EQ von a-Gitarre (Tipps zum Mixen)

Ich würde das nicht mit dem Fader einpegeln. Hast du kein Gain-Plugin, mit dem du das einstellen kannst? Plugin jeweils in jeden Kanal, den Gain per Plugin einstellen.
Hat den wunderbaren Vorteil, dass deine Fader immer noch in 0 - Position sind und du alle Pegelmöglichkeiten noch offen hast.
 
Nach welcher soll ich jetzt z.B. pink noise auf -18dB stellen?

Das sollt Du am besten gar nicht machen. Das ist sinnlos. Wozu um Himmels Willen sollte man zum Beispiel eine Snare oder Kick auf -18 dB stellen wollen? -18 dB Headroom. Was soll man denn damit anfangen? Wozu? Gleiches gilt für Vocal zum Beispiel die im Master Bus immer dominierend sind.

Selbstverständlich kann man den Mix Level auch auf 0 dB ansetzen. Da zerrt bestimmt nichts, da die interne Verarbeitung einer DAW massenhaft Headroom hat noch oben über 0 dB hat. Ob das sinnvoll ist sei mal dahingestellt.

Das was Du da machen willst nennt sich Gain Staging. Hier eine Erklärung von einem Profi:

Damn – if only your bank account had enough headroom!

Das Buch von Mozart kann ich übrigens empfehlen. Alles drin was der Mix Starter wissen sollte......
 
@adrachin,

wenn das rosa Rauschen bei -18 dbFS liegt, ist es unwahrscheinlich, dass die Snare auf -18dBFS in der Spur erst hörbar wird. Aber egal, das muss man nicht nutzen, mir persönlich hilft es.

Ich weiß jetzt nicht, wo das Problem bei den Hinweisen zum Pegeln (Gain Staging) sein soll. Aus Deinem angeführten Beitrag:

"When you’re tracking vocals or instruments, keep average levels around -15dB to -18dB, peaks shouldn’t go higher than -8dB to -5dB."

Wenn Sie Gesang oder Instrumente aufnehmen, halten Sie den durchschnittlichen Pegel zwischen -15 dB und -18 dB. Die Spitzenwerte sollten nicht über -8 dB bis -5 dB liegen.

Das ist genau, was dort erläutert wurde. Und weiter heißt es, er empfiehlt für Tracks einen Headroom von 15 - 18dB zu 0dB (utinity gain).

Ist der Fader oben auf 0dB, dann kannst Du ihn nur noch nach unten bewegen...

Das Gain Tool heißt so in Logic und wurde auch schon erwähnt. In Protools oder anderen DAWs heißt das Tool anders, macht jedoch dasselbe...

Hier noch ein Auszug von Marc Mozart:

"Kurz bevor Digital Audio als Aufnahmemedium zum Standard wurde, haben die Hersteller der ersten DAW-Programme in den 1990ern einen historischen Fehler begangen: beim Beschriften der digitalen Aussteuerungsanzeigen gab es keinen “Warnbereich” bis 0dB, so daß man nicht wirklich wusste, wie nah man an potentiellen Verzerrungen ist – bis es zu spät war.
Während 0dBVU bei analogen Geräten ein Referenzpunkt für einen “gesunden” Pegel ist, war 0dBFS (FS steht für “Full Scale”, also Maximalpegel) schon der Punkt, an denen digitale Übersteuerungen hörbar waren." (Quelle:
http://mixedbymarcmozart.de/gain-staging-das-bankkonto-deines-mixes).
 
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Ist der Fader oben auf 0dB, dann kannst Du ihn nur noch nach unten bewegen...
?

3zKHnov.gif
 
Das sieht aus wie Logic und der Referenzpunkt liegt auf der Skala (links) etwas unter -12dbFS. Also fährst Du doch deinen Pegel am Referenzpunkt (dickere Linie) und alles ist soweit ok. DEIN "0dB" ist also, sagen wir mal -13dBFS.
Ich gehe von der Skala am linken Rand aus und das ist mein Bezugspunkt... Die Anzeige im Feld stellt also die Über- oder Unterschreitung des Bezugswertes dar.

Für mich ist 0dBFS (full scale) auf der Skala ganz oben.

Alles gut!
 
Eben Missverständnisse allenthalben...
 
Ist aber auch eine Krux mit den ganzen Einheiten. Da ist es eigentlich ein Wunder, sich nicht misszuverstehen.
 
Da gebe ich Dir Recht. Ich glaube auch, dass das der Grund für so viele Missverständnisse ist und somit auch die Fehler auftreten, wenn man damit anfängt. Bei mir hat es auch gedauert, bis ich das mal verstanden hatte...:great:
 
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Leute... wenn ihr euch schon misversteht... wie soll ICH es dann verstehen? :D
puh... ich werd mich heute mal wieder bald dran setzen.
 
So wie ich das Missverständnis verstanden habe, hat eine Partei von der Faderstellung gesprochen, die andere Partei vom Pegel.

Maximalpegel Anzeige bei Logic ist 0dBFS
Maximale Faderstellung: +6dB

Wenn der Fader also in Nullposition steht, kann sehrwohl lauter gemacht werden. Die Stellung ist klanglich eigentlich schnuppe, naja bis auf die Skalierung die halt rund um 0dB feiner einzustellen ist.
 
@RayBeeger

Ich finde die Videos unprofessionell. Und um ehrlich zu sein, ich habe die auch nicht von vorne bis hinten angesehen. Das "In 2 Minuten den kompletten Song abmischen mit diesem Mixing-Hack! | abmischenlernen.de" ist ganze 11:43 lang. Das würde ich bei so einem Titel und der Länge sowieso nie ansehen. Habe ich mal gemacht bei anderen Videos mit so reisserischen Titeln. Nur um dann zu erfahren, dass der geniale Hack irgend eine Banalität ist.

Das zweite Video "Der perfekte Pegel um einen Mix zu starten! (99% machen das FALSCH) | abmischenlernen.de", Länge 8:55. Das ist noch schlimmer. Da behauptet der Titel dann schon, das alle, die das nicht so machen es falsch machen. Hybris lässt grüssen. Das habe ich auszugsweise angesehen. Da der aber immer wieder sprach, hört ihr das? und ähnliches aber nie was zu hören war, habe ich das dann aufgegeben. Dilettantisch. Sowas würde ich nicht als Werbeschild veröffentlichen.

Wie auch immer, das ist keine Kritik an der Methode mit rosa Rauschen und auch keine Kritik an Deinen postings, das ist Kritik der Präsentation. Wer Werke veröffentlicht, sollte damit rechnen.

Wie man bei Mike Mozart sieht, kann man das wesentlich kürzer und vor allem allgemeinverständlich präsentieren. Da ganz ohne rosa Rauschen...... :evil:

Zurück zum Gain Staging. Da sollte man erst mal konkretisieren, welches Gain und welcher Stage. Bei der Aufnahme sehen bei mir die Pegel ähnlich aus wie in dem Zitat beschrieben. Wenn man das konsequent weiterführt ergibt sich am Master Bus noch unter 0 dB FS. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Hilfreich ist zu wissen, das Mike Mozart hybrid mischt. Das heisst, er verwendet auch analoges Equipment, das eingeschleift wird. Und er verwendet analog Emulationen. Also Plugins die analoge Hardware simulieren. Da ist es nur konsequent, sich an den im analogen Bereich üblichen Pegel zu halten. Bei den analogen Geräten, genauso wie bei den analog Emulationen passiert jede Menge Änderung des Signal abhängig vom Pegel. Deshalb wirst Du ähnliche Gain Staging Vorschläge bei allen Leuten finden, die hybrid mischen. Fab Dupont ist noch ein Beispiel. Der hat feste Routing in seinem Template zu STEM Gruppen die dann zum Summing auf eine Konsole gehen.

Nimmt man als Vergleich ITB Mischer, da sind die Empfehlungen dann schon höher. Hat man kein analoges Equipment eingeschleift und verwendet keine analog Emulationen, dann ist es unwichtig, welchen Wert man verwendet. Man könnte auch +15 dB verwenden. Da sieht man dann zwar nix mehr in den Pegel Anzeigen ausser rot aber sonst? Klanglich macht das keinen Unterschied.

Macht sicher niemand. Aber auf 0 dB FS zu mischen klar. Für den finale Master ist das ja sowieso das Ziel.

Ich hatte mal einige Videos auf https://www.warpacademy.com angesehen. Das sind ausgewiesene Spezialisten für EDM und Co. Da ist es normal in den Kanälen bis 0 dBFS zu haben. Da hatte ich dann sogar ein Video gesehen, wo extra erklärt wurde, dass man bei analog Emulationen weniger Input reinschicken muss um keine ungewollten Verzerrungen zu haben. Also wohl ganz normal, der 0 dBFS Pegel. Sonst müsste man das ja nicht extra erwähnen.

An diesen Fakten erkennt man unschwer, dass es kein Problem ist, unterschiedliche Gain Strukturen zu haben. Ein "so muss man es machen und nicht anders" gibt es da nicht.

Ich persönlich zäume den Gaul von hinten auf. Da ist ein analog Compressor im Mixbus und ein Limiter. Da sehe ich dann schon, wenn es zu viel wird. ausserdem weiss ich immer, was an den Eingängen von Gruppen für Pegel sind. Und da nehme ich dann gerne mal ein Gain Plugin und ziehe das runter bevor es in das erste Plugin geht. Dafür nehme ich dann auch gerne Klanghelm VUM, ein VU Meter mit Gain Regler. Damit eingestellt kann ich dann auch sicher sein, dass analoge Emulationen den Pegel bekommen, den sie erwarten.

Wie auch immer, Gain Staging ist ja nur ein Aspekt beim Mischen. Wenn man die Grundlagen verstanden hat, muss man sich nicht mehr damit beschäftigen. Ab da dann wieder Ohren nehmen...... :D

Das Buch von Mike Mozart kann ich Misch Anfängern übrigens empfehlen. Der kommt verständlich und nachvollziehbar auf den Punkt. Und wenn man das dann umsetzt, werden die Ergebnisse mit Sicherheit besser werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz allgemein ( und parteiübergreifend ;-) ) finde ich es wichtig, ein paar Grundlagen zu verstehen.
Was ist dBfs, was ist dBVU, auch ein gewisses Verständnis von Gainstaging im gesamten Mixprozess (und bei den Aufnahmen).
Die Pegel werden heutzutage gern ignoriert, da einfach jede Menge Headroom zur Verfügung steht.

Aber stimmt auch was adrachin sagt, das Mike Mozart Buch ist nicht teuer, gut wegzulesen und enthält eine Menge Basis und darüber hinaus - Wissen.
Kann ich auch nur empfehlen für den Anfang. Ohne für den Typen Werbung machen zu wollen. Anfangs wird man sich sklavisch dran halten, später wird man verallgemeinern.
 
So jetzt noch mal zum Mitmeißeln: :opa:

Auf dem Bild oben sieht man links eine Skala. Das ist die logarithmische Anzeige des dBFS-Wertes. Dabei bedeutet 0dB oder 0 = 0dBFS, also ganz, ganz oben, dass dies die absolute digitale Clipping-Grenze ist. Das FS bedeutet dabei Full Scale und weicht von dem auf analogen Pulten vorhandenen 0dBVU funktional ab! Also nicht verwechseln.

Ab 0dBFS fängt das Signal an zu verzerren, was digitales Clipping genannt wird. Das sollte maximal erreicht, jedoch nie überschritten werden, wenn das Mastering abgeschlossen ist.

Um das zu einzuhalten braucht man einen Bezugspunkt für das Mixing, der deutlich unterhalb der Clippinggrenze liegt und genug Signaldifferenz zum digitalen Clipping aufweist. Der Grund dafür ist, dass durch Spurbearbeitungen der dB-Wert zum Masterfader oder auch allein durch die Addition der Spuren der Pegel am Master in Richtung der Clippinggrenze erhöht wird.

Außerdem ist, wie schon bemerkt, das Fader-Verhalten logarithmisch. Das bedeutet, am Bezugspunkt (meist durch eine etwas dickere Linie in der Skala gekennzeichnet) sind die Pegeländerungen feiner justierbar, da z.B. dort 2 mm Faderweg (nach oben oder unten) nur vielleicht 2-3 dB Pegelunterschied bedeuten. Im Bereich von z.B. -40dBFS sind 2 mm Faderweg dann ggf. schon 8-15dB.

Je nach digitalem Pult oder DAW kann dieser empfohlene Bezugspunkt etwas variieren. Üblich sind -18dBFS oder wie bei dem Beispiel Logic etwa -13dBFS, immer bezogen auf die linke Skala. Üblich meint, dass das gute Werte sind mit denen man arbeiten kann, man ist jedoch nicht darauf festgenagelt!

Wir erhalten als Eingangssignal keinen konstanten Pegel. Durch das Instrument oder die Stimme entstehen während der Performance Pegelspitzen. Diese Pegelspitzen sollen dann den Bezugspunkt möglichst nur leicht überschreiten und bis -6 dBFS ausschlagen, damit noch genug Pegeldifferenz in Richtung Clippinggrenze erhalten bleibt.

Ich hoffe, dass ich das jetzt einigermaßen verständlich erläutert habe!???

Ray
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich gebe Euch Beiden Recht! Ihr wißt doch was ihr tut und habt ausreichend Erfahrung und vielleicht auch eine eigene Strategie. Beim TE geht es mir um grundlegende Empfehlungen, die ihm helfen sollen. Je länger Du mit Deiner DAW arbeitest, desto weiter dehnst Du auch Deine Möglichkeiten durch den erweiterten Erfahrungsschatz aus.

Mir geht es hier um das grundlegende Verständnis und mixen auf der sicheren Seite, mehr nicht.

Auch das Hybrid-Mixing ist sehr verbreitet, denn wenn Du analoge Geräte in der DAW oder dahinter verwendest verändern sich dadurch die Einflüsse. Das ist dann noch einmal vielfältiger und gehört dann auch in einen anderen Thread.

Bei den Videos gebe ich Dir auch Recht! Die habe ich kurz herausgefischt und betrachte sie auch nur als Starthilfe und nicht als tiefgründige, allumfängliche Information (wie vieles im INTERNETZ). Das zu differenzieren überlasse ich jedem selbst.

:great:
 
Ab 0dBFS fängt das Signal an zu verzerren, was digitales Clipping genannt wird.

Nö. Digitales Clipping ist heutzutage nahezu unbekannt. Das kennen nur noch die "Alten". Der Grund ist einfach. Die heute meist verwendete Auflösung von 24 Bit erlaubt einen rechnerischen Dynamikumfang von 128 dB. DAWs heutzutage haben einen riesigen Headroom über 0 dBFS. Das dauert ziemlich lange, bevor das mal ins Clipping geht. Und bitte sorgfältig lesen, die DAW. Also innen drin.

Das kannst Du ziemlich einfach ausprobieren, indem Du einen Track nimmst, irgendwas fertiges aus der Library. Dann setzt Du ein Gain Plugin ein und drehst +15 rein. Dann am Ausgang wieder ein Gain Plugin mit -15 dB. Und dann teile bitte das Ergebnis mit.

Sonst klar, ich nehme auch die Pegel wie von Dir beschrieben. Es macht einfach keinen Sinn deutlich über null zu gehen. Trotzdem muss man keine Sorgen haben, wenn auf dem Eingang einer Gruppe zum Beispiel deutlich über null dB ankommen. Das hat keinen Einfluss auf den Klang. Da setzt man ein Gain Plugin hin, zieht was runter und gut ist.
 
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@adrachin,

da kommt für mich 0 heraus...

Ich zitiere:

"VOLLAUSSTEUERUNG = 0 dBFS?
Seltsamerweise kommen aus vielen Mastering-Studios mit professionellem Auftreten Audiotracks, die auch bei hohem Crest-Faktor (auf Lautheit getrimmmt) auf den digitalen Pegel von exakt 0 dBFS (0 dB full scale = digitale Maximalaussteuerung) ausgesteuert sind.
Dass man auf 0 dBFS Spitzenpegel ausgesteuerte und oft auch mit Limitern bereits "zerdrückte" Mixe zum Mastern bekommt, ist leider der Standard, mit dem wir beim Mastern zu leben gelernt haben. Welche bessere Lösungen es gibt, wird weiter unten erläutert.
Zumindest jeder professionelle Mastering-Engineer sollte wissen, dass man mit einer Vollaussteuerung auf 0 dBFS Verzerrungen (analoges Clipping) provoziert, die insbesondere bei preisgünstigen D/A-Wandlern ohne ausreichenden Headroom deutlich hörbar werden können. (Das wirkt sich gilt dann übrigens auch im Rundfunkeinsatz dieser Tracks nachteilig aus.)
Der Grund dafür: Programmmaterial, das einen D/A-Wandler (oder auch den Codec eines MP3-Konverters) durchläuft, wird im Konverter gefiltert, wobei häufig Spitzen zwischen den Samples hinzugefügt werden (Ursache: die sog. Intersamples), die bisweilen weit über die 0 dBFS auf der digitalen Ebene hinausreichen. Diese Übersteuerungen bewegen sich oft nur in einem Bereich bis zu +0,3 dB, können aber bei Programmaterial mit einem geringen Crest-Faktor und vielen Höhen auch schon mal weit über +1 dB hinausreichen. Bei vielen Pop-Produktionen, die auf Lautheit getrimmt sind, ist das oft über lange Strecken der Fall.
Professionelle Mastering-DAWs wie z. B. Sequoia 12 bieten deshalb u. a. eine Pegelanzeige mit der Option einer True Peak Messung (auch "Rekonstruktions-Anzeige" genannt). Falls die DAW das nicht bietet, gibt es hierfür ein PlugIn (Mac und PC): TB_EBULoudness (als kostenlose Testversion bzw. für 19,95 EUR). Bei der True-Peak-Messung wird nach einem komplexen Algorithmus mit mehrfachem Oversampling simuliert, was mit dem Audiomaterial nach einer D/A-Wandlung, einer Konvertierung in MP3 oder bei der Verarbeitung in einer Rundfunkanstalt passiert. Interessanterweise konnte ich feststellen, dass es im Pop-Bereich fast kein auf 0 dBFS (oder sogar auf -0,2 dBFS) digital ausgesteuertes Material gibt, das dann nicht in den roten Bereich bis über + 1 dB ausschlägt. Die folgende Abbilung zeigt ein solches Szenario anhand der Pegelanzeige mit True Peak Messung in Sequoia 12.
Das Fatale daran: Im Regieraum, ausgestattet mit hochwertigem Monitor-DAC, wird man diese Verzerrungen nicht hören. Wenn das Mastering-Studio nicht über eine Rekonstruktionsanzeige verfügt, kann man die Beschädigungen am Klang auch hörbar machen, indem man ein MP3 mit niedriger Datenrate erzeugt. Dies wird den Verlust an Transienten und Transparenz deutlich machen, der von den Codec-Filtern (ähnlich den Filtern in DACs) bei der "harten" 0-dBFS-Aussteuerung verursacht wird.
Manche Mastering-Engineers meinen auch, beim Einsatz eines hochwertigen Brickwall-Limiters oder Clippers könne man durch Begrenzung des Pegels auf z. B. -0,2 dBFS diese Verzerrungen vermeiden. In gewisser Weise ist das Augenwischerei, denn die digitale Anzeige sagt uns dann zwar, dass wir "im grünen Bereich" bleiben, aber der Sound ist trotzdem nervig.
Da die durchschnittlichen Musikkonsumenten diesbezüglich inzwischen kaum noch kritikfähig sind, wird es durchaus möglich sein, auch für ein solchermaßen gemastertes Album Platin zu bekommen. Allerdings wird man damit einen aktiven Beitrag zur fortschreitenden Verwahrlosung der Hörgewohnheiten leisten.
Sofern das Programmaterial einen klanglich anspruchsvollen, nicht übertriebenen Crest-Faktor hat, kann man durch den Einsatz geeigneter Brickwall-Limiter und eine Begrenzung des Maximalpegels auf -0,2 oder -0,3 dBFS am Ende der Prozesskette unmittelbar vor dem Erstellen des Master-Mediums die Wahrscheinlichkeit der oben beschriebenen Verzerrungen zumindest stark reduzieren. Wenn vorhanden, sollte man dabei noch eine True Peak Messung im Auge behalten.
Fazit fürs Mischen: Ein ungemasterter Mix in 24-Bit-Auflösung, der ohne hartes Abschneiden von hohen Pegeln durch einen Limiter (Clipper) einen Maximalpegel von -1 dBFS (besser noch -3 dBFS) aufweist, ist das geeignete Ausgangsmaterial zum Mastern. (Selbst mit -6 dB löst eine 24-Bit-Aufnahme die Dynamik noch wesentlich besser auf, als das 16-Bit-Endprodukt. Man "verschenkt" also bei einem Spitzenpegel von -3 dBFS keinerlei Dynamik, sofern das Ziel beim Mastern eine Standard-Audio-CD ist.)
Fragen Sie Ihren Partner fürs Mastern nach seinem Konzept für die Aussteuerung des Masters. So erfahren Sie, ob dieser sein Handwerk wirklich versteht. Prüfen Sie die gemasterten Tracks möglichst kritisch unter Einbeziehung entweder einer Rekonstruktionsanzeige* oder durch Konvertierung in MP3-Files mit niedriger Datenrate.
*) Eine Rekonstruktionsanzeige (True Peak Messung) ist auch mit dem Tool "Digicheck" der Fa. RME möglich, sofern eine Hardware von RME am Ausgang der DAW betrieben wird. Dazu muss in den Settings zur Pegelanzeige die Option "Oversampling" aktiviert werden – siehe Abbildung." (Quellenangabe: http://sono-works.com/de/aussteuerung)

Wie gesagt, jeder kann es machen wie er es möchte!

Ich bin jetzt raus...
 
Zumindest jeder professionelle Mastering-Engineer sollte wissen, dass man mit einer Vollaussteuerung auf 0 dBFS Verzerrungen (analoges Clipping) provoziert, die insbesondere bei preisgünstigen D/A-Wandlern ohne ausreichenden Headroom deutlich hörbar werden können.

Wieso schreist Du so? Hatte irgend jemand was anderes gesagt?

Abgesehen davon war doch irgendwie die letzten Postings von Mischen und Gain Staging in der DAW die Rede. Also wieso jetzt ein Vortrag über Mastering?
 
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Jungs... streitet euch nicht... Butter bei de Fische.
Für mich sind die Tips von allen Seiten ganz gut gewesen.
Ich werde sicher kein notorischer Techniker werden, aber die Zahlen und die Schieber mal zu verstehen, ist eine ganz gute Sache.
Vor allem, wenn man eh alles so nach Gefühl gemacht hat (und vor allem mit wenig Zeit für Aufnahmen und wenig Muse für das Technische).

Hier sind die Spuren:
http://alessandro-fabbri.de/musik/song.zip

Es würde mich SEHR interessieren, was wer da noch rausreißen kann! :)

Ich werde erstmal selbst mal weiter tüfteln... mal schauen... vielleicht habe ich dann auch was halbwegs Repräsentatives :D
 
ist von der Substanz her deutlich besser, als ich nach dem 'Effektmix' erwartet hatte. ;)
Aber:
die Gitarre namens 'solo' ist verstimmt (bass, rhythm und lead passen zusammen)
hattest du das mit Autotune oä kompensiert ? so kann man es definitiv nicht mixen
die Drums sind mono, ein Versehen oder war das der Grund für das üppige Delay ?

Ein (potentielles) EQ Problem höre ich da nirgends, allerdings bedienen alle 3 Saiteninstrumente klanglich den gleichen Bereich und die Drums sind in den Tiefmitten auch recht dicht aufgestellt.
Könnte man imho durchaus interessant gestalten, wenn man eher Richtung 'Minimal' geht.
Ob's funktioniert hängt dann letztlich am vocal part bzw was ansonsten die Melodie übernimmt.

ps: erst stand dort lead ist verstimmt, Freud'scher faux-pass: es ist solo :oops:
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal!
siehste.. man kann auch was Brauchbares vermixen :D

hmm, da ich kein Perfektionist bin, schaue ich da nicht so ganz genau hin. Kann gut sein, dass ich nach dem Saitenwechsel zu wenig Zeit gelassen habe und nicht zu oft nachgestimmt habe.
Autotune benutze ich in keinem Fall.

Drums habe ich über einen Auxeingang auf meinem MixPre3 aufgenommen (sind also e-Drums). Einfach weil es schneller gegangen ist.

Delay lag vor allem in der Menge auf der "Rhythmusgitarre", weil ich diesen Effekt haben wollte (kann sein, dass es etwas zu viel war :) )

Ich habe an die Aufnahme keinen so großen Anspruch, weil ich es schlicht neben der Arbeit etc. mache. Da mache ich es nach dem Prinzip: entweder überhaupt etwas aufnehmen oder gar nicht dazu kommen.
Aber schauen wir mal, ob ich die sogenannte Sologitarre neu einspiele.

Auf meinem Gesamtmix, welcher irgendwo auf der ersten Seite ist, habe ich bei dem schnelleren Part noch eine a-Gitarre dabei, die habe ich rausgenommen, da sie eher ein noch größeren Durcheinander veranstaltet hat.
 

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