste diesem Kreis von Personen und Unternehmen also eine unabhänige Finanzierungsgrundlage bieten. Und schon sind wir im gesellschaftsutopischen Bereich, kurz, man müsste dazu die gesamte Weltordnung quasi auf den Kopf stellen...

Im Endeffekt bräuchte es dafür eine Gesellschaft, in der der Einzelne freiwillig (!!!) mehr gibt, als er nimmt. Es gibt wohl kaum etwas, das noch Unvorstellbarer ist...
 
Es gibt Künstler die aus vielen hundert Musikstücken Collagen veröffentlichen die absolut großartig sind (wo es, abgesehen vom finanziellen Aspekt schon aufgrund der Masse möglich wäre überhaupt alle Urheber nur zu fragen).
Adaption, Kopie und Modifikation waren ja schon immer die zentralen Kulturinstrumente.

Ich weiß, das ist alles illegal und verwerflich, aber andererseits finde ich es super Teile unserer Popkultur in anderen Kontext zu erfassen und zu sehen wie aus vielen kleinen Stücken etwas neues entsteht.

Ist ja schön und gut, wie Du zu solchen Künstler stehst, aber deshalb muss man ja auch nicht einem Suchmaschinenbetreiber zugestehen, ohne Vergütung mit Werken anderer Geld zu verdienen, oder?!
 
@MatthiasT

Alles richtig was Du sagst. Es wäre natürlich äusserst großartig und gäbe eine Fortschrittsexplosion ungeahnten Ausmaßes, wenn alle Musikwerke, Patente, Software, etc. allen zugänglich wären, und diese völlig frei verwenden könnten. Aber es ist zu kurz gedacht, wenn man denken sollte (ich glaube nicht dass du das tust), das wäre schlicht mit einem entsprechenden Urhebergesetz zu machen.
Ein ganz interessanter Gedankenanstoß: Geschichte des Amen Breaks

Ein paar Sekunden langes Stück aus einer B-Seite einer 60er Jahre Funk Band hat eine riesengroße Bandbreite an Genres über Jahrzehnte hervorgebracht und geprägt. Von Jungle, Breakcore über fast alle Arten von Hiphop bis hin zu Drum n Base wären ohne diesen kaum vorstellbar.
Das haben wir mittlerweile effektiv unterbunden, so etwas wäre heutzutage nicht mehr möglich, was mich eher traurig stimmt.

Ich frage mich halt ob es das wert ist? Wir verschenken gerade das größte künstlerische Potential dass es seit Menschengedenken gegeben hat weil wir nicht darüber nachdenken wollen alte Gesetze die in einem anderen Kontext noch funktioniert haben anzupassen.

Und das sage ich als Musiker, nicht als Konsument der alles umsonst haben will. Ich spreche auch nicht davon dass alles umsonst sein muss oder dass alles auf einmal public domain sein sollte. Aber man muss neue Kompromisse finden.


Im Endeffekt bräuchte es dafür eine Gesellschaft, in der der Einzelne freiwillig (!!!) mehr gibt, als er nimmt. Es gibt wohl kaum etwas, das noch Unvorstellbarer ist...
Diese Gesellschaft funktioniert sogar wie geschmiert. Man schaue sich mal Wikipedia an. Jeder Teilnehmer gibt wenn er kann ein klein wenig, und wenn er nur Rechtschreibfehler korrigiert und er bekommt dafür das komplette Wissen aller anderen.
Milliardenschwere Softwareprojekte werden auf diese Art organisiert und es funktioniert. Und es wird (ganz wichtig) Geld auf diese Art und Weise verdient.
 
Die Vorteile eines solchen "Systems" sind natürlich klar.

Aber ich glaube, dass Projekte wie Wikipedia nur AUF BASIS, des "alten" Systems als "Wirt" funktioneren, nicht autark:

-Die Autoren machen das als Hobby, für die Anerkennung oder aus anderen Gründen. Ihr Brot müssen sie im "alten" System, verdienen. (gilt auch für freie Software)
-Das ganze Wissen, dass da zusammengetragen wird, wäre nie zustande gekommen, wenn nicht z.B. Firmen mit kommerziellem Interesse die entsprechende Forschung vorangetrieben hätten oder kommerziell orientierte Medien diese und jene Informationen verbreitet hätten. Traurig aber wahr...

Mit Open Source oder freier Software (was ja angeblich nicht das gleiche ist, eher im Gegenteil) kenne ich mich nicht aus, aber WENN damit Geld verdient wird, dann vermute ich stark, dass das einfach nach dem alten Rockefeller-Prinzip funktioniert "Verschenke die Lampen (Software), verkaufe das Öl (Support, etc)" oder dem auch eigentlich uralten Crowd-Sourcing-Prinzip, wo doch wieder nur ein kleiner Teil von Menschen eine große Anzahl von Menschen ausnutzt, vielleicht ohne das Letztere das bemerken, vielleicht heissen sie es sogar noch gut. Es würde mich aber durchaus interessieren, an was du da konkret denkst.

Die Gleichsetzung allen geistigen Eigentums mit reiner Information, wie sie häufig geschieht, ist z.B. auch zu vereinfachend. Beethovens Symphonien passen zwar auf ein paar Blatt Papier, aber um daraus ein konsumierbares Produkt zu machen (Tonaufnahme), ist u.U. ein immenser Aufwand nötig. Vom Notenblatt bis zum MP3 hat hier eine erhebliche Transformation und eine massive Wertschöpfung stattgefunden. Die Information auf dem Papier mit der Information auf dem Datenträger gleichzusetzen, wie es so manche Theorie tut, ist unzulässig, es sei denn man hätte die die Partitur eingescannt. "Demokratisierung der digitalen Produktionsmittel" hin oder her, wenn ich mich in der - Achtung, ab jetzt rein polemische Provokation - schönen neuen CC-Welt, als Konsument auf die Musik beschränken muss, die der durchschnittliche Nerd mit eben diesen beschränkten Produktionsmitteln hinbekommt, dann sehe ich darin sicher nicht die "Überfülle an reichhaltiger, bunter Musikkultur", die uns gelegentlich von dieser "Kulturrevolution" versprochen wird. Gerne wird argumentiert, dass viel Top-Alben mit einfachsten Mitteln produziert wurden, aber das führt zu nichts, man kann genauso sagen, viele Klassiker der Rock-Geschichte wurden mit einem völlig dekadent ausufernden Budget produziert. Ich persönlich möchte nicht das eine oder andere, sondern Beides, Underground UND den sogenannten Mainstream. Ich habe das Gefühl, dass Letzteren viele "Anhänger" der "digitalen Kulturrevolution" schlicht aus eigenen Vorlieben heraus - sogar mit einer gewissen Genugtuung - "opfern" würden. Da tritt dann doch schon ein gewisses Elitedenken und eine Geschmacks-Zensur an den Tag, wer braucht schon den ganzen Hochglanz-Schrott, Console oder Kruder & Dorfmeister sind eh besser. Die Diktatur des "Anti-Kommerz" ist für mich genauso schlimm, wie die des "Kommerz".

Ich bin mir ziemlich sicher, ich teile deine "Vision" in großen Teilen, ich habe nur das Gefühl, Du unterschätzt die Implikationen. Mit ein bischen Feintuning am Urheberrecht wird da nicht viel passieren, eine gröbere Änderung oder gar ein Aufgeben des kulturellen Konstruktes "geistiges Eigentum" hingegen müsste bzw. würde mit solch fundamentalen Änderungen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, etc. einhergehen, dass diese in der Retrospektive als eine der größten Umwälzungen der Geschichte dastehen würden. Das meine ich ohne Übertreibung! Einen Kompromiss zwischen diesen Extremen sehe ich schlicht nicht, zumindest keinen, der mehr Probleme löst, als er Neue schafft.

Stell Dir mal vor, nach dem G20 Gipfel würden alle einhellig verkünden, heute in 5 Jahren laufen alle Patente, Urheber- und Leistungsschutzrechte aus. Gegen das Chaos, das wir dann auf einen Schlag hätten, wäre die Finanzkrise ein Witz...
 
Zuletzt bearbeitet:
uiui - Mords-Aufregung hier
Ich habe in diesem Thread jetzt mal nicht als Musiker geschrieben - obwohl das in meiner Funktion eigentlich hier so notwendig wäre. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
Ich habe dies aus Sicht eines Vereinsfunktionärs gemacht und spreche somit für alle meine Funktionärskolleginnen und -kollegen mit denen ich ständig zu tun habe. Und das Ärgernis aus dieser Sicht überwiegt - da ist die GEMA ein Dorn ein Auge.
Vielleicht auch, weil ich hier ständig mit Vorwürfen und negativen Meinungen zur GEMA bombardiert werde.
Es gibt immer mindestens zwei Seiten einer Medaille.
 
Mit "weitere Geldquelle nicht nötig" meinte ich, dass hier die Gema einfach nen Mittelsmann ist der dazwischengeschaltet ist und noch mit Geld verdient, was ich für nicht Notwendig erachte....
bei den meisten kleinen und mittleren Veranstaltungen erlebe ich es überigens kaum, dass hier der Veranstalter wirklich viel verdient (und so andere abzockt), sondern dass das ganze häufig so gerechnet wird dass es 00 aufgeht, wenn also die Gema mehr bekommt bleibt weniger Geld für Gagen..... (und da bekommt der Musiker dann weniger als wenn er die Gage direkt einsteckt weil die Gema ihren Teil einstreicht...)

ich kriege das eben mit weil ich bei zwei Openairs im Orga-Team sitze....
beide (eines umsonst und draußen, eines geringer Eintrittspreis von 5 Euro pro Tag) krebsen immer an der Kostendeckung rum, mehr Kosten für die Gema bedeuten direkt geringere Gagen für die Bands....
 
Ich habe noch nicht alle Beiträge in diesem Thread gelesen, möchte aber trotzdem kurz meinen Senf dazugeben.

Wie überall in unserer kapitalistischen Gesellschaft geht es auch hier nur ums liebe Geld. Ich bin schon der Meinung, dass wenn man einen Hit schreibt der Millionen Mal verkauft und dadurch auch auf youtube gesehen wird, dafür auch entlohnt wird.

In diesem Fall stimmt imho die Relation einfach nicht. Die GEMA verlangt pro gestreamtes Video 12,78 Cent ! die PRS for Music (das Gegenstück zur GEMA in Groß Britanien) dafür nun 0,2 Cent. Wie in diesem Artikel zu lesen ist.

Man darf den Werbeeffekt auch nicht vergessen. Wie oft habe ich mir schon ein Lied auf youtube angeguckt weil mir ein Freund gesagt hat, dass Künstler xyz richtig super ist und wie oft bin ich danach losgegangen und hab mir das Album gekauft. Neudeutsch nennt man das Virales Marketing.
 
Also:

Ich kenne keine Band in meinem Bekanntenkreis, die von der GEMA mal ne Ausschüttung bekommen hätte...
Sry, eine (!!!) und das auch nur einmal, weil sie die Veranstaltung (gemeldet) bei der GEMA angefragt, erinnert, nacherinnert, ne Frist gesetzt und mit Anwalt gedroht haben...

Nach der Aktion haben sie sich abgemeldet, weil das zu viel Stress ist!

Also bei Allem, was die GEMA (angeblich) gutes tut... Den Zoff, den der kleine Künstler hat ist DAS nicht wert! Das sind Geier und sonst nichts!
 
Mit Open Source oder freier Software (was ja angeblich nicht das gleiche ist, eher im Gegenteil) kenne ich mich nicht aus
Open Source heißt einfach nur dass der Quellcode einsehbar ist. Das wäre etwa so wie die Noten eines Liedes einsehen zu können (der Vergleich hinkt, weil man Musik auch selber raushören kann, aber ich denke du verstehst was ich meine). Nur weil du ein Stück spielen und verändern kannst heißt das noch nicht dass du es auch darfst.

Freie Software dagegen ist derart lizenziert dass jeder mit dem Programm und den Quellcode (freie Software ist auch immer offen) machen kann was er will, meistens unter der Bedingung dass er alle Änderungen unter den gleichen Bedingungen zugänglich macht.


Wie wird nun damit Geld verdient? Es ist in der Tat so dass die Hauptarbeit wie überall woanders auch von bezahlten Programmierern und Informatikern gemacht wird, entgegen den Klischee des arbeitslosen Hobbycoders. Um zum verstehen wie das Geschäftsmodell funkioniert muss man sich von der Sichtweise des Verkaufens von Programmeinheiten verabschieden. Während normale Software ihre Qualität über die Stückzahl definiert die man verkaufen kann definiert sich freie Software über ihre Funktionalität. Jemand der eine gewissen Funktionalität braucht nimmt sich einen Teil aus dem Programmpool und fügt sie einfach hinzu oder bezahlt jemanden der das macht. Ein riesenvorteil für ihn, denn er braucht nur eine kleine Änderung zu machen und sonst ist alles schon fertig, ebenso ist die zusätzliche Funktionalität auch jedem anderen zugänglich.
Natürlich verdienen auch Leute im Support oder einfach nur im Hardwareverkauf Geld. IBM, Intel, (vor allem) Sun, Novell sind ja nur einige.

Interessant ist dass freie Software im professionellen Umfeld eine viel größere Bedeutung hat als im Privatbereich. Das ist ein höchst kapitalistisches System.


Aber die Distribution von Software ist nicht zu 100% auf Musik übertragbar, das sieht man ja auch darin dass sich freie Softwarelizenzen von freien Lizenzen für künstlerrische Werke unterscheiden.
Gewisse Impulse könnte man aber durchaus übernehmen.

Die Diktatur des "Anti-Kommerz" ist für mich genauso schlimm, wie die des "Kommerz".
Es geht auf keinen Fall um Anti-Kommerz. Ich bin kein linker Trottel, es soll Geld verdient werden. Wer Geld mit den Werken anderer verdient soll dafür auch zahlen, aber halt einen vernünftigen Preis.

Es geht aber bei so gut wie allen Urheberrechtsverletzungen, unerlaubten Bearbeitungen und illegalem Informationsaustausch um nichtkommerzielle, rein private Vorgänge.


[...], eine gröbere Änderung oder gar ein Aufgeben des kulturellen Konstruktes "geistiges Eigentum" hingegen müsste bzw. würde mit solch fundamentalen Änderungen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, etc. einhergehen, dass diese in der Retrospektive als eine der größten Umwälzungen der Geschichte dastehen würden. Das meine ich ohne Übertreibung! Einen Kompromiss zwischen diesen Extremen sehe ich schlicht nicht, zumindest keinen, der mehr Probleme löst, als er Neue schafft.
Wir erleben aktuell auch die größte Umwälzung der Informationstechnologie die es je gegeben hat, die Welt hat sich innerhalb von einem sehr kurzen Zeitraum weiter vernetzt als in Jahrhunderten davor, es stehen Kulturwerkzeuge zur Verfügung die es vorher in den kühnsten Träumen nicht gegeben hat - und da erwarten wir dass unsere alten Regelwerke noch funktionieren, keiner Modifikation bedürfen?

Das Problem ist dass je weiter man eine Anpassung oder auch nur eine ernsthafte Diskussion darüber hinausschiebt desto schwerer wird der Zusammenbruch sein wenn alles wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Denn man wird nicht einfach das Internet abschaffen können damit die alten Geschäftsmodelle noch funktionieren, auch wenn einige das gerne tun würden. (obwohl ja auch schon damals die Mix Tapes die Musik getötet haben)


Aktuell kann man gut 80% aller Internetnutzer als kriminell einstufen, sie begehen Verbrechen die gegebenenfalls straf- als auch zivilrechtlich verfolgt werden. Dann versucht man die Bevölkerung dazu zu sensibilisieren dass sie höchst kriminell handelt, weil man es ja so auf dem Papier stehen hat. Ist ehrlich jemand der Meinung dass so viele Menschen so viel kriminelle Energie in sich haben? Dass das alles Menschen sind die alten Damen Handtaschen klauen und Banken überfallen würden?
Das ist doch ein schlechter Witz.
 
Da ich aus Österreich bin, nehme ich die AKM/AUME als Beispiel, welche dasselbe wie die Gema zu tun hat.

Das Problem ist nicht die Verwertungsgesellschaft selber, die eigentlich genau das macht was sie soll, nämlich ihre Mitglieder vertreten. Das Problem ist einfach nur das veraltete Abrechnungsverfahren. Wenn ich als Verein in AUT eine Veranstaltung mache, ist das Einzige, was die AKM interessiert die Anzahl der Personen, der verlangte Eintritt und ob getanzt wird oder nicht. Wenn ich als Veranstalter oder die Band selber eine Setlist angeben ist das zwar gut und schön, aber leider nicht Pflicht und hier liegt der Fehler.
Mit heutigen Mitteln wäre es sicher kein Problem hier ein verpflichtendes titelbasiertes System einzuführen, was auch die Auszahlung erheblich vereinfachen würde.
Mit den ISRC Codes gibt es hier schon ein Vorzeigesystem für mechanische Rechte, nur die AKM wie auch die GEMA sind dazu anscheinend nicht in der Lage (falls es das in D schon gibt klärt mich bitte auf, in A ist es auf jeden Fall noch nicht Realität).

Auch das Urheberrecht selber gehört eigentlich in die andere Richtung bearbeitet als zur Zeit geplant ist. Das Urheberrecht gilt ja bekanntlich nach dem Tod des Komponisten noch 70 Jahre. Auch die mechanischen Rechte gelten 50 Jahre lang und soll jetzt auf 95 Jahre angehoben werden.
Damit ist das Musikbusiness wohl einzigartig, denn in allen anderen Branchen gelten Patente nur 20 Jahre lang. Mir ist z.B. ein Komponist bekannt, der vor Jahren genau 2 sehr bekannte (deutschsprachige) Evergreens geschrieben hat und es sich nun leisten kann, das ganze Jahr auf Urlaub zu fahren. Das finde ich einfach nicht richtig.

Also ich bin dafür, dass auch alle Urheber und Leistungsschutzrechte nach 20 Jahren verfallen. Dadurch wird ältere Musik billiger, Komponisten müssen wirklich "arbeiten" und können sich nicht auf 50 Jahre alten Lorbeeren ausruhen und auch die "Kreativen" hätten Unmengen an Material, mit dem sie arbeiten könnten. Durch eine titelabhängige AKM/GEMA Abrechnung werden auch Veranstaltungen wieder leistbarer. Nur die armen, armen Plattenfirmen würden dadurch noch mehr auf One Hit Wonders bauen, wobei ich damit leben könnte...

just my two Cents
 
Hai,
hier mal mein Kommentar als interessierter Laie. Ich habe bis jetzt auch nur schlechtes von Musikern über die GEMA gehört. Sicherlich ist das vieles verbesserungsfähig. Aber, es gibt halt keine andere Organisation, die wenigstens ansatzweise versucht, die Interessen der Musiker zu vertreten (Youtube hat in den vergangen Jahren sicherlich nicht Musikerinteressen vertreten, sondern hatte nur eigene Ziele vor Augen). Außerdem ist es ein demokratischer organisierter Verein. Jedes Mitglied hat die Möglichkeit über die üblichen demokratischen Prozesse Veränderungen herbeizuführen. Das geht mit Sicherheit nicht schnell, aber das ist halt so in der Demokratie. In diesem Zusammenhang finde ich das "Anarchogerede" ziemlich unpassend.
 
Außerdem ist es ein demokratischer organisierter Verein. Jedes Mitglied hat die Möglichkeit über die üblichen demokratischen Prozesse Veränderungen herbeizuführen.
Wahrscheinlich ist es nicht so gemeint, aber angesichts der realen Struktur der GEMA wirkt diese Aussage eher sarkastisch.
 
Also ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die "demokratische Veränderungsfähigkeit" in der GEMA...

Diese Institution in ein einziger Klüngel von Leuten, die da die Fäden ziehen und Andere nach ihrer Pfeife tanzen lassen...
 
Also ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die "demokratische Veränderungsfähigkeit" in der GEMA...

Diese Institution in ein einziger Klüngel von Leuten, die da die Fäden ziehen und Andere nach ihrer Pfeife tanzen lassen...

Bei solchen Sprüchen interessiert mich immer wo diese Weisheiten herkommen :rolleyes:

Ich kenne keine Band in meinem Bekanntenkreis, die von der GEMA mal ne Ausschüttung bekommen hätte...
Bands bekommen auch keine Ausschüttung, höchstens Bandmitglieder, die in ihrer Eigenschaft als Komponisten oder Textdichter Mitglied der GEMA sind.

Sry, eine (!!!) und das auch nur einmal, weil sie die Veranstaltung (gemeldet) bei der GEMA angefragt, erinnert, nacherinnert, ne Frist gesetzt und mit Anwalt gedroht haben...
"DIE" Veranstaltung...!? Na ja wessen Werke dermaßen häufig aufgeführt werden, sollte sich tatsächlich Gedanken über die Sinnhaftigkeit einer GEMA-Mitgliedschaft machen. Nichtsdestotrotz ist zu beachten, dass es gerade bei Live-Musik die Verpflichtung des Veranstalters ist, der GEMA Musikfolgen, Setlists, einzureichen, nach denen sie abrechnen kann. Macht das der Veranstalter nicht, kann die GEMA auch nix ausschütten. Im Aufführungsrecht wird nunmal nach der dokumentierten Häufigkeit der Aufführungen ausgeschüttet, und wenn der Veranstalter dieser Pflicht nicht nachkommt, würde ich mich als Urheber, wenn ich gleichzeitig auch noch ausübender Musiker bin, besonders als GEMA-Mitglied mal selbst darum kümmern und dem Veranstalter mal etwas auf die Füße treten.

Auch hier gibt es immer zwei Seiten der Medaille!

Grüße
Marc
 
Nichtsdestotrotz ist zu beachten, dass es gerade bei Live-Musik die Verpflichtung des Veranstalters ist, der GEMA Musikfolgen, Setlists, einzureichen, nach denen sie abrechnen kann. Macht das der Veranstalter nicht, kann die GEMA auch nix ausschütten. Im Aufführungsrecht wird nunmal nach der dokumentierten Häufigkeit der Aufführungen ausgeschüttet, und wenn der Veranstalter dieser Pflicht nicht nachkommt, würde ich mich als Urheber, wenn ich gleichzeitig auch noch ausübender Musiker bin, besonders als GEMA-Mitglied mal selbst darum kümmern und dem Veranstalter mal etwas auf die Füße treten.
Wobei ich mich dann frage, warum ich dem Veranstalter auf die Füße steigen muss, wenn ich die Gema dafür bezahle. In der Realität ist es leider so, dass sich die Gema (bzw. AKM in AUT) einen Sch*** darum schert, dass die Setlists gemeldet werden.
Bei den Festen unserer Musikkapelle läuft es immer so, dass die Veranstaltung online mit erwarteter Besucherzahl, Kosten für den Eintritt und der Info ob getanzt wird oder nicht vorab angemeldet werden muss. Nach der VA bekommt man dann eine saftige Rechnung (beim letzten Mal über EUR 600,- bei 300 Personen und 8 Euronen Eintritt) und sonst hört man nie wieder etwas von der AKM.

Auch bei den Konzerten der Musikkapelle selber läuft es nicht anders. Die Einzigen, die immer darauf pochen, dass man das Programm meldet sind die Komponisten selber und die Bezirks bzw. Landesverbände. Von der AKM selber hört man das ganze Jahr nichts.
 

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