Ich denke mal, wir müssen erstmal fixieren, welcher Kanal pfeift und den dann rein Kanalbezogen bearbeiten.
Nein, so war das nicht gemeint.
Ein "Standard"-Aufbau, wenn´s sowas gibt, funktioniert so, daß die Summe zum Publikum hin wirkt. Über die Ausspielwege (AUX) wird ein seperater Mix gemacht, der zu den Musikern auf der Bühne hin wirkt. Dies ist besonders prakrisch, weil sich bspw Sänger eh nie laut genug hören, Schlagzeug ohnehin schon laut genug ist und nicht mehr auf die Bühne verstärkt werden muß (kleine Bühnen) und immer pfeifft oder der Schlagzeuger den Bassisten laut höhren möchte, der Gitarrist möchte das aber nicht.
Die Folge: Das Pfeiffen passiert zwischen dem Mikrofon und einem durch einen AUX-Weg eingestellten Signal.
Jetzt zu Sinn und Zweck eines EQs. Es gibt zwei Dinge, die man Erreichen möchte - und dummerweise schließen die sich teilweise aus. Zum einen möchtest Du Feedback unterdrücken. Dazu stellst Du den EQ neutral, drehst laut bis es anfängt zu pfeiffen und nimmst dann die betroffene Frequenz etwas runter. Das machst Du für drei oder vier Frequenzen und kannst dann ein paar dB lauter fahren, als ohne diese Maßnahme. Man nennt das "Einpfeiffen". Leider hat das ganze eine negative Wirkung auf den Klang.
Zum anderen möchtest Du das Klangbild verbessern, vor allem dort, wo sich die Frequenzgänge der verschiedenen Lautsprecher überlappen und die Arbeit der Frequenzweichen einfach zu ungenau ist (Flankensteilheit), um einen schönen gleichmäßigen Klang zu erreichen. Hierzu nimmst Du einen Rauschgenerator und einen Analyser. Wenige Menschen können hier mit den Ohren was Vernünftiges hinbekommen. Das weise oder rosa Rauschen wird auf die Boxn gelegt und im Analyser werden Hügel und Täler durch Invertieren am EQ ausgeglichen.
Der Analyser ist im zweiten Bereich (Rauschen) imho unerlässlich, für den ersten Bereich (Einpfeifen) bereits dienlich, weil Du einfach ablesen kannst, welche Frequenz pfeift. Das mit dem Ohr hinzubekommen, bedarf sehr viel Übung!
Wo könnte Dein EQ jetzt hängen?
1) In der Summe. Damit kannst Du nen schönen Sound einstellen, aber das Pfeiffen triffst Du damit nicht.
2) In einem Kanalzug. Damit bekommst Du das Pfeiffen für dieses eine Signal weg, veränderst dabei aber auch den FoH-Sound negativ. Auch nur die halbe Miete.
3) Im Aux-Weg. Gotcha! hier bekommst Du das Pfeiffen weg, für alle an diesem Weg anliegenden Mikrofone, der FoH-Sound bleibt unberührt.
Profis haben deshalb EQs für die Summe, aber auch für die AUX-Wege.
Sorry, war viel erzählt - und ohne daß ich Dein Setup kenne, hab ich das Thema wahrscheinlich voll verfehlt...