Energieverbrauch von Röhrenverstärkern im Allgemeinen

Dabei wären dezentrale, saubere Energieerzeugungsarten seit über 100 Jahren technisch möglich, werden aber gerne vergessen. Stehen auch nicht auf dem Lehrplan. Da gerät man aber schnell in Glaubenskriege, weil grade die, die sich nicht informieren gerne glauben, daß sie bereits alles kennen und hinter ihrem Horizont nichts mehr möglich ist. Gibt weiterhin einige Leute die sich angegriffen fühlen wenn jemand ihnen unterstellt es gäbe etwas, was sie noch nicht kennen.
 
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Wer Stromsparen will muss halt kurz überschlagen:

Proberaum-Röhrenamps:
Allein die Heizleistung von einem 100 Watt Röhrenamp saugt ca. 30 Watt (4 Endstufen und 5 Vorstufenröhren).
d.H. Eine Bandprobe mit 2 Gitarrenamps und einem Bassamp (alles Röhrengeräte) gönnt sich allein für die Heizung 90 Watt, sobald töne rauskommen sollen wird’s natürlich mehr. für den Gesang brauchts ebenfalls Speaker die strom ziehen, dann noch Mischpult usw.
- ein Engl Powerball ist mit 310 Watt angegeben, wenn ich jetzt nur die Hälfte, also 150 Watt als Realverbrauch ansetze braucht die Saitenfraktion damit auf Probe 450 Watt.
d.H. 1 Probe * 52 Wochen * 4 Stunden * 0,45 Kilowatt * 36ct/kWh = 33,69€ pro Jahr


Proberaum-Digitalkrempel:
Ich habe zufällig ein sehr Stromsparendes Setup für die Komplette Band:
Quad Cortex für Gitarren/Bass/vocals: Maximale Leistungsaufnahme 36Watt
Digitalmischpult: Maximale Leistungsaufnahme 30Watt
IEM Funkstrecken für die Ganze Band: 18Watt, wenn man die Kopfhörer an den Sendern via Kabel anschließt.

gesamt: 84 Watt. Und hierbei muss man beachten, dass es sich um die Maximalaufnahme der Geräte handelt, der Realverbrauch dürfte bei etwa 60-80% der Maximalleistung liegen, für die Rechnung nehme ich trotzdem die Maximalleistung:
d.H. 1 Probe * 52 Wochen * 4 Stunden * 0,084 Kilowatt * 36ct/kWh = 6,29€ pro Jahr

Zu Hause:
zu Hause kann man z.B. auch einfach über Plugins arbeiten, ich habe zwar keinen Mac, aber das Macbook Air mit M1 zieht maximal 16,5 Watt, eine USB-2 Soundkarte kann über den Port maximal 2,5 Watt Abrufen, dann noch Kopfhörer ran und das Übungssetup inkl. Recordingmöglichkeit, Drumcomputer etc. ist bei unter 20 Watt, wenn Monitorspeaker statt Headphones ran sollen ist es halt etwas mehr und man kann wohlgemerkt über so ein Setup auch zu zweit jammen.

... wenn man jetzt täglich 1 Stunde Übt zieht so ein Setup:
365Tage * 1 Stunde * 0,020 Kilowatt * 36ct/kWh = 2,63€ pro Jahr

zum Vergleich: ein 100 Watt Röhrenamp würde alleine für die Heizung 50% mehr strom ziehen, hat keine DAW Integriert und ist auch echt schwierig den gleichzeitugn auf Übungslautstärke und Guten Sound zu bekommen.

Fazit:
Alle Röhrenamps Verkaufen !!!!!111eins1!!!1ELF!!! ..... natürlich nicht 😉
Aber generell kann man ganz gut überschlagen welches Setup wie viel Strom benötigt und ob man da nachjustieren möchte oder nicht.
Im Grunde kann man sogar über iPhone/iPad mit iRig HD spielen, habe ich sogar schon live praktiziert.


ist zwar etwas Off-Topick, aber:
Anfängern würde ich mittlerweile grundsätzlich ein Setup aus Mac/PC+USB Interface+Hochwertiges Plugin (z.B.Neural DSP) empfehlen,
das nimmt viel weniger Platz als ein Übungskombo weg, ist deutlich vielseitiger und klingt i.d.R. auch deutlich besser als diese Übungscombos.
Beispiel1: Boss Kathana kann nur Gitarrenamp und kostet 299€
Beispiel2: Behringer UMC 204HD interface 95€, Neural DSP Nolly 160€, Reaper ca. 60€ = 315€.

so Beispiel 2 ist zwar teurer und nicht komplett, aber:
- PC benötigt man heute so oder so, bei den Neural DSP sollte man vorher aber checken, ob der Rechner mitmacht, bei Prozessoren mit sehr niedrigen Baseclock (z.B. 1,1Ghz) kanns da Probleme geben
- Lautsprecher/Stereoanlage, oder Kopfhörer hat man ebenfalls zu Hause.
- das interface was ich rausgesucht habe kann auch MIDI, generell könnte man alternativ auch das UMC22 nehmen kostet nur 52€
- Reaper ist natürlich auch nur Optional, bietet neben Metronom auch die Möglichkeit aufzunehmen, d.H. man kann den Übungsfortschritt gleich festhalten.
- wenn man es drauf anlegt kann man auch mit Notebook+Interface Auftritte bestreiten, ggf. sogar die komplette Saitenfraktion über ein Gerät spielen lassen, hier auch der Grund warum MIDI fähiges Interface: ermöglicht den Anschluss von Midileisten, alternativ kann man das auch automatisiert machen (in meinem Setup über dne Sampler der Fall)


Damn!!! das Thema war auf der Startseite und ich hab erst jetzt gesehen, dass es in der Keyboard-Plauderecke ist, bin jetzt wohl insgesamt etwas offtopic gelaufen, sorry :engel: :engel:
:engel: :engel:
 
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stuckl
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  • Grund: Auf eigenen Wunsch
Lohnen sich Röhrenverstärker heute eigentlich überhaupt vor allem für einen Keyboarder der ja ein digitales Instrument spielt? Natürlich haben sie gewisse Vorteile, wobei einige vermutlich nur subjektiv wahrgenommene klangliche Vorteile sein werden. Einigen Vorteile stehen auch viele Nachteile gegenüber.

Bei einem analogen Instrument sehe ich eher Vorteile, bei einem digitalen weiß ich nicht. Ich würde eher so lange wie möglich auf der digitalen Verarbeitung der Signale bleiben weil sich da nicht ändert an dem Material.
 
Lohnen sich Röhrenverstärker heute eigentlich überhaupt vor allem für einen Keyboarder der ja ein digitales Instrument spielt?
Bei einem analogen Instrument sehe ich eher Vorteile, bei einem digitalen weiß ich nicht.
Ich komme gerade von unserer wöchentlichen Jazzsession, und habe heute wieder mal mein altes Rhodes und den Fender "The Twin" (100W Röhre) mit geschleppt, und ich muß wieder mal sagen: Dieser Sound Rhodes + Röhrenamp ist durch NICHTS zu ersetzen! :hail::hail::hail: Und das gesamte Publikum und alle Musiker waren mit mir einer Meinung.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wer Stromsparen will muss halt kurz überschlagen:

Proberaum-Röhrenamps:
Allein die Heizleistung von einem 100 Watt Röhrenamp saugt ca. 30 Watt (4 Endstufen und 5 Vorstufenröhren).
d.H. Eine Bandprobe mit 2 Gitarrenamps und einem Bassamp (alles Röhrengeräte) gönnt sich allein für die Heizung 90 Watt, sobald töne rauskommen sollen wird’s natürlich mehr. für den Gesang brauchts ebenfalls Speaker die strom ziehen, dann noch Mischpult usw.
- ein Engl Powerball ist mit 310 Watt angegeben, wenn ich jetzt nur die Hälfte, also 150 Watt als Realverbrauch ansetze braucht die Saitenfraktion damit auf Probe 450 Watt.
d.H. 1 Probe * 52 Wochen * 4 Stunden * 0,45 Kilowatt * 36ct/kWh = 33,69€ pro Jahr
Die Hälfte vom Maximum-Rating als Realverbrauch anzusetzen halte ich für viel zu hoch gegriffen, aber selbst wenn das stimmen sollte, ist es immer noch vernachlässigbar gegen den Heizlüfter, der den Proberaum im Winter schön kuschelig macht (mit Schaltuhr, damit vorgeheizt ist, wenn man kommt) und den ausrangierten Kühlschrank mit Energieklasse D oder E fürs Bier danach, der im Dauerbetrieb das ganze Jahr durchläuft.
 
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Verstärker mit dem höchsten Wirkungsgrad sind moderne Class-D Amps die einen Wirkungsgrad von ca, 90%
erreichen können.
 
Dann will ich eine Class-D-Endstufe mit Röhren
 
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Gibts für diese lockere Behauptung auch einen lockeren Beleg? Wo kommen diese Zahlen her?

Ich hab keinen 100-W-Röhrenamp, nur einen kleineren, und da steht auf der Rückseite "max. Power Consumption 200 W". Nicht ganz zufällig ist das genau das Produkt aus zulässiger Anschlussspannung (250V) und Absicherung (800 mA) - die Daten stehen daneben. Also die Leistung, bei der der Amp sich selber ausmacht, damit er nicht in Flammen aufgeht, und gerade nicht die, die er "locker" verbraucht. Verhält es sich bei deinen 400 Watt vielleicht so ähnlich?
genau das habe ich mich auch gefragt, weil es mir sehr hoch vor kam.
Ich habe mal testweise ein billig "Strommessgerät" von Aldi zwischen Amp und Steckdose gehangen. Im Ruhezustand, also wenn Power & Standby auf On stehen, vebraucht mein JVM410 mit 4x12 Marshall Cab, etwa 80W. Max. wurden 125W gespeichert, bei "Zimmerlautstärke".
 
80 Watt für Nichts tun ist aber doch schon recht viel :unsure: Da stellt sich die Frage wie viele Tage oder Wochen man mit dem Standbyverbrauch einer Stunde des Verstärkers das Keyboard betreiben könnte.
 
Bin mir nicht sicher, ob das richtig angekommen ist, aber mit Power & Standby On meine ich betriebsbereit, ohne in die Saiten zu schlagen^^
 
@wrmdschr Ja das ist klar und ich wollte nur aussagen das 80 Watt für einen quasi Standby der Endstufe recht hoch ist. Ich kenne jetzt die Werte der normalen Endstufen nicht, aber wenn diese nichts verstärken, dann sollte der Verbrauch ja fast ohne Relevanz sein.
 
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Lohnen sich Röhrenverstärker heute eigentlich überhaupt vor allem für einen Keyboarder der ja ein digitales Instrument spielt?
Also für den Hammond Freak ist B3/C3 mit 122 o. 147er Röhrenleslie der heilige Graal !
Wenn ich jetzt aus naheliegenden Gründen keine 150kg Orgel (ohne Pedal) auf die Bühne schleppen will, machen viele Hammond Player folgenden Kompromis: Digitale Hammond wie XK3 o. XK5 und dann ein kleines Röhren-Leslie 145 dahinter. (Manche nehmen auch die NORD C2D wie JeanJaques Kravets dazu.)
Die digitale Hammond hat den authentischen Sound nämlich erst mit dem echten Röhren verstärkten Leslie ! Hinter den ziemlich guten Tonrad sound, muß die weitere Kette auch stimmen und die braucht Röhre und Lautsprecher (wie bei Gitarre auch).
Als ich das erste mal meine SK1 ans Mischpult anschloß und die Yamaha HS8 damit befeuerte, war die Enttäuschung groß. Rocksound mit Overdrive kannste vergessen, klingt dermaßen schice. Jimmy Smith Sound dagegen geht danz gut, denn die eingebaute Leslie Sim ist viel besser als der total kratzige OD. Bei der später erstandenen XK1c ist der OD besser, klingt aber immer noch künstlich.
Jetzt hänge das ganze mal an einen Marshall Amp, der das Leslie betreibt, UND DIE SONNE GEHT AUF. Marshall weil der besser für den dreckigen Rocksound ist, als der doppelt so teure revidierte Original-Leslieamp 147 mit den 2x6550er Röhren, der bleibt nämlich sehr lange clean bis er bei hoher Bühnenlautstärke richtig in den OD geht. Ich hab zwar ein freistehendes Haus, aber das ist mir selbst zu laut... Und ich spiele ja nur für mich allein, wo man auch jede Nuance hört, anders als im Bandkontext, wo vieles leider bei schlechter PA und zu wenig Headroom untergeht.
 
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@AchimK Okay in dem Kontext macht es dann natürlich Sinn. Ich habe das Wort Hammond überlesen. In diesem Fall ist das Endergebnis ja nur durch das Setup so stimmig wie es nun einmal ist. Da macht das natürlich Sinn und ist legitim, ganz nach dem Motto "Never Change a running System". Bei einem normalen digitalen Keyboard würde sich die Sinnfrage natürlich eher stellen.
 
Bei einem normalen digitalen Keyboard würde sich die Sinnfrage natürlich eher stellen.
Auch digitale Rhodes, Whurly und Clavinet klingen authentischer mit Röhre, hier wäre allerdings ein Fender Amp wie ein Twin Reverb zu bevorzugen.
Siehe @McCoy
Man darf ja auch nicht vergessen, das viele Signature Sounds aus der ProgRock Zeit über Röhrenverstärker liefen, bei kleineren Events kamen "Gesangsanlagen" zum Einsatz über die dann auch das E-Piano lief. Die PA der großen Stadien kamen erst ein wenig später und liefen meist via MOSFETS , also mit Röhrenähnlichem Klang.
 
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Die Hälfte vom Maximum-Rating als Realverbrauch anzusetzen halte ich für viel zu hoch gegriffen, aber selbst wenn das stimmen sollte, ist es immer noch vernachlässigbar gegen den Heizlüfter, der den Proberaum im Winter schön kuschelig macht (mit Schaltuhr, damit vorgeheizt ist, wenn man kommt) und den ausrangierten Kühlschrank mit Energieklasse D oder E fürs Bier danach, der im Dauerbetrieb das ganze Jahr durchläuft.

kann sein, ich habe halt keine Amps mehr, bei mir läuft alles via IEM, daher fehlt mir aktuell die Möglichkeit den Realverbrauch zu messen.
ich habe das auch bezüglich Stromverbrauch unbewertet gelassen, das muss jeder selber entscheiden.
... aber ich denke es erschließt sich von selbst, dass es finanziell rein gar nix bringt den Amp auf den Dachboden zu stellen, sich ein AxeFX zu kaufen um auf den Tag zu warten wo sich das dann finanziell gelohnt hat, denn der Punkt wo man ins Plus kommt den können dann vermutlich die Kinder oder Enkel einstecken :p

Die Beispiele mit PC gestützten Systemen für Anfänger habe ich deswegen gepostet, weil sie praktischer, platzsparender und vielseitiger sind.
 
klas A Endstufen brauchen immer 100% Leistung! egal ob laut!
bei Röhren noch die Heitzleistung und Vorstufen!
im B betrieb wirds etwas besser, aber der Sound ???
es gibt 100W amps mit 2 EL34 , nur 80W wenn leise . das klingt halt dünn!

ich möchte auf die Röhren nicht verzichten
ich verzichte schon auf Fernseher, das gleichts aus;)
 
"...der Bereich "Video on Demand" den mit Abstand größten Anteil am Internet-Kuchen ausmacht und mehr CO2 als der weltweite Flugverkehr erzeugt..."
Genau deshalb habe ich dort mal nachgefragt, ob man nicht schon mal einiges einsparen würde, wenn jeder bei FfF für 24h auf das www verzichtet - und das sofort. Das scheint aber nicht die höchste Priorität zu haben, und für die Zukunft zu demonstrieren ist ja auch nicht soo schlecht. Neulich kam mir mal der Gedanke, wie viel Abwärme dieses ganze Internetzzeugs nebenbei erzeugt - das wird nicht wenig sein.
 
"....würde ich mittlerweile grundsätzlich ein Setup aus Mac/PC+USB Interface+Hochwertiges Plugin (z.B.Neural DSP) empfehlen...."
Definitiv zu überlegen ! Bin zwar kein Anfänger, aber Wiedereinsteiger, und stand vor dem Problem, etwas zum hörbar machen für zu Hause auszusuchen. Da ich mal ein Zoom9002 hatte, und das Ding zum rumdudeln nur praktisch war, habe ich mir kürzlich so'n GCE3 interface zugelegt, da ich ein Windows TAB rumliegen habe. Für unter 100€ gibt es Möglichkeiten, für die man 1995 noch ein Studio brauchte - wenn überhaupt. Das Ding kannste sogar ohne PC mit Kopfhörer nutzen, dann eben nur mit dem einem Sound, der auf dem ersten Speicherplatz liegt. Geht mit so nem kleinen Speaker über AUX erstaunlich gut, leise zu spielen. Für das Geld gibt es nichts vergleichbares, zumal man jedes Gerät in der Kette gegen ein höherwertigeres tauschen kann, wenn man denn muss. Ich kann zu Hause einen Sound designen, den das Ding auch in einen Mixer auf nem Gig genauso gut wiedergibt, stereo....
Mir fehlt nur ne Software fürs Android Handy...
 
Mal ganz pragmatisch an die Sache herangegangen.
Einfach mal für einen Monat so ein Energiemessgerät zum Zwischenstecken:
https://www.computerbild.de/test-vergleich/energiemessgeraet-test/
Zwischen Verbraucher und Steckdose. Dann kennt man seine individuellen Verbrauch genau und muss nicht so viel spekulieren.

Ergibt übrigens auch sinn damit mal seine Kühlgeräte im Haushalt von Zeit zu Zeit zu überprüfen.
 
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