• Bitte beachten! Dies ist ein Forum, in dem es keine professionelle und auch keine verbindliche Rechtsberatung gibt. Es werden lediglich persönliche Meinungen und Erfahrungen wiedergegeben. Diskussionen bitte möglichst mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen.

Ende der "Kooperation" zwischen Youtube und der Gema?

@MatthiasT

Ja, in der Tat sind wir an einem Scheideweg. Die Menschheit muss mit der Virtualisierung schritthalten. Wie wir gerade sehen, sind wir auch in anderen Bereichen mächtig hinterher. Das Geldsystem inkl. der Geldschöpfung hat sich auch vollständig virtualisiert und dem kritischen Betrachter drängt sich langsam der Verdacht auf, dass Geld eigentlich auch nur ein "Werk" ist, auf das einfach gewisse Kreise das "Copyright" im wahrsten Sinne des Wortes besitzen. So naiv und stammtischmäßig das klingen mag, es ist näher an der Wahrheit, als uns allen lieb sein kann.

Aber zurück zu "unserem" Bereich: Es wirft natürlich die Frage auf, welche konkreten Schritte oder Projekte man in die Richtung initiieren könnte? So wie ich Dich einschätze, wärst Du durchaus in der Lage, da wirklich praktische Schritte zu unternehmen.

@all

Eine provokante These möchte ich noch in den Raum stellen: Gerade die Einschränkungen, die sich aus dem Urheberrecht ergeben, SORGEN FÜR WEITERE KREATIVITÄT und BEHINDERN SIE NICHT. Gäbe es kein Urheberrecht, gäbe es wahrscheinlich zu 90% nur noch Cover und Remixe, die haben natürlich auch einen kulturellen Wert, aber den schätze ich nicht so hoch wie den von "Original"-Werken. So sind die also Leute gezwungen eine gewisse Schöpfungshöhe und eigene kreative Leistung zu erbringen.
Auf wirtschaftlicher Seite auch: Unternehmen sind z.B: gezwungen einen Komponisten zu beauftragen für ihre Werbemusik, Imagefilme, etc., gäbe es kein Urheber- und Leistungsschutzrecht würden die sich in 90% der Fälle aus dem reichhaltigen Angebot an Musik bedienen, dass schon vorhanden ist. Plattenfirmen und alle möglichen Unternehmen könnten noch viel leichter und in weit größerem Umfang, beliebig alle möglichen alten "Hits" in immer neuer Verpackung auf den Markt werfen und wären noch weniger auf neues Material angewiesen. Mit Leistungschutzrecht und der Tatsache, DASS sie ihr Geschäftsmodell drauf aufbauen, müssen sie wenigstens alle 50 Jahre einen neuen Elvis hervorbringen...
Gäbe es kein Leistungschutzrecht, würden sofort alle anderen Firmen aufspringen und einen von einer anderen Firma "gebreakten Newcomer" vermarkten, mit einem 1:1 Plagiat der CD. Die Majors könnten ohne Probleme ihre Marktmacht ausnutzen und einen von einem kleinen Label aufgebauten Künstler "übernehmen", ohne dass das kleine Label oder der Künstler davon auch nur im Geringsten profitieren würden.

Das Urheberrecht wird halt nicht nur von der "Industrie" ge- oder missbraucht, um Profit zu machen und um sich vor den "kriminellen Kunden" zu schützen, so wie das in gewissen Kreisen wahrgenommen wird, sondern es schützt halt auch - und eigentlich in erster Linie - den "Kleinen" (Künstler, Label), gegen den "Großen" ("Industrie", Auftraggeber, etc.)

Zum Thema GEMA:

Langsam versteh' ich eigentlich nicht mehr, was den Hobby-Musiker an der GEMA stört. Alle Hobbyisten bleiben einfach draussen, alle die Geld verdienen wollen oder müssen gehen rein. WO liegt das Problem? Auch halbwegs provokant, ich weiss, aber mich interessiert, wieviele von denen, die sich darüber aufregen wirklich vernünftige Argumente - jenseits des "GEMA-Bashing-kommt-immer-gut-an" - vorbringen können.

Übrigens muss man als Urheber nicht alle Wahrnehmungsrechte an die GEMA, abtreten, wer z.B. nicht für die eigenen CDs zahlen will, aber trotzdem auf den Radio-Hit hofft, nimmt die physikalische Vervielfältigung einfach komplett raus. Ja, das geht, ich kenne auch Leute die machen das so!

90% der Musiker könnten über die GVL problemlos indirekt von dem "GEMA"-Apparat profitieren, sind aber schlicht zu ignorant oder selbstverschuldet uninformiert, dies zu tun. Auch gut, bleibt mehr für die, die das wirklich dringend brauchen.

Jetzt, schlagt zu! ;)

Wobei ich mich dann frage, warum ich dem Veranstalter auf die Füße steigen muss, wenn ich die Gema dafür bezahle. In der Realität ist es leider so, dass sich die Gema (bzw. AKM in AUT) einen Sch*** darum schert, dass die Setlists gemeldet werden.

Das ist in der Tat eine berechtigte Frage! Allerdings weiss ich nun nicht, wem man glauben soll, dem Veranstalter, der täglich drei "GEMA-Spitzel" in Wechselschicht in seinem Laden hat, oder dem Musiker, für den sich die GEMA nicht interessiert.:nix: ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Langsam versteh' ich eigentlich nicht mehr, was den Hobby-Musiker an der GEMA stört.
Den Hobby-Musiker? Den stört eigentlich nichts an der GEMA, ausser dass er bei VAs die lästige Liste ausgefüllt abliefern muss. Aber das läuft bei uns z.B. voll automatisiert weil das Programm eh (fast) immer gleich ist.

WO liegt das Problem?
Das Problem hat zunächst mal nix mit den Musikern zu tun.
Nur: alle "kleinen" (und auch die etwas größeren) Veranstalter welche durch -zig andere Beschränkungen, Bestimmungen und Gebühren (ich zähl das jetzt nicht im einzelnen auf) eh am Minimum rumkrebseln werden hier noch zusätzlich gebeutelt.
Und dann ist eine Missstimmung bei den Gästen wenn man für das Bier 3 Euro verlangen muss.
 
Ich nochmal was Neues zum eigentlichen Thema dieses Threads gefunden. Da sieht man die Sache mal aus einer etwas anderen Perspektive betrachtet.

http://www.yourmusicandmore.de/?p=584

Grüße
Marc
 
Hallo zusammen,

ich würde die Sache gerne mal kurz aus der Perspektive meines
Taschenrechners betrachten.

Auf die Schnelle habe ich nur sehr GROBE TKP gefunden. Die sind eventuell
nicht unbedingt vergleichbar. Aber immerhin ein Anhaltspunkt:

Hier, Spiegel-Online, TKP: 40 Euro.
http://www.quality-channel.de/public/qc_preise/preise.php?partner_id=39&priceField=TKP&price_nr=1#1

Stuttgarter Zeitung, zwischen 7 und 65 Euro TKP.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1516319_0_2147_preise-tkp.html


Sagen wir mal ... nur, um es einfach zu machen ... Youtube hätten einen
TKP von 12 Euro ... nur beispielhaft ...

Das wären:

Für 1.000.000 (1 Million) Videoklicks = 1.000 x 1.000 = TKP x 1.000 = 12.000 Euro.

... Werbeeinnahmen für ein Werbebanner neben einem Video, das eine Millionen Mal
aufgerufen wurde.

Ich verspreche euch, dass ich das bis eben NICHT durchgerechnet hatte, sondern nur aus
dem Bauchgefühl heraus geschätzt habe!! ...

... das macht nämlich: 12.000 Euro geteilt durch 1.000.000 Klicks => 0,012 Euro,
also anders formuliert 1,2 Cent Einnahmen pro Video-Aufruf. ;)
Eine sehr ähnliche Summe kommt mir irgendwie aus der aktuellen Diskussion bekannt vor ...

Nach MEINEM persönlichen Verständnis müsste der Künstler (also in diesem Fall
der finanzielle Vertreter des Künstlers, die GEMA) DIE HÄLFTE, also 50% dieser Werbe-
Einnahmen erhalten.
Mein Verständnis wäre: Einer stellt die Plattform und die Administration (Youtube),
einer stellt die Inhalte (Künstler; vertreten durch die GEMA). Also, fairer Deal: Hälfte, Hälfte.

Das wären also 0,6 Cent pro Video, die ich persönlich für angemessen halten würde,
aber Achtung an alle Schnell-Leser: ... WENN der TKP bei 12 Euro liegt.

FALLS der TKP von Youtube bei ca. 24 Euro liegen SOLLTE (weiß darüber jemand etwas hier?)
dann würde die GEMA mit der Forderung von 1 Cent schon ganz gut liegen.

FALLS der TKP von Youtube ähnlich dem von Spiegel-Online ist(?), bei 40 Euro oder mehr,
dann wäre 1 Cent geradezu ein Schnäppchen, für mein Verständnis.


... Ich finde und denke, man kann das alles sehr vernünftig klären.

Vielleicht muss Youtube etwas mehr Werbung schalten, oder sich eine andere Möglichkeit
ausdenken. Beispielsweise wäre ja denkbar, dass Youtube kostenlos auf einen Shop
verlinken, in dem man den Titel kaufen kann. Oder sonstige Modelle, an denen der
Künstler mit-verdient.

Ich unterstelle Youtube mal, dass die nicht völlig weltfremd in dieser Beziehung sind und
sich da schon etwas kluges ausdenken werden.

Und ich würde es übrigens auch durchaus zumutbar finden, einem Nutzer von Youtube
mehr Werbung zu zeigen, wenn er dafür Inhalte kostenlos sehen kann.
Auf www.bild.de ... beispielsweise ... kann man sich Videos nur ansehen, nachdem vorher
eine kurze Werbung läuft. ... Warum sollte für die Inhalte von aktuellen Nachrichten etwas
anderes gelten als für gute Unterhaltung ...

Ich denke: Was Youtube bisher betrieben hat, war absoluter Luxus für den Konsumenten
und teilweise auch 'Perlen vor die Säue' geworfen.

Da kann 'Smudo' noch so häufig sagen, dass es IHN nicht stört, wenn Youtube seine
Videos zeigt und er dafür nur wenig Geld kriegt ... das mag für SEINEN Fall so OK sein.
http://img.stern.de/video/:Video-YouTube-Musikvideos:-Smudo-Einigung/659891.html
Ist ja sein gutes Recht, auf das Geld zu verzichten oder seine Verkaufsstrategie anders
zu organisieren.

Insgesamt finde ich allerdings, sollte ein Künstler, der auf Youtube viel gesehen wird, auch
DIREKT entsprechend fair an den Einnahmen beteiligt werden. Und nicht so, wie das hier
bei einem englischen Komponisten lief:
"11 englische Pfund für 100 Millionen Videoaufrufe ... "
http://www.thesun.co.uk/sol/homepage/showbiz/music/article2319523.ece


Bin gespannt, wie sich die ganze Lage entwickelt.
An Youtube: immer fair bleiben! ;) An die GEMA: immer realistisch bleiben! ;)

Dann klappt das schon!

Alles Gute und beste Grüße
Nils

P.S.: Übrigens glaube ich, liegt das Problem von Youtube und der GEMA gar nicht so sehr
bei der Geld-SUMME, sondern in der ADMINISTRATION ... es geht wohl AUCH um die
Frage, ob man wirklich jeden Klick einzeln abrechnen muss ... was natürlich ein riesiger
Verwaltungs-Aufwand ist ...
 
Hallo,

ich versteh das alles nicht. Für mich sind die Pixeligen Videos mit dem Niederbitratenton keine Konkurenz zur CD und Co. Wenn mir ein Stück gefällt, dann kaufe ich es und höre es in vernünftiger Qualität. Was sol den dan das mit der vollen Gema auf Youtubecklips :confused:.
Zum Stöbern -als Webeplattform- ist youtube klasse.

Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt um 128kbit MP3 encodierung und so seltsame Handys mit integrietem Lautsprecher gut zu finden....

Gruß

fish
 
Ganz aufschlussreiche Rechnung, Nils.

Bliebe zu hinterfragen, ob ein 50:50 Split wirklich fair ist, immerhin ist in den 50% der "Künstler"-Seite wohl (?) auch der Anteil der Inhaber der Leistungsschutzrechte (ausübende Musiker, Plattenfirmen) "mit drin" (der über die GEMA an die GVL geht). Wenn man mal die Produktionskosten der Musik und Videos hochrechnet, könnte sich durchaus auch ein höherer "Künstler"-Anteil rechtfertigen lassen.

P.S.: Übrigens glaube ich, liegt das Problem von Youtube und der GEMA gar nicht so sehr
bei der Geld-SUMME, sondern in der ADMINISTRATION ... es geht wohl AUCH um die
Frage, ob man wirklich jeden Klick einzeln abrechnen muss ... was natürlich ein riesiger
Verwaltungs-Aufwand ist ...

Aber hier liegt auch der Knackpunkt für 1000de "kleine" Künstler, wenn das nicht direkt verrechnet wird, muss zwangsläufig ein Hochrechnungsmodell herangezogen werden, dass vermutlich die "Kleinen" wieder praktisch ausschliesst (ähnlich Pro-Verfahren), obwohl sie in der Summe einen enormen Anteil am Erfolg haben ("Long Tail"). Hoffentlich gibt die GEMA gerade HIER nicht nach.

Es gab ja auch schon öffentliche Diskussionen, ob nicht Portale, die voll auf "user generated content" aufbauen, nicht generell ihre "Produzenten" (=User) am finanziellen Erfolg beteiligen sollten oder müssten. Das muss sich nicht auf Musik beschränken, es finden sich doch jede Menge anderer YouTube-Hits mit kreativen Inhalten und schwindeleregenden Views, die dem Portal bares Geld bringen. Wenn den entsprechenden "Produzenten" dieser Zusammenhang wirklich bewusst wäre, würden sie sich sicherlich auch nicht mit den "5 Minuten Ruhm" zufrieden geben...

Tja, die Leute haben halt aber auch KEINE Lobby, wie die "böse" GEMA...:D

Edit:

@Fish1

Ich finde YouTube-Musik auch fürchterlichst. Aber darum geht es nicht. YouTube verdient DAMIT. Punkt. Ein fairer Teil davon MUSS an die Rechteinhaber. PUNKT. Mit der gleichen Argumentation könnte ich die Urheber auch aus dem Riesengeschäft der Klingeltöne "raushalten".
 
Ganz aufschlussreiche Rechnung, Nils.
Hallo Uranus,

danke für die Blumen.

Aber bitte dabei beachten: ich kenne die Details dieses Deals nicht.
Es KÖNNTE sein, dass es da noch Kosten- oder Aufwands-Punkte gibt, die ich
gar nicht berücksichtigt habe, weil sie eventuell in den Medien nicht publik gemacht wurden.

Also bitte, für alle Finanz-Experten von Youtube oder der GEMA: Es handelt sich
natürlich um eine 'Hausfrauenrechnung'.
... Manchmal ist die allerdings 'schärfer' und realitätsnäher als so manche Vertrags-
verhandlung. ;)
- - - - - - - - - - - - -

Übrigens: noch ein Vorschlag von mir in die Runde: Zum besseren Verständnis sollte
man meiner Meinung mal den "Tausender Kontakt Preis" auch am "Tausender Click Preis"
messen!

Und nicht "1000 Seitenansichten" mit "1 Videoansicht" vermischen.

... Dann würde auch mal die Öffentlichkeit verstehen, was "1 Cent pro Videoaufruf"
bedeutet.

... Das wären umgerechnet sozusagen

Bei 1000 Video-Aufrufen (= der Einfachheit halber gleichgesetzt mit Seitenaufrufen):
20 Euro TKP" (von den Werbekunden)
=> Hälfte behält Youtube: 10 Euro Umsatz durch Werbung
=> Hälfte an die GEMA: 10 Euro TCP (bisher bezeichnet als "1 Cent pro Video-Aufruf")

Ich denke, das wäre der Öffentlichkeit leichter verständlich als diese "1 Cent oder
12 Cent" Diskussion. Zudem könnte die GEMA nicht versehentlich etwas fordern,
was Youtube eventuell gar nicht in der Höhe einnimmt ... ;) (das wird denen ja
momentan von Youtube vorgeworfen).

Bliebe zu hinterfragen, ob ein 50:50 Split wirklich fair ist, immerhin ist in den 50% der "Künstler"-Seite wohl (?) auch der Anteil der Inhaber der Leistungsschutzrechte (ausübende Musiker, Plattenfirmen) "mit drin" (der über die GEMA an die GVL geht). Wenn man mal die Produktionskosten der Musik und Videos hochrechnet, könnte sich durchaus auch ein höherer "Künstler"-Anteil rechtfertigen lassen.

Ich glaube, dass es verhandlungstechnisch nicht geschickt wäre, YOUTUBE etwas über
hohe Kosten vorzurechnen ... dann werden die nämlich ziemlich kräftig zurück-rechnen ...

Wahrscheinlich haben die: Festangestellte Programmierer, eigene Server, Designer,
Administratoren, Finanz-Manager, Werbe-Aquise-Leute, Mediaberater, Buchhalter,
eine Werbeagentur, Gebäudemiete, bezahlte Rechtsanwälte, Geschäftsführer ...
das könnte schnell mal ETWAS teurer werden als ein paar Musikproduktionen auf der
gegenzurechnenden Seite ... ;)

Das sollte man meiner Meinung nach auch in dieser Form nicht aufrechnen, sondern man
sollte mit der WIRKUNG auf die Leute argumentieren. Und ich denke, da ist man mit
"Fifty - Fifty" rein nach meinem Gefühl schon ganz realistisch dabei.
(50 Prozent Wert entstehen durch die Plattform selbst // 50 Prozent durch die dort
angebotenen Inhalte ... finde ich persönlich, könnte man so sagen.)


Ist ja auch egal ... das verhandeln derzeit ja nicht wir hier im Forum, sondern die Youtube-
und GEMA-Leute. Im Gegensatz zu uns (und übrigens wahrscheinlich sogar auch im
Gegensatz zur Presse) kennen diese beiden Firmen alle nötigen Details. ... Und werden
dementsprechend schon etwas kluges und markttaugliches entscheiden.


An beide der genannten:
falls ihr mal ein paar Vermittler und Berater braucht, postet gerne hier im Forum! :D :D

Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
Auch noch zu dem Link von Marc (M-Zee), der sollte auf keinen Fall untergehen:

Google-YouTube verbreitet gezielt Fehlinformationen und missbraucht marktbeherrschende Stellung um auf dem Rücken der Nutzer Stimmung gegen Autoren und ihre Vertreter zu machen.

http://www.yourmusicandmore.de/?p=584

Das scheint mir ganz richtig zu sein. Gegen Plattenfirmen (GEMA, GVL, KSK, eh' alles Plattenfirmen...) Stimmung zu machen ist heute eines der leichtesten "Infokrieg-Manöver". Google und YouTube hingegen profitieren immer noch von einem "coolem" Image, das vom "Mainstream" leider noch nicht kritisch betrachtet wird. Das von Google ausgehende "Gefahrenpotential", ist aber in den Augen vieler weit alarmierender, als das beispielsweise der Musikindustrie.
 
Mal ganz naiv gefragt: Darf ich als Hobby-Musiker eine Coverversion auf meinem Youtube-Channel hochladen, um sie Bekannten und Freunden zugänglich zu machen?

Bei myspace kann wegen solcher Cover urheberrechtlich geschützter Inhalte mein Profil geblockt werden.
 
Hallo Uranus,

ich halte die Informations-Menge, die Google mittlerweile über einen sehr großen Anteil
des Geschehens im Internet hat, ebenfalls für wesentlich bedenklicher, als alles, was die
Musikindustrie jemals gemacht hat.
Das könnte in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch ein echter 'Knackpunkt' werden.
- -

Aber mal weg von Google, zurück zum Fall "Youtube vs. GEMA" (vs. steht in diesem Fall
übrigens für "demnächst kommt hoffentlich eine Versöhnung"! ;) )

Ich bin ebenfalls absolut kein Freund davon, wenn jemand "schräge" Informationen
und Stimmungsmache verbreitet, bei denen er Fakten auslässt, die er kennt.
So etwas gehört sich für meine Begriffe nicht.

Ebenso gehört sich für mein Verständnis nicht, mit der Mentalität "Wasch mich, aber mach
mich nicht nass" in eine Diskussion zu gehen.

Der verlinkte Artikel, http://www.yourmusicandmore.de/?p=584, enthält zwar AUCH Informationen,
und AUCH eine Menge richtige ... aber ehrlich gesagt finde ich DIESE Stimmungsmache
genauso unangebracht
wie eine "MÖGLICHE" Stimmungsmache der anderen Seite!

Wie hier wohl jeder weiß, hatte die GEMA in den letzten Jahren sehr wenig Ahnung vom
Geschehen im Online-Geschäft.
Dabei IST(!) offenbar eine Liste entstanden, auf der diese ständig zitierten "12 Cent"
wahrscheinlich wirklich auftauchen. (Ich habe das jetzt nicht extra überprüft; so weit
glaube ich das allerdings den Zeitungen.) ... So ein Verweis auf eine 'blöde Liste' wäre
ehrlich gesagt auch ein typisches Verhalten von der GEMA. Ich kann mir gut vorstellen,
dass es wirklich so ... naja, oder SO ÄHNLICH war, wie Youtube es sagt.

Offenbar entstand wirklich die Situation, dass zunächst "keine Einigung" getroffen wurde
und dadurch die besagte "Standard-Liste" das einzig, gültige Element war.
... Worauf hin Youtube anfingen Videos zu löschen.

Ganz ehrlich: WENN man als GEMA so etwas vermeiden möchte, dann verhandelt man
entweder rechtzeitig, oder man findet eine Zwischenlösung, oder man erstellt zumindest
nicht eine solche Liste zur Verfügung, auf die sich Youtube ... ich nehme an, nicht VÖLLIG
unbegründet ... berufen kann.

DASS da möglicherweise zwei / drei Formulierungen durch die Darstellung von Youtube
verdreht wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Ich will das Verhalten von Youtube damit also nicht schmälern oder schön reden,
aber die 'andere Seite' (GEMA) ist wahrscheinlich zumindest 'mit schuldig' daran, dass
es überhaupt zu solchen Darstellungen kommen kann.
- -

Und wenn ich schon SO ETWAS hier lese ...
"Google-YouTube verbreitet gezielt Fehlinformationen und missbraucht marktbeherrschende Stellung um auf dem Rücken der Nutzer Stimmung gegen Autoren und ihre Vertreter zu machen."
... als "bescheibende Überschrift" ... also sorry ... DAS ist Stimmungsmache!

"Was sind die Fakten?

Google Inc. ist ein global agierender Konzern mit Gewinnmaximierungsabsicht ..."

das ist zwar ein 'Fakt' ... aber nicht gerade neutral formuliert.
Klingt wie der Beginn einer Rede auf einer Demo, nicht wie ein guter Presse-Artikel.

Das ganze Ding ist eine DIREKTE und öffentliche Anschuldigung an die Firma Youtube.

AUCH so etwas gehört sich einfach nicht.

Zudem wird hier "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" gepredigt:

"Wenn YouTube unbedingt mit dem Sperren von Inhalten Druck erzeugen will, ..."

Man kann nicht EINERSEITS ständig betonen, wie wichtig die Inhalte der Videos für den
Betrieb von Youtube sind und andererseits von "Druck" reden, wenn sie einige davon ...
nach welchen Regeln auch immer ... löschen.

Da muss man sich schon entscheiden: Sind die zu sehenden Videos nun wichtig für
Youtube, oder für die GEMA-Mitglieder?
Wenn nur für Youtube(?), dann könnte ja gar kein "Druck" entstehen!
... Also hier mal immer schön bei der Wahrheit bleiben: für BEIDE Seiten ist es prinzipiell
durchaus interessant, wenn die Videos online sind und viel gesehen werden. ...
Vorausgesetzt das Geld, das dadurch eingenommen wird, wird entsprechend fair verteilt.

Zum Thema 'Wahllosigkeit': Ich vermute, dass es technisch nicht gerade leicht ist,
innerhalb weniger Tage mal eben zig-tausend Videos ... unter wahrscheinlich Millionen ...
herauszusuchen und zu löschen. ... Das alles mit Suchmasken und dergleichen.

DASS genau das wiederum im Sinne der Urheber natürlich streng genommen nicht OK
ist, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Ich will hier jetzt auch überhaupt nicht streitig machen, dass Youtube beziehungsweise
Google ein riesiger Konzern mit kommerziellen Absichten ist.
Oder, dass eine Seite besser wäre als die andere ...

Aber beispielsweise auch hier ...
Wie auch schon in England, weigert sich You Tube aber grundsätzlich sowohl über eine - egal wie niedrige - Vergütung pro Stream zu verhandeln als auch die für eine Abrechnung an Autoren benötigten Nutzungsdaten zur Verfügung zu stellen.

... dort hätte man fairer Weise auch sagen müssen WORAUF sich Youtube denn bisher
einlassen, und aus welchen Gründen sie die bisherigen Vorschläge ablehnen.

Beispielsweise könnte ich mir vorstellen, dass eine Abrechnung "pro Stream" einfach zu
viel Verwaltungs-Aufwand macht und eine Abrechnung "pro 1000 Klicks" oder ähnliches,
durchaus praxisnäher ist.

Wahrscheinlich geht es hier um die Form der Abrechnung. Es ist allerdings so formuliert,
dass man im ersten Moment daraus lesen könnte, Youtube wären überhaupt nicht bereit,
irgendwelchen Geldfluss zu verhandeln.

Ohne darüber jetzt Details zu kennen, aber so etwas SOLLTE man zumindest mal in
Betracht ziehen, bevor man seinen voraussichtlich zukünftigen Partner(!!!) in solcher Form
öffentlich darstellt.
- - - - - - - - - - - - - - - -

Wie auch immer.

Ich sehe das alles mittlerweile folgendermaßen:

✔ Sowohl Youtube, als auch die GEMA sollten mal diese kleine
Schlammschlacht beenden und lieber ihre Taschenrechner auspacken.
✔ Dann gemeinsam überlegen, wie man aus dieser ganzen Sache
für die Autoren UND die Verbreiter eine gute Lösung findet. ... Letztendlich
arbeiten auf BEIDEN Seiten Menschen, die mit guter Arbeit ihr Geld verdienen wollen
✔ Beide mal einen Gang zurück fahren, was die überspitzte und einseitige
Darstellung des jeweils Anderen angeht
✔ Beide mal sagen wo die GRÜNDE des jeweils Anderen liegen.


... Und ich denke, dann wäre das Ding in 2-3 Tagen geklärt.

Aber das ist nunmal alles nicht so einfach mit einer großen Firma und einer großen
Institution.

Daher sollten glaube ich auch wir:

✔ Mal versuchen BEIDE Seiten zu verstehen
✔ Möglichst jeweils ALLE bekannten Fakten berücksichtigen
✔ In Betracht ziehen, dass wir vielleicht in die 'wirkliche' Diskussion bei unserem derzeitigen
Kenntnisstand (die Handvoll Fakten, die über die Presse und Presse-Sprecher der
Unternehmen kommen) gar keine in der Tiefe genügende Einsicht haben, welches die
Gründe sind, warum die Einigung offenbar nicht so leicht ist.
- - - - - - - - - - - - - - - -

Ich persönlich würde mich freuen, wenn da demnächst BEIDE Seiten möglichst viel Geld
mit Musik verdienen! Denn jedes Geld, das für Musik fließt, erhöht den realen UND vor
allem den beim Publikum gefühlten(!) Marktwert von Musik.


Alles Gute und beste Grüße
Nils

P.S.: Übrigens geht in diesen Tagen gerade BEIDEN Seiten eine ganze Menge Geld durch
die Lappen! ...

Allein diese Löschung kostet wahrscheinlich zig-tausend Euro ... das erneute Freischalten,
sobald es zu einer Einigung kommt, dann wieder ... das ist ja alles ein technischer (teurer
und lästiger) Aufwand ... zudem ein restriktiver ... das klingt eher wie das Ergebnis eines
Scheidungs-Streits als nach vernünftigen Geschäftsleuten, die hier agieren ...
Vernünftigerweise hätte man eine Art "Übergangs-Konto" anlegen müssen, auf dem das Geld
erstmal 'gesammelt' wird, das momentan durch die Videoabrufe von GEMA-relevantem
Material eingenommen wird. (Das hätte auch den Vorteil, dass sich eine konkrete Geld-
Menge bilden würde, über deren Verteilung man ganz konkret sprechen könnte.)
Und parallel dazu alle Videos einfach online lassen.
... Dann hätten zumindest die Nutzer nicht den Schaden! ... Und BEIDE Parteien würden
gegenüber der Öffentlichkeit besser da stehen.
 
Mal ganz naiv gefragt: Darf ich als Hobby-Musiker eine Coverversion auf meinem Youtube-Channel hochladen, um sie Bekannten und Freunden zugänglich zu machen?

Bei myspace kann wegen solcher Cover urheberrechtlich geschützter Inhalte mein Profil geblockt werden.
Hallo Cosmodog,

die Frage ist gar nicht so unberechtigt. Schau mal den folgenden Thread an. Das Thema wurde
hier vor ein paar Tagen schon mal diskutiert:
https://www.musiker-board.de/vb/mus...direktverlinkung-ber-youtube.html#post2795973

Grüße,
Nils
 
:D Also..Hut ab...Du bist der erste Mensch, dem ich begegne, der "weitere Geldquellen" als überflüssig erachtet! :D
Nein, er ist der zweite. :D Der erste ist der hier:

Wenn ich eine mega tolle Idee hab, sagen wir mal einen Algorithmus der es ermöglicht die Datenraten bei Übertragungen und paar Prozentpunkte zu steigern - so etwas kann Milliarden wert sein, dann darf das jeder benutzen. Und es ist richtig so dass diese Idee und andere Erkenntnisse von jedem benutzt werden dürfen.
Wenn man Beamter auf Lebenszeit ist oder noch alles von Papi bezahlt bekommt, kann man das ja so sehen. Ich halte es nicht für richtig. Mehr dazu weiter unten.


Stell dir mal vor es gäbe einen Lizenzvertrag für die Quantenphysik oder ein Verbot zur unentgeltlichen Nutzung der Relativitätstheorie - wir hätten bis heute keinen vernünftigen Computer.
Unpassender Vergleich. Eine Theorie kann man gar nicht schützen lassen, sondern nur ein Herstellungsverfahren oder ein Produkt.


Es wäre natürlich äusserst großartig und gäbe eine Fortschrittsexplosion ungeahnten Ausmaßes, wenn alle Musikwerke, Patente, Software, etc. allen zugänglich wären, und diese völlig frei verwenden könnten.
Auch das trifft m. E. nicht zu. Ich glaube, dass Patente den Fortschritt eher beschleunigen, weil sie einen Anreiz dazu darstellen, ein technisches Problem überhaupt anzugehen. Der Sinn oder Unsinn von Trivialpatenten sowie die Möglichkeit, dass irgendwo weit vom Schuss ein zahlungsunwilliger Nachahmer überhaupt erst auf die Idee gebracht wird, fremdes geistiges Eigentum auszunutzen, soll hier nicht das Thema sein.

Wie Du schon richtig feststellst, entsteht ein Großteil des schutzfähigen geistigen Eigentums nicht primär aus Spaß an der Freud, sondern in der Hoffnung, davon seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Natürlich gibt es auch Idealisten und Resignateure, die ihre Ideen nicht kommerziell verwerten wollen oder nur mit größten Schwierigkeiten verwerten könnten. Diese machen ihre Ideen der Allgemeinheit zugänglich, aber nicht einmal die größten Selbstdarsteller unter ihnen werden in deren Verbreitung jemals dieselbe Energie stecken wie eine große Firma, die etwas verkaufen will. Weil sie es gar nicht könnten. Der kleine Erfinder erzählt seine Idee im Bekanntenkreis und in 2 oder 3 Internet-Foren herum. Die große Firma dagegen bezahlt eine fünfköpfige Werbeabteilung und etliche Medien dafür, dass sie eine attraktive Präsentation des Produkts entwerfen und verbreiten.

Eine Patentierung schützt nun die Idee vor Nachahmung, aber das heißt nicht, dass sie den Fortschritt behindert. Erst einmal schützt sie den Erfinder vor unliebsamer Konkurrenz, so dass er sich leichter dazu entschließt, sein Produkt überhaupt auf den Markt zu bringen. Dennoch steht es ihm frei, die Fertigung jemand anders zu überlassen. In diesem Fall sorgt das Patent dafür, dass potentielle Lizenznehmer sich ihm erst einmal vorstellen, er sich diese aussuchen kann und vor allem dafür bezahlt wird.

Nehmen wir an, es gibt keinen Patentschutz, und eine Firma schafft es, das Produkt zum Stückpreis von 80 Euro anzubieten und in großen Mengen abzusetzen. Der Erfinder geht leer aus und liegt ggf. weiterhin dem Staat auf der Tasche.

Nehmen wir als nächsten Beispielfall an, der Erfinder sieht das schon kommen und behält seine Erfindung für sich. Dann gibt es das Produkt gar nicht zu kaufen.

Im dritten Fall lässt sich der Erfinder das Produkt patentieren und fertigt es von Hand oder zumindest mit recht karger Werkzeugausstattung selbst. Er nimmt 300 Euro pro Stück und kann mehr schlecht als recht davon leben.

Im vierten Fall bringt der Erfinder ein paar Vorserienexemplare seines patentierten Produkts an den Mann. Das Produkt kommt in der Fachpresse gut weg und überzeugt auch einen Lizenznehmer, der zwar "leider" höhere Preise nehmen muss als die Abstauberfirma in Fall 1, aber mit 100 Euro Stückpreis hinkommt. Der Erfinder kann von den Lizenzeinnahmen seinen Maschinenpark zügig abbezahlen und fortan gut von dem Geld leben.

In Fall 4 ist doch allen gedient, den Käufern und dem Erfinder.


Du meinst, wenn die Band selbst Veranstalter ist. Sieh's mal andersherum? Was glaubst Du würde passieren, wenn die GEMA das anders machen würde - mal angenommen es ginge rein rechtlich? Schon hätten die Veranstalter einen Hebel in der Hand! Dann wäre künftig immer die Band der offizielle Veranstalter!
Leider geht es rein rechtlich. Siehe unten.


Der Witz ist der: Bei der Gage hat dich der - wirtschaftlich meist überlegene - Veranstalter größtenteils IN DER HAND. GEMA muss er hingegen zahlen. Punkt. Da hast Du IHN in der Hand (wenn nicht schon eine GEMA-freie Band auf den Platz wartet!!!). Wie ein Mindestlohn.
Nix "Punkt". Die Rechtsprechung hat schon vor längerem den Bock zum Gärtner gemacht und entschieden, dass Veranstalter und Künstler gesamtschuldnerisch für die Zahlung der GEMA-Gebühren haften. Es wurde also gerichtlich entschieden, dass die GEMA Künstler zu Veranstaltern machen darf. Die GEMA muss es folglich schon mal versucht haben. Ich kann die GEMA deshalb nicht mehr als eine Organisation von Musikern für Musiker betrachten, ebenso wenig, wie ich mich als Mitglied des Finanzamts betrachte.

Und dann wäre da noch das berüchtigte Pro-Verfahren. Mal abgesehen davon, dass die von der Regierung Schröder durchgeführten Steuererhöhungen den Musikerberuf schon unattraktiv genug gemacht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man Beamter auf Lebenszeit ist oder noch alles von Papi bezahlt bekommt, kann man das ja so sehen. Ich halte es nicht für richtig. Mehr dazu weiter unten.
Algorithmen sind zumindest in Europa nicht patentierbar. Und das ist richtig so. Stell dir mal den wirtschaftlichen Schaden vor wenn man plötzlich keinen Suchalgorithmus mehr nutzen darf und es nur einen einzigen Suchmaschinenhersteller, Forensoftwareanbieter oder sonstwas - das Schützen von Verfahren würde sämtliche Märkte annulieren. Und das gut zu finden - dafür muss man wohl sein Beamtengehalt auf Lebenszeit haben.
Es wäre zutiefst antikapitalistisch.

Ich geh dann mal ein Brotback-Algorithmus (Teig kneten, in den Ofen damit, nach Zeit x raus nehmen, abkühlen lassen, verkaufen) patentieren. Es ist wahrlich komisch dass jemand das schon erfunden hat ohne die zusätzliche Motivation eines Patentes...


Nebenbei ist zu beachten dass wissenschaftliche Erkenntnisse und Verfahren in der heutigen Komplexität nicht von einem allein entwickelt werden, das geht nur noch in Netzwerken. Wird es verboten auf der Arbeit von anderen aufzubauen wird dir jeder publizierende Wissenschaftler bezeugen dass sämtlicher Fortschritt zum erliegen kommen würde.

Auch das trifft m. E. nicht zu. Ich glaube, dass Patente den Fortschritt eher beschleunigen, weil sie einen Anreiz dazu darstellen, ein technisches Problem überhaupt anzugehen.
Gehen wir mal von den klassischen Patenten aus die rein zum Schutz konkreter technischer Anwendungen dienen. Sie sollen dem Fortschritt dienen - um genau zu sein ist das auch ihr einziger Zweck. Man hatte Angst das Erfinder ihre Produkte in den Schubladen verschimmeln lassen und deswegen hat man ein teures Patentierungverfahren angeboten das die wirtschaftliche Auswertung der Erfindung für 20 Jahre exklusiv erlaubt, wenn im Gegenzug die Erfindung öffentlich dokumentiert wird und nach der Zeit Allgemeingut wird.

Deswegen warne ich davor Urheberrecht mit Patentrecht zu vergleichen - hätte man bei ersterem die gleiche Intention würde man sich umschauen wie wenig restriktiv sie wären. Das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
 
Mal ganz naiv gefragt: Darf ich als Hobby-Musiker eine Coverversion auf meinem Youtube-Channel hochladen, um sie Bekannten und Freunden zugänglich zu machen?

Bei myspace kann wegen solcher Cover urheberrechtlich geschützter Inhalte mein Profil geblockt werden.
Wenn es darum geht, dass Du sie Bekannten und Freunden zugänglich machen willst - dafür würde ich einen kostenlosen up- und downloader nutzen - gibt ja hier eine große Auswahl.
 
Hi,

Mal ganz naiv gefragt: Darf ich als Hobby-Musiker eine Coverversion auf meinem Youtube-Channel hochladen, um sie Bekannten und Freunden zugänglich zu machen?

man darf die Coverversion auf Youtube hochladen wenn man daran die Eigentumsrechte, eine formelle Lizenz oder die Erlaubnis des rechtmäßigen Eigentümers hat. Siehe Auszug aus den Youtube Nutzungsbedingungen:

9.3) "Sie erklären sich damit einverstanden, dass Sie keine Nutzerübermittlungen posten oder hochladen werden, die Gegenstand fremder Eigentumsrechte sind (einschließlich Geheimhaltungs- oder Persönlichkeitsrechte), sofern Sie nicht über eine formelle Lizenz oder Erlaubnis des rechtmäßigen Eigentümers verfügen."

Grüße

convoice
 
Und das gut zu finden - dafür muss man wohl sein Beamtengehalt auf Lebenszeit haben.
Der Satz sollte eigentlich darauf abzielen, dass jemand das Geld verschenkt, von dem die Meisten (also Arbeiter, Angestellte, Selbständige und Freiberufler) leben müssen.
 
Übrigens, um mal auf das Thema des Threads zurück zu kommen ...

Seit kurzem gibt es "dezente" Banner-Werbung auf www.youtube.com !!

... Mal sachlich formuliert: 960 x 250 Pixel flash-animierter Breitband-Banner
mit Sound! :eek: ... Dick auf der Startseite, oben, direkt unter der Navigation.

... Also wenn da mal nicht jemand versucht, den Geld-Fluss kräftig nach oben zu treiben! ...

Übrigens habe ich mittlerweile gehört, dass Youtube überhaupt keinen Gewinn, sondern
eher Miese machen.

Das erklärt, warum die nicht gerade begeistert waren, als die GEMA mit satten Forderungen
um die Ecke kam ... und das würde auch gleich erklären, FALLS es diesen Service (Youtube)
in ein paar Jahren nicht mehr gibt, oder in stark veränderter Form.
... So wie ich Google einschätze, werden die nicht jahrelang eine 'Null-Profit-Plattform'
mit durchschleifen ... das machen Google zwar immer einige Zeit lang ... aber nach
einiger Zeit denken die sich dann üblicherweise sehr kreative und in der Regel (kaufmännisch)
gute Geschäftsmodelle aus.

... Über die mögliche Moral und Ethik von Google ... haja, das wäre ein anderes Thema
und darüber kann man wahrscheinlich auch heutzutage nur spekulieren. :)

Beste Grüße
N ... i ... l ... s (heute mit Breitband-Unterschrift ;) )
 
Der Satz sollte eigentlich darauf abzielen, dass jemand das Geld verschenkt, von dem die Meisten (also Arbeiter, Angestellte, Selbständige und Freiberufler) leben müssen.
Und meiner darauf dass der Patentierungs- und Schutzwahn auch ganz massive Auswirkungen haben kann - unter anderen weniger Geld und Wohlstand für alle.

Verfahren, wissenschaftliche Erkenntnisse, Lösungsverfahren für Probleme (nicht anderes sind Algorithmen) und Bedienungenmöglichkeiten (wie der Doppelklick) müssen einfach irgendwo von allen benutzt werden können.

Es hat nichts mit reichen Eltern oder Beamtengehältern zu tun wenn man nicht an einem allumfassenden Schutz interessiert ist.
 
@poor but loud
poor but loud schrieb:
UranusEXP schrieb:
Der Witz ist der: Bei der Gage hat dich der - wirtschaftlich meist überlegene - Veranstalter größtenteils IN DER HAND. GEMA muss er hingegen zahlen. Punkt. Da hast Du IHN in der Hand (wenn nicht schon eine GEMA-freie Band auf den Platz wartet!!!). Wie ein Mindestlohn.
Nix "Punkt". Die Rechtsprechung hat schon vor längerem den Bock zum Gärtner gemacht und entschieden, dass Veranstalter und Künstler gesamtschuldnerisch für die Zahlung der GEMA-Gebühren haften. Es wurde also gerichtlich entschieden, dass die GEMA Künstler zu Veranstaltern machen darf. Die GEMA muss es folglich schon mal versucht haben. Ich kann die GEMA deshalb nicht mehr als eine Organisation von Musikern für Musiker betrachten, ebenso wenig, wie ich mich als Mitglied des Finanzamts betrachte.

Vorsicht, genau differenzieren, Du bringst da etwas durcheinander! Was Du wohl meinst ist Folgendes, ich zitiere eine Aussage von M-Zee aus einem anderen Kontext:

M-Zee schrieb:
Die GEMA könnte JEDEN, der an einer u.U. stattgefundenen Urheberrechtsverletzung beteiligt war, in Anspruch nehmen und zwar gesamtschuldnerisch.

Also, wenn die Band fremde Werke aufführt und der Veranstalter nicht zahlt könnte das passieren und ist imho auch gerechtfertigt. Das hat aber überhaupt nichts mit der von mir beschriebenen Funktion der GEMA zu tun, die NATÜRLICH nur zum Tragen kommt, wenn der Künstler seine eigenen Werke aufführt. Führt der Künstler fremde Werke auf, wendet sich natürlich das Blatt und er hat die GEMA in genau der gleichen Funktion "gegen sich."

UranusEXP schrieb:
Es wäre natürlich äusserst großartig und gäbe eine Fortschrittsexplosion ungeahnten Ausmaßes, wenn alle Musikwerke, Patente, Software, etc. allen zugänglich wären, und diese völlig frei verwenden könnten.
poor but loud schrieb:
Auch das trifft m. E. nicht zu. Ich glaube, dass Patente den Fortschritt eher beschleunigen, weil sie einen Anreiz dazu darstellen, ein technisches Problem überhaupt anzugehen. Der Sinn oder Unsinn von Trivialpatenten sowie die Möglichkeit, dass irgendwo weit vom Schuss ein zahlungsunwilliger Nachahmer überhaupt erst auf die Idee gebracht wird, fremdes geistiges Eigentum auszunutzen, soll hier nicht das Thema sein.

Ich ging da von der utopischen Situation aus, dass man eben eine ANDERE Motivations- und Finanzierungslage hätte und seinen Gewinn (und damit die Motivation) eben nicht zwangsläufig dadurch erwirtschaften muss, dass man sich auf sein geistiges Eigentum "draufsetzt". Also eine Situation, in der - aus welchen Gründen auch immer - Urheber und Patentinhaber genauso weiter "schaffen und schöpfen" wie bisher, obwohl alle ihre Werke und Patente in ide "Public domain" übergehen.

Wenn man vom heutigen "System" ausgeht, hast Du natürlich recht. Gäbe man heute schlicht die Idee des geistigen Eigentums auf hätten wir komplettes Chaos. Darum habe ich ja auch schon öfters gesagt, dass eine Feinjustierung am Urheberrecht gar nichts bringt. Das Problem ist sehr viel umfassender.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab den Thread ausser dem ersten Post jetzt nicht gelesen, aber würde dass nicht heissen, dass man als GEMA-Mitglied ein reicher Mensch werden würde, wenn man nur seine Musik oft genug bei Youtube hochläd und somit viele Views bekommt?
 

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